Das Risikomanagement der VP Bank Gruppe

1. Überblick

Für den Erfolg und die Stabilität einer Bank ist ein effektives Risiko- und Kapitalmanagement eine elementare Voraussetzung. Hierunter versteht die VP Bank den systematischen Prozess zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der relevanten Risiken sowie die Steuerung des für die Risikoübernahme und die Gewährleistung der Risikotragfähigkeit benötigten Kapitals. Den verbindlichen Handlungsrahmen hierfür bildet die Risikopolitik. 

Sie beinhaltet ein übergreifendes Rahmenwerk sowie eine Risikostrategie für jede einzelne Risikogruppe (Finanzrisiken, Operationelle Risiken, Geschäftsrisiken). Darin sind die spezifischen Zielsetzungen und Grundsätze, Organisationsstrukturen und Prozesse, Methoden und Instrumente sowie Zielvorgaben und Limiten jeweils detailliert und klar geregelt.

 

Kapitalmanagement

Die Reformen des Basel-III-Regelwerks verschärfen die Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen an die Banken. Mit 21.5 Prozent verfügt die VP Bank über eine Tier 1 Ratio, die weit über das künftig geforderte Mass hinausgeht und weiterhin ein hohes Mass an Stabilität und Sicherheit widerspiegelt.

 

Kreditrisiken

Mit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise wurden die Engagements in den von der Schuldenkrise betroffenen Ländern reduziert oder die entsprechenden Limiten teilweise ganz ausgesetzt. Ebenso wurden zur Begrenzung des Kreditrisikos besicherte Reverse-Repo-Anlagen eingesetzt.

 

Marktrisiken

Vor dem Hintergrund der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten in Europa und den USA wurde die Absicherungsstrategie der Währungsrisiken überarbeitet.

 

Liquiditätsrisiken

Die Sicherung der Liquidität hat unverändert oberste Priorität, weshalb der Bestand an repofähigen Wertschriften sowie der Girobestand ausgebaut wurden.

 

Operationelle Risiken

Das systematische Management der Operationellen Risiken wurde weiter vorangetrieben. Der im Stammhaus erreichte Standard wurde verbessert und in den Gruppengesellschaften implementiert.

 

2. Risikopolitische Grundsätze

Für das Risiko- und Kapitalmanagement gelten folgende Grundsätze:

 

Harmonisierung von Risikotragfähigkeit und Risikoappetit

Der Risikoappetit spiegelt sich im Risikokapital wider und gibt den Maximalverlust an, den die Bank bereit ist, aus schlagend werdenden Risiken zu tragen, ohne dabei ihren Fortbestand zu gefährden. Die Risikotragfähigkeit als strategische Erfolgsposition gilt es durch einen geeigneten Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung zu wahren und zu steigern.

 

Klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Der Risikoappetit wird mit Hilfe eines umfassenden Limitensystems operationalisiert und zusammen mit einer klaren Regelung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten aller am Risiko- und Kapitalmanagementprozess beteiligten Stellen, Organisationseinheiten und Gremien wirksam umgesetzt. Risikodeckungspotenzial, Risikokapital und Limiten werden bei Bedarf, mindestens aber einmal jährlich, überprüft und gegebenenfalls adjustiert. 

 

Gewissenhafter Umgang mit Risiken

Strategische und operative Entscheidungen werden auf Basis von Risiko-Rendite-Kalkülen getroffen und mit den Interessen der Kapitalgeber in Einklang gebracht. Die Einhaltung von gesetzlichenund aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von unternehmenspolitischen und ethischen Grundsätzen vorausgesetzt, geht die VP Bank bewusst Risiken ein, sofern diese in ihrem Ausmass bekannt sind, die systemtechnischen Voraussetzungen für deren Abbildung gegeben sind und die Bank angemessen dafür entschädigt wird. Geschäfte mit einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Risiko und Rendite werden gemieden, ebenso Grossrisiken und extreme Risikokonzentrationen, welche die Risikotragfähigkeit und damit den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten.

 

Funktionentrennung

Die Risikokontrolle und das Risikoreporting werden durch eine von den risikobewirtschaftenden Stellen unabhängige Einheit sichergestellt.

 

Transparenz

Das Fundament der Risikoüberwachung ist eine umfassende, objektive, zeitgerechte und transparente Offenlegung der Risiken gegenüber dem Group Executive Management und dem Verwaltungsrat.

 

3. Organisation des Risiko- und Kapitalmanagements

Systematik der Bankrisiken

Die Risiken, denen die VP Bank im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist, werden den drei Risikogruppen Finanzrisiken, Operationelle Risiken und Geschäftsrisiken (einschliesslich der strategischen Risiken) zugeordnet. Während Finanzrisiken bewusst eingegangen werden, um Erträge zu erwirtschaften, sind Operationelle Risiken durch geeignete Kontrollen und Massnahmen zu vermeiden oder, falls das nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau zu reduzieren. 

Anders als Geschäftsrisiken sind Finanzrisiken und Operationelle Risiken das Ergebnis eines Bottom-up-Prozesses im Risikomanagementprozess der Bank. Massnahmen zu deren Begrenzung werden von den verantwortlichen Stellen, Organisationseinheiten oder Gremien erarbeitet und vom Verwaltungsrat oder vom Group Executive Management bewilligt. Geschäftsrisiken hingegen werden unter Berücksichtigung des Bankenumfelds und der internen Unternehmenssituation durch den Verwaltungsrat und das Group Executive Management analysiert. Die Unternehmens-führung leitet aus der Analyse Top-Risiko-Szenarien ab und erarbeitet entsprechende Massnahmen, mit deren Umsetzung die zuständige Stelle bzw. Organisationseinheit beauftragt wird (Top-down-Prozess).

Marktrisiken drücken die Gefahr möglicher ökonomischer Wertverluste im Banken- und Handelsbuch aus, die durch ungünstige Veränderungen von Marktpreisen (Zinssätze, Devisen- und Aktienkurse, Rohstoffnotierungen) oder sonstigen preisbeeinflussenden Parametern wie Volatilitäten entstehen.

Liquiditätsrisiken umfassen das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko sowie das Marktliquiditätsrisiko. Das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko drückt die Gefahr aus, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht oder in vollem Umfang nachkommen zu können. Das Marktliquiditätsrisiko beinhaltet Fälle, in denen es aufgrund unzureichender Marktliquidität nicht möglich ist, risikobehaftete Positionen zeitgerecht im gewünschten Umfang und zu vertretbaren Konditionen zu liquidieren.

Kreditrisiken umfassen das Gegenparteien- sowie das Länderrisiko. Gegenparteirisiken beschreiben die Gefahr eines finanziellen Verlustes, der entstehen kann, wenn eine Gegenpartei der Bank ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig oder nicht termingerecht nachkommen kann oder will (Ausfallrisiko) oder sich die Bonität des Schuldners verschlechtert (Bonitätsrisiko). Länderrisiken als weitere Ausprägung des Kreditrisikos entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. 

Operationelle Risiken stellen die Gefahr von Verlusten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen dar oder treten aufgrund externer Ereignisse auf.

Geschäftsrisiken resultieren zum einen aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage; zum anderen bezeichnen sie die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Ausrichtung der Gruppe ergeben (strategische Risiken).

Werden die oben genannten Risiken nicht erkannt, angemessen gesteuert, bewirtschaftet und überwacht, so kann dies – abgesehen von finanziellen Verlusten – zu einer Rufschädigung führen. Die VP Bank betrachtet daher das Reputationsrisiko nicht als eine eigenständige Risikokategorie, sondern als die Gefahr von Verlusten, die sich aus den einzelnen Risikoarten der übrigen Risikokategorien ergibt. Das Management der Reputationsrisiken obliegt dem Verwaltungsrat und dem Group Executive Management.

 

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Die nachfolgende Grafik gibt einen schematischen Überblick über die Organisation des Risiko- und Kapitalmanagements der VP Bank Gruppe.

Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Kapitalmanagement innerhalb der Gruppe. Es ist seine Aufgabe, eine geeignete Prozess- und Organisationsstruktur sowie ein Internes Kontrollsystem (IKS) für ein wirksames und effizientes Management von Risiko und Kapital zu errichten und aufrechtzuerhalten und so die Risikotragfähigkeit der Bank nachhaltig sicherzustellen. Der Verwaltungsrat genehmigt die Risikopolitik und überwacht deren Umsetzung, gibt den Risikoappetit auf Gruppenebene vor und setzt die Zielvorgaben und Limiten für das Risiko- und Kapitalmanagement. Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Verwaltungsrat durch das Audit & Risk Management Committee und das Group Internal Audit unterstützt.

Das Group Executive Management ist verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der Risikopolitik. Zu den zentralen Aufgaben zählen die Allokation der vom Verwaltungsrat gesetzten Zielvorgaben und Limiten an die einzelnen Gruppengesellschaften, das gruppenweite Management der Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Operationellen, Geschäfts- und Reputationsrisiken sowie die Kapitalmanagementaktivitäten. Unterstützt wird das Group Executive Management durch das Group Risk Committee. Als oberste Fachstelle zur Risikosteuerung und Risikoüberwachung ist es auch für die Umsetzung der Risikostrategien verantwortlich.

Als unabhängige Stelle für die zentrale Identifikation, Bewertung (Messung und Beurteilung) und Überwachung (Kontrolle und Berichterstattung) von Risikolage und Risikotragfähigkeit der Gruppe unterstützt das Group Risk Control den Verwaltungsrat und das Group Executive Management bei der Wahrnehmung ihrer jeweiligen Aufgaben. Eine weitere Aufgabe des Group Risk Control liegt darin, zu überwachen, ob die bestehenden gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und bankinternen Vorschriften eingehalten und neue Vorschriften umgesetzt werden. Hinzu kommt die regelmässige Überprüfung und Beurteilung der im Risikomanagement eingesetzten Methoden, Kennzahlen und Systeme auf Zweckmässigkeit und Angemessenheit.

Das Group Risk Management trägt die Verantwortung für die Steuerung der Finanzrisiken innerhalb der vom Verwaltungsrat und des Group Executive Management gesetzten Zielvorgaben und Limiten unter Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Zu den Kernaufgaben zählen das Bilanzstrukturmanagement unter Berücksichtigung des Ertrags, der Risiken und der Eigenmittelsituation der VP Bank sowie das Liquiditätsmanagement, Collateral Management, Bank Capital Management und Limitenmanagement für Banken und Länder. 

Zu den operativen Einheiten zählen alle risikonehmenden Stellen und Organisationseinheiten.

 

Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung

Zur Sicherstellung einer für die Risikoposition der VP Bank Gruppe angemessenen Kapitalausstattung wendet die VP Bank den Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) an, der hier nachfolgend skizziert wird.

Die Festlegung von Risikostrategie und Risikoappetit (Risikokapital), aus dem Global- und Einzellimiten abgeleitet werden, erfolgt im Zuge des jährlichen Planungsprozesses auf Basis einer Risikotragfähigkeitsanalyse und unter Berücksichtigung von Stressszenarien, strategischen Initiativen sowie Veränderungen in den regulatorischen Vorgaben auf Seiten des Verwaltungsrats. Das Risikokapital umfasst das für die Geschäftstätigkeiten regulatorisch erforderliche Kapital und das ökonomische Kapital für extreme unerwartete Verluste aus Markt-, Kredit- und Operationellen Risiken. Für Letztere stellt der Verwaltungsrat bewusst nur einen Teil des maximal verfügbaren Risikodeckungspotenzials in Form einer Gesamtbanklimite zur Verfügung. Demzufolge werden nicht die gesamten frei verfügbaren Eigenmittel (nach Abzug des regulatorisch erforderlichen Kapitals sowie der für künftige Investitionsmittel verplanten Mittel) bereitgestellt; ein Teil davon wird vielmehr als Risikopuffer für nicht quantifizierbare oder unvollständig identifizierte Risiken zurückbehalten.

In der jährlich durchzuführenden Risikoinventur wird sichergestellt, dass alle für die Gruppe relevanten Risiken identifiziert werden. Eine Risikoidentifikation wird darüber hinaus im Zuge der Einführung neuer Finanzinstrumente, der Aufnahme von Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern oder geografischen Märkten sowie im Falle von Veränderungen in den gesetzlichen oder aufsichtsrechtlichen Vorschriften zwingend vorgenommen.

Die Risikotragfähigkeit ermittelt sich anhand des Auslastungsgrads des ökonomischen Kapitalbedarfs, gemessen an den frei verfügbaren Eigenmitteln der Bank, abzüglich des vom Verwaltungsrat festgelegten Risikopuffers. Für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs werden die Risiken zu einer Gesamteinschätzung aggregiert, wobei für die Finanzrisiken die Value-at-Risk-Methodik angewendet wird. Der Berechnung der Operationellen Risiken liegt der Basisindikatoransatz zugrunde. Darüber hinaus greift die VP Bank auf ein breites Instrumentarium an Methoden und Kennzahlen zurück, auf die in den Abschnitten zu den einzelnen Risikogruppen eingegangen wird.

Die Risikosteuerung vollzieht sich auf strategischer Ebene durch die Festlegung von Zielen, Limiten, Handlungsgrundsätzen sowie durch Prozessvorgaben. Auf operativer Ebene erfolgt die Risikosteuerung über die Bewirtschaftung der Finanzrisiken innerhalb der gesetzten Zielvorgaben und Limiten sowie unter Einhaltung der regulatorischen Anforderungen.

Die Risikoüberwachung umfasst die Kontrolle und die Berichterstattung über die Risikolage. Im Rahmen der Kontrolle werden aus einem regelmässigen Soll-Ist-Vergleich etwaige Limitenüberschreitungen festgestellt und Steuerungsimpulse abgeleitet. Das Soll ergibt sich aus den internen Zielvorgaben und Limiten sowie den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Normen. Vorwarnstufen ermöglichen dabei eine frühzeitige Weichenstellung, welche eine Limitenüberschreitung vermeidet. Die Ergebnisse der Kontrolle werden im Zuge des Berichtswesens zuverlässig, regelmässig und transparent aufbereitet. Die Berichterstattung erfolgt ex ante zur Entscheidungsvorbereitung, ex post zu Kontrollzwecken sowie ad hoc bei plötzlich und unerwartet eintretenden Risiken.

 

4. Offenlegung zu den Basler Eigenmittelvorschriften

Die geforderten qualitativen und quantitativen Informationen zur Eigenmittelunterlegung, zu den Strategien und Verfahren für das Risikomanagement sowie zur Risikosituation der VP Bank sind im Risikobericht sowie im Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung offengelegt.

Für jede Risikokategorie sieht Basel II verschiedene Ansätze zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen vor. Die VP Bank wendet für Kredit- und Marktrisiken den Standardansatz und für Operationelle Risiken den Basisindikatoransatz an.

Per 31. Dezember 2012 erforderten die Geschäftsaktivitäten der VP Bank Gruppe Eigenmittel in Höhe von CHF 313.3 Mio. (per 31. Dezember 2011: CHF 360.8 Mio.). Das anrechenbare Kernkapital nach Bereinigung betrug CHF 834.0 Mio. (per 31. Dezember 2011: CHF 801.0 Mio.). Der Eigenmittelüberschuss verzeichnet gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme um 18.3 Prozent auf CHF 520.6 Mio. (per 31. Dezember 2011: CHF 440.2 Mio.), welcher zusammen mit einer Tier 1 Ratio von 21.5 Prozent (per 31. Dezember 2011: 18.0 Prozent) die weiterhin solide Eigenmittelausstattung der VP Bank widerspiegelt.

Die untenstehende Tabelle zeigt die Eigenmittelsituation der VP Bank Gruppe per 31. Dezember 2012.

Da die VP Bank Gruppe kein Hybridkapital in den anrechenbaren eigenen Mitteln einsetzt und weil sie gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) keine Aktiven und Passiven verrechnet (Bilanzverkürzung), ist die Tier 1 Ratio der VP Bank nicht «verwässert» und kann als solide bezeichnet werden.

 

Eigenmittelunterlegung

31.12.2012

31.12.2011

879'026

834'774

59'148

59'148

803'270

800'940

47'147

3'204

–33'493

–38'632

17'741

18'986

–14'787

–8'872

–55'832

–70'812

17'373

46'742

840'567

810'704

–6'583

–9'672

833'984

801'032

246'874

286'067

6'706

7'080

9'789

10'331

20'675

24'848

36'004

39'576

313'342

360'822

 

 

 

266.2 %

222.0 %

21.3 %

17.8 %

21.5 %

18.0 %

  1. Anrechenbares Kernkapital (bereinigt) in Prozent der erforderlichen Eigenmittel (netto).
  2. Anrechenbares Kernkapital (Tier 1) in Prozent der risikogewichteten Positionen zuzüglich der durch Multiplikation mit 12.5 in äquivalente Einheiten umgerechneten erforderlichen Eigenmittel für Kredit-, Markt- und Operationelle Risiken und für Positionen aus nicht abgewickelten Transaktionen. 

 

5. Finanzrisiken

Die Überwachung und Steuerung der Finanzrisiken basiert – unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben – auf bankinternen Zielvorgaben und Limiten, die sich auf Volumina, Sensitivitäten und Verluste beziehen. Szenarioanalysen und Stresstests zeigen zudem die Auswirkungen von Ereignissen auf, die im Rahmen der ordentlichen Risikobewertung nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt werden können.

Für die zentrale Steuerung der Finanzrisiken innerhalb der Limitenvorgaben ist die Einheit Group Risk Management mit den bereits genannten Aufgabenbereichen verantwortlich. Die vom Verwaltungsrat als Value-at-Risk (VaR) festgelegte Limite für Finanzrisiken verteilt das Group Executive Management auf die einzelnen Gruppengesellschaften und Risikokategorien, innerhalb derer die einzelnen Gesellschaften die Risiken ergebnisverantwortlich steuern. Die Einheit Group Risk Control überwacht gruppenweit die Einhaltung der Limiten.

 

Marktrisiken

Marktrisiken entstehen durch das Eingehen von Positionen in Schuldtiteln, Aktien und sonstigen Wertpapieren aus den Finanzanlagen, Fremdwährungen, Edelmetallen und in entsprechenden Derivaten, aus dem Kundengeschäft sowie aus den konsolidierten Gruppengesellschaften, deren funktionale Währung auf eine Fremdwährung lautet.

Für die Überwachung und Steuerung der Marktrisiken setzt die Bank ein umfassendes Set an Methoden und Kennzahlen ein. Dabei hat sich der VaR-Ansatz als Standardmethode zur Messung des allgemeinen Marktrisikos etabliert. Der VaR für Marktrisiken quantifiziert die negative Abweichung, ausgedrückt in Schweizer Franken, vom Wert aller Marktrisikopositionen zum Auswertungsstichtag. Die Berechnung der VaR-Kennzahl erfolgt gruppenweit mit Hilfe der historischen Simulation. Dabei werden zur Bewertung sämtlicher Marktrisikopositionen die historischen Veränderungen der Marktdaten der letzten 260 Handelstage herangezogen. Der prognostizierte Verlust gilt für eine Haltedauer von 30 Tagen und wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent nicht überschritten. Zur Berechnung des Zinsänderungs-VaR werden fest verzinste Geschäfte mit der Zinsbindungsdauer, variabel verzinste Geschäfte mit einem internen Replikationsmodell abgebildet.

Der Markt-VaR der VP Bank Gruppe belief sich am 31. Dezember 2012 auf CHF 26.1 Mio. (31. Dezember 2011: CHF 41.8 Mio.). Dies entspricht einem Rückgang von 38 Prozent, der vor allem aus dem Währungsrisiko stammt. Durch den Ausbau des Absicherungsvolumens, aber auch mit dem Wegfall schlechter Risikoszenarien im dritten Quartal ging der Währungs-Value-at-Risk im Berichtsjahr sukzessive zurück.

Die folgende Tabelle zeigt den Value-at-Risk (auf Monatsbasis), gegliedert nach Risikoarten, und den über alle Risikokategorien berechneten Markt-VaR. Dabei wird der Berechnung von Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwerten pro Risikoart und gesamthaft jeweils eine separate Jahresbetrachtung zugrunde gelegt; der Gesamtwert entspricht somit nicht der Summe der jeweiligen Einzelwerte pro Risikoart.

 

Gesamt 

Zinsänderungs-
risiko

Aktienpreis
und Rohstoffrisiko

Währungs-
risiko

 

 

 

 

26.1

13.0

6.1

7.0

33.5

12.5

8.5

12.5

42.0

13.2

10.5

20.3

26.1

11.2

6.1

7.0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

41.8

12.2

10.7

18.9

34.2

11.6

10.3

12.3

41.8

12.3

10.7

18.9

28.2

10.4

9.2

7.4

 

Da mit dem VaR-Ansatz Maximalverluste aus extremen Marktsituationen nicht bestimmt werden können, wird die Marktrisikoanalyse um Stresstests ergänzt. Solche Tests ermöglichen eine Schätzung der Auswirkungen extremer Marktschwankungen in den Risikofaktoren auf den Barwert des Eigenkapitals. So werden im Bereich der Zinsänderungs- und Währungsrisiken die Barwertschwankungen aus sämtlichen Bilanzpositionen aufgrund von synthetisch erzeugten Marktbewegungen (Parallelverschiebung, Drehung oder Neigungsveränderung der Zinskurven, Schwankung der Wechselkurse um das Mehrfache ihrer impliziten Volatilität) mit Hilfe von Sensitivitätskennzahlen ermittelt.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Ergebnisse des Key-Rate-Duration-Verfahrens. Hierbei werden zunächst die Barwerte aus allen Aktiv- und Passivpositionen sowie den derivativen Finanzinstrumenten ermittelt. Anschliessend werden die Zinssätze der relevanten Zinskurven in jedem Laufzeitband und pro Währung um 1 Prozent (+100 Basispunkte) erhöht. Die jeweiligen Veränderungen stellen den Gewinn oder Verlust des Barwertes dar, der aus der Verschiebung der Zinskurve resultiert. Negative Werte lassen dabei auf einen Aktivüberhang, positive Werte auf einen Passivüberhang im Laufzeitband schliessen.

 

Key-Rate-Duration-Profil pro 100 Basispunkte Anstieg

innert 

1 Monat

1 bis 

Monate

3 bis 12 

Monate

1 bis 

Jahre

über 

5 Jahre

Total

 

 

 

 

 

 

–538

6'175

–3'629

–19'786

–19'753

–37'531

–714

4'427

–1'312

–1'193

–24

1'184

–622

3'778

–1'213

–4'418

778

–1'697

–137

714

–17

–113

 

447

–2'011

15'094

–6'171

–25'510

–18'999

–37'597

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

–656

5‘371

–4‘071

–21‘882

–9‘016

–30‘254

–500

2‘381

–986

–2‘894

10

–1‘989

–832

4‘179

–791

–4‘810

916

–1‘338

–59

334

83

–522

 

–164

–2‘047

12‘265

–5‘765

–30‘108

–8‘090

–33‘745

 

In der folgenden Tabelle sind die Auswirkungen einer negativen Veränderung bei den wesentlichen Fremdwährungen auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital dargestellt. Massgeblich für die zugrunde gelegte Schwankung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ist die jeweilige implizite Volatilität per 31. Dezember 2012 bzw. per 31. Dezember 2011.

 

Veränderung der wesentlichen Fremdwährungen

Veränderung 

in %

Effekt auf den Konzerngewinn 

in CHF 1‘000

Effekt auf das Eigenkapital 

in CHF 1‘000

 

 

 

–4

 –1'994 

 4 

–8

 –3'228 

 –6'579 

 

 

 

 

 

 

 

–8

 –5‘360 

 –68 

–15

 –7‘022 

 –12‘105 

 

Die Auswirkungen einer möglichen Abwärtsbewegung in den Aktienmärkten von 10 Prozent, 20 Prozent und 30 Prozent auf den Konzerngewinn illustriert die folgende Tabelle.

 

Veränderung der relevanten Aktienmärkte

Effekt auf den Konzerngewinn 

in CHF 1‘000

Effekt auf das Eigenkapital 

in CHF 1‘000

 

 

 –5'576 

 –2'226 

 –11'152 

 –4'452 

 –16'727 

 –6'678 

 

 

 

 

 

 –4'722 

 –2'883 

 –9'443 

 –5'766 

 –14'165 

 –8'648 

 

Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Risikosteuerung ausschliesslich im Bankenbuch abgeschlossen und dienen zur Absicherung gegen Aktienpreis-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie zur Bewirtschaftung des Bankenbuchs. Die hierfür zugelassenen Derivate sind in der Risikopolitik festgelegt.

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos setzt die VP Bank hauptsächlich Zinsswaps ein. Aus ökonomischer Sicht gleichen sich die gegenläufigen Bewertungseffekte aus dem Grund- und dem Sicherungsgeschäft aus. Da die VP Bank jedoch kein Hedge-Accounting betreibt und somit die zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos gehaltenen Derivate im Handelsbestand geführt werden, kommt es zu einer asymmetrischen Abbildung der Wertveränderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Erfolgsrechnung.

Durch den Abschluss von Devisentermingeschäften hat die VP Bank die eigenen Finanzanlagen gegen Wechselkursschwankungen in den Hauptwährungen abgesichert. Währungsrisiken aus dem Kundengeschäft dürfen grundsätzlich nicht entstehen; verbleibende offene Währungspositionen werden über den Devisenkassamarkt geschlossen. Für die Bewirtschaftung der Fremdwährungsrisiken aus dem Kundengeschäft ist das Group Trading verantwortlich.

 

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können durch vertragliche Inkongruenzen zwischen den Liquiditätszuflüssen und -abflüssen in den einzelnen Laufzeitbändern entstehen. Etwaige Differenzen zeigen auf, wie viel Liquidität die Bank unter Umständen in jedem Laufzeitband beschaffen müsste, sollten alle Volumina zum frühestmöglichen Zeitpunkt abfliessen. Darüber hinaus können Refinanzierungskonzentrationen, die derart bedeutend sind, dass ein massiver Rückzug der entsprechenden Mittel Liquiditätsprobleme auslösen könnte, zu einem Liquiditätsrisiko führen. Auch stellt die mangelnde Verfügbarkeit von bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) repofähigen Aktiven ein potenzielles Liquiditätsrisiko dar.

Die Liquiditätsrisiken werden – unter Einhaltung der gesetzlichen Liquiditätsnormen und Vorschriften zu aktiv- und passivseitigen Klumpenrisiken – über interne Vorgaben und Limiten für das Interbankengeschäft überwacht und gesteuert. Die Anforderung der SNB an die Mindestreserve und die Vorschriften des Liechtensteiner Bankengesetzes zur kurzfristigen Liquidität wurden im Jahresverlauf 2012 stets eingehalten. Die Überdeckung in der Mindestreserve bzw. im Bereich der kurzfristigen Liquidität betrug im Jahresschnitt 1’014 Prozent bzw. 159 Prozent des jeweils geforderten Wertes.

Das Verhältnis von liquiden Aktiven zu kurzfristigen Verbindlichkeiten stellt eine wichtige Kennzahl im Liquiditätsmanagement dar. Die folgende Tabelle illustriert die entsprechendenVerhältniszahlen für die Jahre 2012 und 2011, jeweils per 31. De-zember, sowie den Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwert.

 

Liquidität

 

2012

2011

57 %

60 %

55 %

60 %

57 %

65 %

51 %

58 %

 

Folgende Positionen werden dabei zu den liquiden Aktiven gerechnet: Bankendebitoren, Schuldverschreibungen und sonstige Aktiven, die innerhalb eines Monats fällig werden, flüssige Mittel, Werte, welche die SNB für geldpolitische Repogeschäfte zulässt und solche, die im Land einer ausländischen Zweigniederlassung bei der dortigen Zentralbank diskont-, lombard- oder repofähig sind, sowie Schuldverschreibungen inländischer Schuldner und ausländischer Staaten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten sämtliche Spar- und Einlagenhefte, Verbindlichkeiten auf Sicht sowie Banken- und Kundenfestgelder mit einer Fälligkeit innerhalb des nächsten Monats.

Damit unterscheiden sich die oben angeführten Verhältniszahlen deutlich von jenen, die im Rahmen von Basel III geplant sind. Dies betrifft vor allem die Liquidity-Coverage-Ratio (LCR), für die ein Mindesterfordernis von 100 % gelten wird. So fliessen in den LCR die kurzfristigen Verbindlichkeiten gewichtet ein (beispielsweise die stabilen Kundengelder, voraussichtlich zu 3 %), hingegen sind diese Beträge in den oben angeführten Verhältniszahlen vollständig berücksichtigt.

Im kurzfristigen Laufzeitbereich refinanziert sich die Bank massgeblich über Kundeneinlagen auf Sicht. Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der Passivseite nach Laufzeitbändern. Per 31. Dezember 2012 bzw. 31. Dezember 2011 gliedern sich die Cashflows (nicht diskontierte Kapital- und Zinszahlungen) wie folgt:

 

Passivseitige Cashflows

Auf Sicht

Kündbar

Fällig 
innert
3 Monaten

Fällig nach 
3 Monaten
bis zu
12 Monaten

Fällig nach
12 Monaten
bis zu 
5 Jahren

Fällig nach
5 Jahren

Total 

 

 

 

 

 

 

 

174'357

316

193'175

6'923

 

 

374'771

 

966'870

 

 

 

 

966'870

6'943'926

229'088

346'859

211'338

5'960

 

7'737'171

82'467

 

 

 

 

 

82'467

 

 

7'115

74'702

422'776

9'336

513'929

7'200'750

1'196'274

547'149

292'963

428'736

9'336

9'675'208

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

281‘798

7‘413

56‘356

7‘089

 

 

352‘656

 

931‘733

 

 

 

 

931‘733

5‘728‘782

763‘935

1‘012‘937

227‘988

31‘770

 

7‘765‘412

129‘443

 

 

 

 

 

129‘443

 

 

5‘544

216‘385

383‘609

10‘124

615‘662

6‘140‘023

1‘703‘081

1‘074‘837

451‘462

415‘379

10‘124

9‘794‘906

 

Über den Zugang zum Eurex-Repo-Markt kann die VP Bank bei Bedarf rasch Liquidität auf gedeckter Basis beschaffen. Zudem wurden im Jahresverlauf der Bestand an repofähigen Wertschriften sowie der Girobestand, die der Bank jeweils als Liquiditätsreserven dienen, ausgebaut. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten sowie im Hinblick auf Basel III hat die VP Bank im Jahr 2012 den Ausbau langfristiger Refinanzierungsquellen forciert.

 

Kreditrisiken

Kreditrisiken entstehen aus sämtlichen Geschäften, bei denen Zahlungsverpflichtungen Dritter gegenüber der Bank bestehen oder entstehen können. Kreditrisiken erwachsen der VP Bank aus dem Kundenausleihungsgeschäft, dem Geldmarktgeschäft inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten, dem Reverse-Repo-Geschäft, eigenen Wertschriftenanlagen, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften.

Am 31. Dezember 2012 betrug das gesamte Kreditengagement CHF 9.4 Mrd. (per 31. Dezember 2011: CHF 10.1 Mrd.). Die folgende Tabelle zeigt, aus welchen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen sich dieses zusammensetzt.

 

Kreditengagements

 

31.12.2012

31.12.2011

 

 

 

124'938

4'789'055

5'143'910

3'685'007

3'822'758

28'283

28'292

112

 

50'751

103'690

348'741

366'258

502'566

558'297

9'404'515

10'148'143

 

 

 

 

 

98'461

98'372

24'045

34'204

122'506

132'576

 

Kreditengagements nach Gegenpartei

Zentralregie-
rungen und
Zentralbanken

Banken und
Effekten-
händler

Andere 
Institu-
tionen

Unter-
nehmen

Privatkunden
und Klein-
unternehmen

Übrige 
Positionen

Total

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0

13'178

4'658'549

117'328

 

 

 

4'789'055

 

 

12'119

1'422'931

2'249'957

 

3'685'007

26'001

 

2'282

 

 

 

28'283

 

112

 

 

 

 

112

 

45'151

34

4'346

1'220

 

50'751

10'147

253'875

35'516

37'965

 

11'238

348'741

37'087

222'542

41'295

190'886

 

10'756

502'566

86'413

5'180'229

208'574

1'656'128

2'251'177

21'994

9'404'515

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4'361

20'675

904

56'206

13'631

2'684

98'461

 

7'500

1'055

 

15'490

 

24'045

4'361

28'175

1'959

56'206

29'121

2'684

122'506

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

124‘938

 

 

 

 

 

124‘938

 

5‘143‘759

151

 

 

 

5‘143‘910

 

 

23‘381

1‘600‘240

2‘199‘137

 

3‘822‘758

26‘001

 

2‘291

 

 

 

28‘292

 

 

 

 

 

 

0

 

29‘597

165

67‘722

6‘206

 

103‘690

36‘439

210‘995

34‘166

79‘414

 

5‘245

366‘258

44‘015

263‘876

38‘908

200‘297

 

11‘200

558‘297

231‘393

5‘648‘228

99‘061

1‘947‘673

2‘205‘343

16‘445

10‘148‘143

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11‘838

10

17‘883

18‘665

49‘976

98‘372

 

1‘948

 

15‘433

14‘592

2‘231

34‘204

0

13‘786

10

33‘316

33‘257

52‘207

132‘576

 

Kreditengagements nach Deckung 

Gedeckt 

durch anerkannte 

finanzielle Sicherheiten 

Nicht gedeckt 

durch anerkannte 

finanzielle Sicherheiten

Total

 

 

 

 

 

0

 511'662 

 4'277'393 

4'789'055

 3'098'177 

 586'830 

3'685'007

 

 28'283 

28'283

 

 112 

112

 13'376 

 37'375 

50'751

 

 348'741 

348'741

 

 502'566 

502'566

 3'623'215 

 5'781'300 

9'404'515

 

 

 

 

 

 

 

 80'734 

 17'727 

 98'461 

 5'178 

 18'867 

 24'045 

 85'912 

 36'594 

122'506

 

 

 

 

 

 

 

 

 124‘938 

124‘938

 203‘322 

 4‘940‘589 

5‘143‘910

 3‘367‘411 

 455‘347 

3‘822‘758

 

 28‘292 

28‘292

 

 

0

 24‘636 

 79‘054 

103‘690

 

 366‘258 

366‘258

 

 558‘297 

558‘297

 3‘595‘369 

 6‘552‘774 

10‘148‘143

 

 

 

 

 

 

 

76‘872 

 21‘500 

 98‘372 

34‘204 

 

 34‘204 

 111‘076 

 21‘500 

132‘576

 

Bei Forderungen gegenüber Banken, bei Geldmarktpapieren sowie bei verzinslichen Wertschriften in den eigenen Anlagen basiert die Bewertung auf externen Ratings. 

 

Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen nach Ratingklassen, nach Risikogewichtungsklassen und nach Domizil.

 

Kreditengagements nach Ratingklassen 

Nicht wertberichtigte Positionen

Wertberichtigte
Positionen

Total

 

Sehr sicher
(AAA bis BBB)

Normal sicher

(BB+ bis BB–)

Unsicher

(B– bis C)

Ohne exter-
nes Rating 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0

4'757'211

 

 

34'860

3'016

4'789'055

 

 

 

3'736'410

51'403

3'685'007

 

 

 

28'283

 

28'283

112

 

 

 

 

112

30'244

 

 

20'507

 

50'751

336'310

 

 

12'431

 

348'741

495'863

 

 

6'703

 

502'566

5'619'740

0

0

3'839'194

54'419

9'404'515

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

98'461

 

98'461

 

 

 

24'045

 

24'045

0

0

0

122'506

0

122'506

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

124'938

 

 

 

 

124'938

5'118'559

 

 

28'316

2'964

5'143'910

 

 

 

3'875'137

52'379

3'822'758

15'968

 

 

12'324

 

28'292

 

 

 

 

 

0

26'250

 

 

77'440

 

103'690

341'219

 

 

25'039

 

366'258

554'316

 

 

3'981

 

558'297

6'181'250

0

0

4'022'236

55'343

10'148'143

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

98'372

 

98'372

 

 

 

34'204

 

34'204

0

0

0

132'576

0

132'576

 

Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen

0 %

20 %

35 %

50 %

75 %

100 %

150 %

Total

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0

511'662

3'894'861

 

198'358

 

184'174

 

4'789'055

458'052

122'868

1'673'669

257'903

73'171

1'103'410

24'217

3'713'290

443

43'340

10

2'004

 

4'905

49

50'751

92'074

490'162

 

239'599

 

21'515

7'957

851'307

12'088

 

140

2'858

 

35'983

 

51'069

1'074'319

4'551'231

1'673'819

700'722

73'171

1'349'987

32'223

9'455'472

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

67'632

6'390

439

12'544

956

10'430

70

98'461

52

3'473

2'624

7'806

 

10'090

 

24'045

67'684

9'863

3'063

20'350

956

20'520

70

122'506

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

124'938

 

 

 

 

 

 

124'938

176'313

4'847'623

 

105'566

 

14'408

 

5'143'910

619'863

40'186

1'549'537

186'070

70'420

1'355'608

29'366

3'851'050

10'180

29'042

 

838

1

63'629

 

103'690

94'490

529'132

 

234'886

 

66'047

 

924'555

2'352

8'333

1

9'238

 

33'601

 

53'524

1'028'137

5'454'315

1'549'538

536'598

70'421

1'533'293

29'366

10'201'668

 

 

 

 

 

 

 

 

75'750

72

562

11'890

 

10'098

 

98'372

1'712

 

21'974

4'823

 

5'695

 

34'204

77'462

72

22'536

16'713

0

15'793

0

132'576

 
 

Kreditengagements nach Domizil

Liechtenstein und Schweiz

Europa

Nordamerika

Südamerika

Asien

Andere

Total

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0

1'692'728

2'664'368

275'681

3'814

122'938

29'525

4'789'055

2'848'565

428'298

30'641

61'977

37'526

278'000

3'685'007

 

27'825

 

 

 

458

28'283

 

112

 

 

 

 

112

43'764

4'974

3

23

463

1'524

50'751

23'211

232'372

28'869

2'000

38'266

24'023

348'741

4'980

321'323

116'158

 

15'487

44'618

502'566

4'613'249

3'679'272

451'352

67'814

214'680

378'148

9'404'515

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

36'844

38'422

1'778

3'371

2'739

15'307

98'461

16'766

 

16

 

29

7'234

24'045

53'610

38'422

1'794

3'371

2'768

22'541

122'506

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

124‘938

 

 

 

 

 

124‘938

1‘707‘309

3‘278‘720

121‘634

 

33‘733

2‘514

5‘143‘910

2‘812‘899

541‘956

47‘366

39‘332

22‘352

358‘853

3‘822‘758

 

27‘825

 

 

 

467

28‘292

 

 

 

 

 

 

0

73‘344

15‘961

59

20

540

13‘766

103‘690

3‘756

276‘453

29‘147

 

41‘085

15‘816

366‘258

3‘981

375‘805

121‘894

 

16‘806

39‘812

558‘297

4‘726‘227

4‘516‘720

320‘100

39‘352

114‘516

431‘228

10‘148‘143

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

42‘101

36‘647

988

867

723

17‘047

98‘372

31‘881

41

330

 

 

1‘952

34‘204

73‘982

36‘688

1‘318

867

723

18‘999

132‘576


 

Kredite werden im Rahmen des Kundenausleihungsgeschäfts regional und international an private und kommerzielle Kunden vergeben, wobei der Schwerpunkt auf dem Privatkundengeschäft und dort mit CHF 2.6 Mrd. auf dem Hypothekarbereich liegt (per 31. Dezember 2011: CHF 2.4 Mrd.). Regional betrachtet, wickelt die VP Bank den grössten Teil dieses Geschäfts im Fürstentum Liechtenstein und in der Ostschweiz ab. Aufgrund der breiten Streuung der Engagements ist kein Branchenklumpenrisiko vorhanden. 

Die zehn grössten Einzelengagements umfassen 22 Prozent der gesamten Kreditengagements (per 31. Dezember 2011: 19 Prozent). Bei Engagements gegenüber Banken handelt es sich ausschliesslich um Institute mit hoher Schuldnerfähigkeit (Mindestrating: A) und Hauptsitz in einem OECD-Land (ausgenommen GIIPS-Länder).

Den verbindlichen Handlungsrahmen für das Kreditrisikomanagement im Kundenausleihungsgeschäft bildet – neben der Risikopolitik – das Kreditreglement. Darin sind nicht nur die allgemeinen Kreditrichtlinien und die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Kreditgeschäften geregelt, sondern auch die Entscheidungsträger und die korrespondierenden Bandbreiten festgelegt, im Rahmen derer Kredite bewilligt werden dürfen (Kompetenzordnung).

Bis auf wenige Ausnahmen im privaten Kundengeschäft und im kommerziellen Kreditgeschäft müssen die Engagements im Kundenausleihungsgeschäft durch den Belehnungswert der Sicherheiten (Sicherheiten nach Risikoabschlag) gedeckt sein. Die Gegenparteienrisiken im Ausleihungsgeschäft werden durch Limiten geregelt, welche die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von Bonität, Branche, Deckung und Risikodomizil des Kunden begrenzen. Für die Einschätzung der Bonität verwendet die VP Bank ein internes Ratingverfahren.

Im Interbankengeschäft geht die VP Bank sowohl gedeckte als auch ungedeckte Positionen ein. Ungedeckte Positionen resultieren aus dem Geldmarktgeschäft (inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten), gedeckte Positionen aus dem Reverse-Repo-Geschäft, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften. Da Repoanlagen vollständig besichert sind und die erhaltenen Sicherheiten in einer Krisensituation als zuverlässige Liquiditätsquelle dienen, wird mit Reverse-Repo-Geschäften nicht nur das Gegenparteien-, sondern auch das Liquiditätsrisiko vermindert.

Gegenparteirisiken im Interbankengeschäft dürfen nur in bewilligten Ländern und mit autorisierten Gegenparteien eingegangen werden. Ein umfassendes Limitensystem begrenzt die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von der Laufzeit, dem Rating, dem Risikodomizil und den Sicherheiten der Gegenpartei. Dabei verwendet die VP Bank für Banken das Rating der beiden Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s. OTC-Derivategeschäfte dürfen ausschliesslich bei Gegenparteien abgeschlossen werden, mit denen ein Nettingvertrag vereinbart wurde.

Kreditrisiken werden nicht nur auf Einzelgeschäfts-, sondern auch auf Portfolioebene gesteuert und überwacht. Auf Portfolioebene nutzt die VP Bank zur Überwachung und Messung des Kreditrisikos den erwarteten und unerwarteten Kreditverlust. Der erwartete Kreditverlust beziffert – auf der Grundlage historischer Verlustdaten und geschätzter Ausfallwahrscheinlichkeiten – pro Kreditportfolio denjenigen Verlust, mit dem innerhalb eines Jahres gerechnet werden muss. Die Analyseergebnisse fliessen zudem in die Berechnung der Pauschalwertberichtigungen im Jahresabschluss ein. Der unerwartete Kreditverlust beziffert die als VaR ausgedrückte Abweichung des effektiven Verlustes vom erwarteten Verlust unter der Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Bei dieser modellbasierten Messung von Kreditrisiken schlagen auch Ratingveränderungen von Gegenparteien sowie Veränderungen in den Creditspreads zu Buche.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die VP Bank das Volumen der Kreditderivate in den eigenen Anlagen weiter reduziert. Die folgende Tabelle zeigt das Kontraktvolumen der Kreditderivate pro Produktart.

 

Kreditderivate (Kontraktvolumen)

Sicherungsgeber per 31.12.2012

Sicherungsgeber per 31.12.2011

4'827

4'856

6'540

9'677

11'367

14'533



Die folgende Tabelle zeigt die ausfallgefährdeten und überfälligen Forderungen sowie die Einzelwertberichtigungen nach Domizil.

 

Ausfallgefährdete Kreditengagements nach Domizil

Ausfallgefährdete Forderungen

 (Bruttobetrag) 

Überfällige Forderungen

 (Bruttobetrag)

Einzelwert-

berichtigungen

 

 

 

22'331

18'843

8'665

5'084

68

1'827

 

 

 

87

87

87

 

 

 

29'256

14'829

22'125

56'758

33'827

32'704

 

 

 

 

 

 

 

26'656

9'623

8'746

9'957

1'318

4'977

 

167

135

87

349

87

 

3

 

24'745

13'578

15'918

61'445

25'038

29'863

 

Überfällige Forderungen nach Restlaufzeit

Fällig innert 

3 Monaten

Fällig nach 

3 bis zu 6 

Monaten 

Fällig nach 

6 bis zu 12 

Monaten 

Fällig nach 

12 Monaten

Total

 

 

 

 

 

26'177

 

7'650

 

33'827

25'038

 

 

 

25'038

 
 

Länderrisiko

Länderrisiken entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen.

Die Überwachung und Steuerung der Länderrisiken erfolgt über Volumenlimiten, die jeweils sämtliche Engagements pro Länderrating (Standard & Poor’s und Moody’s) beschränken. Dabei werden alle Forderungen der Bilanz und Ausserbilanz berücksichtigt; Anlagen im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz fallen nicht unter diese Länderlimitenregelung. Für die Erfassung des Länderrisikos ist das Risikodomizil des Engagements massgeblich. Bei gedeckten Engagements wird dabei das Land berücksichtigt, in dem sich die Sicherheiten befinden.

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Kreditengagements nach Länderrating. Die Länderengagements der Ratingklasse «Not Rated» sind grösstenteils Engagements aus der lokalen Geschäftstätigkeit (hypothekarisch gedeckte Forderungen) der VP Bank (BVI) Limited.

 

Länderengagements nach Rating

31.12.2012

31.12.2011

95.0 %

95.8 %

3.4 %

2.2 %

0.1 %

0.1 %

0.2 %

0.5 %

1.3 %

1.4 %

100.0 %

100.0 %

 
 

Finanzinstrumente in GIIPS-Ländern

bewertet zum 

Fair Value

bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Total per

31.12.2012

Total per 

31.12.2011

 

 

 

 

 5'278 

 

 5'278 

 10'992 

 

 

 

 

 

 

 

 2'409 

 

 

 

 

5'278

0

5'278

13'401

  1. Per 31. Dezember 2012 sind 85 % des Totals durch die Europäische Investitionsbank besichert (per 31. Dezember 2011: 38 %). 

 

6. Operationelle Risiken

Die Ursachen für Operationelle Risiken sind facettenreich. Menschen unterlaufen Fehler, Informatiksysteme versagen, oder Geschäftsprozesse greifen nicht. Daher gilt es, die Auslöser bedeutender Risikoereignisse und deren Effekte zu eruieren, um sie mit geeigneten präventiven Massnahmen zu begrenzen.

Das Management Operationeller Risiken wird in der VP Bank als integrative Querschnittsfunktion verstanden, die gruppenweit einheitlich und bereichs- sowie prozessübergreifend umzusetzen ist. Für die Identifikation und Bewertung Operationeller Risiken sowie für die Definition und Durchführung von Schlüsselkontrollen und Massnahmen zur Risikobegrenzung ist die zweite Führungsebene verantwortlich. Die zentrale Einheit Group Risk Control stellt im Rahmen ihrer Methodenhoheit gruppenweit die Instrumente für ein systematisches Management der Operationellen Risiken zur Verfügung und entwickelt diese weiter. Hierzu gehören die Durchführung von Risk-Assessments (Szenarioanalysen) im Zuge der Risikoidentifikation und -bewertung, die Durchführung von Schlüsselkontrollen, die Pflege einer Schadensfalldatenbank sowie der Einsatz von Frühwarnindikatoren.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Fachbereichen zur Weiterentwicklung des gesamten systematischen Managements Operationeller Risiken konnte das Risikobewusstsein auf allen Stufen vertieft werden. So wurde unter anderem der Katalog an Schlüsselkontrollen weiterentwickelt und die Schadensfalldatenbank – neben den erfolgswirksamen Verlusten – um Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen erweitert. Um ein koordiniertes Vorgehen sicherzustellen, werden Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe ausgetauscht. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand der Operationellen Risiken in der VP Bank Gruppe zu vermitteln. Das Business Continuity Management (BCM) als weiterer wichtiger Teilbereich wird bei der VP Bank sehr systematisch und mit viel Sach- und Fachkenntnis nach der Norm BS 25999-2:2007 betrieben. Als Basis dienen die vom Group Executive Management in Kraft gesetzte BCM- und IT-Service-Continuity-Strategien, die sukzessive umgesetzt und laufend auf Erfüllung und Richtigkeit hin überprüft werden. Die operativ kritischen Prozesse werden im Detail angesehen, diskutiert und wo notwendig mit einem klaren Vorgehen bei Eintreten des Risikos dokumentiert. Die für das Krisenmanagement notwendige Organisation ist etabliert, und ihre Mitglieder werden laufend geschult und instruiert.

 

7. Geschäftsrisiken

Die Geschäftsrisiken unterliegen in der VP Bank einem qualitativen Managementprozess. Im Rahmen des ordentlichen Strategieprozesses werden die Geschäftsrisiken durch den Verwaltungsrat und das Group Executive Management identifiziert und entsprechend berücksichtigt. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Effekte, welche die künftige Geschäftsentwicklung und Ertragslage der Bank beeinflussen können, werden potenzielle Geschäftsrisiken, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und Effekte anhand von Szenarien diskutiert und geeignete Massnahmen zur Risikoeindämmung beschlossen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für den strategischen Planungsprozess und fliessen somit in die Jahresplanung und den Budgetierungsprozess ein.