Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates und des Chief Executive Officers

Sehr ge­ehr­te Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­nä­re,
sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren

Die Um­set­zung der Haupt­zie­le – Fo­kus auf Kun­den- und Ver­triebs­ori­en­tie­rung, ef­fi­zi­en­te­re Markt­be­ar­bei­tung so­wie das Nut­zen von Op­por­tu­ni­tä­ten für Wachs­tum – fiel 2014 in ein Um­feld, das stark von der Po­li­tik der No­ten­ban­ken ge­prägt war. Die tie­fen In­fla­ti­ons­ra­ten und eine fra­gi­le wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung mach­ten eine Fort­set­zung der lo­cke­ren Geld­po­li­tik nö­tig. Die Zen­tral­ban­ken setz­ten wich­ti­ge Eck­pfei­ler, die auch Ein­fluss auf den Ge­schäfts­ver­lauf der VP Bank ha­ben. Vor die­sem Hin­ter­grund ist das Jah­res­er­geb­nis 2014 zu wer­ten.

Jahresergebnis

Die VP Bank Grup­pe weist für das Ge­schäfts­jahr 2014 ei­nen Kon­zern­ge­winn von CHF 20.0 Mio. aus. Im Vor­jahr wur­de ein Ge­winn von CHF 38.7 Mio. er­wirt­schaf­tet. Die wei­ter rück­läu­fi­gen Ka­pi­tal­markt­zin­sen im Schwei­zer Fran­ken ver­ur­sach­ten nicht rea­li­sier­te Be­wer­tungs­ver­lus­te auf den Zins­ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten, die zu die­sem Rück­gang führ­ten. Un­ter Aus­klam­me­rung der Be­wer­tungs­ver­lus­te auf Zins­ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten be­läuft sich der Kon­zern­ge­winn 2014 auf CHF 36.0 Mio. (Vor­jahr, be­rei­nigt um die Be­wer­tungs­ge­win­ne auf Zins­ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten: CHF 30.1 Mio.).

Der Brut­to­er­folg bzw. die ope­ra­ti­ven Er­trä­ge konn­ten, be­rei­nigt um die Ef­fek­te aus den Zins­ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten, ge­stei­gert wer­den. Der Ge­schäfts­auf­wand sank dank ak­ti­ven Kos­ten­ma­nage­ments ge­gen­über dem Vor­jah­res­wert um 1.6 Pro­zent auf CHF 165.3 Mio.

Er­freu­lich ist die er­neu­te Zu­nah­me der be­treu­ten Kun­den­ver­mö­gen: Sie stie­gen um 1.8 Pro­zent von CHF 30.4 Mrd. auf CHF 30.9 Mrd. Die Kun­den­gel­der wa­ren ins­be­son­de­re auf­grund der Steu­er­the­ma­tik er­neut ei­nem ho­hen Druck aus­ge­setzt. Die VP Bank Grup­pe ver­zeich­ne­te im Jahr 2014 ei­nen Net­to-Ab­fluss von Kun­den­gel­dern in Höhe von CHF 850 Mio. ge­gen­über ei­nem Net­to-Neu­geld­zu­fluss von CHF 965 Mio. (ein­schliess­lich As­set Deal mit HSBC Trink­aus & Burk­hardt (In­ter­na­tio­nal) SA in Lu­xem­burg) im Jahr 2013. Durch eine er­folg­rei­che Markt­be­ar­bei­tung ge­lang es der VP Bank, dem Net­to-Ab­fluss an Kun­den­gel­dern im be­ste­hen­den Ge­schäft ent­ge­gen­zu­wir­ken. Die ge­ne­rier­ten Zu­flüs­se konn­ten die Ab­flüs­se von be­treu­ten Kun­den­ver­mö­gen je­doch nicht kom­pen­sie­ren. Durch die Fu­si­on mit der Cen­trum Bank wer­den der VP Bank Grup­pe im Jahr 2015 sub­stan­zi­el­le Kun­den­ver­mö­gen zu­flies­sen.

Dividendenantrag

Der Ver­wal­tungs­rat be­an­tragt der Ge­ne­ral­ver­samm­lung vom 24. April 2015, eine Di­vi­den­de von CHF 3.00 pro In­ha­ber­ak­tie (Vor­jahr: CHF 3.50) und CHF 0.30 pro Na­men­ak­tie (Vor­jahr: CHF 0.35) aus­zu­zah­len. Die vor­ge­se­he­ne Di­vi­den­de stützt sich auf die vom Ver­wal­tungs­rat de­fi­nier­te Di­vi­den­den­po­li­tik: Vom er­wirt­schaf­te­ten Kon­zern­ge­winn sol­len 40 Pro­zent bis 60 Pro­zent an die Ak­tio­nä­re aus­ge­schüt­tet wer­den, so­lan­ge das mit­tel­fris­ti­ge Tier 1 Ra­tio Ziel von 16 Pro­zent über­trof­fen ist. Es wird eine kon­stan­te Di­vi­den­den­ent­wick­lung an­ge­strebt. Der Ver­wal­tungs­rat stützt sich beim Di­vi­den­den­an­trag auf das um die Be­wer­tungs­ver­lus­te der Zins­ab­si­che­rungs­ge­schäf­te be­rei­nig­te Er­geb­nis von CHF 36.0 Mio.

Weichenstellungen

2014 war für die VP Bank Grup­pe von der Um­set­zung we­sent­li­cher Mass­nah­men ge­prägt. Dies be­traf vor al­lem die 2013 an­ge­kün­dig­te ef­fi­zi­en­te Füh­rungs­struk­tur mit Fo­kus auf Kun­den- und Ver­triebs­ori­en­tie­rung. Da­mit wird die Aus­rich­tung der VP Bank Grup­pe auf die ak­tu­el­len Markt- und Kun­den­be­dürf­nis­se ver­stärkt. 

An­fang 2014 ha­ben wir da­her eine per­so­nell ge­straff­te Ge­schäfts­lei­tung eta­bliert. Eben­so wur­de die Auf­bau­or­ga­ni­sa­ti­on per­so­nell op­ti­miert; sie be­steht nun aus drei statt bis­her vier Ge­schäfts­seg­men­ten. Der Ge­schäfts­lei­tung des Stamm­hau­ses in Va­duz kommt in Per­so­nal­uni­on die Funk­ti­on der Grup­pen­lei­tung zu. De­tails dazu fin­den sich im Ka­pi­tel «Die Organisationsstruktur der VP Bank Gruppe».

Strategische Ausrichtung und Positionierung

Ei­gen­stän­dig­keit und Wachs­tum sind die Eck­pfei­ler un­se­rer stra­te­gi­schen Aus­rich­tung. In den Ziel­märk­ten sol­len neue Kun­den ge­won­nen und das qua­li­ta­ti­ve Wachs­tum der ver­wal­te­ten Kun­den­ver­mö­gen wei­ter vor­an­ge­trie­ben wer­den. Dazu wur­den 2014 zwei we­sent­li­che Schwer­punk­te ge­setzt.

Be­reits ge­gen Jah­res­en­de 2013 er­folg­te die Über­nah­me der Pri­va­te-Ban­king-Ak­ti­vi­tä­ten der HSBC Trink­aus & Burk­hardt (In­ter­na­tio­nal) SA so­wie des auf Pri­va­te Ban­king be­zo­ge­nen Fonds­ge­schäfts der HSBC Trink­aus In­vest­ment Ma­na­gers SA in Lu­xem­burg. In­zwi­schen wur­de die In­te­gra­ti­on tech­nisch, per­so­nell und auf Kun­den­sei­te er­folg­reich ab­ge­schlos­sen und die Fonds­kom­pe­tenz der ge­sam­ten VP Bank Grup­pe wei­ter ge­stärkt.

Ei­nen wei­te­ren be­deu­ten­den Wachs­tums­schwer­punkt stellt die Fu­si­on mit der Cen­trum Bank in Liech­ten­stein dar, die wir im De­zem­ber 2014 an­ge­kün­digt ha­ben. Die Cen­trum Bank AG, zu die­sem Zeit­punkt viert­gröss­tes Fi­nanz­in­sti­tut in Liech­ten­stein, wur­de an­fangs Ja­nu­ar 2015 mit dem Kauf al­ler Ak­ti­en durch die VP Bank AG eine 100-pro­zen­ti­ge Toch­ter­ge­sell­schaft der VP Bank AG. Auf­grund des Ge­schäfts­mo­dells mit ver­gleich­ba­ren Kern­kom­pe­ten­zen, Ziel­märk­ten und Kun­den­struk­tu­ren bie­ten sich uns idea­le Vor­aus­set­zun­gen für eine er­folg­rei­che In­te­gra­ti­on – bei gleich­zei­ti­ger Frei­set­zung von er­heb­li­chen Syn­er­gie­po­ten­zia­len. Die Über­nah­me be­inhal­tet Kun­den­ver­mö­gen von ins­ge­samt CHF 7.1 Mrd. (per An­fang 2015).

Er­gän­zend zu die­sen Schwer­punk­ten wur­de 2014 die Markt­be­ar­bei­tung an al­len Stand­or­ten in­ten­si­viert. Neue Kun­den­be­ra­ter so­wie Füh­rungs­kräf­te un­ter­stüt­zen un­se­re be­währ­ten Teams. Eine zen­tra­le Auf­ga­be war im ver­gan­ge­nen Jahr der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess zum voll­um­fäng­lich steu­er­trans­pa­ren­ten Kun­den­ge­schäft. Spä­tes­tens an­fangs 2016, mit der Ein­füh­rung des Au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tau­sches in vie­len OECD-Län­dern, wer­den alle Stand­or­te die­sen Pro­zess ab­ge­schlos­sen ha­ben.

Anhaltende Effizienzsteigerungen

Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen, die Re­duk­ti­on von Kom­ple­xi­tä­ten so­wie ein ho­hes Kos­ten­be­wusst­sein ha­ben für die VP Bank Grup­pe obers­te Prio­ri­tät. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Schwer­punkt war das Pro­jekt «Apol­lo». Es be­inhal­tet eine kla­re Po­si­tio­nie­rung im Pri­va­te-Ban­king- und In­ter­me­di­är­ge­schäft, eine Op­ti­mie­rung des Pro­dukt- und Ser­vice­an­ge­bots in den Kun­den­seg­men­ten so­wie das Eru­ie­ren und Aus­schöp­fen von Ef­fi­zi­enz­po­ten­zia­len in den kun­den­be­ra­ten­den Ein­hei­ten. De­tails zu den ein­zel­nen Mass­nah­men fin­den sich im Ka­pi­tel «Strategische Ausrichtung der VP Bank».

Regulatorisches Umfeld

Ge­mäss ei­ner Stu­die von Reu­ters ist jede in­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Bank täg­lich mit 60 neu­en re­gu­la­to­ri­schen An­for­de­run­gen kon­fron­tiert. Auch für die VP Bank Grup­pe stellt der wach­sen­de Re­gu­lie­rungs­druck eine Her­aus­for­de­rung in ei­nem Um­feld dar, das von stei­gen­den Kos­ten und sin­ken­den Mar­gen ge­prägt ist.

Im Mai 2014 hat Liech­ten­stein das FATCA-Ab­kom­men mit den USA un­ter­zeich­net. Mit die­sem Ab­kom­men wur­de das Bank­ge­heim­nis für ame­ri­ka­ni­sche Steu­er­pflich­ti­ge in Liech­ten­stein auf­ge­ho­ben. Dem­nach sind liech­ten­stei­ni­sche Ban­ken in Zu­kunft ver­pflich­tet, In­for­ma­tio­nen über US-Kun­den­kon­ten an die Steu­er­ver­wal­tung wei­ter­zu­ge­ben. 

Die Um­set­zung von Mi­FID II, der EU-Richt­li­nie über Märk­te und Fi­nanz­in­stru­men­te, wird in Liech­ten­stein ab Ja­nu­ar 2017 be­gin­nen. Im Zen­trum wird vor al­lem die wei­te­re Stär­kung des An­le­ger­schut­zes ste­hen. Mi­FID II wird un­ter an­de­rem eine Übe­r­ar­bei­tung des An­la­ge­be­ra­tungs- und Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­pro­zes­ses so­wie eine er­höh­te Auf­zeich­nungs- und Auf­klä­rungs­pflicht mit sich brin­gen. 

Im No­vem­ber 2013 hat Liech­ten­stein die Mul­ti­la­te­ra­le Kon­ven­ti­on über die ge­gen­sei­ti­ge Amts­- hil­fe in Steu­er­sa­chen un­ter­zeich­net, die ver­schie­de­ne For­men der Zu­sam­men­ar­beit im Steu­er­be­reich – ins­be­son­de­re In­for­ma­ti­ons­aus­tausch – re­gelt. Im Lau­fe des Jah­res 2014 wur­den zu­dem die Be­stre­bun­gen in Sa­chen Steu­er­trans­pa­renz auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne wei­ter vor­an­ge­trie­ben. Die Viel­zahl von bi­la­te­ra­len und mul­ti­la­te­ra­len Ab­kom­men soll in Zu­kunft durch ei­nen ein­heit­li­chen Stan­dard für den au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch er­setzt wer­den.

Die liech­ten­stei­ni­schen Ban­ken ha­ben sich in ei­ner Richt­li­nie auf ein­heit­li­che Min­dest­stan­dards in Be­zug auf die an­zu­wen­den­den Sorg­falts­pflich­ten hin­sicht­lich der Steu­er­kon­for­mi­tät ih­rer Kun­den ge­ei­nigt. Die ent­spre­chen­den Grund­sät­ze ver­pflich­ten die Ban­ken, be­reits vor der Er­öff­nung ei­ner Kun­den­be­zie­hung und der Ent­ge­gen­nah­me von neu­en Ver­mö­gens­wer­ten an­hand ei­nes ri­si­ko­ba­sier­ten An­sat­zes den Hin­ter­grund der Ver­mö­gens­wer­te ab­zu­klä­ren und sie auf Steu­er­kon­for­mi­tät zu über­prü­fen.

Im Rah­men der Um­set­zung der An­for­de­run­gen des Bas­ler Aus­schus­ses für Ban­ken­auf­sicht «Ba­sel III» be­han­del­te das liech­ten­stei­ni­sche Par­la­ment im Herbst 2014 eine Vor­la­ge zur An­pas­sung des Ban­ken­ge­set­zes, die un­ter an­de­rem eine Stär­kung der Ka­pi­tal­ba­sis der Ban­ken be­inhal­tet. Das CRD IV-Pa­ket (Ca­pi­tal Re­qui­re­ments Di­rec­tive) der EU ent­hält un­ter an­de­rem Be­stim­mun­gen zur Ver­bes­se­rung bzw. Stär­kung der Ei­gen­mit­tel- und Li­qui­di­täts­aus­stat­tung, was sich di­rekt auch auf die VP Bank aus­wirkt.

Die Eu­ro­pean Mar­ket In­fra­struc­tu­re Re­gu­la­ti­on (EMIR) ist eine EU-Ver­ord­nung mit dem Ziel, den aus­ser­börs­li­chen De­ri­va­te­han­del trans­pa­ren­ter und si­che­rer zu ma­chen. We­sent­li­cher Teil der ent­spre­chen­den EU-Ver­ord­nung ist die Clea­ring­pflicht, die für Han­dels­teil­neh­mer aus dem Fi­nanz­be­reich gilt und eine stan­dar­di­sier­te Ab­wick­lung über eine zen­tra­le Stel­le vor­schreibt. Wir rech­nen da­mit, dass EMIR vor­aus­sicht­lich im Lau­fe des Jah­res 2015 in das EWR-Ab­kom­men über­nom­men wird und da­nach die EMIR-Pflich­ten auch in Liech­ten­stein gel­ten wer­den.

Die VP Bank (Schweiz) AG hat­te Ende 2013 vor­sorg­lich ent­schie­den, am US-Pro­gramm zur Be­rei­ni­gung des Steu­er­streits der Schwei­zer Ban­ken mit den Ver­ei­nig­ten Staa­ten in der Ka­te­go­rie 2 teil­zu­neh­men. Um­fas­sen­de in­ter­ne Ab­klä­run­gen und ex­ter­ne Ex­per­ti­sen ha­ben er­freu­li­cher­wei­se er­ge­ben, dass die Vor­aus­set­zun­gen für eine wei­te­re Teil­nah­me am US-Pro­gramm nicht ge­ge­ben sind. Da­her hat sich die VP Bank (Schweiz) AG Mit­te 2014 aus dem US-Pro­gramm zu­rück­ge­zo­gen. 

Wei­te­re De­tails zum re­gu­la­to­ri­schen Um­feld fin­den sich im Ka­pi­tel «Gesetzgebung und Aufsichtsbehörden in Liechtenstein».

Kapitalerhöhung geplant

Im Zuge der Fu­si­on der Cen­trum Bank AG mit der VP Bank AG im Jah­re 2015 wird sich die Mar­xer Stif­tung für Bank­wer­te, bis 7. Ja­nu­ar 2015 Al­lein­ei­gen­tü­me­rin der Cen­trum Bank, im Ge­gen­wert von CHF 60 Mio. an der VP Bank be­tei­li­gen. Ins­ge­samt sol­len 700’653 In­ha­ber­ak­ti­en mit ei­nem Nenn­wert von CHF 10.00 neu ge­schaf­fen wer­den. Der Aus­ga­be­preis der Ak­ti­en be­trägt CHF 79.37 je In­ha­ber­ak­tie, was dem vo­lu­men­ge­wich­te­ten Durch­schnitts­kurs der In­ha­ber­ak­ti­en der VP Bank an der SIX Swiss Ex­ch­an­ge wäh­rend der letz­ten 60 Bör­sen­ta­ge vor Un­ter­zeich­nung des Trans­ak­ti­ons­ver­tra­ges ent­spricht. Hier­für wird der Ver­wal­tungs­rat der VP Bank am 10. April 2015 eine aus­ser­or­dent­li­che Ge­ne­ral­ver­samm­lung durch­füh­ren und eine Ka­pi­tal­er­hö­hung un­ter Aus­schluss des Be­zugs­rechts der bis­he­ri­gen Ak­tio­nä­re be­an­tra­gen. Aus den ei­ge­nen Be­stän­den wird die VP Bank 55’302 In­ha­ber­ak­ti­en ver­wen­den kön­nen. Nach der Durch­füh­rung der Ka­pi­tal­er­hö­hung wird die Mar­xer Stif­tung für Bank­wer­te 11.4 Pro­zent des Ka­pi­tals und 6.3 Pro­zent der Stimm­rech­te an der VP Bank hal­ten.

Des Wei­te­ren be­an­tragt der Ver­wal­tungs­rat der VP Bank der or­dent­li­chen Ge­ne­ral­ver­samm­lung vom 24. April 2015, die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen Ak­ti­en­rück­kauf von bis zu 10 Pro­zent des Ak­ti­en­ka­pi­tals zu schaf­fen.

Überprüfung der Mittelfristziele

Bis Ende 2014 gal­ten un­ver­än­dert die de­fi­nier­ten Mit­tel­frist­zie­le ei­ner Tier 1 Ra­tio von min­des­tens 16 Pro­zent, ei­ner Cost/​In­co­me Ra­tio von 65 Pro­zent so­wie ein Net­to­neu­geld­zu­fluss von durch­schnitt­lich 5 Pro­zent pro Jahr. Eine Über­­prü­fung die­ser Zie­le hat die Not­wen­dig­keit von An­pas­sun­gen er­ge­ben.

Ende 2014 be­trug die ge­setz­lich de­fi­nier­te Kern­ka­pi­tal­quo­te 8 Pro­zent; die Tier 1 Ra­tio wur­de von der VP Bank mit min­des­tens dem dop­pel­ten Wert fest­ge­legt. Da die VP Bank als sys­tem­re­le­vant ein­ge­stuft wird, steigt ent­spre­chend den er­wähn­ten neu­en Ei­gen­mit­tel­an­for­de­run­gen nach Ba­sel III (CRD IV) das Ei­gen­mit­te­l­er­for­der­nis ab Fe­bru­ar 2015 auf 13 Pro­zent. Ein Mit­tel­frist­ziel von min­des­tens 16 Pro­zent stellt so­mit für In­ves­to­ren und Kun­den kei­nen Mehr­wert dar; auf der an­de­ren Sei­te wür­de eine Er­hö­hung des ak­tu­el­len Ziel­wer­tes den fi­nan­zi­el­len Hand­lungs­spiel­raum – etwa für Ak­qui­si­tio­nen – stark ein­schrän­ken.

Be­son­ders im Lich­te der re­gu­la­to­ri­schen An­for­de­run­gen hat der Ver­wal­tungs­rat be­schlos­sen, die Mit­tel­frist­zie­le zu über­prü­fen. Die Re­sul­ta­te die­ser Über­prü­fung wer­den im Rah­men der Pu­bli­ka­ti­on des Halb­jah­res­er­geb­nis­ses 2015 Ende Au­gust be­kannt­ge­ge­ben.

Personelle Veränderungen

Seit dem 1. Ja­nu­ar 2014 kommt der Ge­schäfts­lei­tung des Stamm­hau­ses Va­duz in Per­so­nal­uni­on die Funk­ti­on der Grup­pen­lei­tung zu. Sie setzt sich aus dem Chief Exe­cu­ti­ve Of­fi­cer, dem Head of Cli­ent Busi­ness so­wie dem Chief Fi­nan­ci­al Of­fi­cer & Head of Ban­king Ser­vices zu­sam­men. Mit die­ser schlan­ken Auf­stel­lung wer­den Zu­stän­dig­kei­ten und Ab­läu­fe so­wie die Um­set­zung von Mass­nah­men ver­ein­facht und Re­ak­ti­ons­zei­ten ver­kürzt.

An der 51. Ge­ne­ral­ver­samm­lung der VP Bank am 25. April 2014 er­folg­ten Neu­wah­len in den Ver­wal­tungs­rat. Dr. Beat Graf und Mi­cha­el Rie­sen wur­den für eine Amts­dau­er von drei Jah­ren neu in den Ver­wal­tungs­rat ge­wählt. Mi­cha­el Rie­sen ist nach dem Aus­schei­den von Walo Frisch­knecht aus dem Ver­wal­tungs­rat auch Vor­sit­zen­der des Au­dit & Risk Ma­nage­ment Com­mit­tees.

Zur Wahl als neu­es Mit­glied schlägt der Ver­wal­tungs­rat der Ge­ne­ral­ver­samm­lung der VP Bank vom 24. April 2015 Dr. Flo­ri­an Mar­xer, ehe­ma­li­ger Ver­wal­tungs­rats­prä­si­dent der Cen­trum Bank Va­duz und Stif­tungs­rat der Mar­xer Stif­tung für Bank­wer­te, vor.

Ausblick

Be­reits zu Be­ginn des Jah­res 2015 hat sich ge­zeigt, dass die De­vi­sen­märk­te wei­ter­hin von den Ent­schei­den der No­ten­ban­ken ge­prägt wer­den. Mit­te Ja­nu­ar 2015 gab die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank (SNB) den Min­dest­kurs von CHF 1.20 ge­gen­über dem Euro auf und nahm zu­gleich eine Zins­sen­kung vor. Der Schwei­zer Fran­ken wer­te­te in­ner­halb kür­zes­ter Zeit auf; die Zin­sen be­fin­den sich der­zeit auf re­kord­tie­fem und teils so­gar ne­ga­ti­vem Ni­veau. 

Der Ent­scheid der SNB hat auch di­rek­te Aus­wir­kun­gen auf die künf­ti­ge Ge­schäfts­ent­wick­lung der VP Bank: Da ein be­trächt­li­cher Teil un­se­rer ver­wal­te­ten Kun­den­ver­mö­gen (AuM) in Euro und US-Dol­lar an­ge­legt ist, be­deu­tet dies, in Schwei­zer Fran­ken ge­rech­net, eine Re­duk­ti­on der ver­wal­te­ten Ver­mö­gen so­wie Er­trags­rück­gän­ge. Hin­zu kommt Druck von noch tie­fe­ren Zin­sen. Das Group Exe­cu­ti­ve Ma­nage­ment hat da­her un­mit­tel­bar nach die­sen Er­eig­nis­sen So­fort­mass­nah­men in den Be­rei­chen Kos­ten, An­la­ge­po­li­tik der Li­qui­di­tät so­wie Zins­sät­zen bei Kun­den­ein­la­gen und bei Kun­den­aus­lei­hun­gen mit dem Ziel der Er­trags­stei­ge­rung und Kos­ten­sen­kung be­schlos­sen. Dies wird sich, eben­so wie die deut­li­chen kon­junk­tu­rel­len Fol­gen auf Wirt­schaft und Fi­nanz­märk­te, auf die Ge­schäfts­tä­tig­keit der VP Bank aus­wir­ken.

Auch 2015 wer­den uns die re­gu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen so­wie das The­ma «Steu­er­kon­for­mi­tät» stark be­schäf­ti­gen. Die zu­neh­men­de Re­gu­lie­rung führt zu wach­sen­den Kos­ten und sin­ken­den Mar­gen. Un­se­re Ef­fi­zi­enz­pro­gram­me sind die Ant­wort auf die­se Ent­wick­lun­gen. Durch kom­pe­ten­te Teams, eine ak­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit mit den re­le­van­ten Fi­nanz­markt­teil­neh­mern so­wie ei­nen per­ma­nen­ten Know-how-Aus­tausch ha­ben wir ent­spre­chen­de Vor­aus­set­zun­gen ge­schaf­fen.

In die­sem Sin­ne wer­den wir 2015 auch die Um­set­zung von Grup­pen­syn­er­gi­en ver­stärkt vor­an­trei­ben. Be­son­de­res Au­gen­merk le­gen wir da­bei auf eine wei­te­re Bün­de­lung und ein­heit­li­che Ko­or­di­na­ti­on des Fonds-Know-hows der VP Bank Grup­pe.

Die In­te­gra­ti­on der Cen­trum Bank in die VP Bank Grup­pe ist 2015 ein wei­te­rer Schwer­punkt. Die recht­li­che Fu­si­on wird im ers­ten Halb­jahr voll­zo­gen. Eine kon­so­li­dier­te Be­richt­er­stat­tung er­folgt erst­mals per 30. Juni 2015. Die In­te­gra­ti­on soll spä­tes­tens Ende die­ses Jah­res ab­ge­schlos­sen sein. Der Stand­ort Liech­ten­stein er­hält durch die Fu­si­on eine wei­te­re Auf­wer­tung und stärkt die Po­si­ti­on der VP Bank im Heim­markt. Als dritt­gröss­te Bank des Lan­des pro­fi­tie­ren wir von den Syn­er­gi­en und kön­nen un­se­re Kun­den­ba­sis wei­ter aus­bau­en.

In un­se­ren Wachs­tums­märk­ten Asi­en und Ost­eu­ro­pa se­hen wir wei­ter­hin gros­ses Ak­qui­si­ti­ons- und Er­trags­po­ten­zi­al. 

Als at­trak­ti­ves Wachs­tums­seg­ment be­ur­tei­len wir zu­dem nach wie vor das Fonds­ge­schäft. Im Ok­to­ber 2014 ha­ben wir ein Pro­jekt lan­ciert, das am Stand­ort Lu­xem­burg un­ter an­de­rem die Busi­ness­pro­zes­se ver­ein­fa­chen so­wie de­ren In­te­gra­ti­on in den Stan­dard der VP Bank Grup­pe er­mög­li­chen soll. Dank ei­ner ver­stärk­ten Bün­de­lung so­wie ei­ner ein­heit­li­chen Ko­or­di­na­ti­on un­se­res Fonds-Know-hows wer­den wir auch künf­tig als füh­ren­der An­sprech­part­ner im «Fund Busi­ness» er­folg­reich tä­tig sein.

Dank

Wir ha­ben ein an­spruchs­vol­les und be­weg­tes Jahr 2014 hin­ter uns. An die­ser Stel­le be­dan­ken wir uns be­son­ders bei un­se­ren Mit­ar­bei­ten­den für die tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung und zäh­len auch wei­ter­hin auf ihr wert­vol­les En­ga­ge­ment.

Un­se­ren Kun­din­nen und Kun­den, Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­nä­ren dan­ken wir für ihre Treue zur VP Bank.