Betriebsökologie der VP Bank

Die Werte für die Betriebsökologie werden zur Zeit nur am Standort Liechtenstein erhoben, der etwa 68 Prozent aller Mitarbeitenden stellt. Die VP Bank plant in den nächsten Jahren ein gruppenweites Reporting.

 

Papier- und Wasserverbrauch

Die Vermögensauszüge der VP Bank werden in der Regel nur einmal im Jahr zugestellt; Tages- und Quartalsauszüge werden nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch gedruckt und versendet. Mit dieser Massnahme konnte die VP Bank in den vergangenen Jahren den Papierverbrauch bei Formularen und Belegen erheblich reduzieren. So sank insgesamt die Anzahl der bedruckten Formulare von 655'000 im Jahr 2005 auf 362'600 im Jahr 2017. Die Anzahl an Kuverts konnten von 1'500'000 im Jahr 2004 auf 665'816 im abgelaufenen Jahr gesenkt werden. 

Der Papierverbrauch sank seit 2004 von 68.03 Tonnen auf 42.45 Tonnen im Jahr 2017, das ist um 4.45 Tonnen weniger als 2016. Einen wesentlichen Beitrag für die langfristige Reduzierung leistet das e-banking mit der Möglichkeit des e-Post-Versandes, der sich gegenläufig zum Papierverbrauch entwickelt. Der Papierverbrauch pro Mitarbeitenden zeigte 2017 mit 0.08 Tonnen den niedrigsten Wert seit 2004 (0.15 Tonnen). 

Die VP Bank druckt ihre Publikationen – wie auch diesen Geschäftsbericht – auf umweltzertifiziertem Papier. Die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) garantiert, dass das verwendete Papier aus Holz erzeugt wurde, das aus vorbildlich betriebener, schonender Waldbewirtschaftung stammt. Seit 2010 werden auch die Zahlungsauftragsformulare auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Bei der Auswahl der Druckereien bevorzugt die VP Bank Lieferanten, die klimaneutralen Druck anbieten.

Die Auflagen des gedruckten Geschäfts- und Halbjahresberichts konnte die VP Bank dank der Einführung von Bestellkarten und des Hinweises auf elektronische Dokumente innerhalb der letzten neun Jahre um knapp 76 Prozent reduzieren. Wurden im Jahr 2007 noch insgesamt 7'000 Berichte gedruckt, betrug die Auflage 2016 bloss 1'700 Stück. 

Für die Standorte Vaduz und Zürich ist die Anzahl elektronischer Postdokumente kontinuierlich gestiegen: 2007 wurden rund 130'250 e-Post-Dokumente versendet, 2013 waren es bereits 1'204'603, 2016 insgesamt 2'060'375 und 2017 in Summe 2'116'247. Nach einer Zunahme 2014 gegenüber 2013 von 25 Prozent stieg die Anzahl der e-Post 2015 neuerlich um 11 Prozent, im Jahr 2016 um weitere 23.4 Prozent und 2017 nochmals um 2.7 Prozent. Die elektronische Kommunikation der VP Bank Gruppe beinhaltet seit 2010 den Zusatz «Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken».

Der Wasserverbrauch sank von 2008 bis 2014 kontinuierlich, steigt jedoch aufgrund höherer Zahl an Mitarbeitenden in den letzten Jahren wieder leicht an. Der Wasser­verbrauch pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter ist seit 2009 von 15.3 kontinuierlich auf 9.6 Kubikmeter im Jahr 2015 gesunken und seitdem wieder leicht gestiegen. Der leicht höhere Wert von 10.0 Kubikmeter für das Jahr 2017 liegt einerseits an dem überdurchschnittlich heissen Sommermonaten Juni bis August sowie an der Installation von Trinkwasserspendern im Rahmen der Teilnahme an «Drink & Donate» (siehe «Verantwortung als Arbeitgeberin», S. 58).

 

Energie

Die VP Bank Gruppe setzt auf zahlreiche Initiativen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Die Massnahmen reichen von der ökologischen Bauweise bei der Renovation des Hauptsitzes in Vaduz und des Neubaus im Servicezentrum Triesen über die Nutzung der Erdwärme für Kühlung und Heizung bis zur bewegungsgesteuerten Beleuchtung. Im Jahr 2016 wurde mit der Sanierung der über 20 Jahre alten Lüftungsanlage im Gebäude Giessen begonnen, die 2017 durch eine energieeffiziente Anlage mit Wärmerückgewinnung ersetzt wurde. 

Am Standort Liechtenstein wird die Beleuchtung mehrheitlich über eine Lichtsteuerung mit Bewegungsmeldern geregelt. Dies kann den Stromverbrauch gegenüber einer von Hand geschaltenen Beleuchtung um 20 bis 40 Prozent senken. Bei Ersatz oder Neuanschaffung von Leuchtmitteln wird auf die sehr effiziente LED-Technologie gesetzt. 2014 wurden statt der herkömmlichen Leuchtstoffröhren LED-­Leuchtkörper angeschafft, die seither ausgetauscht werden und sukzessive die alten Deckenleuchten ersetzen. 2017 wurde ausserdem begonnen, die bisherigen Steh­leuchten durch LED-Leuchten zu ersetzen. Die Energie­ersparnis der LED-Leuchten gegenüber herkömmlichen Lichtquellen beträgt etwa 75 Prozent.

Der Gesamtenergieverbrauch pro Mitarbeitenden an den Standorten in Liechtenstein sinkt seit 2010 von 9'755 kWh auf aktuell 6'169 kWh. Der Stromverbrauch am Hauptsitz ­­ ist seit 2008 rückläufig. Dies ist auf Massnahmen zur Erhöhung der Effizienz zurückzuführen: Die Auswechslung der Heizungszentrale sowie die Erneuerung der Lüftungsanlagen trug ebenfalls zu einer Senkung des Gesamtstromverbrauchs bei. Die modernen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nutzen die Abwärme aus den Büro- und Arbeitsräumen.

Seit 23 Jahren ist auf dem Dach des Gebäudes in Vaduz eine Fotovoltaikanlage installiert. Sie liefert umweltfreundliche Energie für das Netz der VP Bank (2017: 3'731 kWh). Die Energieeigenproduktion aus Fotovoltaik stieg – bedingt durch eine Erneuerung der Steuerung dieser Anlage – von 2009 bis 2011 kontinuierlich an. In den darauffolgenden fünf Jahren reduzierte sich die Energieproduktion jedoch, was zum Grossteil auf schadhafte Module zurückzuführen war. 2017 wurde die Anlage im Gebäude Giessen erneuert und vergrössert, was die Leistung um 133 Prozent gegenüber der alten Anlage erhöhte. In den nächsten Jahren ist die Installation von zwei weiteren Anlagen am Dach des Hauptgebäudes und des Verwaltungs­gebäudes in Triesen geplant. Der Ertrag aus Solarenergie durch Eigenproduktion soll dadurch von derzeit 3.5 Prozent des gesamten Strombedarfs stetig erhöht werden.

Seit Januar 2017 liefern ausschliesslich die Liechtensteiner Kraftwerke Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik an die VP Bank. Das bezogene Energieprodukt «LiStrom Natur» besteht zu 100 Prozent aus erneuerbarer Liechtensteiner Energie, davon 85 Prozent aus Wasserkraft und 15 Prozent aus Fotovoltaik.

 

Gesamtkonzept

Die unterschiedlichen Gebäude der VP Bank machen ein Gesamtkonzept erforderlich, um die Standorte der VP Bank in Liechtenstein energietechnisch auf den gleichen Stand zu bringen. Ziel dieses Konzeptes ist es, bereits vorhandene Anlagen aufeinander abzustimmen, die Energieverteilung zu optimieren und die vorhandene Abwärme effizient zu nutzen. 2009 wurden daher Energieflusszähler installiert, um die Energieströme von Heizung und Kühlung zu erfassen und zu optimieren. Die Auswertung erfolgt im Abgleich mit den jahreszeitlichen Schwankungen. Die Ergebnisse fliessen in die Optimierung der Gesamtenergieversorgung ein. Das Gesamtkonzept wurde 2017 mit der Sanierung der Lüftungsanlagen im Gebäude Giessen grösstenteils abgeschlossen.

Das Energieversorgungsprojekt sieht des Weiteren den Einsatz neuer Technologien vor, die eine Heizung auf Basis von Wärmerückgewinnung ermöglichen. Eine neue Kältezentrale dient seit 2014 sowohl der Betriebssicherheit als auch der Energieeffizienz. Das Abfallprodukt Wärme kann darüber hinaus zum Heizen genützt werden.

Mit dieser Inbetriebnahme wurde ein grosser Teil des Gesamtkonzeptes umgesetzt. Ein nächster Schritt ist die Planung der Grundwassernutzung in Vaduz. Mit dieser Massnahme kann das vorhandene Grundwasser im Sommer für Kühlungszwecke und im Winter zum Heizen eingesetzt werden. Erste Gespräche mit dem Amt für Umweltschutz wurden bereits geführt sowie zwei Probebohrung­en vorgenommen. Das Amt für Umweltschutz hat die Machbarkeit geprüft; weitere Schritte zur Umsetzung sind 2018/2019 geplant. 

Für den Standort Liechtenstein wird jährlich ein separater ausführlicher Energiebericht erstellt. Dieser Bericht steht auf der Website der VP Bank zur Verfügung.

 

Abfallvermeidung

Seit 2004 nimmt die Bank gemäss dem VP Bank Entsorgungskonzept eine getrennte Sammlung von Abfällen vor. Zeitungen und Zeitschriften werden getrennt vom restlichen Papier separat gesammelt und recycelt. Glas, Karton, Styropor, PET-Flaschen und Grünabfall werden ebenfalls getrennt entsorgt. Die gesamte Abfallmenge hatte 2014 den tiefsten Wert seit 2004 erreicht, steigt jedoch seit 2015, bedingt durch die gestiegene Zahl an Mitarbeitenden, wieder leicht an. 

Zu den häufigsten Papierquellen gehören unnötige Ausdrucke. Ein Grossteil der Dokumente wird zwar digital erstellt, aber nach wie vor ausgedruckt.

Mit Massnahmen wie der digitalen Rechnungserfassung, dem Employee Self Service für Ferienerfassung oder den Online Boardrooms hat die VP Bank bereits wichtige Initiativen zur Senkung des Papierverbrauchs gesetzt. Zur Zeit fallen in der VP Bank am Standort Liechtenstein pro Mit­arbeitenden etwa 9.800 Ausdrucke im Jahr an – das entspricht 20 Pack Papier à 500 Blatt. Ziel der VP Bank ist es, im Laufe des Jahres 2018 den Papierverbrauch um 10 Prozent zu reduzieren.

Der Sticker «think before you print» wurde Anfang 2018 auf den Druckern am Standort Liechtenstein angebracht und soll zu weniger Papierverbrauch motivieren. 

Das von der VP Bank entsorgte Altpapier wird in einer betriebseigenen Anlage geschnetzelt und zu Briketts gepresst. So entstanden am Standort Liechtenstein 2017 etwa 34 Tonnen Papierbriketts, die von einem Recycler aus der Region abgeholt und der stofflichen Verwertung zugeführt wurden. 2018 ist eine Exkursion für Mitarbeitende zu diesem Recyclingbetrieb geplant.

 

Umweltmanagement

Die Verantwortung für die ökologische Nachhaltigkeit trägt die Einheit Facility Management & Services. Die VP Bank ist Mitglied beim Schweizer Netzwerk für Nach­haltigkeit und Management.

Ein weiteres Gremium, in dem die VP Bank aktiv mitar­beitet, ist die Arbeitsgruppe Mobilitätsmanagement der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer.

Die VP Bank ist Mitglied im Öbu, dem Schweizer Think-Tank für Umwelt-, Sozial- und Management-Themen und Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften.

 

Mobilitätsmanagement

Vor einem Jahrzehnt hat die VP Bank für das Stammhaus in Vaduz ein Mobilitätskonzept eingeführt, das finanzielle Anreize zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und ein abgestuftes Gebührensystem für Mitarbeiterparkplätze vorsieht. Das Konzept finanziert sich selbst: Die Einnahmen aus der Vermietung der Parkplätze werden unter anderem für Bonuszahlungen an jene Mitarbeitenden eingesetzt, die auf einen Parkplatz verzichten.

Mitarbeitende, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, erhalten zusätzlich ein Abonnement für Bus und Bahn innerhalb Liechtensteins. Die Einnahmen des Mobilitätsmanagements werden auch für diese Rückver­gütung eingesetzt. 2017 haben davon 107 Mitarbeitende profitiert.

Das Konzept motiviert die Mitarbeitenden auch zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Das Mobilitätsmanagement offeriert darüber hinaus die kostenlose Nutzung von Mobility Cars. Dieses Angebot stösst auf grosse Resonanz. Die Gesamtzahl der geschäftlich gefahrenen Kilometer blieb 2017 mit 18'216 km auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2016 (18'831 km). Der Einsatz eines Videokonferenz-­Systems hilft mit, die Reisetätigkeit der Mitarbeitenden zu den internationalen Standorten der VP Bank zu reduzieren. Darüber hinaus hat jeder Mitarbeitende die Möglichkeit, an seinem Arbeitsplatz mittels eines Online-Meeting-Tools interne Besprechungen zu organisieren, bei denen Inhalte von Dokumenten direkt und an verschiedenen Bildschirmen gleichzeitig diskutiert und verändert werden können.

Die Bilanz des Mobilitätskonzeptes ist erfolgreich: Die Ziele – Reduktion des Autoverkehrs, Schaffung eines Umweltbewusstseins und Förderung des öffentlichen Verkehrs – wurden erreicht. Das Konzept gilt als beispiel­gebend für die Region und wurde im Jahr 2011 mit dem «Zurich Klimapreis» ausgezeichnet. Der Preis honoriert Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Senkung des CO2-Ausstosses. 

Im Jahr 2015 wurde von der VP Bank ein Personenkraft­wagen mit reinem Elektroantrieb angeschafft. Er steht für regionale Kundenfahrten sowie Fahrten zwischen den Standorten Zürich und Vaduz zur Verfügung. Seit 2015 werden damit jährlich zwischen 8'500 und 10'300 km zurückgelegt.

2017 nahmen – wie auch im Jahr davor – zahlreiche Mit­arbeitende am Wettbewerb der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) «Mit dem Rad zur Arbeit» teil. Im September 2017 beteiligte sich die VP Bank erneut an der Europäischen Mobilitätswoche und unterstützte die Aktion «Autofrei – Spass dabei» mit dem Ziel, den Arbeitsweg ohne Auto oder Motorrad zurückzulegen und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu erleben. 

Unter dem Titel «Rückenwind» zertifiziert das Land Liechtenstein fahrradfreundliche Betriebe. Auch die VP Bank bekennt sich zur Fahrradnutzung als integraler Bestandteil der Betriebsmobilität und hat dieses Zertifikat mehrmals verliehen bekommen. Mitarbeitende in Liechtenstein verkehren für Sitzungen und Schulungen oft zwischen den Gebäuden der Nachbarorte Vaduz und Triesen. Dafür stehen ihnen Bus-Abos zur Verfügung. Des Weiteren hat die VP Bank im Sommer 2016 vier Elektro-Fahrräder angeschafft, die den Mitarbeitenden ebenfalls kostenlos zur Verfügung stehen und rege genutzt werden.

Auch «Mit-fahren» ist für die VP Bank ein Thema, um den Autoverkehr weiter zu reduzieren. Die Internet-Plattform Comovee zeigt sämtliche registrierte Kolleginnen und Kollegen in der Nähe mit Kontaktinformation an und ermöglicht die Bildung von Fahrgemeinschaften für alle Mitarbeitenden. Die intelligente Kartenübersicht erlaubt die geografische Auswahl passender Mitfahrer. Die VP Bank AG und weitere grosse Unternehmen in Liechtenstein nutzen diese Plattform, die somit einen grossen Kreis an potenziellen Mitfahrern bietet. Auf diese Weise reduzieren sich der Pendelverkehr und die Parkplatzproblematik bei gleichzeitiger Verbesserung der Umweltbilanz.