Editorial

Von jeher sind wir von zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der Suche nach Neuem und Fremdem geprägt: Handel, Austausch und Kommunikation spielen seit frühester Zeit eine zentrale Rolle. Dabei verliess der Mensch sein unmittelbares Umfeld und begab sich, von Neugierde und Wissensdurst getrieben, auf Entdeckungsreisen.

Die Globalisierung hat demnach nicht erst vor kurzem begonnen, und sie ist auch keine Erfindung der Europäer. Ihre Anfänge liegen in jahrhundertealten internationalen Handels- und Kommunikationswegen. Diese reichten seit der Antike vom Mittelmeerraum, Afrika und dem Nahen Osten über Indien und China bis nach Nord- und Südamerika.

Das gestalterische Thema unseres Geschäftsberichts 2012 lautet «in Bewegung» und stellt diese Handels- und Kommunikationsrouten dar. Es drückt die Dynamik und die Bewegung aus, welche die Menschheit von jeher antreibt. Illustriert wird das Thema anhand wichtiger Handelsrouten aus den vergangenen vier Jahrtausenden.

Die Vermittlung von Bankdienstleistungen ging Hand in Hand mit der Entwicklung dieser Handels- und Kommunikationswege. Zahlungsmittel und -modalitäten wurden entlang dieser Routen immer weiter verfeinert.

Auch die VP Bank befindet sich «in Bewegung». Sie entdeckt dabei neue Produkte, neue Beratungsansätze, neue Märkte und vor allem neue Kontakte zu Menschen, zu neuen Kunden. Vom Drang nach dem Neuen angetrieben legt die VP Bank dabei ihren Schwerpunkt auf den Austausch und die Kommunikation. Navigieren Sie mit uns auf verschiedenen Wegen durch den Geschäftsbericht und lernen Sie mehr über die VP Bank.

Der globale Datenhighway

Die moderne Informations- und Kommunikationslandschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von möglichen Wegen aus, mit deren Hilfe die tägliche Kommunikation kanalisiert und ihre Effizienz erhöht werden kann. Zu den klassischen Medien Radio und Fernsehen gesellen sich heute das Internet und der Mobilfunk. Die Herausforderung besteht darin, eine Effizienzsteigerung der Kommunikation und des Datentransfers zu erreichen.

Mit den vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation, die seit den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts Einzug gehalten haben, stieg auch die Dauer, die der Mensch für die Kommunikation aufwendet. Heute hat der Handel zum grossen Teil auch mit dem Handel und dem Austausch von Daten zu tun.

Die Menge der neu erzeugten Daten steigt exponentiell an. Etwa alle zwei Jahre verdoppelt sich die globale Datenmenge. Demnach wurde 2012 die 1,8-Zettabyte-Marke erreicht, was einen Datenzuwachs von 1,8 Billionen Gigabyte zum bisherigen Bestand bedeutet. Ein Zettabyte entspricht dabei einer Milliarde Terabyte oder, bildhaft ausgedrückt, 20 Bücherstapeln von der Erde bis zum Neptun. Dieses unablässige Datenwachstum wird von ständig verbesserter Technologie und sinkenden Investitionskosten gefördert.

Das wahre Ausmass der globalen Datenmenge lässt sich trotz zahlreicher Versuche noch immer nur schwer erfassen. Nicht alle erzeugten Daten werden auch tatsächlich gespeichert. So existieren viele Datenarten nur wenige Sekunden, bevor sie wieder gelöscht werden.

Die wachsende Menge der Daten, Datentransfers und Datenspeicherungen erfordert entsprechend auch eine neue Ausrichtung der Infrastruktur. Die Frage nach der effizienten und langfristig sicheren Archivierung der Informationen ist nur ein Teilaspekt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an schnellen Suchalgorithmen, um in der Menge der Daten überhaupt die gesuchten Informationen zu finden. Echtzeitdienste wie Twitter oder Facebook stellen zudem extreme Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Speicherarchitektur, die neue Arten von Speicherkonzepten und Datenbanksystemen erfordern. Die technologische Entwicklung in diesem Bereich ist noch lange nicht am Ende angelangt.