Konsolidierter Jahresbericht der VP Bank Gruppe

Konzernergebnis

Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Konzerngewinn im Vergleich zum Vorjahr dank weiterer operativer Fortschritte und der positiven Finanzmärkte deutlich gesteigert und ein hoher Netto-Neugeld-Zufluss verbucht werden. Das Zinsumfeld war weiterhin von anhaltend tiefen und negativen Zinsen geprägt. An den Börsen war die Stimmung positiv und die wichtigsten Börsenindizes legten im abgelaufenen Jahr deutlich zu. 

Die nach International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernrechnung 2019 der VP Bank Gruppe weist einen Konzerngewinn von CHF 73.5 Mio. aus. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von CHF 54.7 Mio. erzielt. Der Konzern­gewinn 2019 konnte damit deutlich um CHF 18.8 Mio. oder 34.4 Prozent gesteigert werden. Die positive Entwicklung des Netto-Neugeldes hat sich auch im Geschäftsjahr 2019 fortgesetzt. Die VP Bank Gruppe erzielte mit CHF 2.3 Mrd. (2018: CHF 3.2 Mrd.) einen sehr guten Netto-Neugeld-Zufluss und zeigt, dass die Bank mit ihrer Wachstumsstrategie auf Kurs ist. Dieses starke Neugeldwachstum resultierte aus der intensiven Marktbearbeitung und umgesetzten Wachstumsinitiativen sowie der Rekrutierung von Kundenberatern.

Unter Berücksichtigung des Jahresergebnisses und der langjährigen ausgewogenen Dividendenpolitik wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 24. April 2020 eine Dividende von CHF 5.50 (Vorjahr CHF 5.50) pro Namenaktie A und CHF 0.55 (Vorjahr CHF 0.55) pro Namenaktie B beantragen.

 

Mittelfristziele

Im Rahmen des Strategiezyklus 2015–2020 hat der Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe folgende Zielwerte für das Jahr 2020 definiert:

  • CHF 50 Mrd. betreute Kundenvermögen (Assets under Management)
  • CHF 80 Mio. Konzerngewinn
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent

Die VP Bank Gruppe setzte ihre Wachstumsstrategie auch im Berichtsjahr fort. Dazu wurde die Marktbearbeitung weiter intensiviert, was in einer Erhöhung der betreuten Kundenvermögen mündete und die Basis für zukünftige Steigerungen der Ertragslage schaffte. Im Rahmen unserer Initiative zur Rekrutierung von Kundenberatern wurden im abgelaufenen Jahr 14 neue Kundenberater verpflichtet (2018: 24).

Die betreuten Kundenvermögen beliefen sich per 31. Dezember 2019 auf CHF 47.6 Mrd. (Vorjahr: CHF 41.5 Mrd.). Der Konzerngewinn für das Geschäftsjahr 2019 betrug CHF 73.5 Mio. (Vorjahr: CHF 54.7 Mio.) und die Cost/Income Ratio 67.6 Prozent (Vorjahr: 75.8 Prozent). 

Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte am 27. August 2019 das sehr gute «A» Rating mit Ausblick «stabil» für die VP Bank. Dieses Rating widerspiegelt die guten Netto-Neugeldzuflüsse der letzten Jahre, die operativen Fortschritte sowie die sehr starke Kapitalausstattung. 

 

Kundenvermögen

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich Ende 2019 auf CHF 47.6 Mrd. Gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 41.5 Mrd. bedeutet dies eine Zunahme von CHF 6.1 Mrd. (plus 14.7 Prozent).

Zu diesem Zuwachs hat das Netto-Neugeld mit 2.3 Mrd., die Akquisition Catella CHF 1.0 Mrd. und die Marktperformance mit CHF 2.9 Mrd. beigetragen. Die Zuflüsse von Kundengeldern wurden dank intensiver Marktbearbeitung, Zuflüssen von bestehenden Kunden und der Rekrutierung von neuen Kundenberatern erzielt. 

Die Custody-Vermögen erhöhten sich von CHF 5.2 Mrd. auf CHF 6.9 Mrd. Das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen betrug per 31. Dezember 2019 CHF 54.5 Mrd. (Vorjahr: CHF 46.7 Mrd.).

 

Erfolgsrechnung

Geschäftsertrag

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Geschäftsertrag 2019 um CHF 36.9 Mio. bzw. 12.7 Prozent – von CHF 290.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 327.8 Mio. 

Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft konnte durch die aktive Bewirtschaftung der Bilanz und Ausbau des Kreditgeschäfts im Vergleich zum Vorjahr um CHF 4.1 Mio. oder 3.7 Prozent auf CHF 115.1 Mio. gesteigert werden. 

Mit der Ausweitung des Ausleihungsgeschäftes konnte der Zinsertrag aus dem Kundengeschäft deutlich erhöht werden. Im Gegenzug sind auch die Kundeneinlagen gestiegen, was zu einem höheren Zinsaufwand aus dem Kundengeschäft führte. Netto konnte der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit Kunden um CHF 4.6 Mio. auf CHF 73.8 Mio. (Vorjahr CHF 69.2 Mio.) gesteigert werden.

Leicht rückläufig war der Nettobeitrag aus den Treasury-Geschäften. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft aus den Treasury-Geschäften ging um CHF 0.5 Mio. auf CHF 41.3 Mio. zurück (Vorjahr CHF 41.8 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die einzelnen Erfolgskomponenten aufgrund der Anlagetätigkeit unterschiedlich entwickelt. Der Ertrag aus der Zinskomponente aus den Fremdwährungs-Swaps reduzierte sich deutlich, entsprechend nahmen auch die Aufwände für die SNB-Negativzinsen ab. Gesteigert werden konnten die Zinserträge aus Finanzinstrumenten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 12.9 Mio., bzw. 10.4 Prozent auf CHF 137.2 Mio. (Vorjahr CHF 124.3 Mio.). Aufgrund des Netto-Neugeldzuflusses, der Akquisition der Catella Private Banking Aktivitäten und der performancebedingten Erhöhung der Kundenvermögen stiegen die wiederkehrenden Erträge an. Die Kommissionen aus der Vermögensverwaltung und dem Anlagegeschäft (plus CHF 5.2 Mio., bzw. 10.5 Prozent) sowie aus dem Fondsmanagement (plus CHF 7.5 Mio., bzw. 14.7 Prozent) konnten 2019 gesteigert werden. Durch die positive Entwicklung der Kundenaktivitäten im 2. Semester 2019 erhöhten sich die transaktionsabhängigen Erträge im Vergleich zum Vorjahr. Die Courtagen-Erträge stiegen um 9.0 Prozent auf CHF 32.1 Mio. (Vorjahr CHF 29.5 Mio.)

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf CHF 61.0 Mio. und verzeichnete damit im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von CHF 6.0 Mio. oder 10.9 Prozent. Der Ertrag aus dem Handel im Auftrag von Kunden konnte deutlich um 16.4 Prozent auf CHF 63.9 Mio. erhöht werden. Im Wertschriftenhandel werden die realisierten und nicht realisierten Bewertungsdifferenzen der Absicherungs­geschäfte der Finanzanlagen erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 wurden minus CHF 2.9 Mio. verbucht, im Vorjahr CHF 0.1 Mio. 

Aus den Finanzanlagen resultierte im Berichtsjahr ein Gewinn von CHF 14.3 Mio. (Vorjahr: minus CHF 1.6 Mio.). Diese starke Steigerung des Erfolgs aus Finanzanlagen um CHF 15.9 Mio. stammt hauptsächlich von Bewertungs­erfolgen auf den Finanzanlagen mit CHF 14.6 Mio. 

 

Geschäftsaufwand

Der Geschäftsaufwand stieg im Berichtsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um CHF 12.5 Mio. von CHF 232.3 Mio. auf CHF 244.8 Mio. (Zunahme von 5.4 Prozent).

Der Personalaufwand erhöhte sich um CHF 7.7 Mio. oder um 4.9 Prozent auf CHF 165.4 Mio. Die Steigerung im Personalaufwand resultierte im Einklang mit unserer Wachstumsstrategie hauptsächlich aus der Rekrutierung von neuen Kundenbetreuern und den Wachstumsinitiativen. Ende Dezember 2019 beschäftigte die VP Bank Gruppe teilzeitbereinigt 874 Mitarbeitende gegenüber dem Vorjahr mit 868 Stellen.

Der Sachaufwand konnte um 10.5 Prozent auf CHF 56.3 Mio. (Vorjahr: CHF 62.9 Mio.) reduziert werden. Diese Reduktion ist hauptsächlich auf einen um CHF 6.1 Mio. geringeren Raumaufwand zurückzuführen. Mit der Ein­führung von IFRS 16 (Leasingverhältnisse) fallen in der Erfolgsrechnung ab 2019 anstelle von Mietaufwänden neu Abschreibungen und Zinsaufwände an (siehe Rechnungs­legungsgrundsätze). Die Kosten für Informationsbeschaffung sind aufgrund gestiegener Preise höher ausgefallen. Der Zuwachs beim übrigen Sachaufwand steht im Zusammenhang mit höheren regulatorischen Abgaben. Die grössten Reduktionen konnten bei den Aufwendungen für Honorare und Marketing erzielt werden.

Die Zunahme bei den Abschreibungen um 16.8 Prozent von CHF 25.1 Mio. auf CHF 29.3 Mio. steht im Zusammenhang mit der Einführung von IFRS 16 (Leasingverhältnisse), welche eine entsprechende Abnahme im Raumaufwand (siehe weiter oben) zur Folge hat.

Im Jahr 2019 wurden in der Position «Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste» netto CHF 6.2 Mio. zugunsten des Konzerngewinnes aufgelöst (Vorjahr Auflösung von CHF 13.4 Mio.). Diese Auflösung betrifft den Abbau von Wertberichtigungen, die nach dem Hurrikan Irma gebildet wurden, und die Reduktion von Einzelwertberichtigungen.

 

Gewinnsteuern

Die Gewinnsteuern beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf CHF 9.4 Mio. und fielen damit um CHF 5.6 Mio. höher aus als im Vorjahr. Der Anstieg ist das Resultat höherer steuerbarer Gewinne innerhalb der VP Bank Gruppe.

 

Konzerngewinn

Der Konzerngewinn 2019 betrug CHF 73.5 Mio. und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 34.4 Prozent (Vorjahr: CHF 54.7 Mio.). Der Konzerngewinn pro Namen­aktie A belief sich auf CHF 12.28 (Vorjahr: CHF 9.04). 

 

Gesamtergebnis

Das Gesamtergebnis umfasst alle verbuchten Erträge und Aufwendungen in der Erfolgsrechnung und im Eigenkapital. Im Eigenkapital direkt verbucht werden im Wesentlichen versicherungsmathematische Anpassungen bei den Vorsorgeeinrichtungen und Wertveränderungen der Finanzinstrumente (FVTOCI).

Die VP Bank Gruppe erzielte 2019 ein Gesamtergebnis von CHF 87.3 Mio. gegenüber CHF 38.7 Mio. im Vorjahr.

 

Bilanz

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum 31. Dezember 2018 um CHF 1.0 Mrd. auf CHF 13.4 Mrd. Diese Zunahme der Bilanzsumme ist hauptsächlich auf die Erhöhung der übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden von CHF 0.8 Mrd. zurückzuführen (davon Catella CHF 0.2 Mrd.). Auf der Aktivseite sind die Forderungen gegenüber Kunden um CHF 0.6 Mrd. gestiegen (davon Catella CHF 0.1 Mrd.).

Die VP Bank Gruppe verfügt über eine sehr komfortable Liquiditätsausstattung mit flüssigen Mitteln in der Höhe von CHF 2.9 Mrd. (CHF 2.5 Mrd. per 31. Dezember 2018), was rund 22 Prozent der Bilanzsumme entspricht.

Die VP Bank hat das am 27. Juni 2018 aufgelegte Aktienrückkaufprogramm über die ordentliche Handelslinie am 28. Juni 2019 abgeschlossen. Die VP Bank AG hält per 31. Dezember 2019 insgesamt direkt oder indirekt 598'065 eigene Namenaktien A und 327'419 eigene Namenaktien B (9.54 Prozent des Kapitals und 7.70 Prozent der Stimmrechte). Da keine Vernichtung der Aktien stattfindet, bleiben die Kapital- und Stimmrechtsverhältnisse unverändert. Die im Bestand befindlichen Namenaktien A sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden.

Per Ende Dezember 2019 belief sich das Konzerneigen­kapital auf CHF 1'032 Mio. (31. Dezember 2018: CHF 981.6 Mio.). Die risikogewichteten Aktiven erhöhten sich im Berichtsjahr um CHF 0.3 Mrd. (plus 7.4 Prozent) auf CHF 4.8 Mrd. Die Tier 1 Ratio betrug per 31. Dezember 2019 20.2 Prozent (31. Dezember 2018: 20.9 Prozent), was eine solide Eigenmittelausstattung darstellt.

 

Ausblick

Im laufenden Geschäftsjahr stehen wieder etliche regula­torische Neuerungen an, welche die VP Bank intensiv beschäftigen werden. Für die VP Bank Gruppe wird qualitatives, profitables Wachstum weiterhin ein Kernthema bleiben. Mit der neuen «Strategie 2025 – Chancen ergreifen» ist die VP Bank bestens gerüstet, um auf die Marktentwicklungen und das makroökonomische Umfeld zu reagieren und auch aktiv die Weiterentwicklung der VP Bank Gruppe gestalten zu können.