Das Risikomanagement der VP Bank Gruppe
1. Überblick
Für den Erfolg und die Stabilität einer Bank ist ein effektives Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement eine elementare Voraussetzung. Hierunter versteht die VP Bank den systematischen Prozess zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der relevanten Risiken sowie die Steuerung des Kapitals und der Liquidität, die für die Risikoübernahme und die Gewährleistung der Risikotragfähigkeit benötigt werden. Den verbindlichen Handlungsrahmen hierfür bildet die Risikopolitik, die vom Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe festgelegt wird.
Die Risikopolitik beinhaltet ein übergreifendes Rahmenwerk sowie eine Risikostrategie für jede Risikogruppe (Finanz-, operationelles und Geschäftsrisiko). Darin sind die spezifischen Zielsetzungen und Grundsätze, Organisationsstrukturen und Prozesse, Methoden und Instrumente sowie Zielvorgaben und Limiten jeweils detailliert und klar geregelt.
Gesetzliche regulatorische Anforderungen bezüglich Risikomanagement sind in Liechtenstein vor allem im Bankengesetz (BankG) und in der Bankenverordnung (BankV) geregelt. Darüber hinaus wurde in Liechtenstein per 1. Februar 2015 die Kapitaladäquanzverordnung (CRR – Capital Requirements Regulation) der Europäischen Union in Kraft gesetzt. Die CRR stellt zusammen mit der Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD – Capital Requirements Directive) die Umsetzung des heute gültigen Basel III Akkords in der Europäischen Union dar. Die CRD wurde in Liechtenstein im BankG und der BankV umgesetzt. Die VP Bank wurde von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein als lokal systemrelevantes Institut identifiziert und muss in Summe über Eigenmittel in Höhe von mindestens 13 Prozent ihrer risikogewichteten Aktiven verfügen. Liquiditätsseitig wird seit dem 1. Januar 2018 die Einhaltung der Liquiditätsdeckungsanforderung (Liquidity Coverage Ratio / LCR) von mindestens 100 Prozent verlangt. Dank ihrer überaus soliden Kapitalbasis, ihrer Bilanzstruktur und ihrer komfortablen Liquiditätssituation hat die VP Bank die regulatorischen Grenzen 2018 stets deutlich übererfüllt.
Neben quantitativen Anforderungen werden auch qualitative Anforderungen an die Identifikation, Messung, Steuerung und Überwachung finanzieller und operativer Risiken gestellt. Diese werden von der VP Bank laufend sichergestellt und weiterentwickelt.
Kapital- und Bilanzstrukturmanagement
Die Mindestkapitalquote der VP Bank von 13 Prozent der risikogewichteten Aktiven setzt sich aus dem regulatorischen Mindesterfordernis von 8 Prozent sowie einem Kapitalerhaltungs- und Systemrisikopuffer von je 2.5 Prozent zusammen. Weiter sieht Basel III einen antizyklischen Kapitalpuffer vor, der von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein für 2018 jedoch auf 0 Prozent festgesetzt wurde.
Die VP Bank hat die Mindestkapitalanforderungen 2018 jederzeit eingehalten. Dank einer überaus soliden Tier 1 Ratio von 20.9 Prozent per Ende 2018 bleibt ein ausreichender Handlungsspielraum gewährleistet. Dies ermöglicht es der VP Bank, die mit dem Bankgeschäft verbundene Risikonahme zu betreiben. Gleichzeitig verbleibt auch nach Abdeckung aller Risiken durch freie Eigenmittel Potenzial für Akquisitionen.
Per Ende 2018 betrug die Leverage Ratio (Verschuldungsquote) der VP Bank 7.3 Prozent. Eine regulatorische Mindestquote besteht in Liechtenstein per 31. Dezember 2018 noch nicht. Die VP Bank publiziert weitere Informationen zur Leverage Ratio im Offenlegungsbericht.
Im Rahmen des Kapital- und Bilanzstrukturmanagements werden die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Abdeckung der betriebswirtschaftlichen Erfordernisse laufend überwacht. Mittels eines internen Prozesses zur Beurteilung einer adäquaten Kapital- und Liquiditätsausstattung (Internal Capital bzw. Liquidity Adequacy Assessment Process) werden mögliche negative Auswirkungen auf die Kapital- und Liquiditätsbasis in Stresssituationen simuliert und analysiert.
Liquiditätsmanagement
Liquiditätsrisiken werden – unter Beachtung der gesetzlichen Liquiditätsnormen und -vorschriften – über interne Vorgaben und Limiten für das Interbanken- und Kreditgeschäft überwacht und gesteuert. Die jederzeitige Wahrung der Liquidität innerhalb der VP Bank Gruppe hat oberste Priorität. Dies wird mit einem hohen Bestand an flüssigen Mitteln und Anlagen mit hoher Liquidität (High Quality Liquid Assets HQLA) gewährleistet. Die VP Bank hat die Mindestliquiditätsanforderungen 2018 jederzeit eingehalten.
Die VP Bank ist zur Einhaltung der Liquidity Coverage Ratio (LCR) gesetzlich verpflichtet. Per Ende 2018 war eine Mindestquote in Höhe von 100 Prozent gefordert. Mit einem Wert von 143 Prozent konnte die Zielgrösse dank einer komfortablen Liquiditätssituation deutlich übererfüllt werden. Die Finanzmarktaufsicht stellt mit ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process) spezifische Anforderungen bezüglich der internen Strategien und Verfahren zur Ermittlung, Steuerung und Überwachung von Liquiditätsrisiken. Sie wurden 2018 erstmals von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein anhand eines ILAAP-Fragebogens erhoben und beurteilt.
Im Rahmen der Liquiditätssteuerung verfügt die VP Bank über einen Liquiditätsnotfallplan, der sicherstellt, dass die VP Bank auch im Falle von Liquiditätskrisen über ausreichend Liquidität verfügt. Zur Überwachung und frühzeitigen Identifizierung einer Verschlechterung der Liquiditätssituation werden Frühwarnindikatoren regelmässig überwacht.
Im Rahmen des Liquiditätsmanagements werden die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Abdeckung der betriebswirtschaftlichen Erfordernisse laufend überwacht. Mittels Stresstests werden mögliche negative Szenarien simuliert und die Auswirkungen auf die Liquidität in Stresssituationen analysiert.
Kreditrisiko
Aufgrund der Bedeutung des Kundenausleihungsgeschäftes (CHF 6.2 Mrd. per 31. Dezember 2018 bzw. 50 Prozent der Bilanzsumme) kommt der Bewirtschaftung und Überwachung des Kreditrisikos eine zentrale Rolle zu. Das Kreditrisikomanagement im Kundenausleihungsgeschäft wird deshalb – neben den Reglementen Risikopolitik – durch das Kreditreglement gesteuert. Das Volumen der Kundenausleihungen wurde 2018 um CHF 0.5 Mrd. auf CHF 6.2 Mrd. erhöht. Das Volumen im Interbankengeschäft hat sich 2018 um CHF 0.1 Mrd. reduziert und beträgt Ende des Jahres CHF 0.8 Mrd.
Marktrisiko
Aufgrund der Bedeutung des zinsdifferenten Geschäftes kommt der Bewirtschaftung und Überwachung des Marktrisikos auf der Gesamtbilanz eine besondere Bedeutung zu. Dies betrifft in erster Linie Zins-, Währungs- und Aktienpreisrisiken, denen die VP Bank Gruppe ausgesetzt ist. Das Zinsumfeld im Schweizer Franken und im Euro wurde 2018 vor allem im kurzfristigen Bereich von negativen Zinssätzen geprägt, während die US Dollar-Zinsen vor allem im kurzen Bereich angestiegen sind. Das Negativzinsumfeld in den beiden Hauptwährungen Franken und Euro stellt das Bilanzstrukturmanagement vor grosse Herausforderungen. Deshalb gestaltet sich die Anlage von Kundengeldern weiterhin schwierig.
Operationelles Risiko
Die VP Bank definiert das operationelle Risiko als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen oder in Folge von externen Ereignissen eintreten. Mit Hilfe von Risk Assessments werden mögliche Risikoszenarien erkannt, beschrieben und beurteilt. Die Kontrolle des operationellen Risikos findet in sämtlichen Organisationseinheiten der VP Bank durch die jeweilige Führungskraft statt. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand des operationellen Risikos in der VP Bank Gruppe zu vermitteln.
Weitere Risiken
Neben den oben erwähnten Risiken deckt das Risikomanagement der VP Bank Gruppe das strategische, das Geschäfts- sowie das Reputationsrisiko ab. Ausgehend von ihrem Geschäftsmodell und ihrer Leistungspalette werden diese Risiken systematisch analysiert und laufend neu beurteilt.
2. Risikopolitische Grundsätze
Für das Risikomanagement der VP Bank gelten folgende Grundsätze:
Harmonisierung von Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft
Die Risikotragfähigkeit bezeichnet im Allgemeinen die Fähigkeit einer Bank, trotz Verlusten aus schlagend werdenden Risiken ihren Geschäftsbetrieb fortführen oder zumindest die Ansprüche von Einlegern und Gläubigern vollumfänglich bedienen zu können. Die Risikobereitschaft gibt das Verlustpotenzial an, welches die Bank bereit ist, aus schlagend werdenden Risiken zu tragen, ohne dabei ihren Fortbestand zu gefährden. Die Risikotragfähigkeit als strategische Erfolgsposition gilt es durch einen geeigneten Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapital- und Liquiditätsausstattung zu wahren und zu steigern.
Klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
Die Risikobereitschaft wird mit Hilfe eines umfassenden Limitensystems operationalisiert und zusammen mit einer klaren Regelung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten aller am Risiko- und Kapitalmanagementprozess beteiligten Stellen, Organisationseinheiten und Gremien wirksam umgesetzt.
Gewissenhafter Umgang mit Risiken
Strategische und operative Entscheidungen werden auf Basis von Risiko-Rendite-Kalkülen getroffen und mit den Interessen der Kapitalgeber in Einklang gebracht. Die Einhaltung von gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von unternehmenspolitischen und ethischen Grundsätzen vorausgesetzt, geht die VP Bank bewusst Risiken ein, sofern diese in ihrem Ausmass bekannt sind, die systemtechnischen Voraussetzungen für deren Abbildung gegeben sind und die Bank angemessen dafür entschädigt wird. Geschäfte mit einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Risiko und Rendite werden gemieden, ebenso Grossrisiken und extreme Risikokonzentrationen, welche die Risikotragfähigkeit und damit den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten.
Funktionentrennung
Die Risikokontrolle und die Berichterstattung an das Group Executive Management und den Verwaltungsrat werden durch eine von den risikobewirtschaftenden Stellen unabhängige Einheit (Group Risk) sichergestellt.
Transparenz
Das Fundament der Risikoüberwachung ist eine umfassende, objektive, zeitgerechte und transparente Offenlegung der Risiken gegenüber dem Group Executive Management und dem Verwaltungsrat.
3. Organisation des Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagements
Systematik der Bankrisiken
Die Voraussetzung für das Risiko- und Kapitalmanagement der VP Bank ist die Identifikation aller wesentlichen Risiken und deren Aggregation zur Gesamtbankrisikoposition. Welche Risiken wesentlich sind, ergibt sich aus dem Geschäftsmodell und damit verbunden aus dem Angebot an Finanzprodukten und -dienstleistungen der VP Bank.
Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die Risiken, denen die VP Bank im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist. Diese werden den fünf Risikogruppen Strategie-, Geschäfts-, Finanz-, operationelles und Reputationsrisiko zugeordnet.
Das strategische Risiko umfasst das Risiko eines potenziellen Gewinnrückganges aufgrund einer unzureichenden Ausrichtung des Unternehmens auf das Marktumfeld (politisch, ökonomisch, sozial, technologisch, ökologisch, rechtlich) und kann aus einer unpassenden strategischen Positionierung oder dem Fehlen effektiver Gegenmassnahmen bei Veränderungen entstehen.
Das Geschäftsrisiko beschreibt das Risiko, dass sich die Attraktivität von Standortfaktoren reduziert oder sich die Bedeutung resp. Gewichtung einzelner Geschäftsfelder durch externe Rahmenbedingungen verändert. Es umfasst auch das Risiko, dass die Lancierung neuer Produkte, der Marktzugang oder die Geschäftsabwicklung durch Regulierungen erschwert bzw. verunmöglicht werden oder bestehende Produkte, Marktzugänge und Geschäftsabwicklungen unverhältnismässige Kostenfolgen nach sich ziehen bzw. unprofitabel sind. Schliesslich können sich im Zusammenhang mit Zielmärkten aufgrund von politischen oder geopolitischen Einflüssen negative Entwicklungen ergeben.
Das Finanzrisiko wird bewusst eingegangen, um Erträge zu erwirtschaften oder um geschäftspolitische Interessen zu wahren. Das Liquiditätsrisiko umfasst dabei das kurzfristige Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko sowie das Marktliquiditätsrisiko. Das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko drückt die Gefahr aus, dass gegenwärtige und zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht, nicht in vollem Umfang, nicht in der richtigen Währung oder nicht zu marktüblichen Konditionen refinanziert werden können. Das Marktliquiditätsrisiko beinhaltet Fälle, in denen es aufgrund unzureichender Marktliquidität nicht möglich ist, risikobehaftete Positionen zeitgerecht im gewünschten Umfang und zu vertretbaren Konditionen zu liquidieren oder abzusichern.
Das Marktrisiko drückt die Gefahr möglicher ökonomischer Wertverluste im Banken- und Handelsbuch aus, die durch ungünstige Veränderungen von Marktpreisen (Zinssätze, Aktien- und Währungskurse) oder sonstigen preisbeeinflussenden Parametern wie zum Beispiel Volatilitäten entstehen.
Das Kreditrisiko umfasst das Gegenpartei-, Länder-, Konzentrations- sowie Restrisiko aus der Verwendung von Kreditsicherheiten (Verwertungsrisiko). Das Gegenparteirisiko beschreibt die Gefahr eines finanziellen Verlustes, der entstehen kann, wenn eine Gegenpartei der Bank ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig oder nicht termingerecht nachkommen kann oder will (Ausfallrisiko) oder sich die Bonität des Schuldners verschlechtert (Bonitätsrisiko). Länderrisiko als weitere Ausprägung des Kreditrisikos entsteht, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. Das Konzentrationsrisiko umfasst potenzielle Verluste, die der Bank nicht durch den Schuldner selbst, sondern durch mangelnde Diversifikation des Kreditportfolios entstehen. Das Verwertungsrisiko umfasst potenzielle Verluste, die der Bank nicht durch den Schuldner selbst, sondern aufgrund unzureichender Verwertungsmöglichkeiten der Sicherheiten entstehen.
Unter dem operationellen Risiko wird die Gefahr von Verlusten in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen sowie in Folge von externen Ereignissen verstanden. Dieses ist vor ihrem Schlagendwerden durch geeignete Kontrollen und Massnahmen zu vermeiden oder, falls das nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau zu reduzieren. Auch können operationelle Risiken in sämtlichen Organisationseinheiten der Bank auftreten, wohingegen Finanzrisiko nur in den risikonehmenden Einheiten entstehen kann.
Das Reputationsrisiko beschreibt das Risiko, dass das Vertrauen von Mitarbeitenden, Kunden, Aktionären, Regulatoren und der Öffentlichkeit im Allgemeinen geschwächt wird oder sich das öffentliches Ansehen bzw. der Ruf der Bank in Folge anderer Risikoarten oder durch sonstige Ereignisse verschlechtert. Es kann auch dadurch schlagend werden, dass der Bank als Folge davon Vermögensverluste bzw. Ergebniseinbussen entstehen.
Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
Die Abbildung oben zeigt die zentralen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der am Risikomanagementprozess beteiligten Stellen, Organisationseinheiten und Gremien für die einzelnen Risikogruppen. Es gilt das Postulat der funktionalen und organisatorischen Trennung von Risikosteuerung und -überwachung. Hierdurch sollen Interessenskonflikte zwischen den risikonehmenden und überwachenden Einheiten vermieden werden. Die Steuerung, Überwachung und Prüfung der Risiken findet über drei Verteidigungslinien (Lines of Defense) statt:
- Linie (1st Line of Defense): Risikosteuerung
- Linie (2nd Line of Defense): Risikoüberwachung
- Linie (3rd Line of Defense): Interne/Externe Revision.
Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement innerhalb der Gruppe. Es ist seine Aufgabe, eine geeignete Prozess- und Organisationsstruktur sowie ein Internes Kontrollsystem (IKS) für ein wirksames und effizientes Management von Kapital, Liquidität und Risiko zu errichten und aufrechtzuerhalten und so die Risikotragfähigkeit der Bank nachhaltig sicherzustellen. Der Verwaltungsrat macht Vorgaben für die Risikopolitik und genehmigt sie. Er überwacht deren Umsetzung, gibt die Risikobereitschaft auf Gruppenebene vor und legt die Zielvorgaben und Limiten für das Kapital-, Liquiditäts- und Risikomanagement fest. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben wird der Verwaltungsrat durch das Risk Committee unterstützt.
Weiter macht der Verwaltungsrat Vorgaben zur internen und externen Revision. Er nimmt die Berichterstattung der internen Revision und der externen Revisionsstelle über alle aussergewöhnlichen und wesentlichen Vorfälle wie erhebliche Verluste, schwerwiegende Disziplinar- fehler, Prozesse etc. entgegen. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe wird der Verwaltungsrat durch das Audit Committee unterstützt.
Das Group Strategy & Digitalisation Committee (SDC) unterstützt und berät den Verwaltungsrat bei strategischen Themen und Projekten. Es bereitet Strategie-Themen zuhanden des Verwaltungsrates vor, vertieft strategische Themen, stellt einen kontinuierlichen Steuerungs- und Führungsprozess im strategischen Bereich sicher und überprüft periodisch und im Anlassfall die Strategie. Weiter überprüft das Committee die Umsetzung von strategischen Massnahmen.
Das Group Internal Audit ist für die Funktion der Internen Revision innerhalb der VP Bank Gruppe verantwortlich. Es bildet organisatorisch eine selbständige, vom operativen Geschäft unabhängige Organisationseinheit und ist für die periodische Prüfung der im Zusammenhang mit der Risikopolitik relevanten Strukturen und Abläufe sowie deren Einhaltung zuständig.
Das Group Executive Management (GEM) ist verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Risikopolitik. Zu seinen zentralen Aufgaben zählt die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Risikomanagementprozess und Internem Kontrollsystem. Weiter ist es zuständig für die Besetzung und die Festlegung der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen des Asset & Liability Committees, die Allokation der vom Verwaltungsrat gesetzten Zielvorgaben und Limiten an die einzelnen Gruppengesellschaften sowie das gruppenweite Management des Strategie-, Geschäfts-, Finanz-, operationellen und Reputationsrisikos.
Das Group Executive Management nimmt in seiner Funktion als Group Risk Committee (GRC), welches die oberste Stelle zur Überwachung und Steuerung der Risiken der VP Bank ist, die Umsetzung der Risikostrategie innerhalb der vom Verwaltungsrat und dem Group Executive Management gesetzten Limiten und Zielvorgaben sowie die Behandlung von übergeordneten Themenstellungen wahr.
Das Asset & Liability Committee (ALCO) ist unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften für die risiko-/ertragsorientierte Bilanzsteuerung auf Basis des Economic Profit-Modells sowie für die Steuerung der Finanzrisiken zuständig. Es beurteilt die Risikolage der Gruppe im Bereich Finanzrisiken und leitet gegebenenfalls Steuerungsmassnahmen ein.
Das Security Risk Committee (SRC) ist das oberste Sicherheitsgremium der VP Bank, welches durch Zielvorgaben in den verschiedenen Sicherheitsthemen die operative Umsetzung in den beteiligten Bereichen steuert. Es kümmert sich um alle strategischen Sicherheitsthemen der VP Bank Gruppe. Dies beinhaltet die physische Sicherheit, die Informationssicherheit (inkl. Cybersicherheit), Business Continuity Management sowie die dazu benötige Sicherheits-Awareness und Kultur.
Das Group Credit Committee (GCC) ist unter anderem zuständig für die Überwachung der Kreditrisiken auf Stufe Einzelkredit. Dazu gehören insbesondere die Behandlung von Kreditanträgen im Rahmen der delegierten Kompetenzen sowie die Risikobeurteilung einzelner Kredite.
Das Group Treasury & Execution trägt die Verantwortung für die Steuerung und Bewirtschaftung der Finanzrisiken innerhalb der vom Verwaltungsrat und dem Group Executive Management gesetzten Limiten und Zielvorgaben. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit sowie unter Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften.
Das Group Credit ist verantwortlich für den Überwachungsprozess der Kreditengagements auf Ebene Einzelkredit bezüglich Deckung und Limiten. Zusätzlich stellt Group Credit sicher, dass Kredite durch die festgelegten Kompetenzstellen bewilligt werden und erstellt regelmässig Kreditreports zuhanden des Group Executive Managements.
Der Chief Risk Officer (CRO) steht an der Spitze der Risikomanagement-Funktion. Er ist innerhalb des Group Executive Managements für die unabhängige Risikoüberwachung der VP Bank Gruppe und der einzelnen Gruppengesellschaften verantwortlich. Dies umfasst alle Risikogruppen mit Ausnahme des Ausfallrisikos auf Stufe Einzel- engagement. Der CRO stellt sicher, dass die bestehenden gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und bankinternen Vorschriften zum Risikomanagement eingehalten und neue Vorschriften zum Risikomanagement umgesetzt werden.
Als unabhängige Stelle für die zentrale Identifikation, Bewertung (Messung und Beurteilung) und Überwachung (Kontrolle und Berichterstattung) von Risikolage und Risikotragfähigkeit der Gruppe unterstützt das Group Risk den CRO bei der Wahrnehmung seiner jeweiligen Aufgaben.
Prozess zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit
Oberste Zielsetzung des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) bildet die Einhaltung der regulatorischen Eigenmittelerfordernisse und damit die Sicherstellung des Going Concern. Die Risiken des Bankbetriebes sind durch das freie Risikodeckungskapital zu tragen. Zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit gilt in der VP Bank nachfolgender Risikomanagementprozess für alle wesentlichen Risiken.
Festlegung der Risikostrategien: Die Risikostrategien je Risikogruppe (Strategisches Risiko, Geschäftsrisiko, Finanzrisiko und operationelles Risiko) werden aus der Geschäftsstrategie der VP Bank abgeleitet und geben die Rahmenbedingungen für ein effizientes Risikomanagement der jeweiligen Risikoarten vor. Das Grundgerüst und den Ordnungsrahmen für die einzelnen Risikostrategien bildet die Risikopolitik.
Bestimmung der Risikodeckungspotenzials und Festsetzung der Risikobereitschaft: Das Risikotragfähigkeitskonzept der VP Bank Gruppe unterscheidet zwischen einer regulatorischen und einer wertorientierten Perspektive. Die Erkenntnisse aus beiden Perspektiven werden zur Validierung und Ergänzung der jeweils anderen Perspektive herangezogen. Die Bestimmung des freien Risikodeckungspotenzials erfolgt in beiden Sichtweisen unter Berücksichtigung angemessener Abschläge und Risikopuffer. Auf Basis der Risikotragfähigkeitsrechnung legt der Verwaltungsrat die Limiten und Zielvorgaben für einen rollierenden Risikohorizont von einem Jahr fest. Mindestens halbjährlich werden alle wesentlichen Risiken dem verfügbarem Risikodeckungspotenzial gegenübergestellt (Risikotragfähigkeitsrechnung).
Risikoidentifikation (Risikoinventur): In der jährlich durchzuführenden Risikoinventur im Zuge der Überprüfung von Rahmenwerk und Risikostrategien wird sichergestellt, dass alle für die Gruppe wesentlichen (sowohl quantifizierbaren als auch nicht quantifizierbaren) Risiken identifiziert werden. Die Analyse erfolgt Top-Down und Bottom-Up sowohl anhand quantitativer als auch qualitativer Kriterien. Wesentliche Risiken werden vollständig in den Risikomanagementkreislauf integriert. Unwesentliche Risiken werden im Rahmen der Risikoinventur mindestens jährlich überprüft und überwacht. Im Rahmen der Risikoinventur erfolgt auch die Beurteilung von potenziellen Konzentrationen in allen wesentlichen Risikoarten.
Risikomessung und –bewertung: Massgeblich für die Beurteilung der Risikotragfähigkeit aus regulatorischer Sicht sind die anrechenbaren Eigenmittel sowie das regulatorisch gebundene Kapital. Aus wertorientierter Sicht ergibt sich die Risikotragfähigkeit anhand des Barwertes des Eigenkapitals unter Berücksichtigung von Betriebs- und Risikokosten sowie eines Puffers für übrige Risiken. Der ökonomische Kapitalbedarf aus wertorientierter Sicht wird einheitlich mit einem Konfidenzniveau von 99 Prozent und einem Risikohorizont von einem Jahr bemessen. Für die Ermittlung des ökonomischen Kapitalbedarfes werden alle im Rahmen der jährlichen Risikoinventur als wesentlich eingestuften Risikoarten der VP Bank berücksichtigt und mögliche unerwartete Wertverluste betrachtet. Die ökonomische Risikobetrachtung beinhaltet auch solche Risikoarten, die nicht von den regulatorischen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Bank erfasst werden. Zur Ermittlung des ökonomischen Kapitalbedarfes werden alle wesentlichen Risiken zu einer Gesamteinschätzung aggregiert.
Beurteilung der Risikotragfähigkeit: Die Risikotragfähigkeit lässt sich anhand des Ausnutzungsgrades des ökonomischen Kapitalbedarfes für alle wesentlichen Risiken am freien Risikodeckungspotenzial per Auswertungsstichtag bewerten. Vorwarnstufen ermöglichen dabei eine frühzeitige Weichenstellung, um den Fortbestand der Bank nicht zu gefährden. Die Risikotragfähigkeit gilt als gegeben, solange der Ausnutzungsgrad des ökonomischen Kapitalbedarfs (aus regulatorischer und wertorientierter Sicht) am freien Risikodeckungspotenzial per Auswertungsstichtag unter 100 Prozent liegt.
Die Risikosteuerung umfasst sämtliche Massnahmen auf allen Organisationsebenen zur aktiven Beeinflussung der als wesentlich identifizierten Risiken der Bank. Das Ziel besteht dabei in der Optimierung der Ertrags-/Risikokorrelation innerhalb der vom Verwaltungsrat und dem Group Executive Management gesetzten Limiten und Zielvorgaben zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit der Gruppe sowie unter Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die Risikosteuerung vollzieht sich sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene.
Basierend auf der Gegenüberstellung von Risiken und Limiten einerseits sowie von regulatorischem und ökonomischem Kapitalbedarf und Risikodeckungspotenzial andererseits werden im Falle einer negativen Abweichung gegensteuernde Massnahmen ergriffen.
Risikoüberwachung (Kontrolle und Berichterstattung an GEM und VR): Die Risikosteuerung wird von einer umfassenden Risikoüberwachung begleitet, die funktional und organisatorisch unabhängig von der Risikosteuerung erfolgt. Die Risikoüberwachung umfasst die Kontrolle und die Berichterstattung. Im Rahmen der Kontrolle der Finanzrisiken werden aus einem regelmässigen Soll-Ist-Vergleich Steuerungsimpulse abgeleitet. Das Soll ergibt sich aus den gesetzten Limiten und Zielvorgaben sowie aus den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Für die Überprüfung der Limitenauslastung (Ist) werden zudem Vorwarnstufen eingesetzt, um bereits vor dem Schlagendwerden etwaiger Risiken rechtzeitig Steuerungsmassnahmen ergreifen zu können.
Da operationelle Risiken als Folge von internen Kontrolllücken im Zuge der laufenden Geschäftstätigkeit entstehen können, findet die Kontrolle der operationellen Risiken in sämtlichen Organisationseinheiten der VP Bank durch die jeweilige Führungskraft statt.
Reputationsrisiken können neben Finanz- und operationellen Risiken auch Geschäftsrisiken (einschliesslich des Strategierisikos) beinhalten. Die Geschäftsrisiken und etwaigen Reputationsrisiken werden vom Group Executive Management überwacht.
Im Rahmen der Berichterstattung werden die Ergebnisse der Kontrolle zuverlässig, regelmässig, verständlich und transparent aufbereitet. Die Aufbereitung erfolgt ex ante zur Entscheidungsvorbereitung, ex post zu Kontrollzwecken – insbesondere zur Analyse etwaiger Abweichungen von den Plangrössen – sowie ad hoc bei plötzlich und unerwartet eintretenden Risiken.
Der Prozess zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit der VP Bank Gruppe ist in der folgenden Abbildung dargestellt.
4. Offenlegung Eigenmittel
Die geforderten qualitativen und quantitativen Informationen zur Eigenmittelunterlegung, zu den Strategien und Verfahren für das Risikomanagement sowie zur Risikosituation der VP Bank sind im Risikobericht sowie im Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung offengelegt. Darüber hinaus erstellt die VP Bank Gruppe für das Geschäftsjahr 2018 einen Offenlegungsbericht. Damit erfüllt die Bank die aufsichtsrechtlichen Anforderungen gemäss Bankenverordnung (BankV) und Bankgesetz (BankG).
Die Kapital- und Liquiditätsanforderungen an die Kreditinstitute in Liechtenstein basieren auf Basel III und deren Umsetzung in der Europäischen Union. Die VP Bank hat in Liechtenstein als eine von drei systemrelevanten Banken zusätzliche Kapitalpuffer zu erfüllen.
Die VP Bank ermittelt den Eigenmittelbedarf gemäss den Bestimmungen der CRR. Dabei kommen folgende Ansätze zur Anwendung:
Standardansatz für Kreditrisiken gemäss Teil 3 Titel II Kapitel 2 CRR
Basisindikatoransatz für operationelle Risiken gemäss Teil 3 Titel III Kapitel 2 CRR
Standardverfahren für Marktrisiken gemäss Teil 3 Titel IV Kapitel 2-4 CRR
Standardmethode für CVA-Risiken gemäss Art. 384 CRR
Umfassende Methode zur Berücksichtigung finanzieller Sicherheiten gemäss Art. 223 CRR.
Für das Strategie-, das Geschäfts- sowie das Reputationsrisiko bestehen in der CRR keine expliziten regulatorischen Eigenmittelerfordernisse.
Per 31. Dezember 2018 erforderten die Geschäftsaktivitäten der VP Bank Gruppe Eigenmittel in Höhe von CHF 586.3 Mio. (Vorjahr: CHF 493.9 Mio.). Dies entspricht 13 Prozent der risikogewichteten Aktiven von CHF 4'510.3 Mio. (Vorjahr: CHF 3‘799.4 Mio.). Der Eigenmittelüberschuss (basierend auf einem Erfordernis von 13 Prozent) beträgt per 31. Dezember 2018 CHF 356.4 Mio. (Vorjahr: CHF 482.6 Mio.). Die Tier 1 Ratio von 20.9 Prozent (Vorjahr: 25.7 Prozent) widerspiegelt die weiterhin äusserst solide Eigenmittelausstattung der VP Bank. Die VP Bank Gruppe hat 2018 kein Hybridkapital in den anrechenbaren eigenen Mitteln eingesetzt und verrechnet gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) keine Aktiven und Passiven (Bilanzverkürzung).
Die untenstehende Tabelle zeigt die Eigenmittelsituation der Gruppe per 31. Dezember 2018.
Eigenmittelunterlegung (Basel III) | ||
in CHF 1'000 | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
---|---|---|
Anrechenbare Eigenmittel |
|
|
Einbezahltes Kapital | 66'154 | 66'154 |
Offene Reserven | 949'220 | 926'519 |
Konzerngewinn | 54'717 | 65'770 |
Abzug für eigene Aktien | –65'807 | –47'889 |
Abzug für Dividende gemäss Antrag des Verwaltungsrates | –36'385 | –36'385 |
Abzug für Goodwill und immaterielle Werte | –48'749 | –31'660 |
Übrige Anpassungen | 23'633 | 34'044 |
Anrechenbares Kernkapital (Tier 1) | 942'783 | 976'553 |
Anrechenbares Kernkapital (bereinigt) | 942'783 | 976'553 |
Kreditrisiko (nach Liechtensteiner Standardansatz) | 299'785 | 238'765 |
davon Kursrisiko bezüglich der Beteiligungstitel im Bankenbuch | 4'098 | 4'798 |
Marktrisiko (nach Liechtensteiner Standardansatz) | 17'163 | 15'977 |
Operationelles Risiko (nach Basisindikatorenansatz) | 43'136 | 48'712 |
Credit Value Adjustment (CVA) | 742 | 499 |
Total Erforderliche Eigenmittel | 360'826 | 303'953 |
Kapitalpuffer | 225'516 | 189'971 |
Total Erforderliche Eigenmittel mit Kapitalpuffer | 586'342 | 493'924 |
|
|
|
CET1-Kapitalquote | 20.9 % | 25.7 % |
Tier-1-Kapitalquote | 20.9 % | 25.7 % |
Gesamtkapitalquote | 20.9 % | 25.7 % |
|
|
|
Risikogewichtete Aktiven insgesamt | 4'510'319 | 3'799'412 |
|
|
|
Kapitalrendite (Konzerngewinn / Bilanzsumme) | 0.4 % | 0.5 % |
5. Finanzrisiken
Die Überwachung und Steuerung der Finanzrisiken basiert – unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben – auf bankinternen Zielvorgaben und Limiten, die sich auf Volumina und Sensitivitäten beziehen. Szenarioanalysen und Stresstests zeigen zudem die Auswirkungen von Ereignissen auf, die im Rahmen der ordentlichen Risikobewertung nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt werden können.
Der Verwaltungsrat gibt dabei strategische Leitplanken vor, innerhalb derer sich das Risikomanagement vollzieht. Auf operativer Ebene erfolgt die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung aller relevanten Risiken. Das Group Executive Management ist für die Umsetzung und Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Risikostrategie für Finanzrisiken verantwortlich.
Marktrisiken
Marktrisiken entstehen durch das Eingehen von Positionen in Schuldtiteln, Aktien und sonstigen Wertpapieren aus den Finanzanlagen, Fremdwährungen, Edelmetallen und in entsprechenden Derivaten, aus dem Kundengeschäft und Geschäft mit Banken sowie aus den konsolidierten Gruppengesellschaften, deren funktionale Währung auf eine Fremdwährung lautet.
Ein wesentlicher Bestandteil des Marktrisikos bildet das Zinsrisiko in der Bilanz der VP Bank. Es entsteht hauptsächlich aufgrund abweichender Fälligkeiten der aktiv- und passivseitigen Positionen. Die Tabelle Fälligkeitsstruktur zeigt die Vermögenswerte und Verpflichtungen der VP Bank, aufgeteilt nach Positionen auf Sicht, kündbaren Positionen und Positionen mit unterschiedlicher Fälligkeit (vgl. Anhang 35). Für die Bestimmung des Währungsrisikos sind die aktiv- und passivseitigen Fremdwährungspositionen der VP Bank von Bedeutung. Eine Übersicht, aufgeteilt nach Währungen, befindet sich im Anhang 34 (vgl. Bilanz nach Währungen).
Für die Überwachung und Steuerung der Marktrisiken setzt die Bank ein umfassendes Set an Methoden und Kennzahlen ein. Dabei hat sich der Value-at-Risk-Ansatz als Standardmethode zur Messung des allgemeinen Marktrisikos etabliert. Der Value-at-Risk für Marktrisiken quantifiziert die negative Abweichung, ausgedrückt in Schweizer Franken, vom Wert aller Marktrisikopositionen zum Auswertungsstichtag. Die Berechnung der Value-at-Risk-Kennzahl erfolgt gruppenweit mit Hilfe der historischen Simulation. Dabei werden zur Bewertung sämtlicher Marktrisikopositionen die historischen Veränderungen der Marktdaten über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren herangezogen. Der prognostizierte Verlust gilt für eine Haltedauer von einem Jahr und wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent nicht überschritten. Zur Berechnung des Zinsänderungs-Value-at-Risk werden fest verzinste Geschäfte mit der Zinsbindungsdauer, variabel verzinste Geschäfte mit einem internen Replikationsmodell abgebildet.
Der Markt-Value-at-Risk der VP Bank Gruppe belief sich am 31. Dezember 2018 auf CHF 154.7 Mio. (Vorjahr CHF 122.4 Mio.).
Die folgende Tabelle zeigt den Value-at-Risk (auf Monatsbasis), gegliedert nach Risikoarten, und den über alle Risikokategorien berechneten Markt-Value-at-Risk. Dabei wird der Berechnung von Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwerten pro Risikoart und gesamthaft jeweils eine separate Jahresbetrachtung zugrunde gelegt; der Gesamtwert entspricht somit nicht zwingend der Summe der jeweiligen Einzelwerte pro Risikoart.
Market-Value-at-Risk | ||||
in CHF Mio. | Gesamt | Zinsände- | Aktien- | Währungs- |
---|---|---|---|---|
2018 |
|
|
|
|
Jahresende | 154.7 | 82.9 | 35.9 | 35.9 |
Durchschnitt | 143.4 | 78.6 | 33.1 | 31.8 |
Höchstwert | 154.7 | 83.3 | 36.2 | 35.9 |
Tiefstwert | 119.0 | 69.2 | 19.5 | 30.3 |
|
|
|
|
|
2017 |
|
|
|
|
Jahresende | 122.4 | 69.9 | 17.6 | 34.9 |
Durchschnitt | 123.0 | 70.2 | 17.4 | 35.4 |
Höchstwert | 128.1 | 73.2 | 19.7 | 38.5 |
Tiefstwert | 117.7 | 67.6 | 15.6 | 32.3 |
Da mit dem Value-at-Risk-Ansatz Maximalverluste aus extremen Marktsituationen nicht bestimmt werden können, wird die Marktrisikoanalyse um Stresstests ergänzt. Solche Tests ermöglichen eine Schätzung der Auswirkungen extremer Marktschwankungen in den Risikofaktoren auf den Barwert des Eigenkapitals. So werden im Bereich der Marktrisiken die Barwertschwankungen aus sämtlichen Bilanzpositionen und Derivaten aufgrund von synthetisch erzeugten Marktbewegungen (Parallelverschiebung, Drehung oder Neigungsveränderung der Zinskurven, Schwankung der Wechselkurse um das Mehrfache ihrer impliziten Volatilität, Kurszerfall der Aktienmärkte) mit Hilfe von Sensitivitätskennzahlen ermittelt.
Die folgende Tabelle veranschaulicht die Ergebnisse des Key-Rate-Duration-Verfahrens. Hierbei werden zunächst die Barwerte aus allen Aktiv- und Passivpositionen sowie den derivativen Finanzinstrumenten ermittelt. Anschliessend werden die Zinssätze der relevanten Zinskurven in jedem Laufzeitband und pro Währung um 1 Prozent (+100 Basispunkte) erhöht. Die jeweiligen Veränderungen stellen den Gewinn oder Verlust des Barwertes dar, der aus der Verschiebung der Zinskurve resultiert. Negative Werte lassen dabei auf einen Aktivüberhang, positive Werte auf einen Passivüberhang im Laufzeitband schliessen.
Key-Rate-Duration-Profil pro 100 Basispunkte Anstieg | ||||||
in CHF 1'000 | innert | 1 bis 3 | 3 bis12 | 1 bis 5 | über | Total |
---|---|---|---|---|---|---|
31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
CHF | 1'197 | 1'439 | 1'262 | –22'036 | –19'677 | –37'815 |
EUR | 909 | –194 | 1'019 | –12'259 | –14'436 | –24'961 |
USD | 769 | –464 | –464 | –13'434 | –3'552 | –17'145 |
Übrige Währungen | 142 | –54 | 442 | 1'583 | 0 | 2'113 |
Total | 3'017 | 727 | 2'259 | –46'146 | –37'665 | –77'808 |
|
|
|
|
|
|
|
31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
CHF | 1'100 | 1'851 | 1'179 | –20'815 | –16'657 | –33'342 |
EUR | 910 | –62 | 242 | –10'871 | –15'043 | –24'824 |
USD | 508 | –643 | 2'154 | –10'551 | –2'110 | –10'642 |
Übrige Währungen | 230 | –85 | 747 | 1'963 | –87 | 2'768 |
Total | 2'748 | 1'061 | 4'322 | –40'274 | –33'897 | –66'040 |
In der Tabelle rechts sind die Auswirkungen einer negativen Veränderung in den wesentlichen Fremdwährungen auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital dargestellt. Massgeblich für die zugrunde gelegte Schwankung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ist die jeweilige implizite Volatilität per 31. Dezember 2018 resp. 31. Dezember 2017.
Veränderung der wesentlichen Fremdwährungen | |||
Währung | Veränderung in % | Effekt auf den | Effekt auf das |
---|---|---|---|
2018 |
|
|
|
EUR | –6 | –2'924 | 0 |
USD | –8 | –8'097 | –4'115 |
|
|
|
|
2017 |
|
|
|
EUR | –6 | –3'516 | 0 |
USD | –8 | –7'252 | –8'346 |
Die Auswirkungen einer möglichen Abwärtsbewegung in den Aktienmärkten von 10 Prozent, 20 Prozent und 30 Prozent auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital illustriert die folgende Tabelle.
Veränderung der relevanten Aktienmärkte | ||
Veränderung | Effekt auf den | Effekt auf das |
---|---|---|
2018 |
|
|
–10 % | –8'090 | –5'114 |
–20 % | –16'180 | –10'227 |
–30 % | –24'271 | –15'341 |
|
|
|
2017 |
|
|
–10 % | –5'855 | –859 |
–20 % | –11'710 | –1'717 |
–30 % | –17'566 | –2'576 |
Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Risikosteuerung ausschliesslich im Bankenbuch abgeschlossen und dienen zur Absicherung gegen Aktien- preis-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie zur Bewirtschaftung des Bankenbuches. Die hierfür zugelassenen Derivate sind in der Risikopolitik festgelegt.
Die VP Bank refinanziert ihre mittel- bis langfristigen Kundenausleihungen und den Eigenbestand an Schuldtiteln primär aus kurzfristigen Kundeneinlagen und unterliegt damit einem Zinsänderungsrisiko. Steigende Zinsen haben einen negativen Effekt auf den Barwert der festverzinslichen Kredite und erhöhen die Refinanzierungskosten. Im Rahmen des Asset- & Liability-Managements werden zur Absicherung dieses Risikos vor allem Zinsswaps eingesetzt, welche zum Fair Value bilanziert werden. Um die gegenläufigen Wertänderungen der abgesicherten Kreditgeschäfte bilanziell zu erfassen, wendet die VP Bank unter IFRS Fair Value Hedge Accounting an. Hierfür wird ein Teil der Grundgeschäfte (Festzinskredite) mit den Sicherungsgeschäften (Payer-Swaps) in Sicherungsbeziehungen verknüpft. Die Buchwerte der betroffenen Grundgeschäfte werden im Falle von Fair Value-Änderungen, welche auf Zinsänderungen zurückzuführen sind, erfolgswirksam angepasst.
Weil mit dem Abschluss von Payer-Swaps die offenen Festzinspositionen in variable Zinspositionen transformiert werden, ist in Bezug auf das abgesicherte Risiko ein enger wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen den Grund- und Sicherungsgeschäften gegeben. Deshalb wird das Absicherungsverhältnis zwischen dem designierten Betrag der Grundgeschäfte und dem designierten Betrag der Sicherungsinstrumente (Hedge Ratio) auf eins zu eins festgesetzt. Eine Sicherungsbeziehung ist wirksam bzw. effektiv, wenn sich die zinsinduzierten Wertänderungen der Grund- und Sicherungsgeschäfte kompensieren. Ineffektivitäten resultieren hauptsächlich aus Durationsabweichungen, z.B. aufgrund unterschiedlicher Zinssätze, Zinszahlungszeitpunkte oder Fälligkeiten der Geschäfte.
Die initiale Wirksamkeit einer Sicherungsbeziehung wird mit einem prospektiven Effektivitätstest nachgewiesen. Dazu werden zukünftige Fair Value-Änderungen der Grund- und Sicherungsgeschäfte szenariobasiert simuliert und einer Regressionsanalyse unterzogen. Die Effektivität wird auf Basis der Analyseergebnisse beurteilt. Während der Laufzeit der Sicherungsbeziehung findet eine wiederkehrende Überprüfung statt.
Durch den Abschluss von Devisentermingeschäften hat die VP Bank die eigenen Finanzanlagen gegen Wechselkursschwankungen in den Hauptwährungen abgesichert. Währungsrisiken aus dem Kundengeschäft dürfen grundsätzlich nicht entstehen; verbleibende offene Währungspositionen werden über den Devisenkassamarkt geschlossen. Für die Bewirtschaftung der Fremdwährungsrisiken aus dem Kundengeschäft ist das Group Treasury & Execution verantwortlich.
Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisiken können durch vertragliche Inkongruenzen zwischen den Liquiditätszu- und -abflüssen in den einzelnen Laufzeitbändern entstehen. Etwaige Differenzen zeigen auf, wie viel Liquidität die Bank unter Umständen in jedem Laufzeitband beschaffen müsste, sollten alle Volumina zum frühestmöglichen Zeitpunkt abfliessen. Darüber hinaus können Refinanzierungskonzentrationen, die derart bedeutend sind, dass ein massiver Rückzug der entsprechenden Mittel Liquiditätsprobleme auslösen könnte, zu einem Liquiditätsrisiko führen.
Die Liquiditätsrisiken werden – unter Einhaltung der gesetzlichen Liquiditätsnormen und Vorschriften zu aktiv- und passivseitigen Klumpenrisiken – über interne Vorgaben und Limiten für das Interbanken- und Kreditgeschäft überwacht und gesteuert.
Per Ende 2018 gilt für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) eine Untergrenze von 100 Prozent. Mit einem Wert von 143 Prozent für die LCR per Ende 2018 weist die VP Bank eine sehr komfortable Liquiditätssituation auf.
Im kurzfristigen Laufzeitbereich refinanziert sich die Bank massgeblich über Kundeneinlagen auf Sicht. Die Fälligkeitsstruktur der Aktiven und Passiven ist im Anhang 35 dargestellt.
Über den Zugang zum Eurex-Repo-Markt kann die VP Bank bei Bedarf rasch Liquidität auf gedeckter Basis beschaffen. Mit der Hilfe von Stresstests wird das Risiko eines aussergewöhnlichen, jedoch plausiblen Ereignisses bewertet, das nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit eintritt. Dadurch kann die VP Bank allfällige Gegenmassnahmen rechtzeitig ergreifen und falls notwendig Limitierungen setzen.
Kreditrisiken
Kreditrisiken entstehen aus sämtlichen Geschäften, bei denen Zahlungsverpflichtungen Dritter gegenüber der Bank bestehen oder entstehen können. Kreditrisiken erwachsen in der VP Bank aus dem Kundenausleihungsgeschäft, dem Geldmarktgeschäft inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten, dem Reverse-Repo-Geschäft, eigenen Wertschriftenanlagen, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften.
Konzentrationsrisiken können durch Grosskredite (Klumpenrisiken) oder durch mangelnde Diversifikation des Kreditportfolios entstehen. Sie können sich dadurch ergeben, dass Kreditnehmer in den gleichen Ländern oder Regionen ansässig sind, in den gleichen Branchen tätig sind oder über ähnliche Sicherheiten verfügen. Konzentrationen können dazu führen, dass die Bonität von Kreditnehmern von den gleichen ökonomischen, politischen oder sonstigen Faktoren beeinflusst wird. Konzentrationsrisiken werden von der VP Bank eng überwacht sowie durch entsprechende Limiten und operationelle Kontrollen begrenzt.
Am 31. Dezember 2018 betrug das gesamte Kreditengagement ohne Berücksichtigung von Sicherheiten CHF 9.6 Mrd. (per 31. Dezember 2017: CHF 8.9 Mrd.). Die Tabelle rechts zeigt, aus welchen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen sich dieses zusammensetzt.
Kreditengagements | ||
in CHF 1'000 | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
---|---|---|
Bilanzpositionen |
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 67'407 | 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken | 771'107 | 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 6'195'833 | 5'647'091 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften | 493 | 487 |
Handelsbestände |
|
|
Derivative Finanzinstrumente | 42'164 | 29'457 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value | 112'678 | 133'661 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 2'389'521 | 2'171'837 |
Total | 9'579'203 | 8'895'432 |
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte |
|
|
Eventualverpflichtungen | 207'207 | 128'846 |
Unwiderrufliche Zusagen | 93'898 | 58'056 |
Total | 301'105 | 186'902 |
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Verteilung des gesamten Kreditengagements von CHF 9.6 Mrd. (per 31. Dezember 2017: CHF 8.9 Mrd.) hinsichtlich Gegenpartei, Deckung, Risikogewichtungsklassen und Domizil.
Kreditengagements nach Gegenpartei | |||||||
in CHF 1'000 | Zentral- | Banken | Andere | Unter- | Privat- | Übrige | Total |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bilanzpositionen per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 66'407 |
|
| 1'000 |
|
| 67'407 |
Forderungen gegenüber Banken |
| 771'107 |
|
|
|
| 771'107 |
Forderungen gegenüber Kunden | 3'071 | 22'120 | 312'855 | 1'766'980 | 4'090'258 | 549 | 6'195'833 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
|
| 493 |
|
|
| 493 |
Handelsbestände |
|
|
|
|
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente |
| 11'434 | 819 | 9'428 | 20'461 | 22 | 42'164 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value | 8'889 | 28'004 | 22'500 | 53'275 |
| 9 | 112'678 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 380'537 | 593'205 | 344'834 | 1'070'945 |
|
| 2'389'521 |
Total | 458'905 | 1'425'870 | 681'502 | 2'901'627 | 4'110'719 | 581 | 9'579'203 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen |
| 56'688 | 176 | 120'028 | 30'315 |
| 207'207 |
Unwiderrufliche Zusagen |
|
| 1'984 | 30'910 | 48'916 | 12'088 | 93'898 |
Total | 0 | 56'688 | 2'160 | 150'938 | 79'231 | 12'088 | 301'105 |
Bilanzpositionen per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 20'279 |
|
|
|
|
| 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken |
| 892'467 | 153 |
|
|
| 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 5'902 | 13'173 | 78'854 | 2'174'247 | 3'374'367 | 548 | 5'647'091 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
|
| 487 |
|
|
| 487 |
Handelsbestände |
|
|
|
|
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente |
| 4'492 | 4'889 | 2'927 | 6'663 | 10'486 | 29'457 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value | 6'632 | 51'908 | 40'166 | 34'946 |
| 9 | 133'661 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 488'080 | 576'385 | 382'424 | 718'746 |
| 6'202 | 2'171'837 |
Total | 520'893 | 1'538'425 | 506'973 | 2'930'866 | 3'381'030 | 17'245 | 8'895'432 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 12 | 59'838 | 747 | 29'887 | 18'638 | 19'724 | 128'846 |
Unwiderrufliche Zusagen |
| 59 | 1'666 | 38'124 | 18'207 |
| 58'056 |
Total | 12 | 59'897 | 2'413 | 68'011 | 36'845 | 19'724 | 186'902 |
Die folgende Tabelle zeigt die Kreditengagements nach Deckung. Forderungen gegenüber Kunden werden standardmässig auf gedeckter Basis vergeben. In diesen Bereich fallen vor allem das Hypothekargeschäft in der Schweiz und in Liechtenstein, das Lombardkreditgeschäft sowie wenige Spezialkredite. Forderungen gegenüber Banken sowie Finanzinstrumente werden in der Regel auf unbesicherter Basis vergeben.
Im Hypothekargeschäft erfolgt die Deckung in erster Linie durch Wohnliegenschaften, gemischte oder gewerbliche Objekte in der Schweiz und Liechtenstein. Für die Richtlinien und Verfahren zur Bewertung und Verwaltung der Hypothekarsicherheiten gelten in Liechtenstein die Vorschriften der Kapitaladäquanzverordnung. Lombardkredite werden standardmässig gegen Verpfändung von liquiden und diversifizierten Wertschriftenportfolios vergeben. Ergänzend können Lebensversicherungspolicen als Sicherheiten herangezogen werden. Für die Emittenten der entsprechenden Policen gelten vordefinierte Mindestanforderungen. Jeder Emittent ist vorgängig zu genehmigen.
Die qualitativen Anforderungen an die Deckungen sowie die zulässigen Belehnungen pro Deckungsart sind intern festgelegt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Besicherung nicht wesentlich verändert. Durch eine umsichtige Kreditpolitik können Risikokonzentrationen innerhalb der Sicherheiten vermieden werden. Die standardmässige Besicherung von Kreditengagements und die konservative Belehnung der Sicherheiten führen dazu, dass der erwartete Kreditverlust (Expected Credit Loss, ECL) insbesondere im Hypothekar- und Lombardbereich massgeblich reduziert werden kann.
Kreditengagements nach Deckung | |||
in CHF 1'000 | Gedeckt | Nicht gedeckt | Total |
---|---|---|---|
Bilanzpositionen per 31.12.2018 |
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren |
| 67'407 | 67'407 |
Forderungen gegenüber Banken |
| 771'107 | 771'107 |
Forderungen gegenüber Kunden | 5'698'639 | 497'194 | 6'195'833 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
| 493 | 493 |
Handelsbestände |
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente | 25'125 | 17'039 | 42'164 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value |
| 112'678 | 112'678 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| 2'389'521 | 2'389'521 |
Total | 5'723'764 | 3'855'439 | 9'579'203 |
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2018 |
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 202'170 | 5'037 | 207'207 |
Unwiderrufliche Zusagen | 16'975 | 76'923 | 93'898 |
Total | 219'145 | 81'960 | 301'105 |
Bilanzpositionen per 31.12.2017 |
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren |
| 20'279 | 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken |
| 892'620 | 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 5'261'477 | 385'614 | 5'647'091 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
| 487 | 487 |
Handelsbestände |
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente | 14'408 | 15'049 | 29'457 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value |
| 133'661 | 133'661 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten |
| 2'171'837 | 2'171'837 |
Total | 5'275'885 | 3'619'547 | 8'895'432 |
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017 |
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 116'552 | 12'294 | 128'846 |
Unwiderrufliche Zusagen | 12'985 | 45'071 | 58'056 |
Total | 129'537 | 57'365 | 186'902 |
Bei Forderungen gegenüber Banken, bei Geldmarktpapieren sowie bei verzinslichen Wertschriften in den eigenen Anlagen basiert die Bewertung auf externen Ratings. Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen nach Risikogewichtungsklassen und Domizil.
Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen | |||||||||
in CHF 1'000 | 0 % | 10 % | 20 % | 35 % | 50 % | 75 % | 100 % | 150 % | Total |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bilanzpositionen per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 19'674 |
| 46'733 |
|
|
| 1'000 |
| 67'407 |
Forderungen gegenüber Banken | 179'505 |
| 564'777 |
| 26'796 |
| 29 |
| 771'107 |
Forderungen gegenüber Kunden | 2'711'487 |
| 39'827 | 2'032'767 | 803'498 | 21'568 | 578'449 | 8'730 | 6'196'326 |
Derivative Finanzinstrumente | 21'592 |
| 7'254 |
| 3'427 | 6 | 9'884 |
| 42'164 |
Finanzinstrumente | 599'650 |
| 995'028 |
| 579'785 |
| 327'736 |
| 2'502'199 |
Total | 3'531'908 | 0 | 1'653'620 | 2'032'767 | 1'413'505 | 21'574 | 917'099 | 8'730 | 9'579'203 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 65'252 |
| 573 |
| 917 | 779 | 139'687 |
| 207'207 |
Unwiderrufliche Zusagen |
|
| 1'984 | 500 |
| 1'895 | 89'519 |
| 93'898 |
Total | 65'252 | 0 | 2'557 | 500 | 917 | 2'674 | 229'206 | 0 | 301'105 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Bilanzpositionen per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 15'262 |
| 5'017 |
|
|
|
|
| 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken | 395'074 |
| 497'546 |
|
|
|
|
| 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 2'179'688 |
| 10'493 | 2'014'649 | 871'556 | 18'458 | 536'488 | 16'246 | 5'647'578 |
Derivative Finanzinstrumente | 19'089 |
| 584 |
| 155 | 533 | 9'097 |
| 29'458 |
Finanzinstrumente | 727'458 |
| 1'009'396 |
| 437'002 |
| 131'642 |
| 2'305'498 |
Total | 3'336'571 | 0 | 1'523'036 | 2'014'649 | 1'308'713 | 18'991 | 677'227 | 16'246 | 8'895'432 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 70'918 |
| 465 |
| 8'332 | 229 | 48'902 |
| 128'846 |
Unwiderrufliche Zusagen | 7'364 |
| 1'666 | 140 |
| 324 | 48'562 |
| 58'056 |
Total | 78'282 | 0 | 2'131 | 140 | 8'332 | 553 | 97'464 | 0 | 186'902 |
Kreditengagements nach Domizil | |||||||
in CHF 1'000 | Liechtenstein | Europa | Nord- | Süd- | Asien | Andere | Total |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bilanzpositionen per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 1'000 |
| 19'674 |
| 46'733 |
| 67'407 |
Forderungen gegenüber Banken | 583'419 | 153'043 | 6'089 |
| 27'709 | 848 | 771'107 |
Forderungen gegenüber Kunden | 3'692'992 | 1'066'474 | 770'882 | 15'570 | 558'379 | 91'536 | 6'195'833 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
|
| 493 |
|
|
| 493 |
Handelsbestände |
|
|
|
|
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente | 13'891 | 10'223 | 3'921 | 151 | 13'708 | 271 | 42'164 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value |
| 77'153 | 29'085 |
| 6'440 |
| 112'678 |
Finanzinstrumente, bewertet zu | 326'919 | 977'641 | 915'540 | 10'967 | 109'207 | 49'248 | 2'389'521 |
Total | 4'618'222 | 2'284'533 | 1'745'682 | 26'687 | 762'176 | 141'903 | 9'579'203 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2018 |
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 116'572 | 13'132 | 67'087 | 5'224 | 3'059 | 2'132 | 207'207 |
Unwiderrufliche Zusagen | 60'480 | 10'981 | 22'361 |
| 75 |
| 93'898 |
Total | 177'053 | 24'113 | 89'449 | 5'224 | 3'134 | 2'132 | 301'105 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Bilanzpositionen per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren |
| 5'017 |
|
| 15'262 |
| 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken | 710'717 | 172'241 | 4'702 |
| 4'205 | 755 | 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 3'582'294 | 811'664 | 693'347 | 50'630 | 432'542 | 76'614 | 5'647'091 |
Öffentlich-rechtliche Körperschaften |
|
| 487 |
|
|
| 487 |
Handelsbestände |
|
|
|
|
|
| 0 |
Derivative Finanzinstrumente | 14'390 | 8'467 | 5'326 | 218 | 375 | 681 | 29'457 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value |
| 118'810 | 10'578 |
| 3'555 | 718 | 133'661 |
Finanzinstrumente, bewertet zu | 222'295 | 998'695 | 834'238 | 12'017 | 60'016 | 44'576 | 2'171'837 |
Total | 4'529'696 | 2'114'894 | 1'548'678 | 62'865 | 515'955 | 123'344 | 8'895'432 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausserbilanzgeschäfte per 31.12.2017 |
|
|
|
|
|
|
|
Eventualverpflichtungen | 91'251 | 20'998 | 7'486 | 5'788 | 1'341 | 1'982 | 128'846 |
Unwiderrufliche Zusagen | 28'802 | 1'279 | 27'901 |
| 74 |
| 58'056 |
Total | 120'053 | 22'277 | 35'387 | 5'788 | 1'415 | 1'982 | 186'902 |
- Gemäss ISO-3166 werden die Karibikländer Nordamerika zugeteilt
Kredite werden im Rahmen des Kundenausleihungsgeschäftes regional und international an private und kommerzielle Kunden vergeben, wobei der Schwerpunkt im Privatkundengeschäft und mit CHF 3.2 Mrd. im Hypothekarbereich liegt (per 31. Dezember 2017: CHF 3.3 Mrd.). Regional betrachtet wickelt die VP Bank den grössten Teil dieses Geschäfts im Fürstentum Liechtenstein und in der Ostschweiz ab. Aufgrund der breiten Streuung der Engagements ist kein Branchenklumpenrisiko vorhanden.
Die zehn grössten Einzelengagements umfassen 13 Prozent der gesamten Kreditengagements (per 31. Dezember 2017: 14 Prozent). Bei Engagements gegenüber Banken handelt es sich um Institute mit hoher Schuldnerfähigkeit (Investment Grade Rating) und Hauptsitz in einem OECD-Land.
Den verbindlichen Handlungsrahmen für das Kreditrisikomanagement im Kundenausleihungsgeschäft bildet – neben den Reglementen Risikopolitik – das Kreditreglement. Darin sind nicht nur die allgemeinen Kreditrichtlinien und die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Kreditgeschäften geregelt, sondern auch die Entscheidungsträger und die korrespondierenden Bandbreiten festgelegt, im Rahmen derer Kredite bewilligt werden dürfen (Kompetenzordnung).
Im Grundsatz müssen die Engagements im privaten Kundenausleihungsgeschäft und im kommerziellen Kreditgeschäft durch den Belehnungswert der Sicherheiten (Sicherheiten nach Risikoabschlag) gedeckt sein. Die Gegenparteirisiken im Ausleihungsgeschäft werden durch Limiten geregelt, welche die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von Bonität, Branche, Deckung und Risikodomizil des Kunden begrenzen. Für die Einschätzung der Bonität verwendet die VP Bank ein internes Ratingverfahren. Abweichungen von den Kreditgrundsätzen (Exceptions to Policy) werden im Kreditrisikomanagementprozess je nach Risikogehalt entsprechend behandelt.
Im Interbankengeschäft geht die VP Bank sowohl gedeckte als auch ungedeckte Positionen ein. Ungedeckte Positionen resultieren aus dem Geldmarktgeschäft (inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten), gedeckte Positionen aus dem Reverse-Repo-Geschäft, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften. Da Repoanlagen vollständig besichert sind und die erhaltenen Sicherheiten in einer Krisensituation als zuverlässige Liquiditätsquelle dienen, wird mit Reverse-Repo-Geschäften nicht nur das Gegenpartei-, sondern auch das Liquiditätsrisiko vermindert.
Gegenparteirisiken im Interbankengeschäft dürfen nur in bewilligten Ländern und mit autorisierten Gegenparteien eingegangen werden. Ein umfassendes Limitensystem begrenzt die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von der Laufzeit, dem Rating, dem Risikodomizil und den Sicherheiten der Gegenpartei. Dabei verwendet die VP Bank für Banken das Rating der beiden Ratingagenturen Standard & Poor‘s und Moody’s. OTC-Derivategeschäfte dürfen ausschliesslich bei Gegenparteien abgeschlossen werden, mit denen ein Nettingvertrag vereinbart wurde.
Kreditrisiken werden nicht nur auf Einzelgeschäfts-, sondern auch auf Portfolioebene gesteuert und überwacht. Auf Portfolioebene nutzt die VP Bank zur Überwachung und Messung des Kreditrisikos den erwarteten und unerwarteten Kreditverlust. Der erwartete Kreditverlust beziffert – auf der Grundlage historischer Verlustdaten und geschätzter Ausfallwahrscheinlichkeiten – pro Kreditportfolio jenen Verlust, mit dem innerhalb eines Jahres gerechnet werden muss. Der unerwartete Kreditverlust beziffert die Abweichung des effektiven Verlustes vom erwarteten Verlust (Expected Credit Loss) auf einem Konfidenzniveau von 99 Prozent und über einen Risikohorizont von einem Jahr.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist das Volumen der Kreditderivate in den eigenen Anlagen unverändert geblieben. Die folgende Tabelle zeigt das Kontraktvolumen der Kreditderivate pro Produktart.
Kreditderivate (Kontraktvolumen) | ||
in CHF 1'000 | Sicherungs- | Sicherungs- |
---|---|---|
Collateralized Debt Obligations | 9 | 9 |
Total | 9 | 9 |
Die folgende Tabelle zeigt die ausfallgefährdeten und ertragslosen Forderungen sowie die Einzelwertberichtigungen nach Domizil.
Ausfallgefährdete Kreditengagements nach Domizil | |||
in CHF 1'000 | Ausfallgefährdete | Ertragslose Forderungen | Einzel- |
---|---|---|---|
31.12.2018 |
|
|
|
Liechtenstein und Schweiz | 25'224 | 16'473 | 7'950 |
Europa | 15'817 | 9'072 | 15'684 |
Nordamerika | 19'155 |
| 9'390 |
Südamerika |
|
|
|
Asien |
|
|
|
Andere |
| 470 |
|
Total | 60'196 | 26'015 | 33'024 |
|
|
|
|
31.12.2017 |
|
|
|
Liechtenstein und Schweiz | 67'092 | 38'877 | 16'537 |
Europa | 12'803 | 6'749 | 12'684 |
Nordamerika | 34'695 | 14'193 | 12'323 |
Südamerika |
|
|
|
Asien |
|
|
|
Andere |
|
|
|
Total | 114'590 | 59'819 | 41'544 |
Ertragslose Forderungen nach Restlaufzeit | |||||
in CHF 1'000 | Fällig | Fällig nach | Fällig nach | Fällig | Total |
---|---|---|---|---|---|
Total Berichtsperiode 2018 | 24'658 |
|
| 1'357 | 26'015 |
Total Berichtsperiode 2017 | 45'627 | 12'836 |
| 1'356 | 59'819 |
Länderrisiko
Länderrisiken entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. Die Überwachung und Steuerung der Länderrisiken erfolgt über Volumenlimiten, die jeweils sämtliche Engagements pro Länderrating (Standard & Poor’s und Moody’s) beschränken. Dabei werden alle Forderungen der Bilanz und Ausserbilanz berücksichtigt; Anlagen im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz fallen nicht unter diese Länderlimitenregelung. Für die Erfassung des Länderrisikos ist das Risikodomizil des Engagements massgeblich. Bei gedeckten Engagements wird dabei das Land berücksichtigt, in dem sich die Sicherheiten befinden.
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Kreditengagements nach Länderrating. Die Länderengagements der Ratingklasse «Not Rated» sind grösstenteils Engagements aus der lokalen Geschäftstätigkeit (hypothekarisch gedeckte Forderungen) der VP Bank (BVI) Ltd.
Länderengagements nach Rating | ||
in % | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
---|---|---|
AAA | 86.5 | 88.6 |
AA | 8.8 | 7.9 |
A | 2.3 | 1.4 |
BBB – B | 0.7 | 0.5 |
CCC – C | 0.1 | 0.0 |
Not Rated | 1.6 | 1.6 |
Total | 100.0 | 100.0 |
IFRS 9 Wertberichtigungen
Aufgrund der Umstellung auf IFRS 9 Wertberichtigungen ergeben sich zusätzlich offenzulegende Tabellen, welche auf den nachfolgenden Seiten ersichtlich sind.
Kreditrisiken nach Ratingklassen |
|
|
|
|
|
in CHF 1'000 |
| Buchwert der untenstehenden Finanzinstrumente | |||
---|---|---|---|---|---|
| Rating | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Total |
Flüssige Mittel |
|
|
|
|
|
Investment Grade |
|
|
|
|
|
Sehr tiefes Kreditrisiko | AAA | 2'507'690 |
|
| 2'507'690 |
Tiefes Kreditrisiko | AA+, AA, AA-, A+, A, A- |
|
|
| 0 |
Moderates Kreditrisiko | BBB+, BBB, BBB- |
|
|
| 0 |
Geringe Bonität | BB+, BB, BB-, |
|
|
| 0 |
Ausfall | D |
|
|
| 0 |
Bruttobetrag |
| 2'507'690 | 0 | 0 | 2'507'690 |
Wertberichtigungen |
| –133 |
|
| –133 |
Nettobetrag |
| 2'507'557 | 0 | 0 | 2'507'557 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen aus Geldmarktpapieren |
|
|
|
| |
Investment Grade |
|
|
|
|
|
Sehr tiefes Kreditrisiko | AAA | 46'741 |
|
| 46'741 |
Tiefes Kreditrisiko | AA+, AA, AA-, A+, A, A- | 19'677 |
|
| 19'677 |
Moderates Kreditrisiko | BBB+, BBB, BBB- | 1'000 |
|
| 1'000 |
Geringe Bonität | BB+, BB, BB-, |
|
|
| 0 |
Ausfall | D |
|
|
| 0 |
Bruttobetrag |
| 67'418 | 0 | 0 | 67'418 |
Wertberichtigungen |
| –11 |
|
| –11 |
Nettobetrag |
| 67'407 | 0 | 0 | 67'407 |
Forderungen gegenüber Banken |
|
|
|
| |
Investment Grade |
|
|
|
|
|
Sehr tiefes Kreditrisiko | AAA | 72'952 |
|
| 72'952 |
Tiefes Kreditrisiko | AA+, AA, AA-, A+, A, A- | 458'518 |
|
| 458'518 |
Moderates Kreditrisiko | BBB+, BBB, BBB- | 22'311 |
|
| 22'311 |
Geringe Bonität | BB+, BB, BB-, | 35'031 | 663 |
| 35'694 |
Ausfall | D |
|
|
| 0 |
Bruttobetrag |
| 588'812 | 663 | 0 | 589'475 |
Wertberichtigungen |
| –92 |
|
| –92 |
Nettobetrag |
| 588'720 | 663 | 0 | 589'383 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen gegenüber Kunden |
|
|
|
| |
Tiefes Kreditrisiko |
| 6'067'109 |
|
| 6'067'109 |
Moderates Kreditrisiko |
|
| 112'467 |
| 112'467 |
Hohes Kreditrisiko |
|
|
| 32'099 | 32'099 |
Gefährdeter Kredit |
|
|
| 6'213 | 6'213 |
Ausfall |
|
|
| 22'474 | 22'474 |
Bruttobetrag |
| 6'067'109 | 112'467 | 60'786 | 6'240'362 |
Wertberichtigungen |
| –545 | –10'467 | –33'024 | –44'036 |
Nettobetrag |
| 6'066'564 | 102'000 | 27'762 | 6'196'326 |
|
|
|
|
|
|
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten |
|
|
|
| |
Investment Grade |
|
|
|
|
|
Sehr tiefes Kreditrisiko | AAA | 550'732 |
|
| 550'732 |
Tiefes Kreditrisiko | AA+, AA, AA-, A+, A, A- | 1'602'338 |
|
| 1'602'338 |
Moderates Kreditrisiko | BBB+, BBB, BBB- | 237'809 |
|
| 237'809 |
Geringe Bonität | BB+, BB, BB-, |
|
|
| 0 |
Ausfall | D |
|
|
| 0 |
Bruttobetrag |
| 2'390'879 | 0 | 0 | 2'390'879 |
Wertberichtigungen |
| –1'358 |
|
| –1'358 |
Nettobetrag |
| 2'389'521 | 0 | 0 | 2'389'521 |
|
|
|
|
|
Ausfallrisiken auf Kreditzusagen und Finanzgarantien |
|
|
|
|
Tiefes Kreditrisiko | 23 |
|
| 23 |
Moderates Kreditrisiko |
|
|
| 0 |
Hohes Kreditrisiko | 287'573 | 181 |
| 287'754 |
Gefährdeter Kredit |
|
|
| 0 |
Ausfall |
|
|
| 0 |
Bruttobetrag | 287'596 | 181 | 0 | 287'777 |
Wertberichtigungen | –30 | –1 |
| –31 |
Nettobetrag | 287'566 | 180 | 0 | 287'746 |
Erwartete Kreditverluste nach IFRS 9 Wertberichtigungen | ||||
in CHF 1'000 | Wertberichtigungen der untenstehenden Finanzinstrumente | |||
---|---|---|---|---|
| Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Total |
Forderungen aus Geldmarktpapieren |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 4 |
|
| 4 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 11 |
|
| 11 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 2 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen |
|
|
| 0 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –4 |
|
| –4 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
|
| 0 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen |
|
|
| 0 |
31. Dezember 2018 | 11 | 0 | 0 | 11 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen gegenüber Banken |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 22 |
|
| 22 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 18 |
|
| 18 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 2 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen |
|
|
| 0 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –9 |
|
| –9 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
|
| 0 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | 61 |
|
| 61 |
31. Dezember 2018 | 92 | 0 | 0 | 92 |
|
|
|
|
|
Forderungen gegenüber Kunden – Hypothekarkredite |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 107 | 16'132 | 21'553 | 37'792 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 10 | 419 |
| 429 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 | 229 |
| –229 | 0 |
zu Stufe 2 |
| 257 | –257 | 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –238 | –8'142 | –7'283 | –15'663 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –67 | –2'076 | –4'591 | –6'734 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
|
| 0 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | 20 | –61 | 61 | 20 |
31. Dezember 2018 | 61 | 6'529 | 9'254 | 15'844 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen gegenüber Kunden – Lombardkredite |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 501 | 4'537 | 18'430 | 23'468 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 208 | 3'864 |
| 4'072 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 2 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –55 | 1 | 476 | 422 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –414 | –4'469 |
| –4'883 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
| –1'476 | –1'476 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | 1 |
| 232 | 233 |
31. Dezember 2018 | 241 | 3'933 | 17'662 | 21'836 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Forderungen gegenüber Kunden – sonstige Kredite |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 203 | 4 | 1'561 | 1'768 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 168 | 4 |
| 172 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 | 1 | –1 |
| 0 |
zu Stufe 2 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –3 | –1 | 4'604 | 4'600 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –107 | –2 | –25 | –134 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
| –60 | –60 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | –19 | 1 | 28 | 10 |
31. Dezember 2018 | 243 | 5 | 6'108 | 6'356 |
|
|
|
|
|
Finanzinstrumente – bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 1'202 |
|
| 1'202 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 496 |
|
| 496 |
Transfer |
|
|
| 0 |
zu Stufe 1 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 2 |
|
|
| 0 |
zu Stufe 3 |
|
|
| 0 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –96 |
|
| –96 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –243 |
|
| –243 |
Änderungen in Modellen / Risikoparametern |
|
|
| 0 |
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung |
|
|
| 0 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | –1 |
|
| –1 |
31. Dezember 2018 | 1'358 | 0 | 0 | 1'358 |
Flüssige Mittel |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 168 |
|
| 168 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –37 |
|
| –37 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 1 |
|
| 1 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | 1 |
|
| 1 |
31. Dezember 2018 | 133 | 0 | 0 | 133 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausfallrisiken auf Kreditzusagen und Finanzgarantien |
|
|
|
|
01. Januar 2018 | 9 | 4 |
| 13 |
Netto-Neubewertung der ECL-Wertberichtigungen | –1 |
|
| –1 |
Finanzielle Vermögenswerte, während der Periode erfasst (nicht abgeschrieben), das heisst, Rückzahlungen, Modifikationen, Vertrieb, usw. | –2 | –3 |
| –5 |
Neue finanzielle Vermögenswerte, entstanden oder gekauft | 5 |
|
| 5 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | 19 |
|
| 19 |
31. Dezember 2018 | 30 | 1 | 0 | 31 |
Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen signifikanter Änderungen der Bruttobuchwerte von Finanzinstrumenten auf die Wertberichtigungen.
Volumenreduktion Zentralbanken, Geldmarktpapiere und | –21 |
|
| –21 |
Volumenerhöhung der Anleihen AMC/OCI um CHF 218 Mio. | 157 |
|
| 157 |
Volumenerhöhung der Kundenausleihungen um CHF 549 Mio. | 86 |
|
| 86 |
Einfluss von Volumenänderungen auf den ECL | 222 | 0 | 0 | 222 |
Neubeurteilung von Hypothekarforderungen der VP Bank (BVI) Ltd | 10 | –10'148 | –3'337 | –13'475 |
Neubeurteilung von sonstigen Kundenausleihungen mit Einzelwertberichtigungen | 3 |
| –584 | –581 |
Einfluss von Veränderungen des Kreditrisikos von Kundenausleihungen | 13 | –10'148 | –3'921 | –14'056 |
Sonstige Effekte | –330 |
|
| –330 |
Total | –95 | –10'148 | –3'921 | –14'164 |
Die nachfolgende Tabelle liefert Informationen über Vermögenswerte, welche angepasst wurden und gleichzeitig eine Wertberichtigung der Stufe 2 und 3 haben.
Angaben über den Anpassungseffekt bei der Bewertung von gefährdeten Krediten (Stufe 2 und 3) | Total |
---|---|
Vermögenswerte, angepasst während des Geschäftsjahres |
|
Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten vor der Anpassung | 0 |
Netto Anpassungsverlust | 0 |
Vermögenswerte, angepasst seit dem erstmaligen Ansatz |
|
Bruttobetrag per 31. Dezember der Vermögenswerte, welche bei der Wertberichtigung von Stufe 2 oder Stufe 3 zu Stufe 1 gewechselt haben. | 68'560 |
Überleitung IAS 39/37 auf IFRS 9 Wertberichtigungen | ||||
in CHF 1'000 | 2018 | 2018 | 2017 | 2017 |
---|---|---|---|---|
| Einzel | ECL | Einzel | Portfolio |
Stand am Anfang des Geschäftsjahres | 41'544 | 25'083 | 36'535 | 26'617 |
Erstanwendung IFRS 9 Wertberichtigungen |
| –2'051 |
|
|
Abschreibungen von Ausleihungen / zweckkonforme Verwendung | –6'557 |
| –870 |
|
Neubildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen für Kreditrisiken | 10'650 | 3'526 | 12'285 | 2'421 |
Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen für Kreditrisiken | –12'612 | –14'104 | –6'412 | –3'951 |
Währungsumrechnung und übrige Anpassungen | –1 | 152 | 6 | –4 |
Stand am Ende des Geschäftsjahres | 33'024 | 12'606 | 41'544 | 25'083 |
|
|
|
|
|
Die Portfoliowertberichtungen wurden per 31.12.2017 über die Eigenkapitalposition «Gewinnreserven» erfolgsneutral aufgelöst. Die neue «ECL-Wertberichtigung» wurde erfolgsneutral über die Eigenkapitalposition «Gewinnreserven» eingebucht.
Die folgende Tabelle zeigt den Einfluss von IFRS 9 Wertberichtigungen auf die Bilanz. Die VP Bank Gruppe hatte bereits unter IAS 39/37 Pauschalwertberichtigungen (Vorjahreszahlen) erfasst.
in CHF 1'000 | 01.01.2018 | 31.12.2017 | Veränderung |
---|---|---|---|
Aktiven |
|
|
|
Flüssige Mittel | 168 | 0 | 168 |
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 4 | 0 | 4 |
Forderungen gegenüber Banken | 22 | 1'066 | –1'044 |
Forderungen gegenüber Kunden | 63'180 | 65'561 | –2'381 |
Handelsbestände | 0 | 0 | 0 |
Derivative Finanzinstrumente | 0 | 0 | 0 |
Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value | 0 | 0 | 0 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 1'202 | 0 | 1'202 |
Einfluss auf Aktiven | 64'576 | 66'627 | –2'051 |
|
|
|
|
Rückstellungen | 14 | 276 | –262 |
Einfluss auf Passiven | 14 | 276 | –262 |
in CHF 1'000 | 2018 | 2017 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowert | ECL | Buchwert | Bruttowert | Impairment | Buchwert |
Flüssige Mittel | 2'521'409 | –133 | 2'521'276 | 3'614'578 |
| 3'614'578 |
Forderungen aus Geldmarktpapieren | 67'418 | –11 | 67'407 | 20'279 |
| 20'279 |
Forderungen gegenüber Banken | 771'199 | –92 | 771'107 | 893'686 | –1'066 | 892'620 |
Forderungen gegenüber Kunden | 6'240'362 | –44'036 | 6'196'326 | 5'713'139 | –65'561 | 5'647'578 |
Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten | 2'390'879 | –1'358 | 2'389'521 | 2'171'837 |
| 2'171'837 |
Ausfallrisiken auf Kreditzusagen und Finanzgarantien | 301'105 | –31 | 301'074 | 186'902 | –276 | 186'626 |
6. Operationelles Risiko
Während Finanzrisiken bewusst eingegangen werden, um Erträge zu erwirtschaften, soll das operationelle Risiko durch geeignete Kontrollen und Massnahmen vermieden oder, falls dies nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau reduziert werden.
Die Ursachen für operationelles Risiko sind facettenreich. Menschen unterlaufen Fehler, IT-Systeme versagen oder Geschäftsprozesse greifen nicht. Daher gilt es, die Auslöser bedeutender Risikoereignisse und deren Effekte zu eruieren, um sie mit geeigneten präventiven Massnahmen zu begrenzen.
Das Management des operationellen Risikos wird in der VP Bank als integrative Querschnittsfunktion verstanden, die gruppenweit einheitlich sowie bereichs- und prozessübergreifend umzusetzen ist.
Dabei kommen folgende Methoden zum Einsatz:
- Das interne Kontrollsystem der VP Bank umfasst alle prozessintegrierten und prozessunabhängigen Vorkehrungen, Funktionen und Kontrollen, welche den ordnungsgemässen Geschäftsbetrieb sicherstellen.
- Um potenzielle Verluste rechtzeitig zu erkennen und um sicherzustellen, dass noch ausreichend Zeit für die Planung und Realisierung von Gegensteuerungsmassnahmen verbleibt, werden Frühwarnindikatoren eingesetzt.
- Bedeutende Verlustereignisse werden systematisch erfasst und zentral ausgewertet. Die Erkenntnisse aus der Verlustdatensammlung fliessen unmittelbar in den Risikomanagementprozess ein.
Die zentrale Einheit Group Risk ist für die gruppenweite Implementierung, Überwachung und Weiterentwicklung der eingesetzten Risikomanagementmethoden zuständig und trägt die Fachverantwortung für die zugehörige IT-Applikation.
Die Risikofaktoren, welche zu operationellen Risiken führen können, werden im Rahmen periodischer Risk Assessments beurteilt. Auf Basis dieser Beurteilungen entscheidet das Group Executive Management über den Umgang mit denselben.
Für die Identifizierung und Bewertung operationeller Risiken sowie für die Definition und Durchführung von Schlüsselkontrollen und Massnahmen zur Risikobegrenzung ist jede Führungsperson verantwortlich. Diese Verantwortung ist nicht delegierbar.
Um ein koordiniertes Vorgehen sicherzustellen, werden Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe ausgetauscht. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand der Operationellen Risiken in der VP Bank Gruppe zu vermitteln.
Das Business Continuity Management (BCM) als weiterer wichtiger Teilbereich wird bei der VP Bank sehr systematisch und mit viel Sach- und Fachkenntnis nach der Norm ISO 22301:2012 betrieben. Als Basis dient die vom Group Executive Management in Kraft gesetzte BCM Strategie, die laufend auf Erfüllung und Richtigkeit hin überprüft wird. Die operativ kritischen Prozesse werden im Detail analysiert, diskutiert und wo notwendig mit einem klaren Vorgehen bei Eintreten des Risikos dokumentiert. Die für das Krisenmanagement notwendige Organisation ist etabliert, deren Mitglieder werden laufend geschult und instruiert.
7. Geschäftsrisiko
Das Geschäftsrisiko resultiert zum einen aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage oder die Eigenmittel, zum anderen bezeichnet es die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Ausrichtung der Gruppe ergeben (strategisches Risiko). Das Group Executive Management ist für die Bewirtschaftung des Geschäftsrisikos verantwortlich. Dieses wird unter Berücksichtigung des Bankenumfeldes und der internen Unternehmenssituation durch das Group Executive Management analysiert, Top-Risiko-Szenarien werden abgeleitet und entsprechende Massnahmen erarbeitet, mit deren Umsetzung die zuständige Stelle beziehungsweise Organisationseinheit beauftragt wird (Top-Down-Prozess).
8. Reputationsrisiko
Das Reputationsrisiko beinhaltet das Risiko, dass das Vertrauen von Mitarbeitern, Kunden, Aktionären, Regulatoren und der Öffentlichkeit im Allgemeinen geschwächt wird oder sich das öffentliches Ansehen bzw. der Ruf der Bank in Folge anderer Risikoarten oder durch sonstige Ereignisse verschlechtert.
Reputationsrisiken können neben Finanz- und operationellen Risiken auch Geschäftsrisiken (einschliesslich des Strategierisikos) beinhalten. Diese können für die Bank zu Vermögensverlusten bzw. Ergebniseinbussen führen.
Die Geschäftsrisiken und etwaige Reputationsrisiken werden vom Group Executive Management überwacht.