Das Risikomanagement der VP Bank Gruppe

1. Überblick

Für den Erfolg und die Stabilität einer Bank ist ein effektives Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement eine elementare Voraussetzung. Hierunter versteht die VP Bank den systematischen Prozess zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der relevanten Risiken sowie die Steuerung des Kapitals und der Liquidität, die für die Risikoübernahme und die Gewährleistung der Risikotrag­fähigkeit benötigt werden. Den verbindlichen Handlungsrahmen hierfür bildet die Risikopolitik, die vom Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe festgelegt wird. 

Die Risikopolitik beinhaltet ein übergreifendes Rahmenwerk sowie eine Risikostrategie für jede Risikogruppe (Finanzrisiken, Operationelle Risiken, Geschäftsrisiken). Darin sind die spezifischen Zielsetzungen und Grundsätze, Organisationsstrukturen und Prozesse, Methoden und ­Instrumente sowie Zielvorgaben und Limiten jeweils detailliert und klar geregelt.

Gesetzliche regulatorische Anforderungen bezüglich ­Risikomanagement sind in Liechtenstein vor allem im Bankengesetz (BankG) und in der Bankenverordnung (BankV) geregelt. Darüber hinaus wurde die Kapitaladäquanz­verordnung (CRR – Capital Requirements Regulation) der Europäischen Union per 1. Februar 2015 in Liechtenstein ­­ in Kraft gesetzt. Die CRR stellt zusammen mit der Kapital­adäquanzrichtlinie (CRD – Capital Requirements Directive) die Umsetzung des Basel III Akkords in der Europäischen Union dar. Die CRD wurde in Liechtenstein im BankG und der BankV umgesetzt. Die VP Bank wurde von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein als lokal systemrelevantes Institut identifiziert und muss in Summe über Eigenmittel ­in Höhe von mindestens 13 Prozent ihrer risikogewichteten Aktiven verfügen. Liquiditätsseitig wird die Einhaltung der Liquiditätsdeckungsanforderung (Liquidity Coverage Ratio / LCR) von mindestens 80 Prozent per 31. Dezember 2017 resp. 100 Prozent per 1. Januar 2018 verlangt. Dank ihrer überaus soliden Kapitalbasis, ihrer Bilanzstruktur und ihrer komfortablen Liquiditätssituation hat die VP Bank die regulatorischen Grenzen 2017 stets deutlich übererfüllt. 

Neben quantitativen Anforderungen werden auch qualitative Anforderungen an die Identifikation, Messung, Steuerung und Überwachung finanzieller und operativer Risiken gestellt. Diese werden von der VP Bank laufend sicher­gestellt und weiterentwickelt.

 

Kapital- und Bilanzstrukturmanagement

Die Mindestkapitalquote der VP Bank von 13 Prozent der risikogewichteten Aktiven setzt sich aus dem regulatorischen Mindesterfordernis von 8 Prozent sowie einem Kapitalerhaltungs- und Systemrisikopuffer von je 2.5 Prozent zusammen. Weiter sieht Basel III einen antizyklischen Kapitalpuffer vor, der von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein für 2017 jedoch auf 0 Prozent festgesetzt wurde. 

Dank einer überaus soliden Tier 1-Ratio von 25.7 Prozent per Ende 2017 bleibt ein ausreichender Handlungsspielraum gewährleistet. Dies ermöglicht es der VP Bank, die mit dem Bankgeschäft verbundene Risikonahme zu betreiben. Gleichzeitig verbleibt auch nach Abdeckung aller Risiken durch freie Eigenmittel Potenzial für Akquisitionen.

Per Ende 2017 betrug die Leverage Ratio (Verschuldungsquote) der VP Bank 7.5 Prozent. Eine regulatorische Mindestquote besteht in Liechtenstein per 31. Dezember 2017 noch nicht. Die VP Bank publiziert weitere Informationen zur Leverage Ratio im Offenlegungsbericht. 

Im Rahmen des Kapital- und Bilanzstrukturmanagements werden die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Abdeckung der betriebswirtschaftlichen Erfordernisse laufend überwacht. Mittels eines internen Prozesses zur Beurteilung einer adäquaten Kapitalausstattung (Internal Capital Adequacy Assessment Process) werden mögliche negative Auswirkungen auf die Kapitalbasis in Stress­situationen simuliert und analysiert.

 

Liquiditätsmanagement

Liquiditätsrisiken werden – unter Beachtung der gesetzlichen Liquiditätsnormen und -vorschriften – über interne Vorgaben und Limiten für das Interbanken- und Kreditgeschäft überwacht und gesteuert. Die jederzeitige Wahrung der Liquidität innerhalb der VP Bank Gruppe hat oberste Priorität. Dies wird mit einem hohen Bestand an flüssigen Mitteln und Anlagen mit hoher Liquidität (High Quality Liquid Assets / HQLA) gewährleistet.

Die VP Bank ist zur Einhaltung der Liquidity Coverage Ratio (LCR) gesetzlich verpflichtet. Per Ende 2017 war eine Mindestquote in Höhe von 80 Prozent gefordert, ab 1. Januar 2018 beträgt die Mindestquote 100 Prozent. Mit einem Wert von 161 Prozent kann die Zielgrösse dank einer komfortablen Liquiditätssituation deutlich übererfüllt werden. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf eine Verfeinerung in der Berechnung zurückzuführen.

Zukünftig wird im Bereich der Liquidität neben der Liquidity Coverage Ratio (LCR) auch die sogenannte Net Stable Funding Ratio (NSFR) einzuhalten sein. Sie gibt die strukturelle Liquidität von Kreditinstituten vor und soll eine langfristig fristenkongruente Refinanzierung sicherstellen. ­Bei dieser Kennzahl wird ein Zeithorizont von einem Jahr betrachtet. Obwohl die Net Stable Funding Ratio erst in Zukunft verpflichtend einzuhalten ist, überwacht die VP Bank diese Kennzahl bereits jetzt regelmässig.

Gemäss BankG Art. 7a müssen Banken wirksame Strategien und Verfahren zur Ermittlung, Steuerung, Überwachung und Meldung u.a. der Liquiditätsrisiken entwickeln. Die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein hat Ende 2017 eine neue Mitteilung (Nr. 2017/6) zur weiteren Erläuterung der Anforderungen bezüglich des Verfahrens zur Beurteilung der Angemessenheit der internen Liquidität (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process ILAAP) veröffentlicht. Die Strategien und Verfahren zur Ermittlung, Steuerung und Überwachung von Liquidiätsrisiken werden von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein jährlich anhand eines ILAAP-Fragebogens überprüft und beurteilt. Dieser Fragebogen ist bereits 2018 erstmals an die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein zu übermitteln.

Im Rahmen der Liquiditätssteuerung verfügt die VP Bank über einen Liquiditätsnotfallplan der sicherstellt, dass die VP Bank auch im Falle von Liquiditätskrisen über ausreichend Liquidität verfügt. Zur Überwachung und frühzeitigen Identifizierung einer Verschlechterung der Liquiditätssituation werden Frühwarnindikatoren regelmässig überwacht.

Im Rahmen des Liquiditätsmanagements werden die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Abdeckung der betriebswirtschaftlichen Erfordernisse laufend überwacht. Mittels Stresstests werden mögliche negative Szenarien simuliert und die Auswirkungen auf die Liquidität in Stresssituationen analysiert.

 

Kreditrisiken

Aufgrund der Bedeutung des Kundenausleihungsgeschäfts (CHF 5.6 Mrd. per 31. Dezember 2017 bzw. 44 Prozent der Bilanzsumme) kommt der Bewirtschaftung und Überwachung der Kreditrisiken eine zentrale Rolle zu. Das Kreditrisikomanagement im Kundenausleihungsgeschäft wird deshalb – neben den Reglementen Risikopolitik – durch das Kreditreglement gesteuert. Das Volumen der Kundenausleihungen wurde 2017 um CHF 0.4 Mrd. auf CHF 5.6 Mrd. erhöht. Das Volumen im Interbankengeschäft hat sich 2017 um CHF 0.2 Mrd. erhöht und beträgt Ende des Jahres CHF 0.9 Mrd.

 

Marktrisiken

Das Zinsumfeld im Schweizer Franken und im Euro wurde 2017 vor allem im kurzfristigen Bereich von negativen Zinssätzen geprägt. Das Negativzinsumfeld in den beiden Hauptwährungen stellt das Bilanzstrukturmanagement vor grosse Herausforderungen. Die Anlage von Kundengeldern gestaltet sich weiterhin schwierig. Die VP Bank hat ihre Massnahmen, die sie 2015 als Reaktion auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Verschiebung des Zielbands in den negativen Bereich durch die SNB ergriff, weiter fortgeführt. Die Überwachung und Bewirtschaftung der Marktrisiken bleibt 2018 von zentraler Bedeutung.

 

Operationelle Risiken

Um ein koordiniertes Vorgehen sicherzustellen, werden Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe ausgetauscht. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand der Operationellen Risiken in der VP Bank Gruppe zu vermitteln. 

 

2. Risikopolitische Grundsätze

Für das Risikomanagement der VP Bank gelten folgende Grundsätze:

 

Harmonisierung von Risikotragfähigkeit und Risiko­bereitschaft

Die Risikobereitschaft spiegelt sich im Risikokapital wider und gibt den Maximalverlust an, den die Bank bereit ist, aus schlagend werdenden Risiken zu tragen, ohne dabei ihren Fortbestand zu gefährden. Die Risikotragfähigkeit als strategische Erfolgsposition gilt es durch einen geeigneten Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung zu wahren und zu steigern.

 

Klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Die Risikobereitschaft wird mit Hilfe eines umfassenden Limitensystems operationalisiert und zusammen mit einer klaren Regelung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten aller am Risiko- und Kapitalmanagementprozess beteiligten Stellen, Organisationseinheiten und Gremien wirksam umgesetzt. Risikodeckungspotenzial, Risikokapital und Limiten werden bei Bedarf, mindestens aber einmal jährlich, überprüft und gegebenenfalls adjustiert. Das Risikodeckungspotenzial ergibt sich aus dem Bar­wert des Eigenkapitals abzgl. der Betriebs- und Risikokosten sowie der regulatorischen Eigenmittelanforderungen.

 

Gewissenhafter Umgang mit Risiken

Strategische und operative Entscheidungen werden auf Basis von Risiko-Rendite-Kalkülen getroffen und mit den Interessen der Kapitalgeber in Einklang gebracht. Die Ein­haltung von gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von unternehmenspolitischen und ethischen Grundsätzen vorausgesetzt, geht die VP Bankbewusst Risiken ein, sofern diese in ihrem Ausmass bekannt sind, die systemtechnischen Voraussetzungen für deren Abbildung gegeben sind und die Bank ange­messen dafür entschädigt wird. Geschäfte mit einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Risiko und Rendite werden gemieden, ebenso Grossrisiken und extreme Risikokonzentrationen, welche die Risikotragfähigkeit und damit den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten.

 

Funktionentrennung

Die Risikokontrolle und das Risikoreporting werden durch eine von den risikobewirtschaftenden Stellen unabhängige Einheit (Group Risk) sichergestellt.

 

Transparenz

Das Fundament der Risikoüberwachung ist eine umfassende, objektive, zeitgerechte und transparente Offen­legung der Risiken gegenüber dem Group Executive Management und dem Verwaltungsrat.

 

3. Organisation des Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagements

Systematik der Bankrisiken

Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die Risiken, denen die VP Bank im Rahmen ihrer Geschäfts­tätigkeit ausgesetzt ist. Diese werden den drei Risikogruppen Finanzrisiken, Operationelle Risiken und Geschäfts­risiken (einschliesslich der strategischen Risiken) zugeordnet. 

Während Finanzrisiken bewusst eingegangen werden, um Erträge zu erwirtschaften, sind Operationelle Risiken durch geeignete Kontrollen und Massnahmen zu vermeiden oder, falls dies nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau zu reduzieren.

Marktrisiken drücken die Gefahr möglicher ökonomischer Wertverluste im Banken- und Handelsbuch aus, die durch ungünstige Veränderungen von Marktpreisen (Zinssätze, Devisen- und Aktienkurse, Rohstoffe) oder sonstigen preisbeeinflussenden Parametern wie zum Beispiel Volatilitäten entstehen.

Liquiditätsrisiken umfassen das kurzfristige Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko sowie das Marktliquiditätsrisiko. Das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko drückt die Gefahr aus, dass gegenwärtige und zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht, nicht in vollem Umfang, nicht in der richtigen Währung oder nicht zu marktüblichen Konditionen refinanziert werden können. Das Marktliquiditätsrisiko beinhaltet Fälle, in denen es aufgrund unzureichender Marktliquidität nicht möglich ist, risikobehaftete Positionen zeitgerecht im gewünschten Umfang und zu vertretbaren Konditionen zu liquidieren oder abzusichern.

Kreditrisiken umfassen das Gegenpartei-, Länder-, Konzentrations- sowie Restrisiko aus der Verwendung von Kreditsicherheiten (Verwertungsrisiko). Gegenparteirisiken beschreiben die Gefahr eines finanziellen Verlustes, der entstehen kann, wenn eine Gegenpartei der Bank ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig oder nicht termingerecht nachkommen kann oder will (Ausfallrisiko) oder sich die Bonität des Schuldners verschlechtert (Bonitätsrisiko). Länderrisiken als weitere Ausprägung des Kreditrisikos entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. Konzentrationsrisiken umfassen potenzielle Verluste, die der Bank nicht durch den Schuldner selbst, sondern durch mangelnde Diversifikation des Kreditportfolios entstehen. Verwertungsrisiken umfassen potenzielle Verluste, die der Bank nicht durch den Schuldner selbst, sondern aufgrund unzureichender Verwertungsmöglichkeiten der Sicherheiten entstehen. 

Unter operationellen Risiken wird die Gefahr von Verlusten in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen sowie in Folge von externen Ereignissen verstanden. Diese sind vor ihrem Schlagendwerden durch geeignete Kontrollen und Massnahmen zu vermeiden oder, falls das nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau zu reduzieren. Auch können operationelle Risiken in sämtlichen Organi­sationseinheiten der Bank auftreten, wohingegen Finanz­risiken nur in den risikonehmenden Einheiten entstehen können.

Geschäftsrisiken resultieren zum einen aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage oder die Eigenmittel, zum anderen bezeichnen sie darüber hinaus die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Ausrichtung der Gruppe ergeben (strategische Risiken). Das Group Executive Management der VP Bank ist für die Bewirtschaftung der Geschäftsrisiken verantwortlich. Diese werden unter Berücksichtigung des Bankenumfeldes und der internen Unternehmenssituation durch das Group Executive Management analysiert und entsprechende Massnahmen erarbeitet.

Werden die oben genannten Risiken nicht erkannt, angemessen gesteuert, bewirtschaftet und überwacht, so kann dies – abgesehen von finanziellen Verlusten – zu einer Ruf­schädigung führen. Die VP Bank betrachtet daher das Reputationsrisiko nicht als eine eigenständige Risikokategorie, sondern als die Gefahr von Verlusten, die sich aus den einzelnen Risikoarten der übrigen Risikokategorien ergibt. Das Management der Reputationsrisiken obliegt der Geschäftsleitung. 

 

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Gemäss Art. 21d Abs. 4 Bankenverordnung (BankV) muss an der Spitze der Risikomanagementfunktion ein Mitglied der Geschäftsleitung stehen, das eigens für diese Funktion zuständig ist (Chief Risk Officer). Sofern es Art, Umfang und Komplexität der Geschäftstätigkeit rechtfertigen und kein Interessenkonflikt besteht, kann eine andere Führungskraft innerhalb der Bank diese Funktion wahrnehmen. In der VP Bank ist die Rolle des Chief Risk Officer auf Stufe Gruppenleitung in der Organisationseinheit «General Counsel & Chief Risk Officer» angesiedelt.

Neben dem Chief Risk Officer (CRO) sind eine Reihe von Gremien und operativen Einheiten im Risiko- und Kapitalmanagement-Prozess involviert. Die obenstehende Abbildung gibt einen schematischen Überblick über die Organisation des Risikomanagements in der VP Bank.

Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement innerhalb der Gruppe. Es ist seine Aufgabe, eine geeignete Prozess- und Organisationsstruktur sowie ein Internes Kontrollsystem (IKS) für ein wirksames und effizientes Management von Kapital, Liquidität und Risiko zu errichten und aufrechtzuerhalten und so die Risikotragfähigkeit der Bank nachhaltig sicherzustellen. Der Verwaltungsrat genehmigt die Risikopolitik und überwacht deren Umsetzung, gibt die Risikobereitschaft auf Gruppenebene vor und setzt die Zielvorgaben und Limiten für das Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement. Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Verwaltungsrat durch das Audit Committee, das Risk Committee und das Group Internal Audit unterstützt.

Das Group Executive Management (GEM) ist verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Risikopolitik. Zu den zentralen Aufgaben zählen die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Risikomanagementprozess und Internem Kontroll­system, die Allokation der vom Ver­waltungsrat gesetzten Zielvorgaben und Limiten an die einzelnen Gruppengesellschaften, das gruppenweite Management der Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, operationellen, Geschäfts- und Repu­tationsrisiken sowie die Kapitalmanagementaktivitäten. 

Das Group Risk Committe (GRC) ist oberste Stelle zur Überwachung und Steuerung der Risiken der VP Bank. Die Hauptaufgabe des Group Risk Committee ist die Umsetzung der Risikostrategie für Finanz- und operationelle Risiken innerhalb der vom Verwaltungsrat und dem Group Executive Management gesprochenen Zielvorhaben und Limiten. 

Das Asset & Liability Committee (ALCO) ist unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrech­lichen Vorschriften für die risiko-/ertragsorientierte Bilanzsteuerung auf Basis des Economic Profit-Modells sowie für die Steuerung der Finanzrisiken zuständig. Das ALCO beurteilt die Risikolage der Gruppe im Bereich Finanz­risi­ken und leitet gegebenenfalls Steuerungsmassnahmen ein.

Als unabhängige Stelle für die zentrale Identifikation, Bewertung (Messung und Beurteilung) und Überwachung (Kontrolle und Berichterstattung) von Risikolage und Risiko­tragfähigkeit der Gruppe unterstützt das Group Risk den Verwaltungsrat und das Group Executive Management, das Group Risk Committee und den Chief Risk Officer bei der Wahrnehmung ihrer jeweiligen Aufgaben. Eine weitere Aufgabe des Group Risk liegt darin zu überwachen, ob die bestehenden gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und bank­internen Vorschriften zum Risikomanagement eingehalten und neue Vorschriften zum Risiko­management umgesetzt werden. Hinzu kommt die regelmässige Überprüfung und Beurteilung der im Risiko­- management eingesetzten Methoden, Kennzahlen und Systeme auf Zweckmässigkeit und Angemessenheit. 

Das Group Treasury trägt die Verantwortung für die Steuerung der Finanzrisiken innerhalb der vom Verwaltungsrat und des Group Executive Management gesetzten Zielvorgaben und Limiten unter Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Zu den Kernaufgaben zählen das Bilanzstrukturmanagement unter Berücksich­tigung des Ertrags, der Markt- und Kreditrisiken sowie der Liquiditäts- und Eigenmittelsituation der VP Bank. Darüber hinaus obliegt ihm das Kapital-, das Liquiditäts- und Collateral Management sowie das Limitenmanagement für Banken und Länder. 

Zu den operativen Einheiten zählen alle risikonehmenden Stellen und Organisationseinheiten.

Das koordinativ und strategisch ausgerichtete Security Risk Committee (SRC) ist das oberste Sicherheitsgremium der VP Bank, welches durch Zielvorgaben in den verschiedenen Sicherheitsthemen die operative Umsetzung in den beteiligten Bereichen steuert. Das Security Risk Committee kümmert sich um alle strategischen Sicherheitsthemen der VP Bank Gruppe. Dies beinhaltet die physische Sicherheit, die Informationssicherheit (inkl. Cybersicherheit), Business Continuity Management sowie die dazu benötige Sicherheits-Awareness und Kultur.

 

Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung

Die risikoadäquate Eigenkapitalausstattung der VP Bank wird durch entsprechende Verfahren und Systeme sichergestellt. Der Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) der VP Bank wird im Folgenden kurz skizziert und in der Abbildung unten dargestellt. 

Die Festlegung von Risikostrategie und Risikobereitschaft, aus denen die Global- und Einzellimiten abgeleitet werden, erfolgt im Zuge des jährlichen Planungsprozesses auf der Basis einer Risikotragfähigkeitsanalyse und unter Berücksichtigung von Stressszenarien, strategischen Initiativen und Veränderungen in den regulatorischen Vorgaben seitens des Verwaltungsrats. Das Risikokapital umfasst das für die Geschäftstätigkeiten regulatorisch erforderliche Kapital und das ökonomische Kapital für extreme unerwartete Verluste aus Markt-, Kredit- und Operationellen Risiken. Für Letztere stellt der Verwaltungsrat einen Teil des maximal verfügbaren Risikodeckungspotenzials in Form einer Gesamtbanklimite zur Verfügung. Demzufolge werden nicht die gesamten frei verfügbaren Eigenmittel (nach Abzug des regulatorisch erforderlichen Kapitals sowie der für künftige Investitionsmittel verplanten Mittel) bereitgestellt; ein Teil davon wird vielmehr als Risikopuffer für nicht quantifizierbare oder unvollständig identifizierte Risiken zurückbehalten. Um sicherzustellen, dass der VP Bank stets genügend Eigenkapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken zur Verfügung steht, wird eine rollierende dreijährige Kapitalplanung – unter Berücksichtigung unterschiedlich stark ausgeprägter Stressniveaus – erstellt.

In der jährlich durchzuführenden Risikoidentifikation (Risikoinventur) wird sichergestellt, dass alle für die Gruppe relevanten Risiken identifiziert werden. Eine Risikoidentifikation wird darüber hinaus im Zuge der Einführung neuer Finanzinstrumente, der Aufnahme von Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern oder geografischen Märkten sowie im Falle von Veränderungen in den gesetzlichen oder aufsichtsrechtlichen Vorschriften zwingend vorgenommen.

Das Risikotragfähigkeitskonzept der VP Bank Gruppe unterscheidet zwischen einer regulatorischen und einer wertorientierten Perspektive. Aus regulatorischer Sicht ergibt sich das freie Risikodeckungspotential aus den ­anrechenbaren Eigenmitteln abzüglich des regulatorisch gebundenen Kapitals und eines internen Kernkapitalpuffers. Aus wertorientierter Sicht ergibt sich das freie Risikodeckungspotenzial aus dem Barwert des Eigenkapitals abzüglich Betriebs- und Risikokosten sowie eines Risikopuffers für übrige Risiken.

Für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs werden die Risiken zu einer Gesamteinschätzung aggregiert, wobei für die Finanzrisiken die Value-at-Risk-Methodik angewendet wird. Der Berechnung der Operationellen Risiken liegt der Basisindikatoransatz zugrunde. Darüber hinaus greift die VP Bank auf ein breites Instrumentarium an Methoden und Kennzahlen zurück, auf die in den Abschnitten zu den einzelnen Risikogruppen näher eingegangen wird.

Die Risikosteuerung vollzieht sich auf strategischer Ebene durch die Festlegung von Zielen, Limiten, Handlungsgrundsätzen sowie durch Prozessvorgaben. Auf operativer Ebene erfolgt die Risikostreuung über die Bewirtschaftung der Finanzrisiken innerhalb der gesetzten Zielvorgaben und Limiten sowie unter Einhaltung der regulatorischen Anforderungen.

Die Risikoüberwachung (Kontrolle und Reporting) umfasst die Kontrolle und die Berichterstattung über die Risikolage. Im Rahmen der Kontrolle werden aus einem regel­mässigen Soll-Ist-Vergleich etwaige Limitenüberschreitungen festgestellt und Steuerungsimpulse abgeleitet. Das Soll ergibt sich aus den internen Zielvorgaben und Limiten sowie den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Normen. Vorwarnstufen ermöglichen dabei eine frühzeitige Weichenstellung, um eine Limitenüberschreitung zu vermeiden. Die Ergebnisse der Kontrolle werden im Zuge des Berichtswesens zuverlässig, regelmässig und transparent aufbereitet. Die Berichterstattung erfolgt ex ante zur ­Entscheidungsvorbereitung, ex post zu Kontrollzwecken sowie ad hoc bei plötzlich und unerwartet eintretenden Risiken.

Neben einem ICAAP-Report hat die VP Bank als lokal ­systemrelevantes Institut jährlich einen Recovery Plan (Sanierungsplan) auf Stufe Gruppe zu erstellen und der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein einzureichen. Der Recovery Plan soll als Vorbereitung für die Bewältigung von Krisensituationen dienen und dazu beitragen, dass die Widerstandsfähigkeit und Reagibilität der systemrele­vanten Institute gegenüber möglichen Krisenszenarien deutlich verbessert wird. Zentrale Elemente des Recovery Planes stellen dabei sowohl das bewusste Auseinandersetzen mit möglichen Krisenszenarien als auch die Vorbereitung von strategischen und organisatorischen Massnahmen für den Krisenfall dar.

 

4. Offenlegung Eigen­mittel

Die geforderten qualitativen und quantitativen Informa­tionen zur Eigenmittelunterlegung, zu den Strategien und Verfahren für das Risikomanagement sowie zur Risikosituation der VP Bank sind im Risikobericht sowie im Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung offengelegt. Darüber hinaus erstellt die VP Bank Gruppe für das Geschäftsjahr 2017 einen Offenlegungsbericht. Damit erfüllt die Bank die aufsichtsrechtlichen Anforderungen gemäss Bankenverordnung (BankV) und des Bankgesetzes (BankG).

Die Kapital- und Liquiditätsanforderungen an die Kredit­institute in Liechtenstein basieren auf Basel III und deren Umsetzung in der Europäischen Union. Die VP Bank hat in Liechtenstein als eine von drei systemrelevanten Banken zusätzliche Kapitalpuffer zu erfüllen. 

Die VP Bank ermittelt den Eigenmittelbedarf gemäss den Bestimmungen der CRR. Dabei kommen folgende Ansätze zur Anwendung: 

Standardansatz für Kreditrisiken gemäss Teil 3 Titel II Kapitel 2 CRR

Basisindikatoransatz für operationelle Risiken gemäss Teil 3 Titel III Kapitel 2 CRR

Standardverfahren für Marktrisiken gemäss Teil 3 Titel IV Kapitel 2-4 CRR

Standardmethode für Credit Value Adjustment-Risiken gemäss Art. 384 CRR

Umfassende Methode zur Berücksichtigung finanzieller Sicherheiten gemäss Art. 223 CRR.

Per 31. Dezember 2017 erforderten die Geschäftsaktivi­täten der VP Bank Gruppe Eigenmittel in Höhe von CHF 493.9 Mio. (Vorjahr: CHF 450.3 Mio.). Dies entspricht 13 Prozent der risikogewichteten Aktiven von CHF 3'799.4 Mio. (Vorjahr: CHF 3'464.0 Mio.). Der Eigenmittelüberschuss (basierend auf einem Erfordernis von 13 Prozent) beträgt per 31. Dezember 2017 CHF 482.6 Mio. (Vorjahr: CHF 488.2 Mio.). Die Tier 1 Ratio von 25.7 Prozent (Vorjahr: 27.1 Prozent) widerspiegelt die weiterhin äusserst solide Eigenmittelausstattung der VP Bank. Die VP Bank Gruppe hat 2017 kein Hybridkapital in den anrechenbaren eigenen Mitteln eingesetzt und verrechnet gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) keine Aktiven und Passiven (Bilanzverkürzung). 

Die untenstehende Tabelle zeigt die Eigenmittelsituation der Gruppe per 31. Dezember 2017.

Eigenmittelunterlegung (Basel III)

in CHF 1'000

31.12.2017

31.12.2016

Anrechenbare Eigenmittel

 

 

Einbezahltes Kapital

 66'154

 66'154

Offene Reserven

 926'519

 877'987

Konzerngewinn

 65'770

 57'986

Abzug für eigene Aktien

–47'889

–52'466

Abzug für Dividende gemäss Antrag des Verwaltungsrates

–36'385

–29'769

Abzug für Goodwill und immaterielle Werte

–31'660

–36'454

Übrige Anpassungen

 34'044

 55'099

Anrechenbares Kernkapital (Tier 1)

 976'553

 938'537

Anrechenbares Kernkapital (bereinigt)

 976'553

 938'537

Kreditrisiko (nach Liechtensteiner Standardansatz)

 387'993

 347'965

davon Kursrisiko bezüglich der Beteiligungstitel im Bankenbuch

 7'797

 8'760

Marktrisiko (nach Liechtensteiner Standardansatz)

 25'963

 28'345

Operationelles Risiko (nach Basisindikatorenansatz)

 79'157

 72'880

Credit Value Adjustment (CVA)

 811

 1'131

Total Erforderliche Eigenmittel

 493'924

 450'321

 

 

 

CET1-Kapitalquote 

 25.7 %

 27.1 %

Tier-1-Kapitalquote

 25.7 %

 27.1 %

Gesamtkapitalquote

 25.7 %

 27.1 %

 

 

 

Risikogewichtete Aktiven insgesamt

 3'799'412

 3'464'005

 

 

 

Kapitalrendite (Konzerngewinn / Bilanzsumme)

 0.5 %

 0.5 %

5. Finanzrisiken

Die Überwachung und Steuerung der Finanzrisiken basiert – unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben – auf bankinternen Zielvorgaben und Limiten, die sich auf Volumina und Sen­sitivitäten beziehen. Szenarioanalysen und Stresstests zeigen zudem die Auswirkungen von Ereignissen auf, die im Rahmen der ordentlichen Risikobewertung nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt werden können.

Der Verwaltungsrat gibt dabei strategische Leitplanken vor, innerhalb derer sich das Risikomanagement vollzieht. Auf operativer Ebene erfolgt die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung aller relevanten Risiken. Das Group Executive Management ist für die Umsetzung und Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Risiko­strategie für Finanzrisiken verantwortlich. 

 

Marktrisiken

Marktrisiken entstehen durch das Eingehen von Positionen in Schuldtiteln, Aktien und sonstigen Wertpapieren aus den Finanzanlagen, Fremdwährungen, Edelmetallen und in entsprechenden Derivaten, aus dem Kundengeschäft und Geschäft mit Banken sowie aus den konsolidierten Gruppengesellschaften, deren funktionale Währung auf eine Fremdwährung lautet.

Ein wesentlicher Bestandteil des Marktrisikos bildet das Zinsrisiko in der Bilanz der VP Bank. Es entsteht hauptsächlich aufgrund abweichender Fälligkeiten der aktiv- und passivseitigen Positionen. Die Tabelle Fälligkeitsstruktur zeigt die Vermögenswerte und Verpflichtungen der VP Bank, aufgeteilt nach Positionen auf Sicht, kündbaren Positionen und Positionen mit unterschiedlicher Fälligkeit (vgl. Anhang 35). Für die Bestimmung des Währungs­risikos sind die aktiv- und passivseitigen Fremdwährungspositionen der VP Bank von Bedeutung. Eine Übersicht, aufgeteilt nach Währungen, befindet sich im Anhang 34 (vgl. Bilanz nach Währungen).

Für die Überwachung und Steuerung der Marktrisiken setzt die Bank ein umfassendes Set an Methoden und Kennzahlen ein. Dabei hat sich der Value-at-Risk-Ansatz als Standardmethode zur Messung des allgemeinen Marktrisikos etabliert. Der Value-at-Risk für Marktrisiken quantifiziert die negative Abweichung, ausgedrückt in Schweizer Franken, vom Wert aller Marktrisikopositionen zum Auswertungsstichtag. Die Berechnung der Value-at-Risk-Kennzahl erfolgt gruppenweit mit Hilfe der historischen Simulation. Dabei werden zur Bewertung sämtlicher Marktrisikopositionen die historischen Veränderungen der Marktdaten über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren herangezogen. Der prognostizierte Verlust gilt für eine Haltedauer von einem Jahr und wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent nicht überschritten. Zur Berechnung des Zinsänderungs-Value-at-Risk werden fest verzinste Geschäfte mit der Zinsbindungsdauer, variabel verzinste Geschäfte mit einem internen Replikationsmodell abgebildet.

Der Markt-Value-at-Risk der VP Bank Gruppe belief sich am 31. Dezember 2017 auf CHF 122.4 Mio. (Vorjahr CHF 119.0 Mio.).

Die folgende Tabelle zeigt den Markt-Value-at-Risk (auf Monatsbasis) im Total und gegliedert nach Risikoarten. Dabei wird der Berechnung von Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwerten pro Risikoart und gesamthaft jeweils eine separate Jahresbetrachtung zugrunde gelegt; der Gesamtwert entspricht somit nicht zwingend der Summe der jeweiligen Einzelwerte pro Risikoart.

Market-Value-at-Risk
(basierend auf Monatsendwerten)

in CHF Mio.

Gesamt

Zinsände-
rungsrisiko

Aktien-
preis- und
Rohstoff-
risiko

Währungs-
risiko

2017

 

 

 

 

Jahresende

 122.4

 69.9

 17.6

 34.9

Durchschnitt

 123.0

 70.2

 17.4

 35.4

Höchstwert

 128.1

 73.2

 19.7

 38.5

Tiefstwert

 117.7

 67.6

 15.6

 32.3

 

 

 

 

 

2016

 

 

 

 

Jahresende

 119.0

 65.8

 17.6

 35.7

Durchschnitt

 121.0

 67.2

 17.6

 36.2

Höchstwert

 125.9

 70.3

 19.7

 38.5

Tiefstwert

 112.4

 64.3

 15.9

 31.7

Da mit dem Value-at-Risk-Ansatz Maximalverluste aus ­extremen Marktsituationen nicht bestimmt werden können, wird die Marktrisikoanalyse um Stresstests ergänzt. Solche Tests ermöglichen eine Schätzung der Auswirkungen extremer Marktschwankungen in den Risikofaktoren auf den Barwert des Eigenkapitals. So werden im Bereich der Marktrisiken die Barwertschwankungen aus sämtlichen Bilanzpositionen und Derivaten aufgrund von synthetisch erzeugten Marktbewegungen (Parallelverschiebung, Drehung oder Neigungsveränderung der Zinskurven, Schwankung der Wechselkurse um das Mehrfache ihrer impliziten Volatilität, Kurszerfall der Aktienmärkte) mit Hilfe von Sensitivitätskennzahlen ermittelt.

Die Tabelle unten veranschaulicht die Ergebnisse des Key-Rate-Duration-Verfahrens. Hierbei werden zunächst die Barwerte aus allen Aktiv- und Passivpositionen sowie den derivativen Finanzinstrumenten ermittelt. Anschlies­send werden die Zinssätze der relevanten Zinskurven in jedem Laufzeitband und pro Währung um 1 Prozent (+100 Basispunkte) erhöht. Die jeweiligen Veränderungen stellen den Gewinn oder Verlust des Barwertes dar, der aus der Verschiebung der Zinskurve resultiert. Negative Werte lassen dabei auf einen Aktivüberhang, positive Werte auf einen Passivüberhang im Laufzeitband schliessen.

In der folgenden Tabelle sind die Auswirkungen einer negativen Veränderung in den wesentlichen Fremdwährungen auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital dargestellt. Massgeblich für die zugrunde gelegte Schwankung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ist die jeweilige implizite Volatilität per 31.12.2017 resp. 31.12.2016.

 

Veränderung der wesentlichen Fremdwährungen

Währung

Veränderung in %

Effekt auf den
Konzerngewinn
in CHF 1'000

Effekt auf das
Eigenkapital
in CHF 1'000

2017

 

 

 

EUR

–6

–3'516 

 0 

USD

–8

–7'252 

–8'346 

 

 

 

 

2016

 

 

 

EUR

–8

–3'057 

 0 

USD

–10

–9'401 

–9'621 

Die Auswirkungen einer möglichen Abwärtsbewegung in den Aktienmärkten von 10 Prozent, 20 Prozent und 30 Prozent auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital illustriert die folgende Tabelle.

 

Veränderung der relevanten Aktienmärkte

Veränderung

Effekt auf den
Konzerngewinn
in CHF 1'000

Effekt auf das
Eigenkapital
in CHF 1'000

2017

 

 

–10 %

–5'855 

–859 

–20 %

–11'710 

–1'717 

–30 %

–17'566 

–2'576 

 

 

 

2016

 

 

–10 %

–6'020 

–1'224 

–20 %

–12'039 

–2'447 

–30 %

–18'059 

–3'671 

Key-Rate-Duration-Profil pro 100 Basispunkte Anstieg

in CHF 1'000

innert
1 Monat

1 bis 3
Monate

3 bis 12
Monate

1 bis 5
Jahre

über
5 Jahre

Total

31.12.2017

 

 

 

 

 

 

CHF

 1'100

 1'851

 1'179

–20'815

–16'657

–33'342

EUR

 910

–62

 242

–10'871

–15'043

–24'824

USD

 508

–643

 2'154

–10'551

–2'110

–10'642

Übrige Währungen

 230

–85

 747

 1'963

–87

 2'768

Total

 2'748

 1'061

 4'322

–40'274

–33'897

–66'040

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2016

 

 

 

 

 

 

CHF

 1'314

 2'145

 984

–25'515

–14'132

–35'204

EUR

 609

–585

 1'842

–6'913

–7'566

–12'613

USD

 737

–685

 1'051

–11'306

–658

–10'861

Übrige Währungen

 90

–129

 644

 1'457

 0

 2'062

Total

 2'750

 746

 4'521

–42'277

–22'356

–56'616

Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der ­Risikosteuerung ausschliesslich im Bankenbuch abgeschlossen und dienen zur Absicherung gegen Aktienpreis-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie zur Bewirtschaftung des Bankenbuchs. Die hierfür zugelassenen Derivate sind in der Risikopolitik festgelegt.

 

Die VP Bank refinanziert ihre mittel- bis langfristigen Kundenausleihungen und den Eigenbestand an Schuldtiteln primär aus kurzfristigen Kundeneinlagen und unterliegt damit einem Zinsänderungsrisiko. Steigende Zinsen haben einen negativen Effekt auf den Barwert der festverzins­lichen Kredite und erhöhen die Refinanzierungskosten. Im Rahmen des Asset & Liability Managements werden zur Absicherung dieses Risikos vor allem Zinsswaps eingesetzt, welche zum Fair Value bilanziert werden. Um die gegenläufigen Wertänderungen der abgesicherten Kreditgeschäfte bilanziell zu erfassen, wendet die VP Bank unter IFRS Fair Value Hedge Accounting an. Hierfür wird ein Teil der Grundgeschäfte (Festzinskredite) mit den Sicherungsgeschäften (Payer-Swaps) in Sicherungsbeziehungen verknüpft. Die Buchwerte der betroffenen Grundgeschäfte werden im Falle von Fair Value-Änderungen, welche auf Zinsänderungen zurückzuführen sind, erfolgswirksam angepasst. 

Weil mit dem Abschluss von Payer-Swaps die offenen Festzinspositionen in variable Zinspositionen transformiert werden, ist in Bezug auf das abgesicherte Risiko ein enger wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen den Grund- und Sicherungsgeschäften gegeben. Deshalb wird das Absicherungsverhältnis zwischen dem designierten Betrag der Grundgeschäfte und dem designierten Betrag der Sicherungsinstrumente (Hedge Ratio) auf eins zu eins festgesetzt. Eine Sicherungsbeziehung ist wirksam bzw. effektiv, wenn sich die zinsinduzierten Wertänderungen der Grund- und Sicherungsgeschäfte kompensieren. Ineffektivitäten resultieren hauptsächlich aus Durationsabweichungen, z.B. aufgrund unterschiedlicher Zinssätze, Zinszahlungszeitpunkte oder Fälligkeiten der Geschäfte.

Die initiale Wirksamkeit einer Sicherungsbeziehung wird mit einem prospektiven Effektivitätstest nachgewiesen. Dazu werden zukünftige Fair Value-Änderungen der Grund- und Sicherungsgeschäfte szenariobasiert simuliert und einer Regressionsanalyse unterzogen. Die Effektivität wird auf Basis der Analyseergebnisse beurteilt. Während der Laufzeit der Sicherungsbeziehung findet eine wiederkehrende Überprüfung statt.

Durch den Abschluss von Devisentermingeschäften hat die VP Bank die eigenen Finanzanlagen gegen Wechsel­kursschwankungen in den Hauptwährungen abgesichert. Währungsrisiken aus dem Kundengeschäft dürfen grund­sätzlich nicht entstehen; verbleibende offene Währungs­positionen werden über den Devisenkassamarkt geschlos­sen. Für die Bewirtschaftung der Fremdwährungsrisiken aus dem Kundengeschäft ist das Group Treasury & Exe­cution verantwortlich.

 

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können durch vertragliche Inkongruenzen zwischen den Liquiditätszuflüssen und -abflüssen in den einzelnen Laufzeitbändern entstehen. Etwaige Differenzen zeigen auf, wie viel Liquidität die Bank unter Umständen in jedem Laufzeitband beschaffen müsste, sollten alle Volumina zum frühestmöglichen Zeitpunkt abfliessen. Darüber hinaus können Refinanzierungskonzentrationen, die derart bedeutend sind, dass ein massiver Rückzug der entsprechenden Mittel Liquiditätsprobleme auslösen könnte, zu einem Liquiditätsrisiko führen.

Die Liquiditätsrisiken werden – unter Einhaltung der gesetzlichen Liquiditätsnormen und Vorschriften zu aktiv- und passivseitigen Klumpenrisiken – über interne Vorgaben und Limiten für das Interbanken- und Kreditgeschäft überwacht und gesteuert.

Im Rahmen der Einführung von Basel III in Liechtenstein wird seit Ende Juni 2015 die Liquidity Coverage Ratio (LCR) berechnet und an die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein rapportiert. Per Ende 2017 gilt eine Untergrenze für die LCR von 80 Prozent, die per Anfang 2018 auf 100 Prozent erhöht wird. Mit einem Wert von 161 Prozent für die LCR per Ende 2017 weist die VP Bank eine komfortable Liquiditätssituation auf. 

Zukünftig wird im Bereich der Liquidität neben der Liquidity Coverage Ratio auch die sogenannte Net Stable Funding Ratio (NSFR) einzuhalten sein. Die finalen Vorgaben zur Net Stable Funding Ratio (NSFR) liegen per Ende 2017 noch nicht vor, sodass noch kein finaler Wert berechnet werden kann. Die VP Bank überwacht die NSFR aber dennoch jetzt schon regelmässig auf Basis der bereits vorliegenden Regelungen.

Im kurzfristigen Laufzeitbereich refinanziert sich die Bank massgeblich über Kundeneinlagen auf Sicht. Die Fälligkeitsstruktur der Aktiven und Passiven ist im Anhang 35 dargestellt. 

Über den Zugang zum Eurex-Repo-Markt kann die VP Bank bei Bedarf rasch Liquidität auf gedeckter Basis beschaffen. Mit der Hilfe von Stresstests wird das Risiko eines aussergewöhnlichen, jedoch plausiblen Ereignisses bewertet, das nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit eintritt. Dadurch kann die VP Bank allfällige Gegenmassnahmen rechtzeitig ergreifen und falls notwendig Limitierungen setzen.

 

Kreditrisiken

Kreditrisiken entstehen aus sämtlichen Geschäften, bei denen Zahlungsverpflichtungen Dritter gegenüber der Bank bestehen oder entstehen können. Kreditrisiken erwachsen in der VP Bank aus dem Kundenausleihungs­geschäft, dem Geldmarktgeschäft inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten, dem Reverse-Repo-­Geschäft, eigenen Wertschriftenanlagen, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften.

Am 31. Dezember 2017 betrug das gesamte Kreditengagement ohne Berücksichtigung von Sicherheiten CHF 8.9 Mrd. (per 31. Dezember 2016: CHF 8.0 Mrd.). Die folgende Tabelle zeigt, aus welchen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen sich dieses zusammensetzt.

 

Kreditengagements

in CHF 1'000

31.12.2017

31.12.2016

Bilanzpositionen

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 20'279

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 892'620

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 5'647'091

 5'248'209

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 487

 508

Handelsbestände

 

 

Derivative Finanzinstrumente

 29'457

 43'699

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 133'661

 207'702

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 2'171'837

 1'823'882

Total

 8'895'432

 8'000'008

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte

 

 

Eventualverpflichtungen

 128'846

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 58'056

 45'426

Total

 186'902

 160'056

 

Kreditengagements nach Gegenpartei

in CHF 1'000

Zentral-
regierungen
und Zentral-
banken

Banken
und 
Effekten-
händler

Andere
Institu-
tionen

Unter-
nehmen

Privat-
kunden und
Kleinunter-
nehmen

Übrige
Positionen

Total

Bilanzpositionen per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 20'279

 

 

 

 

 

 20'279

Forderungen gegenüber Banken

 

 892'467

 153

 

 

 

 892'620

Forderungen gegenüber Kunden

 5'902

 13'173

 78'854

 2'174'247

 3'374'367

 548

 5'647'091

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 487

 

 

 

 487

Handelsbestände

 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 

 4'492

 4'889

 2'927

 6'663

 10'486

 29'457

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 6'632

 51'908

 40'166

 34'946

 

 9

 133'661

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 488'080

 576'385

 382'424

 718'746

 

 6'202

 2'171'837

Total

 520'893

 1'538'425

 506'973

 2'930'866

 3'381'030

 17'245

 8'895'432

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 12

 59'838

 747

 29'887

 18'638

 19'724

 128'846

Unwiderrufliche Zusagen

 

 59

 1'666

 38'124

 18'207

 

 58'056

Total

 12

 59'897

 2'413

 68'011

 36'845

 19'724

 186'902

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilanzpositionen per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 15'248

 

 

 

 

 

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 

 660'612

 148

 

 

 

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 

 15'353

 39'536

 1'901'550

 3'291'769

 

 5'248'209

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 508

 

 

 

 508

Handelsbestände

 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 

 12'405

 5'252

 2'003

 5'281

 18'758

 43'699

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 13'826

 89'522

 60'178

 44'165

 

 12

 207'702

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 641'192

 444'546

 292'644

 438'196

 

 7'304

 1'823'882

Total

 670'266

 1'222'439

 398'267

 2'385'913

 3'297'051

 26'073

 8'000'008

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 

 63'251

 

 23'499

 12'083

 15'797

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 

 

 1'664

 23'631

 20'131

 

 45'426

Total

 0

 63'251

 1'664

 47'130

 32'214

 15'797

 160'056

 

Die folgende Tabelle zeigt die Kreditengagements nach Deckung. Forderungen gegenüber Kunden werden standard­mässig auf gedeckter Basis vergeben. In diesen Bereich fallen vor allem das Hypothekargeschäft in der Schweiz und in Liechtenstein, das Lombardkreditgeschäft sowie wenige Spezialkredite. Forderungen gegenüber Banken sowie Finanz­instrumente werden in der Regel auf unbesicherter Basis vergeben.

 

Kreditengagements nach Deckung

in CHF 1'000

Gedeckt
durch anerkannte
finanzielle Sicherheiten

Nicht gedeckt
durch anerkannte
finanzielle Sicherheiten

Total

Bilanzpositionen per 31.12.2017

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 

 20'279

 20'279

Forderungen gegenüber Banken

 

 892'620

 892'620

Forderungen gegenüber Kunden

 5'261'477

 385'614

 5'647'091

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 487

 487

Handelsbestände

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 14'408

 15'049

 29'457

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 

 133'661

 133'661

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 2'171'837

 2'171'837

Total

 5'275'885

 3'619'547

 8'895'432

 

 

 

 0

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 116'552

 12'294

 128'846

Unwiderrufliche Zusagen

 12'985

 45'071

 58'056

Total

 129'537

 57'365

 186'902

 

 

 

 

Bilanzpositionen per 31.12.2016

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 

 15'248

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 1'256

 659'504

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 4'908'808

 339'401

 5'248'209

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 508

 508

Handelsbestände

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 23'150

 20'549

 43'699

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 

 207'702

 207'702

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

 1'823'882

 1'823'882

Total

 4'933'213

 3'066'795

 8'000'008

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2016

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 65'027

 49'603

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 9'135

 36'292

 45'426

Total

 74'161

 85'895

 160'056

Bei Forderungen gegenüber Banken, bei Geldmarktpapieren sowie bei verzinslichen Wertschriften in den eigenen Anlagen basiert die Bewertung auf externen Ratings. Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Bilanz- und Ausserbilanz­positionen nach Ratingklassen, nach Risikogewichtungsklassen und Domizil.

 

Kreditengagements nach Ratingklassen

in CHF 1'000

Nicht wertberichtigte Positionen

Wert-

Total

 

Sehr sicher
(AAA bis BBB–)

Normal sicher
(BB+ bis BB–)

Unsicher
(B+ bis C)

Ohne exter-
nes Rating

berichtigte
Positionen

 

Bilanzpositionen per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 20'279

 

 

 

 

 20'279

Forderungen gegenüber Banken

 878'227

 1

 

 15'458

–1'066

 892'620

Forderungen gegenüber Kunden

 

 

 

 5'712'652

–65'561

 5'647'091

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 

 487

 

 487

Handelsbestände 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 4'488

 

 

 24'969

 

 29'457

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 131'741

 

 

 1'920

 

 133'661

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 2'151'338

 1'074

 

 19'425

 

 2'171'837

Total 

 3'186'073

 1'075

 0

 5'774'911

–66'627

 8'895'432

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 23

 

 

 128'823

 

 128'846

Unwiderrufliche Zusagen

 

 

 

 58'056

 

 58'056

Total 

 23

 0

 0

 186'879

 0

 186'902

 

 

 

 

Bilanzpositionen per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 15'248

 

 

 

 

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 654'597

 

 

 7'031

–868

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 

 

 

 5'310'493

–62'284

 5'248'209

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 

 508

 

 508

Handelsbestände 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 11'748

 

 

 31'951

 

 43'699

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value

 205'698

 

 

 2'004

 

 207'702

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

 1'798'871

 

 

 25'011

 

 1'823'882

Total 

 2'686'162

 0

 0

 5'376'999

–63'152

 8'000'008

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 

 

 

 114'630

 

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 

 

 

 45'426

 

 45'426

Total 

 0

 0

 0

 160'056

 0

 160'056

 

Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen1

in CHF 1'000

0 %

10 %

20 %

35 %

50 %

75 %

100 %

150 %

Total

Bilanzpositionen per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 15'262

 

 5'017

 

 

 

 

 

 20'279

Forderungen gegenüber Banken

 395'074

 

 497'546

 

 

 

 

 

 892'620

Forderungen gegenüber Kunden

 2'179'688

 

 10'493

 2'014'649

 871'556

 18'458

 536'488

 16'246

 5'647'578

Derivative Finanzinstrumente

 19'089

 

 584

 

 155

 533

 9'097

 

 29'458

Finanzinstrumente

 727'458

 

 1'009'396

 

 437'002

 

 131'642

 

 2'305'498

Sonstige Aktiven

 6'407

 

 4'505

 256

 6'897

 165

 75'776

 25

 94'031

Total 

 3'342'978

 0

 1'527'541

 2'014'905

 1'315'610

 19'156

 753'003

 16'271

 8'989'464

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 70'918

 

 465

 

 8'332

 229

 48'902

 

 128'846

Unwiderrufliche Zusagen

 7'364

 

 1'666

 140

 

 324

 48'562

 

 58'056

Total 

 78'282

 0

 2'131

 140

 8'332

 553

 97'464

 0

 186'902

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilanzpositionen per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 15'248

 

 

 

 

 

 

 

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 207'235

 

 453'492

 

 33

 

 

 

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 1'687'830

 

 6'711

 1'997'297

 952'280

 13'739

 568'714

 22'146

 5'248'717

Derivative Finanzinstrumente

 23'833

 

 11'453

 

 365

 544

 7'503

 

 43'699

Finanzinstrumente

 1'190'409

 

 478'644

 

 295'053

 

 67'478

 

 2'031'584

Sonstige Aktiven

 6'048

 

 2'369

 410

 7'243

 99

 69'077

 

 85'246

Total 

 3'130'603

 0

 952'669

 1'997'706

 1'254'975

 14'383

 712'773

 22'146

 8'085'255

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 27'186

 

 34

 80

 35'081

 386

 51'863

 

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 

 

 1'664

 

 

 

 43'762

 

 45'426

Total 

 27'186

 0

 1'698

 80

 35'081

 386

 95'625

 0

 160'056

  1. Die Tabellen zu den Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen enthalten im Gegensatz zu den restlichen Tabellen im Abschnitt Kreditrisiken die Sonstigen Aktiven, nicht jedoch den Handelsbestand.

 

Kreditengagements nach Domizil

in CHF 1'000

Liechten-
stein und
Schweiz

Europa

Nord-
amerika
1

Süd-
amerika

Asien

Andere1

Total

Bilanzpositionen per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 

 5'017

 

 

 15'262

 

 20'279

Forderungen gegenüber Banken

 710'717

 172'241

 4'702

 

 4'205

 755

 892'620

Forderungen gegenüber Kunden

 3'582'294

 811'664

 693'347

 50'630

 432'542

 76'614

 5'647'091

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 487

 

 

 

 487

Handelsbestände

 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 14'390

 8'467

 5'326

 218

 375

 681

 29'457

Finanzinstrumente,
bewertet zum Fair Value

 

 118'810

 10'578

 

 3'555

 718

 133'661

Finanzinstrumente, bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten

 222'295

 998'695

 834'238

 12'017

 60'016

 44'576

 2'171'837

Total

 4'529'696

 2'114'894

 1'548'678

 62'865

 515'955

 123'344

 8'895'432

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 91'251

 20'998

 7'486

 5'788

 1'341

 1'982

 128'846

Unwiderrufliche Zusagen

 28'802

 1'279

 27'901

 

 74

 

 58'056

Total

 120'053

 22'277

 35'387

 5'788

 1'415

 1'982

 186'902

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilanzpositionen per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen aus Geldmarktpapieren

 

 

 

 

 15'248

 

 15'248

Forderungen gegenüber Banken

 525'849

 125'117

 5'087

 139

 3'181

 1'387

 660'760

Forderungen gegenüber Kunden

 3'632'390

 654'275

 68'712

 3'713

 387'695

 501'424

 5'248'209

Öffentlich-rechtliche Körperschaften

 

 

 

 

 

 508

 508

Handelsbestände

 

 

 

 

 

 

 0

Derivative Finanzinstrumente

 28'063

 13'180

 448

 89

 91

 1'829

 43'699

Finanzinstrumente,
bewertet zum Fair Value

 

 167'280

 21'582

 

 8'637

 10'203

 207'702

Finanzinstrumente, bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten

 143'635

 823'238

 758'426

 13'015

 45'035

 40'533

 1'823'882

Total

 4'329'935

 1'783'090

 854'255

 16'956

 459'887

 555'884

 8'000'008

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

Eventualverpflichtungen

 72'079

 23'931

 1'216

 1'149

 2'494

 13'761

 114'630

Unwiderrufliche Zusagen

 17'706

 

 155

 

 78

 27'487

 45'426

Total

 89'786

 23'931

 1'371

 1'149

 2'572

 41'248

 160'056

  1. Gemäss ISO-3166 werden die Karibikländer Nordamerika zugeteilt. Im Vorjahr waren diese Länder unter andere Länder ausgewiesen.

Kredite werden im Rahmen des Kundenausleihungs­geschäftes regional und international an private und ­kommerzielle Kunden vergeben, wobei der Schwerpunkt im Privatkundengeschäft und mit CHF 3.3 Mrd. im Hypothekarbereich liegt (per 31. Dezember 2016: CHF 3.3 Mrd.). Regional betrachtet wickelt die VP Bank den grössten Teil dieses Geschäfts im Fürstentum Liechtenstein und in der Ostschweiz ab. Aufgrund der breiten Streuung der Engagements ist kein Branchenklumpenrisiko vorhanden.

Die zehn grössten Einzelengagements umfassen 14 Prozent der gesamten Kreditengagements (per 31. Dezember 2016: 13 Prozent). Bei Engagements gegenüber Banken handelt es sich um Institute mit hoher Schuldnerfähigkeit (Investment Grade Rating) und Hauptsitz in einem OECD-Land (ausgenommen GIIPS-Länder).

Den verbindlichen Handlungsrahmen für das Kreditrisikomanagement im Kundenausleihungsgeschäft bildet – neben den Reglementen Risikopolitik – das Kreditreglement. Darin sind nicht nur die allgemeinen Kreditrichtlinien und die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Kreditgeschäften geregelt, sondern auch die Entscheidungsträger und die korrespondierenden Bandbreiten festgelegt, im Rahmen derer Kredite bewilligt werden dürfen (Kompetenzordnung).

Im Grundsatz müssen die Engagements im privaten Kundenausleihungsgeschäft und im kommerziellen Kredit­geschäft durch den Belehnungswert der Sicherheiten (Sicherheiten nach Risiko­abschlag) gedeckt sein. Die Gegenparteirisiken im Aus­leihungsgeschäft werden durch Limiten geregelt, welche die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von Bonität, Branche, Deckung und Risikodomizil des Kunden begrenzen. Für die Einschätzung der Bonität verwendet die VP Bank ein internes Ratingverfahren. Abweichungen von den Kreditgrundsätzen (Exceptions to Policy) werden im Kreditrisikomanagementprozess je nach Risikogehalt entsprechend behandelt.

Im Interbankengeschäft geht die VP Bank sowohl gedeckte als auch ungedeckte Positionen ein. Ungedeckte Positionen resultieren aus dem Geldmarktgeschäft (inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten), gedeckte Positionen aus dem Reverse-Repo-Geschäft, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften. Da Repoanlagen vollständig besichert sind und die erhaltenen Sicherheiten in einer Krisensituation als zuverlässige Liquiditätsquelle dienen, wird mit Reverse-Repo-Geschäften nicht nur das Gegenpartei-, sondern auch das Liquiditätsrisiko vermindert.

Gegenparteirisiken im Interbankengeschäft dürfen nur in bewilligten Ländern und mit autorisierten Gegenparteien eingegangen werden. Ein umfassendes Limitensystem begrenzt die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von der Laufzeit, dem Rating, dem Risikodomizil und den Sicherheiten der Gegenpartei. Dabei verwendet die VP Bank für Banken das Rating der beiden Ratingagen­turen Standard & Poor’s und Moody’s. OTC-Derivate­geschäfte dürfen ausschliesslich bei Gegenparteien ­abgeschlossen werden, mit denen ein Nettingvertrag vereinbart wurde.

Kreditrisiken werden nicht nur auf Einzelgeschäfts-, sondern auch auf Portfolioebene gesteuert und überwacht. Auf Portfolioebene nutzt die VP Bank zur Überwachung und Messung des Kreditrisikos den erwarteten und unerwarteten Kreditverlust. Der erwartete Kreditverlust beziffert – auf der Grundlage historischer Verlustdaten und geschätzter Ausfallwahrscheinlichkeiten – pro Kreditportfolio jenen Verlust, mit dem innerhalb eines Jahres gerechnet werden muss. Die Analyseergebnisse fliessen zudem in die Berechnung der Pauschalwertberichtigungen im Jahresabschluss ein. Der unerwartete Kreditverlust beziffert die als Value-at-Risk ausgedrückte Abweichung des effektiven Verlustes vom erwarteten Verlust unter der Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die VP Bank das Volumen der Kreditderivate in den eigenen Anlagen weiter reduziert. Die folgende Tabelle zeigt das Kontraktvolumen der Kreditderivate pro Produktart.

 

Kreditderivate (Kontraktvolumen)

in CHF 1'000

Sicherungs-
geber per 
31.12.2017

Sicherungs-
geber per 
31.12.2016

Collateralized Debt Obligations

 9

 10

Total

 9

 10

 

Die folgende Tabelle zeigt die ausfallgefährdeten und ertragslosen Forderungen sowie die Einzelwertberichtigungen nach Domizil.

Ausfallgefährdete Kreditengagements nach Domizil

in CHF 1'000

Ausfallgefährdete
Forderungen
(Bruttobetrag)

Ertragslose Forderungen
(Bruttobetrag)

Einzel-
wertberichti-
gungen

31.12.2017

 

 

 

Liechtenstein und Schweiz

 67'092

 38'877

 16'537

Europa

 12'803

 6'749

 12'684

Nordamerika

 34'695

 14'193

 12'323

Südamerika

 

 

 

Asien

 

 

 

Andere1

 

 

 

Total 

 114'590

 59'819

 41'544

 

 

 

 

31.12.2016

 

 

 

Liechtenstein und Schweiz

 49'598

 13'350

 16'929

Europa

 12'694

 11'611

 11'382

Nordamerika

 

 1'084

 

Südamerika

 87

 87

 87

Asien

 

 

 

Andere

 8'760

 19'069

 8'136

Total 

 71'140

 45'201

 36'535

  1. Gemäss ISO-3166 werden die Karibikländer Nordamerika zugeteilt. Im Vorjahr waren diese Länder unter andere Länder ausgewiesen.

 

Ertragslose Forderungen nach Restlaufzeit

in CHF 1'000

Fällig
innert
3 Mona-
ten

Fällig nach
3 Monaten
bis zu 6
Monaten

Fällig nach
6 Monaten
bis zu 12
Monaten

Fällig
nach 12
Monaten

Total

Total Berichtsperiode 2017

 45'627

 12'836

 

 1'356

 59'819

Total Berichtsperiode 2016

 45'201

 

 

 

 45'201

 

Länderrisiko

Länderrisiken entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. Die Überwachung und Steuerung der Länderrisiken erfolgt über Volumenlimiten, die jeweils sämtliche Engagements pro Länderrating (Standard & Poor’s und Moody’s) beschränken. Dabei werden alle Forderungen der Bilanz und Ausserbilanz berücksichtigt; Anlagen im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz fallen nicht unter diese Länderlimitenregelung. Für die Erfassung des Länderrisikos ist das Risikodomizil des Engagements massgeblich. Bei gedeckten Engagements wird dabei das Land berücksichtigt, in dem sich die Sicherheiten befinden.

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Kreditengagements nach Länderrating. Die Länderengagements der Ratingklasse «Not Rated» sind grösstenteils Engagements aus der lokalen Geschäftstätigkeit (hypothekarisch gedeckte Forderungen) der VP Bank (BVI) Ltd.

 

Länderengagements nach Rating

in %

31.12.2017

31.12.2016

AAA

 88.6

 90.1

AA

 7.9

 7.3

A

 1.4

 0.6

BBB – B

 0.5

 0.6

CCC – C

 0.0

 0.0

Not Rated

 1.6

 1.4

Total

 100.0

 100.0

In Bezug auf das Länderrisiko von Russland und der Ukraine bestehen bei der VP Bank hinsichtlich Risikodomizil keine nennenswerten Engagements.

 

Finanzinstrumente in GIIPS-Ländern

in CHF 1'000

Bewertet zum
Fair Value

Bewertet zu
fortgeführten
Anschaffungs-
kosten

Total 
31.12.2017

Total
31.12.2016

Griechenland

 

 

 

 

Irland

 

 

 

 

Italien

 

 

 

 

Portugal

 

 

 

 

Spanien

 

 

 

 

Total

 0

 0

 0

 0

 

6. Operationelle Risiken

Die Ursachen für operationelle Risiken sind facettenreich. Menschen unterlaufen Fehler, IT-Systeme versagen oder Geschäftsprozesse greifen nicht. Daher gilt es, die Auslöser bedeutender Risikoereignisse und deren Effekte zu eruieren, um sie mit geeigneten präventiven Massnahmen zu begrenzen.

Das Management operationeller Risiken wird in der VP Bank als integrative Querschnittsfunktion verstanden, die gruppenweit einheitlich und bereichs- sowie prozessübergreifend umzusetzen ist. 

Für die Identifikation und Bewertung operationeller Risiken sowie für die Definition und Durchführung von Schlüssel­kontrollen und Massnahmen zur Risikobegrenzung ist jede Führungsperson verantwortlich. Diese Verantwortung ist nicht delegierbar. Durch jede Führungsperson wird jährlich kritisch beurteilt, ob die Schlüsselkontrollen noch gültig sind und ob Schlüsselkontrollen fehlen. Jede Führungsperson der 1. und 2. Stufe verfasst jährlich eine Selbsteinschätzung des eigenen internen Kontrollsystems. Die Resultate dieser Analyse werden jährlich an die zentrale Einheit Group Risk kommuniziert. 

Diese stellt im Rahmen ihrer Methodenhoheit gruppenweit die Instrumente für ein systematisches Management der Operationellen Risiken zur Verfügung und entwickelt diese weiter. Hierzu gehören die situative jedoch mindestens jährliche Durchführung von Risk Assessments (Szenarioanalysen) im Zuge der Risikoidentifikation und -bewertung, die Durchführung von Schlüsselkontrollen, die Pflege einer Schadensfalldatenbank sowie der Einsatz von Frühwarnindikatoren.

Um ein koordiniertes Vorgehen sicherzustellen, werden Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe ausgetauscht. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand der Operationellen Risiken in der VP Bank Gruppe zu vermitteln. 

Das Business Continuity Management (BCM) als weiterer wichtiger Teilbereich wird bei der VP Bank sehr systematisch und mit viel Sach- und Fachkenntnis nach der Norm ISO 22301:2012 betrieben. Als Basis dient die vom Group Executive Management in Kraft gesetzte BCM Strategie, die laufend auf Erfüllung und Richtigkeit hin überprüft wird. Die operativ kritischen Prozesse werden im Detail analysiert, diskutiert und wo notwendig mit einem klaren Vorgehen bei Eintreten des Risikos dokumentiert. Die für das Krisenmanagement notwendige Organisation ist etabliert, deren Mitglieder werden laufend geschult und instruiert.

 

7. Geschäftsrisiken

Geschäftsrisiken resultieren zum einen aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage oder die Eigenmittel, zum anderen bezeichnen sie darüber hinaus die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Ausrichtung der Gruppe ergeben (strategische Risiken). Das Group Executive Management ist für die Bewirtschaftung der Geschäftsrisiken verantwortlich. Diese werden unter Berücksichtigung des Bankenumfeldes und der internen Unternehmenssituation durch das Group Executive Management analysiert, Top-Risiko-Szenarien abgeleitet und entsprechende Massnahmen erarbeitet, mit deren Umsetzung die zuständige Stelle beziehungsweise Organisationseinheit beauftragt wird (Top-Down-Prozess).