Wirtschaftliches Umfeld

Am Konjunkturhimmel sorgte 2017 kaum eine Wolke für eine Eintrübung. Die schuldengeplagten Länder der Eurozone schüttelten die Krise ab und überraschten mit einem deutlich besseren Wachstum als erwartet. Der BIP-Zuwachs des gemeinsamen Währungsraumes verbuchte ein Plus von 2.4 Prozent. Erfreulich war, dass mit dem soliden Wachstum auch die hohe Arbeitslosenquote von 9.6 Prozent auf 8.7 Prozent abgebaut worden konnte. Die solide Wirtschaftsentwicklung führte aber nicht zu einem nachhaltigen Inflationsanstieg. Die EZB konnte deshalb an ihrer ultra-expansiven Geldpolitik festhalten. 

Gemessen an den äusserst positiven Vorgaben enttäuschte das Schweizer Wachstum. Die eidgenössische Volkswirtschaft expandierte mit 1.0 Prozent und damit deutlich schwächer als noch zu Jahresbeginn erwartet worden war. Die Schweizerische Nationalbank konnte indes aufatmen. Zum einen konnten die Teuerungsraten wieder ein positives Vorzeichen verbuchen und zum anderen gab der Schweizer Franken gegenüber dem Euro spürbar nach. Dabei spielte weniger eine explizite Franken­schwäche eine Rolle als vielmehr eine generelle Eurostärke. Die Wirtschaftsentwicklung in der benachbarten Eurozone zeigte sich besser als erwartet und die Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Staatspräsidenten machte die europäische Gemeinschaftswährung zum Lieblingskind der Finanzmärkte. Noch zu Jahresbeginn galt eine anti­europäische Präsidentschaft unter Marine Le Pen als Damoklesschwert für die Finanzmärkte. In Anbetracht der zwar wieder positiven aber immer noch verhältnismässig gedämpften Teuerungsentwicklung hielt die SNB aber an ihrem eingeschlagenen Weg fest. Die Währungshüter liessen die Zinsen unangetastet, Devisenmarktinterventionen gehörten allerdings vor allem im ersten Halbjahr 2017 noch zum festen Repertoire.

In den USA setzte sich die wirtschaftliche Erholung fort. Die US-Notenbank Fed konnte ihre moderaten Zinserhöhungen fortsetzen. Per saldo standen im Jahr 2017 drei Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte zu Buche. Die Zinsschritte wurden von einem Abschmelzen der Bilanz­summe flankiert. Im Oktober begann die Washingtoner Institution damit, ihre fällig werdenden Wertpapiere nicht mehr in vollem Umfang zu reinvestieren. 

Gute Nachrichten gab es auch für die Schwellenländer. Die wieder höheren Preise für Erdöl halfen den rohstoff­exportierenden Ländern, ihre wirtschaftliche Talfahrt zu beenden. Die chinesische Volkswirtschaft verbuchte eine im internationalen Vergleich immer noch hohe Wachstumsrate von 6.9 Prozent.

 

Die Aktienmärkte 2017

Für Aktionäre war 2017 ein ausgesprochen erfreuliches Börsenjahr. Die Gesamtrendite des globalen Aktienmarktindex MSCI World erhöhte sich inklusive Dividendenerträge um 22.98 Prozent, wobei Europa mit 27.63 Prozent und die Schwellenländer mit 38.12 Prozent diese sehr gute Rendite sogar noch deutlich übertrafen. Auch Schweizer Aktien profitierten deutlich von dem weltweit robusten Wirtschaftsaufschwung und übertrafen mit 23.56 Prozent viele Erwartungen.

Alle G20-Staaten leisteten einen positiven Beitrag und sorgten damit für einen global synchronen Konjunktur­aufschwung. Positive Unterstützung erfuhren die Aktienmärkte von einem weiterhin niedrigen Zinsumfeld und einer anhaltend expansiven Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken. Eine Kombination aus günstigen Finanzierungskosten und höheren Haushaltsüberschüssen in wichtigen Industrieländern, aber auch neue Schuldenaufnahmen seitens einiger Staaten wie China begünstigten Infrastrukturinvestitionen im grossen Stil und wirkten belebend auf den Arbeitsmarkt. Die in Folge ansteigende Produktivität und ein sich verstärkender Einzelhandel beschleunigten die Gewinne vieler Unternehmen. 

Doch bot das Jahr 2017 auch Herausforderungen, die es zu meistern galt. Der unorthodoxe Führungsstil Donald Trumps sorgte für geopolitische, aber auch wirtschaftliche Spannungen. Insofern war es wichtig für seine weitere Amtsführung, dass die von ihm getriebene Steuerreform in den USA noch 2017 beschlossen werden konnte. Mit dem Aufkündigen und Ablehnen von Freihandelsabkommen mit Asien, Kanada und Mexiko mussten sich die betroffenen Staaten und Regionen neu sortieren, wobei vor allem China als Gewinner hervorging. So ist China auch ein starker Einflussfaktor hinter der sehr starken asiatischen Wirtschaft, die ohnehin durch den weltweiten Trend zur Digitalisierung und Automatisierung als massgeblicher Zulieferer profitiert. Die hohen fundamentalen Bewertungen stellten nach wie vor einen Belastungsfaktor dar, dem stand jedoch 2017 ein starkes Gewinnwachstum gegenüber.