Betriebsökologie

Die Werte für die Betriebsökologie werden zurzeit nur am Standort Liechtenstein erhoben, der etwa 65 Prozent aller Mit­arbeitenden stellt. 2018 wurden erstmals Werte für unsere Standorte in Zürich, ­Luxemburg und Singapur erfasst. Ab 2021 stehen auch hier Vergleichszahlen zur ­Verfügung.

Papier- und Wasserverbrauch

Die Vermögensauszüge der VP Bank werden in der Regel nur einmal im Jahr zugestellt; Tages- und Quartalsauszüge werden nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch gedruckt und versendet. Mit dieser Massnahme konnte die VP Bank in den vergangenen Jahren den Papierverbrauch bei Formularen und Belegen erheblich reduzieren. So sank insgesamt die Anzahl der bedruckten Formulare von 655'000 im Jahr 2005 auf 332'000 im Jahr 2020. Die Anzahl an Kuverts konnten von 1'500'000 im Jahr 2004 auf 602'685 im abgelaufenen Jahr gesenkt werden. 

Der Papierverbrauch sank seit 2004 von 68.03 Tonnen auf 32.71 Tonnen im Jahr 2020; das ist um 3.1 Tonnen weniger als 2019. Einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen ­Reduzierung leistet das e-banking mit der Möglichkeit des e-Post-Versands, der sich gegenläufig zum Papierverbrauch entwickelt. Der Papierverbrauch pro Mitarbeitenden zeigte 2020 mit 0.05 Tonnen den niedrigsten Wert ­ seit 2004 (0.15 Tonnen). 

Die VP Bank druckt ihre Publikationen auf umweltzertifiziertem Papier. Die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) garantiert, dass das verwendete Papier aus Holz erzeugt wurde, das aus vorbildlich betriebener, schonender Waldbewirtschaftung stammt. Seit 2010 werden auch die Zahlungsauftragsformulare auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Bei der Auswahl der Druckereien bevorzugt die VP Bank Lieferanten, die klimaneutralen Druck anbieten.

Die Auflagen des gedruckten Geschäfts- und Halbjahresberichts konnte die VP Bank dank der Einführung von Bestellkarten und des Hinweises auf elektronische Dokumente innerhalb der letzten zehn Jahre um über 78 Prozent reduzieren. Wurden im Jahr 2007 noch insgesamt 7'000 Berichte gedruckt, betrug die Auflage 2019 bloss 1'300 Stück. 

Für die Standorte Vaduz und Zürich ist die Anzahl elektro­nischer Postdokumente kontinuierlich gestiegen: 2007 wurden rund 130'250 e-Post-Dokumente versendet, 2013 waren es bereits 1'204'603, 2016 insgesamt 2'060'375 und 2020 in Summe 3'218'212. Nach einer Zunahme 2014 gegenüber 2013 von 25 Prozent stieg die Anzahl der e-Post 2015 neuerlich um 11 Prozent, im Jahr 2016 um weitere 23.4 Prozent, 2017 nochmals um 2.7 Prozent, 2018 um 9.3 Prozent gegenüber 2017 und 2020 um 14.2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die elektronische Kommunikation der VP Bank Gruppe beinhaltet seit 2010 den Zusatz «Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken».

Der Wasserverbrauch sank von 2008 bis 2014 kontinuierlich, steigt jedoch aufgrund der höheren Zahl an Mitarbeitenden in den letzten Jahren wieder leicht an. Im Jahr 2020 konnte ein leichter Rückgang auf das Niveau von 2015 verzeichnet werden. Der Wasserverbrauch pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter ist seit 2009 von 15.3 kontinuierlich auf 9.6 Kubikmeter im Jahr 2015 gesunken und seitdem wieder leicht gestiegen. Während für die Jahre 2017 und 2018 ein leicht höherer Wert von 10.0 Kubikmeter erreicht wurde, ist der Verbrauch im Jahr 2020 auf 8.4 Kubikmeter pro ­Mitarbeiter und Jahr gesunken. Dies ist vermutlich auch auf die vermehrte Nutzung des Homeoffice seit dem Frühjahr 2020 zurückzuführen.

 

 

Energie

Die VP Bank Gruppe setzt auf zahlreiche Initiativen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Die Massnahmen reichen von der ökologischen Bauweise bei der Renovation des Hauptsitzes in Vaduz und des Neubaus im Servicezentrum Triesen über die Nutzung der Erdwärme für Kühlung und Heizung bis zur bewegungsgesteuerten Beleuchtung. Im Jahr 2016 wurde mit der Sanierung der über 20 Jahre alten Lüftungsanlage im Gebäude Giessen begonnen, die 2017 durch eine energieeffiziente Anlage mit Wärmerückgewinnung ersetzt wurde. 

Am Standort Liechtenstein wird die Beleuchtung mehrheitlich über eine Lichtsteuerung mit Bewegungsmeldern ­geregelt. Dies kann den Stromverbrauch gegenüber einer von Hand geschalteten Beleuchtung um 20 bis 40 Prozent senken. Bei Ersatz oder Neuanschaffung von Leuchtmitteln wird auf die sehr effiziente LED-Technologie gesetzt. 2014 wurden statt der herkömmlichen Leuchtstoffröhren LED-Leuchtkörper angeschafft, die seither eingesetzt werden und sukzessive die alten Deckenleuchten ersetzen. 2019 konnten die Massnahmen zum Ersatz der bisherigen Stehleuchten durch LED-Leuchten abgeschlossen werden. Die Energieersparnis der LED-Leuchten gegenüber herkömmlichen Lichtquellen beträgt etwa 75 Prozent. 

Der Gesamtenergieverbrauch pro Mitarbeitenden an den Standorten Vaduz und Triesen in Liechtenstein sank seit 2010 von 9'755 kWh auf aktuell 6'057 kWh. Der Stromverbrauch am Hauptsitz war von 2008 bis 2017 rückläufig und steigt seit 2019 nur geringfügig an. Dies ist auf Massnahmen zur Erhöhung der Effizienz zurückzuführen: Die Auswechslung der Heizungszentrale sowie die Erneuerung der Lüftungsanlagen trug ebenfalls zu einer Senkung des Gesamtstromverbrauchs bei. Die modernen Lüftungs­anlagen mit Wärmerückgewinnung nutzen die Abwärme aus den Büro- und Arbeitsräumen.

Seit 25 Jahren ist auf dem Dach des Gebäudes Giessen in Vaduz eine Fotovoltaikanlage installiert. Sie liefert umweltfreundliche Energie für das Netz der VP Bank (2017: 3'731 kWh, 2018: 20'181 kWh). Die Energieeigenproduktion aus Fotovoltaik stieg – bedingt durch eine Erneuerung der Steuerung dieser Anlage – von 2009 bis 2011 kontinuierlich an. In den darauffolgenden fünf Jahren reduzierte sich die Energieproduktion jedoch, was zum Grossteil auf schadhafte Module zurückzuführen war. 2017 wurde die Anlage im Gebäude Giessen erneuert und vergrössert, was die Leistung zunächst um 133 Prozent gegenüber der alten Anlage erhöhte. 2018 erfolgte durch die neue Anlage eine Leistungssteigerung um 541 Prozent. 2019 konnte die Installation einer weiteren Anlage am Dach des Hauptgebäudes abgeschlossen und der Gesamtertrag aus den beiden Anlagen 2019 auf 250'051 kWh erhöht werden. Die Errichtung einer neuen Anlage am Dach des Verwaltungsgebäudes in Triesen wurde 2020 fertiggestellt. Durch die neuen Fotovoltaikanlagen konnte der Ertrag aus Solarenergie durch Eigenproduktion deutlich auf 202'799 kWh gesteigert werden.

Seit Januar 2017 liefern ausschliesslich die Liechtensteiner Kraftwerke Strom aus Wasserkraft und Fotovoltaik an die VP Bank. Das bezogene Energieprodukt «LiStrom natur» besteht zu 100 Prozent aus erneuerbarer Liechtensteiner Energie, davon 82.3 Prozent aus Wasserkraft und 17.7 Prozent aus Fotovoltaik.

 

 

Gesamtkonzept

Die unterschiedlichen Gebäude der VP Bank machen ein Gesamtkonzept erforderlich, um die Standorte der VP Bank in Liechtenstein energietechnisch auf den gleichen Stand zu bringen. Ziel dieses Konzeptes ist es, bereits vorhandene Anlagen aufeinander abzustimmen, die Energieverteilung zu optimieren und die vorhandene Abwärme effizient zu nutzen. 2009 wurden daher Energieflusszähler installiert, um die Energieströme von Heizung und Kühlung zu erfassen und zu optimieren. Die Auswertung erfolgt im Abgleich mit den jahreszeitlichen Schwankungen. Die Ergebnisse fliessen in die Optimierung der Gesamtenergieversorgung ein. Das Gesamtkonzept wurde 2017 mit der Sanierung der Lüftungsanlagen im Gebäude Giessen abgeschlossen.

Das Energieversorgungsprojekt sieht des Weiteren den Einsatz neuer Technologien vor, die eine Heizung auf Basis von Wärmerückgewinnung ermöglichen. Eine neue Kältezentrale dient seit 2014 sowohl der Betriebssicherheit als auch der Energieeffizienz. Das Abfallprodukt Wärme kann darüber hinaus zum Heizen genützt werden.

Mit dieser Inbetriebnahme wurde ein grosser Teil des Gesamtkonzeptes umgesetzt. Ein nächster Schritt ist die Planung der Grundwassernutzung in Vaduz. Mit dieser Massnahme kann das vorhandene Grundwasser im Sommer für Kühlungszwecke und im Winter zum Heizen eingesetzt werden. Gespräche mit dem Amt für Umweltschutz wurden bereits geführt sowie Probebohrungen vorgenommen. Das Amt für Umweltschutz hat die Machbarkeit geprüft; 2020 erfolgten weitere Messungen und Schritte zur Umsetzung, 2021 wird das Projekt weiter vorangetrieben. 

Für den Standort Liechtenstein wird jährlich ein separater Energiebericht erstellt. 

 

Abfallvermeidung und Papierverbrauch

Seit 2004 nimmt die Bank gemäss dem VP Bank Entsorgungskonzept eine getrennte Sammlung von Abfällen vor. Zeitungen und Zeitschriften werden getrennt vom restlichen Papier separat gesammelt und recycelt. Glas, Karton, Styropor, PET-Flaschen und Grünabfall werden ebenfalls getrennt entsorgt. Die gesamte Abfallmenge hat 2020 mit 150 Tonnen den geringsten Wert seit 2004 erreicht. Von 2015 bis 2018 ist sie, bedingt durch die gestiegene Zahl an Mitarbeitenden, leicht angestiegen und seit 2019 wieder gesunken. 

Zu den häufigsten Papierquellen gehören unnötige Ausdrucke. Ein Grossteil der Dokumente wird zwar digital erstellt, aber nach wie vor ausgedruckt. 

Mit Massnahmen wie der digitalen Rechnungserfassung, dem Employee Self Service für Ferienerfassung oder den Online Boardrooms hat die VP Bank bereits wichtige Initiativen zur Senkung des Papierverbrauchs gesetzt. 

Das von der VP Bank entsorgte Altpapier wird in einer betriebseigenen Anlage geschreddert und zu Briketts gepresst. So entstanden am Standort Liechtenstein 2020 etwa 19.14 Tonnen Papierbriketts, die von einem Recycler aus der Region abgeholt und der stofflichen Verwertung zugeführt wurden.

 

 

Druckerlösungen

Die bestehenden Drucker in Liechtenstein waren in die Jahre gekommen. Dies haben wir 2019 zum Anlass genommen, die gesamte Druckerinfrastruktur auszutauschen und neu aufzusetzen, um einen einheitlichen, sicheren und kostengünstigen Betrieb sicherzustellen. Dabei stehen der Bedienkomfort und die Effizienz im Vordergrund.

Die neuen Drucker lassen sich zentral verwalten, lösen die Nachbestellung von Tonerpatronen selbständig aus und ermöglichen einen Support mit wenig Aufwand. Sie ver­fügen ausserdem über eine «follow me»-Funktion, bei der die Mitarbeitenden ihre Ausdrucke mit ihrem Badge an jedem beliebigen Drucker abholen können.

Durch den Einsatz dieser modernen Multifunktionsgeräte wurden die bestehenden 190 Geräte auf 100 Drucker reduziert. Durch den im Frühjahr 2019 erfolgten Austausch konnte eine wesentliche Reduktion der Ausdrucke um ungefähr 25 Prozent erreicht werden. Im Jahr 2020 verzeichnete die VP Bank 2'865'874 bedruckte Seiten.

 

Umweltmanagement

Die Verantwortung für die ökologische Nachhaltigkeit trägt die Einheit Facility Management & Services. Die VP Bank ist Mitglied beim Schweizer Netzwerk für Nachhaltigkeit und Management.

Ein weiteres Gremium, in dem die VP Bank aktiv mitarbeitet, ist die Arbeitsgruppe Mobilitätsmanagement der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer.

Die VP Bank ist Mitglied im Öbu, dem Schweizer Think-Tank für Umwelt-, Sozial- und Management-Themen und Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften.

 

Mobilitätsmanagement

Das betriebliche Mobilitätsmanagement der VP Bank hat das Ziel, eine effiziente und sozial verträgliche Mobilität anzuregen und zu fördern. Vor über einem Jahrzehnt haben wir in Liechtenstein ein Mobilitätskonzept eingeführt, das finanzielle Anreize zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und ein abgestuftes Gebührensystem für Mitarbeiterparkplätze vorsieht. Das Konzept finanziert sich selbst: Die Einnahmen aus der Vermietung der Parkplätze werden für Bonuszahlungen an jene Mitarbeitenden eingesetzt, die auf einen Parkplatz verzichten.

Mitarbeitende, die öffentliche Verkehrsmittel (ÖV) nutzen, erhalten die für den Arbeitsweg entstandenen Kosten für ÖV-Abonnements bis zu einem Höchstbetrag von derzeit CHF 1'200 rückerstattet. Die Einnahmen des Mobilitäts­managements werden unter anderem für diese Rückver­gütung eingesetzt. 2020 haben davon 111 Mitarbeitende profitiert.

Das Mobilitätsmanagement offeriert darüber hinaus die kostenlose Nutzung von Mobility Cars. Die Gesamtzahl der geschäftlich gefahrenen Kilometer lag 2020 mit 11'865 km um 8.75 Prozent tiefer als 2019 (13'004 km). Die weniger gefahrenen Kilometer sind vermutlich auf die Corona-­Pandemie sowie auf vermehrte Homeoffice-Einsätze zurückzuführen. 

Der Einsatz eines Videokonferenz-Systems hilft mit, die Reisetätigkeit der Mitarbeitenden sowohl regional als auch zu den internationalen Standorten der VP Bank zu reduzieren. Darüber hinaus hat jeder Mitarbeitende die Möglichkeit, an seinem Arbeitsplatz mittels eines Online-Meeting-Tools interne Besprechungen zu organisieren, bei denen Inhalte von Dokumenten direkt und an verschiedenen Bildschirmen gleichzeitig diskutiert und verändert werden können.

Die Bilanz des Mobilitätskonzepts ist erfolgreich: Die Ziele – Reduktion des Autoverkehrs, Schaffung eines Umwelt­bewusstseins und Förderung des öffentlichen Verkehrs – wurden erreicht. Das Konzept gilt als beispielgebend für die Region und wurde im Jahr 2011 mit dem «Zurich Klima­preis» ausgezeichnet. Der Preis honoriert Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Senkung des CO2-Ausstosses. 

2020 nahmen – wie auch in den Jahren davor – zahlreiche Mitarbeitende am Wettbewerb der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) «Mit dem Rad zur Arbeit» teil. 

Mitarbeitende in Liechtenstein verkehren für Sitzungen und Schulungen oft zwischen den Gebäuden der Nach­barorte Vaduz und Triesen. Die VP Bank bekennt sich zur Fahrradnutzung als integralem Bestandteil der Betriebs­mobilität. Dafür wurden 2016 vier Elektrofahrräder angeschafft, ­welche den Mitarbeitenden kostenlos zur Ver­fügung stehen und rege genutzt werden.

Des Weiteren haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, zwischen den Standorten Vaduz und Triesen gratis mit dem Bus zu fahren. Sie können dafür einen Code für FAIRTIQ, eine automatische Ticket-App, beantragen.

2019 wurden vier Ladestationen für Elektroautos für Kunden und Mitarbeitende zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2020 konnten zusätzliche Ladestationen eingerichtet werden; insgesamt stehen nun zehn Plätze zur Verfügung. Für interne Transportfahrten zwischen den Gebäuden in Vaduz und Triesen wurde 2019 ein Elektrofahrzeug angeschafft.