Wirtschaftliches Umfeld

Weltwirtschaft 2020

Das Jahr 2020 hat seinen festen Platz in den Geschichts­büchern. Der Ausbruch der Corona-Pandemie und die sich daran anschliessenden Eindämmungsmassnahmen führten zu einem massiven Einbruch des Bruttoinlands­produktes in den meisten Ländern. Die Weltkonjunktur steht damit vor der stärksten Rezession seit der grossen Depression vor fast hundert Jahren. Es war vor allem den grosszügigen Hilfen der Notenbanken und der ­Regierungen zu verdanken, dass der Einbruch nicht noch stärker ausfiel. Dank dieser Unterstützung konnte der ­Einzelhandel in vielen Industrieländern per Saldo sogar erfreuliche Zuwächse verzeichnen – vor allem der Onlinehandel florierte. Aber auch das globale verarbeitende Gewerbe freute sich in der zweiten Jahreshälfte über einen merklichen Zuwachs der Auftragseingänge. Die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung in China war hierbei ein zentraler Treiber. 

Der Einbruch an den Aktienmärkten war vor diesem ­Hintergrund kurz, dafür aber besonders heftig. Zu den effektivsten Krisenbekämpfungsmitteln gehörte die ­grosszügige Bereitstellung von Dollar-Liquidität durch die US-amerikanischen Währungshüter an andere ­Zentralbanken. Dies geschah mittels sogenannter Swap-­Linien. Die Notenbanken Grossbritanniens, Kanadas, Japans und der Schweiz waren zusammen mit der Euro­päischen Zentralbank (EZB) somit ausreichend mit frischen US-Dollar versorgt. Die globale Knappheit an ­Dollars verschärfte die Finanzmarktkrise zusätzlich, weshalb hier nun dieses Mal der internationale Zentralbankverbund frühzeitig gegensteuerte. 

Derweil sah sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) einem deutlichen Aufwertungsdruck dem Franken ­gegenüber konfrontiert. Mit massiven Devisenmarkt­interventionen stemmte sich die SNB dagegen. Auch wenn die Nationalbank im Gegensatz zur EZB oder auch der US-amerikanischen Fed kein Wertpapierankaufprogramm lancierte, gehörte die eidgenössische Geld­politik mittels der Devisenmarktinterventionen 2020 zu den expansivsten weltweit. An der Zinspolitik hielt die SNB derweil fest. Von weiteren Zinssenkungen nahm man Abstand. Umgekehrt änderte sich auch nichts an der ­Negativzinssituation. 

 

Die Aktienmärkte 2020

Die durchaus solide ins Jahr 2020 gestarteten Aktienmärkte wurden durch die globale Gesundheitskrise ordentlich durchgeschüttelt und auf den Prüfstand gestellt. Vor allem jene Industrie- und Dienstleistungssektoren, die stark von hoher Mobilität abhängig sind, gerieten unter extremen wirtschaftlichen Schock. Mit der Krise zeigte sich aber auch die Stärke der digitalen Transformation. Diese bot im Segment der digitalen Ökonomie, der Automatisierung, aber auch der Telearbeit rasche Lösungen sowie zusätzliche Profitabilitätssteigerungen. In Kombination mit starken fiskalpolitischen Massnahmen entstand eine Zuversicht, die den US-amerikanischen Aktienmarkt binnen weniger Monate auf neue Höchststände steigen liess. 

Auch die Schwellenländer, angeführt durch China, erholten sich binnen kurzer Zeit überproportional. Europa und die defensiven Schweizer Aktien blieben im Vergleich deutlich zurück. Grund hierfür ist die starke Verankerung in tradi­tionellen Geschäftsmodellen sowie ein hoher Anteil des in Folge stark eingebrochenen Finanzsektors. Mit der erfolgreichen Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona­virus begünstigten im vierten Quartal dynamische Wert­aufholungen die Aktienmärkte.