Editorial

Von jeher sind wir von zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der Suche nach Neuem und Fremdem geprägt: Handel, Austausch und Kommunikation spielen seit frühester Zeit eine zentrale Rolle. Dabei verliess der Mensch sein unmittelbares Umfeld und begab sich, von Neugierde und Wissensdurst getrieben, auf Entdeckungsreisen.

Die Globalisierung hat demnach nicht erst vor kurzem begonnen, und sie ist auch keine Erfindung der Europäer. Ihre Anfänge liegen in jahrhundertealten internationalen Handels- und Kommunikationswegen. Diese reichten seit der Antike vom Mittelmeerraum, Afrika und dem Nahen Osten über Indien und China bis nach Nord- und Südamerika.

Das gestalterische Thema unseres Geschäftsberichts 2012 lautet «in Bewegung» und stellt diese Handels- und Kommunikationsrouten dar. Es drückt die Dynamik und die Bewegung aus, welche die Menschheit von jeher antreibt. Illustriert wird das Thema anhand wichtiger Handelsrouten aus den vergangenen vier Jahrtausenden.

Die Vermittlung von Bankdienstleistungen ging Hand in Hand mit der Entwicklung dieser Handels- und Kommunikationswege. Zahlungsmittel und -modalitäten wurden entlang dieser Routen immer weiter verfeinert.

Auch die VP Bank befindet sich «in Bewegung». Sie entdeckt dabei neue Produkte, neue Beratungsansätze, neue Märkte und vor allem neue Kontakte zu Menschen, zu neuen Kunden. Vom Drang nach dem Neuen angetrieben legt die VP Bank dabei ihren Schwerpunkt auf den Austausch und die Kommunikation. Navigieren Sie mit uns auf verschiedenen Wegen durch den Geschäftsbericht und lernen Sie mehr über die VP Bank.

Der Panamakanal

Ferdinand de Lesseps, der Erbauer des Sueskanals, gründete mit dem Kapital von vielen französischen Kleininvestoren die Panamakanal-Gesellschaft. Er war davon überzeugt, dass der Panamakanal mindestens ebenso leicht zu bauen wäre wie der Sueskanal, und nahm das Bauwerk in Angriff. Der völlig anderen klimatischen, geologischen und technischen Bedingungen in Panama war sich Ferdinand de Lesseps nicht bewusst. Wegen technischer Schwierigkeiten, Naturkatastrophen und Tausender Todesfälle durch tropische Krankheiten musste die Panamakanal-Gesellschaft schliesslich Konkurs anmelden.

Eine Schiffsverbindung zwischen Atlantik und Pazifik war von den USA schon länger angedacht gewesen. Mit dem Scheitern der Panamakanal-Gesellschaft eröffnete sich den Amerikanern die Gelegenheit. Der «Spooner Act» ermächtigte 1902 Präsident Theodore Roosevelt zum Kauf der Konkursmasse. Panama erklärte sich 1903, nun mit dem Rückhalt der Amerikaner, als unabhängig. Die Panamakanalzone wurde errichtet. Im Sommer 1904 wurden die Bauarbeiten, nun unter amerikanischer Leitung, wieder aufgenommen. Tropische Krankheiten wie Gelbfieber und Malaria wurden unter amerikanischer Bauleitung bekämpft. Am 15. August 1914 konnte dann der Panamakanal eröffnet werden. Er war das bis dahin grösste und teuerste Bauwerk der Welt. Die Amerikaner hatten bis Ende des 20. Jahrhunderts die Hoheit über den Kanal und einen Landstreifen entlang des Kanals. Ende 1999 wurde der Kanal an Panama übergeben.

Der knapp 82 Kilometer lange Panamakanal durchschneidet die Landenge von Panama, verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und erspart den Schiffen damit die 20’000 Kilometer lange Fahrt um das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas. Er überwindet in drei Schleusen-anlagen mit insgesamt zwölf Schleusenkammern 26 Meter Höhenunterschied und ist neben dem Sueskanal die wichtigste Wasserstrasse der Welt; etwa 14’000 Schiffe durchfahren ihn pro Jahr.

Die Durchfahrtszeit beträgt etwa zwölf Stunden und wird durch beidseitig angebrachte Zahnradbahnen mit Zug- bzw. Bremslokomotiven gewährleistet.