Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates und des Chief Executive Officers

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren

 

Das Geschäftsjahr 2016 war von grossen Herausforderungen geprägt. Neben einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld hatten auch fundamentale politische Weichenstellungen wie der Brexit Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzbranche. In diesem Umfeld hat die VP Bank Gruppe ein gutes Resultat erwirtschaftet. Insbesondere haben sich die getroffenen strate­gischen und operativen Massnahmen positiv im Jahresergebnis niedergeschlagen. 

 

Erfreuliches Jahresergebnis

Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2016 einen Konzerngewinn von CHF 58.0 Mio. aus. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von CHF 64.1 Mio. erwirtschaftet. Unter Ausschluss der Einmaleffekte im Jahr 2015 durch die Fusion mit der Centrum Bank und aus IAS 19 lag der Jahresgewinn 2016 um 89.5 Prozent über dem bereinigten Konzerngewinn des Vorjahres von CHF 30.6 Mio.

Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Geschäftsertrag 2016 von CHF 306.6 Mio. um 10.9 Prozent auf CHF 273.2 Mio. Ohne den Einmaleffekt aus dem Vorjahr im Zuge der Fusion mit der Centrum Bank erhöhte sich der Geschäftsertrag jedoch um 6.5 Prozent.

Der Geschäftsaufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 13.9 Prozent auf CHF 212.2 Mio. Diese Zahl reflektiert primär die erfolgreich abgeschlossene Integration der Centrum Bank und die daraus realisierten Synergien. 

Die betreuten Kundenvermögen stiegen um 2.8 Prozent von CHF 34.8 Mrd. auf CHF 35.8 Mrd. Die VP Bank Gruppe verzeichnete im Jahr 2016 einen Netto-Neugeldzufluss von Kundengeldern in Höhe von CHF 7.0 Mio. Im Vergleich zur organischen Entwicklung des Netto-Neugeldes im Jahr 2015 zeigte das Netto-Neugeld 2016 eine deutliche Verbesserung. Insbesondere in den asiatischen Märkten konnten wir dank intensiver Marktbearbeitung erfreuliche Zuflüsse erzielen. 

Per 31. Dezember 2016 betrug die Tier 1 Ratio 27.1 Prozent (31. Dezember 2015: 24.4 Prozent).

 

Dividendenerhöhung beantragt

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 28. April 2017, eine Dividende von CHF 4.50 pro Namenaktie A (Vorjahr CHF 4.00) und CHF 0.45 pro Namenaktie B (Vorjahr CHF 0.40) auszuzahlen. Die Basis bildet die vom Verwaltungsrat definierte Dividendenpolitik. Die VP Bank strebt eine konstante Dividendenentwicklung an - mit dem Ziel, vom erwirtschafteten Konzerngewinn 40 Prozent bis 60 Prozent an die Aktionäre auszuschütten. Die vorgeschlagene Dividende basiert auf dem Konzerngewinn von CHF 58.0 Mio.

Des Weiteren wird beantragt, eine Zuwendung an die VP Bank Stiftung in Höhe von CHF 2 Mio. vorzunehmen.

 

Strategische Ausrichtung und Positionierung

Mit der «Strategie 2020» hat der Verwaltungsrat im Jahr 2015 die strategische Ausrichtung der VP Bank Gruppe den ver­änderten Markt- und Rahmenbedingungen angepasst. 

2016 haben wir auf Grundlage dieser Ziele unsere Organisations- und Führungsstruktur verstärkt und die Aufgaben innerhalb des Group Executive Managements neu definiert. Die vom Verwaltungsrat festgelegte Struktur beinhaltet zudem eine verstärkte Fokussierung im Bereich Kunden- und Vertriebsorientierung. Sie soll mit dazu beitragen, als Gruppe in den Zielmärkten profitabel und qualitativ zu wachsen und Mehrwert für die Kunden zu generieren. 

Per 1. Januar 2016 wurde die Organisationseinheit «Chief Operating Officer» neu geschaffen. Der Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe hat Martin C. Beinhoff zum Chief Operating Officer und Leiter dieser Einheit ernannt, welche die relevanten Supportfunktionen sowie die Prozessoptimierung stärken soll. Gleichzeitig wird der zunehmenden Digitalisierung und steigenden Bedeutung IT-basierter Prozesse und Lösungen sowohl im Intermediärgeschäft als auch im Private Banking Rechnung getragen. Diese gezielte Zusammenführung von bedeutenden Funktionen und Prozessen ermöglicht es, weitere Komplexitäten und Kosten zu reduzieren. 

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die angepasste Organisation des strategisch wichtigen Intermediärgeschäfts mit einer überarbeiteten markt- und kundenorientierten Aufstellung sowie einer neuen Informationsplattform für Intermediäre. Die Verstärkung des Teams in Singapur unterstreicht die wachsende Bedeutung unserer Märkte in Asien. In den Bereich Wachstum fällt auch die erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Fondsgeschäftes. 

Die kundenorientierte Digitalisierung und Automatisierung der internen Abläufe zur Erhöhung der Effizienz wurde 2016 mit Nachdruck vorangetrieben. Das Thema «Digitalisierung» stellt auch das Leitthema dieses Geschäftsberichtes dar und zeigt deren zunehmende Bedeutung für die Finanzbranche. Die VP Bank trägt dieser Tatsache unter Anderem mit einem Strategy & Digitalisation Committee des Verwaltungsrats sowie mit einem bankweiten Projektteam Rechnung. 

Weitere Details zu unserer strategischen Ausrichtung und Positionierung finden sich im Kapitel «Strategische Ausrichtung der VP Bank».

 

Mittelfristziele 2020

Im Rahmen der «Strategie 2020» haben wir im Jahr 2015 unsere Mittelfristziele bis Ende 2020 wie folgt definiert: 

  • CHF 50 Mrd. betreute Kundenvermögen (Assets under Management)
  • CHF 80 Mio. Konzerngewinn
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent

Die Assets under Management betragen für Ende 2016 CHF 35.8 Mrd. (Vorjahreswert: CHF 34.8 Mrd.), der Konzerngewinn CHF 58.0 Mio. (2015: CHF 64.1 Mio.). Per 31. Dezember 2016 beträgt die Cost/Income Ratio 68.4 Prozent (im Vorjahresvergleich: 59.4 Prozent). Unsere Wachstumsinitiativen, die gezielte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, die Ausschöpfung von Synergiepotenzialen sowie eine strikte Kostenkontrolle helfen mit, unsere Ziele für 2020 zu erreichen.

 

Die Aktien der VP Bank

Die Generalversammlung der VP Bank hat am 29. April 2016 eine Umwandlung der Inhaberaktien in Namenaktien beschlossen. Die kotierten Inhaberaktien der VP Bank mit einem Nennwert von CHF 10.00 wurden in Namenaktien A mit gleichem Nennwert umgewandelt. Die bestehenden, nicht kotierten Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 1.00 bleiben als Namenaktien B unverändert bestehen und werden auch künftig nicht an der Börse gehandelt. Der Vollzug der Umwandlung erfolgte Anfang Mai 2016.

Die VP Bank AG hat 2016 des Weiteren beschlossen, im Rahmen der Ermächtigung der Generalversammlung vom 24. April 2015 die Anzahl eigener Aktien mittels eines weiteren Aktienrückkaufs auf bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals zu erhöhen. Wir knüpfen damit an die zwei erfolgreichen Programme aus dem Jahr 2015 an. Die Rückkäufe der Namenaktien A, die vom 7. Juni 2016 bis längstens 31. Mai 2017 dauern werden, erfolgen über die ordentliche Handelslinie an der SIX Swiss Exchange. Die zurückgekauften Namenaktien A sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden. 

Die Namenaktie A verzeichnete 2016 einen konstanten Aufwärtstrend und gehörte mit einem Plus von 37.1 Prozent (inkl. Dividende) zu den Gewinnern am Aktienmarkt. Einmal mehr zeigt sich die VP Bank Aktie somit als solides Investment. Details zur Kursentwickung finden sich im Kapitel «Die Aktie der VP Bank»

Die gezielte Investorenpflege ist uns ein wesentliches Anliegen. Im abgelaufenen Jahr führten wir etliche Gespräche mit Investoren, Aktionären und Analysten. Im Mai 2017 ist der 3. Investorentag der VP Bank geplant.

Im Juli 2016 bestätigte die Ratingagentur Standard & Poor’s das ausgezeichnete «A–»-Rating für die VP Bank und erhöhte den Ausblick von «Negative» auf «Stable». Die Ratingagentur berücksichtigte dabei die operativen Fortschritte der VP Bank, die umsichtige Bewirtschaftung der Risiken sowie unsere sehr starke Kapitalausstattung und die erfolgreiche Integration der Centrum Bank. Am 2. März 2017 wurde der Ausblick von «Stable» auf «Positive» erhöht. Dieses unverändert gute «A–» Rating und der positive Ausblick bestätigen unser solides und erfolgreiches Geschäftsmodell und spiegeln laut Beurteilung von Standard & Poor’s die Fähigkeit der VP Bank wider, profitables Wachstum zu generieren, ohne dabei die Kapitalausstattung zu schmälern.

 

Weitere bedeutende Ereignisse

Im April 2016 feierte die VP Bank ihr 60-jähriges Bestehen und publizierte ein Jubiläumsbuch für die Aktionäre. Das Sommerfest unserer Mitarbeitenden stand ganz im Zeichen des runden Geburtstages. 

Das Thema Nachhaltigkeit begleitet die VP Bank bereits seit vielen Jahren. Mit unserem Beitritt 2016 zur weltweiten Nachhaltigkeitsinitiative «UN Global Compact» verpflichten wir uns, jährlich Rechenschaft über die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards abzulegen. Eine breit aufgestellte CSR-Arbeitsgruppe unterstützt uns bei der Umsetzung aller nachhaltigkeitsrelevanten Themen. Im Fokus unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Unternehmensführung und gesellschaftlichen Verantwortung standen 2016 zudem einige Aktivitäten, darunter der «Volunteering Day» mit Freiwilligenarbeit ebenso wie die Bereitstellung kostenloser e-Bikes für die Mitarbeitenden in Liechtenstein. 

Führungskräfte der VP Bank Gruppe haben 2016 Workshops zum Thema «Leadership» absolviert. Neben der Führungsentwicklung ist die Stärkung der Verkaufskultur ein vorrangiges Thema. Auch im vergangenen Jahr haben Kundenberaterteams durch Schulungen und Zertifizierungen ihr Know-how erweitert.

 

Personelle Veränderungen

An der 53. Generalversammlung der VP Bank am 29. April 2016 erklärte Dr. Guido Meier – Vertreter der grössten Ankeraktionärin, der Stiftung Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger – seinen Verzicht auf eine Erneuerung des Mandates und trat nach 27-jähriger Zugehörigkeit aus dem Verwaltungsrat der VP Bank aus. Neu wurden Dr. Christian Camenzind, lic. iur. Ursula Lang und Dr. Gabriela Maria Payer in den Verwaltungsrat gewählt. Damit verstärkt der Verwaltungsrat gezielt seine Kompetenzen und stellt eine langfristig orientierte Nachfolgeplanung im obersten Gremium der Bank sicher. Lic. oec. Markus T. Hilti wurde für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren in den Verwaltungsrat der VP Bank wiedergewählt und zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrates bestimmt. 

Dr. Daniel H. Sigg verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet an der Generalversammlung vom 28. April 2017 aus dem Verwaltungsrat aus. Er wurde 2008 in den Verwaltungsrat gewählt und konnte seine grosse Erfahrung in den wichtigsten Finanzzentren in Asien, Europa und den USA sowie seine Expertise im Bereich der Finanzprodukte in den Verwaltungsrat einbringen. Dr. Daniel H. Sigg war Vorsitzender des Risk Committees sowie Mitglied des Audit Committees des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat dankt Dr. Daniel H. Sigg für seinen grossen Einsatz für die VP Bank und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute.

Mit Anfang 2017 wurde die Funktion des General Counsels mit jener des Chief Risk Officers zusammengelegt. Die Bereiche Group Legal, Compliance & Tax sowie Group Risk werden neu zu einer Organisationseinheit auf der Stufe Gruppenleitung zusammengelegt. Diese Verstärkung trägt insbesondere der zunehmenden Marktregulierung und den dadurch wachsenden Anforderungen an international ausgerichtete Finanzdienstleister Rechnung. Monika Vicandi, die seit über fünf Jahren den Bereich Group Legal, Compliance & Tax leitet, trägt als General Counsel und seit 1. Januar 2017 auch als Chief Risk Officer die Führungsverantwortung in diesem wichtigen Bereich.

 

Rückblick und Ausblick

Im Geschäftsjahr 2016 haben wir Wachstum, die Weiterentwicklung des Fondsgeschäftes, die Stärkung unserer Position im Intermediärgeschäft, die Weiterentwicklung neuer digitaler Dienstleistungen sowie den Ausbau unseres internationalen Geschäftes als Kernthemen definiert. Wie die vorliegenden Ergebnisse zeigen, haben wir in all diesen Bereichen Fortschritte erzielt. 

2016 haben wir damit eine solide Basis für eine erhöhte Profitabilität der VP Bank gelegt; 2017 sollen die Resultate ergebniswirksam werden. Parallel dazu werden wir eine konsequente Weiterführung unseres Kostenmanagements durch das weitere Ausschöpfen von Einsparungspotenzialen sowie Optimierung unseres Produkt- und Serviceangebotes vorantreiben. 

Anfang 2017 wurde die Organisationseinheit «Investment Solutions» neu geschaffen. Diese setzt sich aus den Bereichen Group Investment, Product & Market Management sowie aus VP Fund Solutions zusammen, die bislang Teil der Organisationseinheit Client Business waren. Die Zusammenlegung in eine eigenständige Einheit unterstreicht die wachsende Bedeutung dieser Kompetenzzentren im Hinblick auf aktuelle und künftige Entwicklungen des Marktumfelds und führt zu einer weiteren Stärkung der gruppenweiten Investment­kompetenz. 

Auch 2017 wird Wachstum ein Kernthema bleiben: Europa befindet sich im Umbruch und Asien entwickelt sich immer mehr zum Wachstumsmotor. Dies bedeutet für die VP Bank eine konsequente Weiterführung der qualitativen Stärkung der Kundenbetreuung sowie den Ausbau erfahrener Teams – insbesondere in Asien. Darüber hinaus werden wir sich uns bietende Marktopportunitäten nutzen, um durch Akquisitionen in Wachstum zu investieren. Die VP Bank verfügt unverändert über eine sehr solide Eigenkapitalbasis, die es erlaubt, den Wandel in der Finanzbranche aktiv zu nutzen.

Einen besonderen Fokus legen wir 2017 auf die Weiterentwicklung des Fondsgeschäftes sowie auf die Umsetzung unserer neu ausgerichteten Intermediärstrategie. Im Lichte unverändert anspruchsvoller Kunden und Märkte werden wir den Ausbau des internationalen Geschäftes sowie die Weiterentwicklung digitaler Dienstleistungen verstärken. 

Darüber hinaus sehen wir die Gewinnung neuer, kompetenter Kundenberater als zentrale Aufgabe. Unser Ziel ist es, in den nächsten drei Jahren zusätzlich 25 Kundenberater pro Jahr einzustellen, rund 50 Prozent davon in Asien. 

Insgesamt sind wir zuversichtlich, die nachhaltige Basis für das Wachstum der VP Bank Gruppe weiter verstärken zu können. Mit unseren kompetenten und leistungswilligen Mitarbeitenden sind wir dafür gut gerüstet.

 

Dank

2016 war einmal mehr ein ereignisreiches und anspruchsvolles Jahr. Die VP Bank hat wesentliche operative Fortschritte erzielt, die sich auch in den Zahlen widerspiegeln. Für diese Erfolge danken wir unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich. 

Ein grosser Dank geht an unsere Kundinnen und Kunden sowie an die Aktionärinnen und Aktionäre für das stets aufs Neue in uns gesetzte Vertrauen. Dieses Vertrauen zu rechtfertigen bleibt uns auch 2017 ein wichtiges Anliegen.