Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren

Eine leichte wirtschaftliche Erholung, Unterstützungsmassnahmen der Notenbanken und ein sehr tiefes Zinsniveau sind die wesentlichen Faktoren, welche die Wirtschaft im Jahr 2013 geprägt haben. In diesem Umfeld hatte sich die VP Bank zu bewähren.

 

Jahresergebnis

Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2013 einen Konzerngewinn von CHF 38.7 Mio. aus. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von CHF 47.2 Mio. erwirtschaftet, der im Wesentlichen Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Umstellung vom Leistungs- auf das Beitragsprimat bei der Pensionskasse sowie auf die vorzeitige Anwendung des überarbeiteten Standard IAS 19 von CHF 22.8 Mio. beinhaltete. Im Vergleich zum bereinigten Vorjahresgewinn von CHF 24.4 Mio. konnte die VP Bank den Konzerngewinn 2013 deutlich steigern.

Stabil entwickelte sich 2013 mit CHF 888.7 Mio. das Konzern­eigenkapital. Während die VP Bank 2013 die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um 5.3 Prozent auf CHF 11.2 Mrd. erhöhen konnte, sank der Geschäftsaufwand – dank strikter Kostendisziplin – gegenüber dem um Einmaleffekte bereinigten Vorjahreswert um 1.5 Prozent auf CHF 168.0 Mio. Die VP Bank konnte somit auch 2013 Einsparungen beim Sach- und Personalaufwand erzielen.

Erfreulich ist die Zunahme der betreuten Kundenvermögen: Sie stiegen Ende 2013 mit CHF 30.6 Mrd. gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 28.5 Mrd. um 7.4 Prozent. Da sich auch die Custody-Vermögen um 2.0 Prozent erhöhten, betrug das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen per 31. Dezember 2013 CHF 39.6 Mrd. gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 37.3 Mrd. Die Übernahme der Private Banking Aktivitäten der HSBC Trinkaus & Burkhardt (Inter­national) SA sowie des auf Private Banking bezogenen Fondsgeschäftes der HSBC Trinkaus Investment Managers SA in Luxemburg im Umfang von CHF 2.0 Mrd. Kundenvermögen unterstützt die strategische Ausrichtung der VP Bank.

 

Dividendenantrag

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 25. April 2014, eine Dividende von CHF 3.50 pro Inhaberaktie (Vorjahr: CHF 2.50) und CHF 0.35 pro Namenaktie (Vorjahr: CHF 0.25) auszuzahlen. Die vorgesehene Dividende stützt sich auf die vom Verwaltungsrat angepasste Dividendenpolitik. Vom erwirtschafteten Konzerngewinn sollen 40 Prozent bis 60 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden, solange das mittelfristige Tier 1 Ratio Ziel von 16 Prozent über­troffen ist. Es wird eine konstante Dividendenentwicklung angestrebt. 

 

Strategische Ausrichtung und Positionierung

2013 war für die VP Bank Gruppe ein Jahr umfassender Veränderungen. Es brachte wesentliche personelle Neuerungen und organisatorische Weichenstellungen, welche die verstärkte Ausrichtung der VP Bank Gruppe auf die aktuellen Markt- und Kundenbedürfnisse unterstützen. Die Bedeutung einer effizienten Führungsstruktur mit Fokus auf Kunden- und Vertriebsorientierung ist durch entsprechende Massnahmen unterstrichen worden. 

Dazu gehört primär das neu geschaffene Geschäftsfeld «Client Business», das sämtliche kundenorientierten Einheiten der Gruppe zusammenfasst. Per 1. Juli 2013 wurden die beiden Geschäftsfelder «Banking Liechtenstein & Regional Market» sowie «Private Banking International» in diesem Geschäftsfeld zusammengefasst.

Die VP Bank setzte 2013 ihre Wachstumsstrategie fort und übernahm die Private-Banking-Aktivitäten der HSBC Trinkaus & Burkhardt (International) SA sowie das auf Private Banking bezogene Fondsgeschäft der HSBC Trinkaus Investment Managers SA in Luxemburg. Diese Übernahme entspricht unserer strategischen Ausrichtung, sowohl im mittleren Private Banking Segment als auch im Intermediärgeschäft zu wachsen. Gleichzeitig wird die Wichtigkeit des Fonds­geschäfts an unserem Standort in Luxemburg unterstrichen und die Fondskompetenz der gesamten VP Bank Gruppe weiter gestärkt.

Im Zuge der erwähnten verstärkten Ausrichtung auf zwei Kerngeschäfte hat der Verwaltungsrat 2013 beschlossen, sich von den eigenen Treuhandgesellschaften zu trennen. Die Tochtergesellschaft IGT Intergestions Trust reg. in Vaduz wurde im Rahmen eines Management-Buy-outs aus der VP Bank Gruppe herausgelöst.

Ebenso wurden die Strukturen der Dachholding VP Bank and Trust Company (BVI) Limited in Tortola auf den British Virgin Islands, welche ein Joint Venture mit dem liechtensteinischen Allgemeinen Treuunternehmen (ATU) war, bereinigt. Die VP Bank Gruppe hat 2013 die VP Bank (BVI) Limited voll­ständig übernommen und die übrigen Beteiligungen an das Allgemeine Treuunternehmen (ATU) übergeben. 

Der Verwaltungsrat hält an den mittelfristigen Zielen fest. Angestrebt wird ein Nettoneugeldzuwachs auf Basis der betreuten Kundenvermögen von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr. Die Cost/Income Ratio soll auf 65 Prozent redu­ziert und eine Kernkapitalquote von mindestens 16 Prozent gehalten werden. Die VP Bank Gruppe verfügt über eine im Branchenvergleich sehr solide Eigenkapitalbasis, die auch nach Einführung von Basel III für ein hohes Mass an Stabilität und Sicherheit steht. Als eine der grössten Banken in Liechtenstein wird die VP Bank von der Finanzmarktaufsicht als «systemrelevant» eingestuft. Entsprechend wird auch die VP Bank in Zukunft höhere Anforderungen an das Mindest­eigenkapital erfüllen müssen.

Das Thema Nachhaltigkeit ist uns ein zentrales Anliegen und findet seinen Niederschlag in der Geschäftspolitik der VP Bank. Im neu gestalteten Kapitel «Unternehmens­strategie» finden sich dazu entsprechende Informationen.

 

Finanzplatz Liechtenstein

Im Herbst 2013 trat die Regierung Liechtensteins mit einer «Regierungserklärung zur internationalen Steuerkooperation» an die Öffentlichkeit. Sie legte mit dieser Erklärung ein Bekenntnis zum geltenden OECD-Standard im Bereich der internationalen Steuerkooperation ab und unterzeichnete im Anschluss die OECD- und Europaratskonvention über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen. Mit dieser Unterzeichnung hat Liechtenstein sein Bekenntnis bekräftigt, die Standards über Informationsaustausch und Transparenz zu übernehmen und dadurch die Integrität und Reputation des Finanzplatzes zu stärken. Die Strategie der Bank trägt diesen Veränderungen Rechnung.

 

Personelle Veränderungen

Zu Jahresbeginn 2013 wählte der Verwaltungsrat Alfred W. Moeckli zum Chief Executive Officer (CEO) der VP Bank Gruppe. Er übernahm seine neue Funktion per 1. Mai 2013 von Siegbert Näscher, Chief Financial Officer (CFO), und Juerg W. Sturzenegger, Chief Operating Officer (COO), welche die Bank seit Mitte Juli 2012 interimistisch geleitet hatten.

Per 1. Juli 2013 wurden die beiden kundenorientierten Geschäftsfelder «Banking Liechtenstein & Regional Market» sowie «Private Banking International» neu im Geschäftsfeld «Client Business» zusammengefasst. Dieses Geschäftsfeld wird seit 1. Oktober 2013 von Christoph Mauchle als Head of «Client Business» geleitet.

Im Rahmen der Neuausrichtung der Organisation auf die veränderten Rahmen- und Marktbedingungen hat sich Juerg W. Sturzenegger, Chief Operating Officer, entschieden, die VP Bank Gruppe Ende 2013 zu verlassen. In den vergangenen fünf Jahren hat er wesentliche strategische Projekte erfolgreich umgesetzt und insbesondere das Dienstleistungs­angebot im Investment Management und anderen Produkt­bereichen weiterentwickelt. Der Verwaltungsrat dankt ihm an dieser Stelle für seinen wertvollen Einsatz.

Martin Engler, Leiter Private Banking Liechtenstein, Günther Kaufmann, Leiter Intermediaries & Transaction Banking, sowie Rolf Jermann, Leiter Commercial Banking, Mitglieder der Geschäftsleitung des Stammhauses Vaduz, konzentrieren sich seit dem 1. Januar 2014 vollumfänglich auf den Ausbau ihrer Verantwortungsbereiche und schieden aus der Geschäftsleitung aus. Der Verwaltungsrat dankt auch ihnen für das grosse Engagement.

Die Geschäftsleitung des Stammhauses Vaduz, der in Per­sonalunion die Funktion der Gruppenleitung zukommt, setzt sich demnach seit dem 1. Januar 2014 aus dem Chief Executive Officer Alfred W. Moeckli, dem Head of «Client Business» Christoph Mauchle sowie dem Chief Financial Officer & Head of Banking Services Siegbert Näscher zusammen. 

Mit dieser schlanken Aufstellung werden Abläufe und Zuständigkeiten vereinfacht und Reaktionszeiten verkürzt. Doppelspurigkeiten sollen so weiter abgebaut werden, vor allem aber wird die Kundenorientierung durch eine verstärkte gruppenweite Zusammenarbeit und das Zusammenfassen von Kompetenzen weiter ins Zentrum gestellt.

Im April 2013 verzichtete Roland Feger nach zwölfjähriger Zugehörigkeit zum Verwaltungsrat der VP Bank auf eine Wiederwahl und schied aus dem Verwaltungsrat aus. Roland Feger war zusätzlich Mitglied des Audit & Risk Management Committee; er hat in beiden Gremien eine tragende Rolle eingenommen und wichtige Erfahrungen eingebracht. Der Verwaltungsrat dankt Roland Feger für seine wertvolle und engagierte Mitarbeit. 

Max E. Katz verliess per 23. September 2013 aus persönlichen Gründen den Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe. Wir danken ihm für seinen engagierten Einsatz im Transformationsprozess der VP Bank Gruppe sowie als Mitglied des Audit & Risk Management Committee.

Walo Frischknecht scheidet nach zwölfjähriger Tätigkeit am 25. April 2014 aus dem Verwaltungsrat aus. Die VP Bank dankt Walo Frischknecht für seine engagierte Mitarbeit, insbesondere als Vorsitzender des Audit & Risk Management Committee.

Zur Wahl als neue Mitglieder schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung Dr. Beat Graf und Michael Riesen vor. Es ist vorgesehen, dass Michael Riesen die Nachfolge von Walo Frischknecht als Vorsitzender des Audit & Risk Management Committee übernehmen wird.

 

Ausblick

Der erwähnte Fokus auf Kunden- und Vertriebsorientierung ermöglicht es, in Zukunft Märkte noch effizienter als in der Vergangenheit zu bearbeiten und zum Unternehmenserfolg der VP Bank Gruppe beizutragen.

Das primäre strategische Ziel der VP Bank ist es, als Gruppe profitabel zu wachsen und dabei die Eigenständigkeit zu bewahren. Dazu tragen auch besondere Stärken der VP Bank wie die solide Eigenkapitalbasis und ein stabiles Aktionariat bei. Die hohen Eigenmittel erlauben es, in Wachstum – auch durch Akquisition – zu investieren. Die VP Bank wird daher sich bietende attraktive Marktopportunitäten nutzen, sofern sie strategisch und kulturell geeignet sind. 

In den letzten Ergebnisberichten haben wir die Herausforderungen angesprochen, die sich der VP Bank Gruppe durch den Kapitalmarkt sowie durch das sich rasch ändernde regulatorische Umfeld stellen. Wir blicken auf eine erfolgreiche Bewäl­tigung der bisherigen Aufgaben zurück und pflegen eine aktive Zusammenarbeit mit allen relevanten Partnern am Finanzplatz Liechtenstein und in unseren anderen Zielmärkten. 

 

Dank

Für die Zukunft sind wir mit einer gesunden Mischung aus Bewährtem und der Bereitschaft zu Veränderungen gut gerüstet. Wir freuen uns, wenn unsere Mit­arbeitenden, Aktionäre, Kunden und Partner diesen erfolgreichen Weg auch weiterhin gemeinsam mit uns beschreiten.

Der Dank gilt vorab unseren Mitarbeitenden, die sich tagtäglich mit grossem Engagement für die Kundinnen und Kunden und damit für den Erfolg der VP Bank Gruppe einsetzen. Wir danken unseren Kundinnen und Kunden für ihre Loyalität und besonders auch Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihre Unterstützung und Ihre Treue. 

 

Fredy Vogt

Präsident des Verwaltungsrates