Mitarbeitende

Die VP Bank benötigt motivierte, gut ausgebildete Mitarbeitende, die ihren Kunden gegenüber Serviceorientierung, Kompetenz und Offenheit ausstrahlen. Voraussetzung dafür ist unter anderem ein Betriebsklima, in dem sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen und in dem sie zugleich gefördert werden. Die VP Bank bietet ihnen den Freiraum, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Sie motiviert zu überdurchschnittlichen Leistungen und bietet ihnen Perspektiven.

Die letzten Jahre waren von einigen Veränderungen der internen Strukturen geprägt. Die VP Bank setzte alles daran, ihren Mitarbeitenden in den notwendigen Veränderungsprozessen unterstützend zur Seite zu stehen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit war eine entscheidende Grundlage dafür, diesen Strukturwandel erfolgreich umzusetzen.

Das vorgegebene Einsparungsziel forderte 2012 einschneidende Massnahmen beim Mitarbeiterbestand. Gleichzeitig steigen durch die Entwicklungen in der Finanzbranche die Anforderungen an die Mitarbeitenden – insbesondere in der Kundenberatung und bei den sie unterstützenden Spezialisten. Dies bedeutete für die VP Bank im abgelaufenen Jahr gezielte Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden, Rekrutierung von Personen mit ergänzenden Kompetenzen sowie einen fairen Umgang mit den Mitarbeitenden bei Stellenabbau.

 

Personalstrategie

Die gruppenweite Strategie des Human Resources Management (HRM) ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Sie geht auf einen Beschluss des Verwaltungsrates im Dezember 2007 zurück. Seither wird sie – mit geringfügigen Modifikationen – Jahr für Jahr bestätigt. Die HRM-Strategie umfasst drei Kernthemen:

  1. Personal- und Managemententwicklung: Die VP Bank will die Kultur der Performance und der ergebnisorientierten Führung ausbauen. Den ersten wegweisenden Schritt machte die VP Bank im Jahr 2008, als sie mit dem Long-Term Incentive Plan (LTI) einen wertbasierten Beteiligungsplan für die Führungskräfte einführte. Im Jahr 2012 wurde nach dreijähriger Dauer nun erstmals das ordentliche Vesting (Zuteilung der Aktien nach Ablauf der vereinbarten Periode) eines LTI-Plans gemäss Reglement durchgeführt (siehe Kapitel Corporate Governance).
  2. Internationalisierung und Unternehmenskultur: Die Internationalisierung der VP Bank Gruppe stellt nach wie vor eine Herausforderung für die Personalpolitik dar. Einerseits braucht die Gruppe eine gemeinsame, verbindende Unternehmens- und Führungsstruktur, andererseits benötigen die Standorte, die in den verschiedensten Kulturen angesiedelt sind, ein gewisses Mass an Autonomie. Hier gilt es, immer wieder aufs Neue die richtige Mischung zu finden. Für das Personalmanagement ist es eine permanente Aufgabe, den interkulturellen Austausch innerhalb der Gruppe zu fördern. Auch 2012 waren mehrere Mitarbeitende innerhalb der VP Bank Gruppe vorübergehend an einem anderen Standort beschäftigt. Dies fördert das gegenseitige Verständnis und verbessert die Zusammenarbeit über die Standortgrenzen hinweg. Auch die Zusammenarbeit zwischen den HR-Mitarbeitenden im Stammhaus und den lokalen HR-Verantwortlichen konnte, als ein wichtiges Element der Personalstrategie, vertieft werden.
  3. Personalmarketing: Die VP Bank bemüht sich um hochqualifizierte Berater, Beratungsteams und Fachspezialisten. Diese kann sie nur im gewünschten Masse gewinnen und halten, wenn sie den Ruf eines attraktiven Arbeitgebers geniesst. Eine zentrale Aufgabe des Unternehmens besteht deshalb darin, die Reputation der VP Bank auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Wichtig ist in diesem Kontext ein professionell durchgeführter Rekrutierungsprozess. Dieser wurde in den Vorjahren optimiert und um psychologische Komponenten erweitert. Im Jahr 2012 konnten die Austritte im ersten Dienstjahr um rund ein Drittel reduziert werden. Besonders wirksam in der Aussenwahrnehmung ist auch der Umgang mit den Mitarbeitenden in ausserordentlichen Situationen. So konnte 2012 punktuell ein Personalabbau durchgeführt werden, dessen Rahmenbedingungen mit der Arbeitnehmervertretung abgestimmt waren. Zudem wurde am Standort Liechtenstein per Januar 2012 die Pensionskasse vom Leistungsprimat auf ein Beitragsprimat umgestellt. Die daraus resultierenden zu erwartenden tieferen Renten, gerade für ältere Mitarbeitende, wurden durch Bereitstellung eines Betrages in Millionenhöhe jedoch durch die Bank teilweise kompensiert. 

 

Human Capital Management

Das Human Capital Management (HCM) soll gewährleisten, dass die VP Bank die richtigen Mitarbeitenden zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle einsetzt. Die VP Bank will das Wissen und die Fähigkeiten, die sie im Hause hat, optimal nutzen. Sie will Berater und Kunden einander so zuordnen, dass sie von den Kompetenzen und Charakteren her zusammenpassen. All dies muss über die Grenzen hinweg in der gesamten VP Bank Gruppe funktionieren. Dazu ist eine solide zentrale Informationsbasis notwendig.

Seit 2010 verfügt die VP Bank über eine technische Plattform, die seither schrittweise erweitert wird und spätestens 2015 abgeschlossen sein dürfte. Bereits heute kann das Personalwesen der einzelnen Standorte selbstständig die eigenen administrativen HR-Tätigkeiten über diese Plattform abwickeln. Ausserdem stehen die Daten den lokalen HR-Verantwortlichen, den Führungskräften sowie zentral der Gruppenleitung mit spezifischen Zugriffsrechten für Reports und Auswertungen zur Verfügung.

So konnten 2012 erstmals die zu erwartenden Personalkosten für die gesamte Gruppe im Voraus berechnet werden. An den Standorten Liechtenstein und Schweiz wurden 2012 die für die grenzüberschreitenden Beratungstätigkeiten notwendigen Qualifikationen der einzelnen Kundenberater erfasst; sie können nun via HCM auf Aktualität überprüft werden. Ziele für den weiteren Ausbau sind die Einführung des Employee Self Service, was zu markanten operativen Verbesserungen führen wird – etwa bei der Bewirtschaftung der Absenzen oder Spesen. Das Erfassen und kontinuierliche Pflegen der Fähigkeiten und Qualifikationen der Mitarbeitenden in HCM stellt die Basis für ein optimales Management der Humanressourcen dar.

 

Fachkarriere

Die VP Bank hat ein Projekt ins Leben gerufen, das die Fachkarriere als Alternative zur klassischen Führungskarriere gestalten und fördern soll. Das Ziel sind transparente Rahmenbedingungen und klar definierte Entwicklungsmöglichkeiten für Spezialisten. Entscheidend ist aber auch die soziale Komponente: Personen, die eine Fachkarriere anstreben, sollen die gleiche Anerkennung und Wertschätzung geniessen wie jene Kollegen, die eine Führungslaufbahn einschlagen. Im Jahr 2012 wurde weitere Basisarbeit geleistet. So wurden für alle Funktionen im Stammhaus zusätzlich zu den bereits festgelegten Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten neu auch die Sollanforderungen definiert. In der gesamten VP Bank Gruppe wurden die Schlüsselfunktionen erhoben; sie dienen nun als Grundlage für eine darauf aufbauende Laufplangestaltung sowie ein Nachfolgemanagement.

 

Investitionen in Aus- und Weiterbildung

Den hohen Ansprüchen der Kunden und dem harten Wettbewerb innerhalb der Finanzbranche muss die VP Bank mit ausgewiesenen Fähigkeiten begegnen. Um genügend fachlich und sozial kompetente Mitarbeitende zu haben, akquiriert die VP Bank einerseits fehlende Fähigkeiten über Neueinstellungen und investiert andererseits gezielt in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. 

Auch 2012 legte die Bank einen Schwerpunkt auf die Erweiterung des bankspezifischen Fachwissens und die Vertiefung der Kenntnisse des internationalen Steuerrechts. So wurde die gemeinsam mit der Universität Liechtenstein konzipierte Grundlagenschulung zum Thema «Internationales Steuerrecht in Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland» fortgesetzt. In internen Schulungen wurde die Beratungskompetenz von Kundenberatern gefördert. Zudem wurden an den Standorten Zürich und Liechtenstein alle Kundenberater zum Thema «Grenzüberschreitende Leistungserbringung» zur Einhaltung der Cross-Border-Policy geschult. 

2012 bildete die VP Bank 24 Jugendliche zu Kaufleuten aus sowie weitere vier zu Informatikern. Zusätzlich absolvierten zwei Jugendliche nach abgeschlossener Matura ihre Ausbildung zum Kaufmann. Für Studierende hat die VP Bank ein Support-Modell entwickelt: Sie haben die Möglichkeit, während ihres Studiums eine 50-Prozent-Beschäftigung in der VP Bank anzunehmen. Seit mehr als zehn Jahren nehmen vor allem Wirtschaftsstudenten der Universität Liechtenstein diese Möglichkeit wahr.

 

Human-Resources-Prozesse

Mit der Bewirtschaftung der Humanressourcen sind verschiedene Akteure betraut. Dies sind insbesondere die Linienvorgesetzten und die lokalen HR-Verantwortlichen, die zentralen HR-Mitarbeitenden sowie das Management vor Ort und jenes der Gruppe. Es ist folglich notwendig, das Zusammenwirken durch zugeordnete Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen zweckmässig festzuhalten und Abläufe für die wichtigsten Vorfälle (wie etwa Rekrutierung, Austritt, Lohnfestlegung, Beförderung u.v.m.) zu definieren.

Seit vielen Jahren ist der definierte HR-Prozess mit seinen Teilprozessen ein unerlässliches Hilfsmittel in der gemeinsamen Personalarbeit. Auch wenn 2012 erstmals seit Jahren kein Aufrechterhaltungsaudit durchgeführt wurde, werden dennoch die HR-Prozesse aktuell gehalten und wenn möglich laufend optimiert. 2012 wurde beispielsweise die automatische Ermittlung des Personalbestandes durch Group Finance oder die Erfassung der Qualifikationen der Kundenberater zur Durchführung von «Cross-Border-Geschäften» eingeführt.

 

Personalabbau und Mitwirkung der Arbeitnehmer

Bereits 2011 wurde im Rahmen eines Projektes in der VP Bank Gruppe systematisch nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht. Zur Umsetzung des im Frühjahr 2012 bekannt gegebenen Sparzieles mussten schliesslich Stellen abgebaut werden. Verschiedene Vorgehensweisen wurden angewendet: Wo immer möglich, wurden frei gewordene Stellen nicht wieder besetzt und die jeweiligen Aufgaben auf bestehende Mitarbeitende verteilt. Einige Stellen wurden intern nachbesetzt, andere aktiv abgebaut. In einzelnen Fällen konnte den Mitarbeitenden eine Ersatzbeschäftigung angeboten werden, in anderen musste leider eine Kündigung ausgesprochen werden. 

In der heutigen für die gesamte Branche kritischen wirtschaftlichen Lage ist die Trennung von Mitarbeitenden leider nicht völlig zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, gerade in diesen für die Betroffenen und auch für deren Arbeitskollegen schwierigen Situation einen fairen und akzeptierbaren Weg zu finden. Die VP Bank hat deshalb mit Einbezug der Arbeitnehmervertretung der Bank die Rahmenbedingungen festgelegt, die angewendet werden, wenn ein Mitarbeitender ohne eigenes Verschulden seine Stelle verliert. Gegenüber den gesetzlich vorgegebenen bzw. vertraglich vereinbarten Leistungen wurden insbesondere längere Kündigungsfristen sowie ein Beitrag an die Arbeitsmarktfähigkeit (z.B. für eine Ausbildung oder eine «New Placement»-Beratung) festgelegt. Die nach objektiven Kriterien gewährten Zusatzleistungen der Bank werden gruppenweit angewendet.

Die Arbeitnehmervertretung (ANV) wurde am Standort Liechtenstein im Jahr 1998 auf Basis des damals neu verabschiedeten Mitwirkungsgesetzes gegründet. Ende 2012 wurden die fünf aktuellen Mitglieder der ANV gewählt. Zwei Personen stellten sich erneut zur Wahl und wurden in ihrem Amt bestätigt, die anderen drei Mitarbeitenden sind neu und nun für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt. Die Arbeit der ANV stützt sich auf die Mitwirkungsordnung, die von der Geschäftsleitung verabschiedet wurde. Die ANV muss von der Geschäftsleitung informiert und einbezogen werden, wenn die allgemeinen Anstellungsbedingungen geändert werden sollen oder wenn eine Reduktion des Mitarbeiterbestandes vorgesehen ist. Die Entscheidungskompetenz in der Sache selbst liegt jedoch bei der Geschäftsleitung.

 

Statistik der Mitarbeitenden

Am 31. Dezember 2012 beschäftigte die VP Bank Gruppe mit 766 Personen 27 weniger als im Vorjahr. Teilzeitbereinigt sind es 30.7 weniger als im Vorjahr, nämlich 706.9 (siehe Tabelle unten). 155 Personen oder 20 Prozent der Beschäftigten übten ein Teilzeitpensum aus. Mit 14.1 Prozent lag die Fluktuation im Jahr 2012 etwas unter dem Wert des Vorjahres. Zu beachten ist insbesondere, dass 5 Prozent der Fluktuation durch Stellenabbau durch die Bank verursacht wurde. Der Anteil der Austritte im ersten Dienstjahr ist erfreulich rückläufig, rund ein Drittel tiefer als in den Vorjahren. Das durchschnittliche Dienstalter in der VP Bank Gruppe erhöhte sich von 8.1 auf 8.8 Jahre per Ende 2012. Bei der VP Bank in Vaduz erhöhte sich der Wert gar von 9.5 auf 10.4 Jahre. Dies widerspiegelt die relativ geringe Anzahl der Ein- und Austritte und auch den Wunsch vieler Mitarbeitender, bei der VP Bank zu bleiben.

Unter dem Aspekt der Nationalitäten betrachtet, lässt sich ein stabiler Bestand der Liechtensteiner und ein leichter Rückgang der Schweizer in der Belegschaft beobachten. Per Ende 2012 hatten 30 Prozent die Nationalität Liechtenstein, 35 Prozent waren Schweizer (Vorjahr: 37; siehe Grafik Seite 40). 

Eine geringe Zunahme gab es in der Gruppe der Kundenberater: Die 154 Kundenberater entsprechen 20 Prozent aller Mitarbeitenden in der Gruppe. 73 Kundenberater arbeiteten Ende 2012 bei der VP Bank in Liechtenstein.

 

Mitarbeiterstatistik der VP Bank Gruppe

Männer

Frauen

Total

459

307

766

59.9

40.1

100.0

40.8

39.0

40.1

8.8

8.7

8.8


Anzahl der Mitarbeitenden pro Standort

 

   2012

              2011

          Veränderung

 

 

Mit-
arbeitende

teilzeit-
bereinigt

Mit-
arbeitende

teilzeit-
bereinigt

Mit-
arbeitende

teilzeit-
bereinigt

 

478

432.5

499

456.0

–21

–23.5

 

86

80.6

92

87.0

–6

–6.4

 

79

74.6

78

73.9

1

0.7

 

22

20.8

23

21.7

–1

–0.9

 

0

0.0

5

5.0

–5

–5.0

 

36

35.4

32

32.0

4

3.4

 

5

5.0

7

7.0

–2

–2.0

 

33

32.5

29

29.0

4

3.5

 

2

2.0

2

2.0

0

0

 

7

5.6

8

6.4

–1

–0.8

 

18

18.0

18

17.8

0

0.2

 

766

706.9

793

737.6

–27

–30.7