Das Risikomanagement der VP Bank Gruppe

1. Überblick

Für den Erfolg und die Stabilität einer Bank ist ein effektives Risiko-, Liquiditäts- und Kapitalmanagement eine elementare Voraussetzung. Hierunter versteht die VP Bank den systematischen Prozess zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der relevanten Risiken sowie die Steuerung der für die Risikoübernahme und die Gewährleistung der Risikotragfähigkeit benötigten Liquidität und des Kapitals. Den ver­­- bindlichen Handlungsrahmen hierfür bildet die Risikopolitik. 

Sie beinhaltet ein übergreifendes Rahmenwerk sowie eine Risikostrategie für jede einzelne Risikogruppe (Finanzrisiken, Operationelle Risiken, Geschäftsrisiken). Darin sind die spe­zifischen Zielsetzungen und Grundsätze, Organisationsstrukturen und Prozesse, Methoden und Instrumente sowie Zielvorgaben und Limiten jeweils detailliert und klar geregelt.

Liquiditätsmanagement

Die Sicherung der Liquidität innerhalb der VP Bank Gruppe hat unverändert oberste Priorität. Der Girobestand wurde weiter ausgebaut. Zusätzlich wurde im Hinblick auf Basel III und die damit verbundenen Anforderungen der Aufbau erstklassiger Anlagen mit hoher Liquidität (sogenannte High Quality Liquid Assets) forciert. Auch unter Basel III verfügt die VP Bank über eine komfortable Liquiditätsausstattung. Die geforderte Liquidity Coverage Ratio (LCR) wird bereits heute erfüllt.

Kapitalmanagement

Die Reformen des Basel-III-Regelwerks verschärfen die Eigenkapitalanforderungen an die Banken. Als system­relevante Bank in Liechtenstein muss die VP Bank ihre risikogewichteten Aktiven ab 1. Februar 2015 mit 13.0 Pro­- zent Eigen­mittel unterlegen (bisher 8.0 Prozent). Mit einer Tier 1 Ratio von 20.5 Prozent verfügt die VP Bank auch unter Basel III über eine Kapitalbasis, die deutlich über das geforderte Mass hinausgeht und weiterhin ein hohes Mass an finanzieller Stabilität und Sicherheit gewährleistet.

Kreditrisiken

Aufgrund der Bedeutung des Kundenausleihungsgeschäfts (CHF 4.3 Mrd. per 31. Dezember 2014) kommt der Bewirtschaftung und Überwachung der Kreditrisiken weiterhin eine zentrale Rolle zu. Im Interbankengeschäft wurde das Volumen der Anlagen gegenüber Ende 2013 um CHF 1.2 Mrd. auf CHF 3.3 Mrd. reduziert. Zur Begrenzung des Kreditrisikos werden besicherte Reverse-Repo-Anlagen eingesetzt. Seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise wurden in einigen von der Schuldenkrise betroffenen Ländern wirtschaftliche Fortschritte erzielt. Die in diesen Ländern ganz oder teilweise ausgesetzten Limiten wurden zum Teil wieder eingeführt.

Marktrisiken

Die Schwankungsbreite der Zinsen, Währungen und Aktien, insbesondere in den Kernmärkten der VP Bank Gruppe, blieb 2014 in einem relativ eng begrenzten Rahmen. Als Reaktion auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Verschiebung des Dreimonats-Libor-Zielbandes durch die SNB im Januar 2015 ist es an den Finanzmärkten zu grossen Ver­werfungen gekommen. Die VP Bank rechnet damit, dass die Unsicherheiten im Geschäftsjahr 2015 anhalten werden. 

Die Ereignisse im Januar 2015 beeinflussen den Jahres­abschluss 2014 nicht. Aufgrund ihrer komfortablen Liquiditäts- und Kapitalausstattung bleibt die Risikotragfähigkeit der Bank auch nach dem SNB-Entscheid sichergestellt. Die Überwachung und Bewirtschaftung der Marktrisiken bleibt 2015 von zentraler Bedeutung.

Operationelle Risiken

Das systematische Management der Operationellen Risiken wurde in der VP Bank 2014 kontinuierlich weiterentwickelt. Im Zentrum der Anstrengungen stand dabei die Durchführung von Risk Assessments im Stammhaus und in den Gruppen­gesellschaften sowie der weitere Ausbau und die Optimierung des bestehenden Internen Kontrollsystems IKS.

2. Risikopolitische Grundsätze

Für das Risiko- und Kapitalmanagement gelten folgende Grundsätze:

Harmonisierung von Risikotragfähigkeit und Risiko­appetit

Der Risikoappetit spiegelt sich im Risikokapital wider und gibt den Maximalverlust an, den die Bank bereit ist, aus schlagend werdenden Risiken zu tragen, ohne dabei ihren Fortbestand zu gefährden. Die Risikotragfähigkeit als strategische Erfolgsposition gilt es durch einen geeigneten Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung zu wahren und zu steigern.

Klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Der Risikoappetit wird mit Hilfe eines umfassenden Limiten­systems operationalisiert und zusammen mit einer klaren Rege­lung der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwort­lichkeiten aller am Risiko- und Kapitalmanagementprozess beteiligten Stellen, Organisationseinheiten und Gremien wirksam umgesetzt. Risikodeckungspotenzial, Risikokapital und Limiten werden bei Bedarf, mindestens aber einmal jährlich, überprüft und gegebenenfalls adjustiert.

Gewissenhafter Umgang mit Risiken

Strategische und operative Entscheidungen werden auf der Basis von Risiko-Rendite-Kalkülen getroffen und mit den Interessen der Kapitalgeber in Einklang gebracht. Die Ein­haltung von gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie von unternehmenspolitischen und ethischen Grund­sätzen vorausgesetzt, geht die VP Bank bewusst Risiken ein, sofern diese in ihrem Ausmass bekannt sind, die systemtech­nischen Voraussetzungen für deren Abbildung gegeben sind und die Bank angemessen dafür entschädigt wird. Geschäfte mit einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Risiko und Rendite werden gemieden, ebenso Gross­risiken und extreme Risikokonzentrationen, welche die Risikotrag­fähigkeit und damit den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten.

Funktionentrennung

Die Risikokontrolle und das Risikoreporting werden durch eine von den risikobewirtschaftenden Stellen unabhängige Einheit sichergestellt.

Transparenz

Das Fundament der Risikoüberwachung ist eine umfassende, objektive, zeitgerechte und transparente Offenlegung der Risiken gegenüber dem Group Executive Management und dem Verwaltungsrat.

3. Organisation des Risiko- und Kapitalmanagements

Systematik der Bankrisiken

Die Risiken, denen die VP Bank im Rahmen ihrer Geschäfts­tätigkeit ausgesetzt ist, werden den drei Risikogruppen Finanzrisiken, Operationelle Risiken und Geschäftsrisiken (einschliesslich der strategischen Risiken) zugeordnet.

Während Finanzrisiken bewusst eingegangen werden, um Erträge zu erwirtschaften, sind Operationelle Risiken durch geeignete Kontrollen und Massnahmen zu vermeiden oder, falls dies nicht möglich ist, auf ein von der Bank festgelegtes Niveau zu reduzieren.

Anders als Geschäftsrisiken sind Finanzrisiken und Operationelle Risiken das Ergebnis eines Bottom-up-Prozesses im Risikomanagementprozess der Bank. Massnahmen zu deren Begrenzung werden von den verantwortlichen Stellen, Organisationseinheiten oder Gremien erarbeitet und vom Verwaltungsrat oder vom Group Executive Management bewilligt. Geschäftsrisiken hingegen werden unter Berücksichtigung des Bankenumfelds und der internen Unternehmenssituation durch das Group Executive Management analysiert. Die Unternehmensführung leitet aus der Analyse Top-Risiko-Szenarien ab und erarbeitet entsprechende Massnahmen, mit deren Umsetzung die zuständige Stelle bzw. Organisa­tionseinheit beauftragt wird (Top-down-Prozess).

Marktrisiken drücken die Gefahr möglicher ökonomischer Wertverluste im Banken- und Handelsbuch aus, die durch ungünstige Veränderungen von Marktpreisen (Zinssätze, De- visen- und Aktienkurse, Rohstoffnotierungen) oder sonstigen preisbeeinflussenden Parametern wie Volatilitäten entstehen.

Liquiditätsrisiken umfassen das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko sowie das Marktliquiditätsrisiko. Das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko drückt die Gefahr aus, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht termin­- gerecht oder in vollem Umfang nachkommen zu können. Das Marktliquiditätsrisiko beinhaltet Fälle, in denen es aufgrund unzureichender Marktliquidität nicht möglich ist, risikobehaftete Positionen zeitgerecht im gewünschten Umfang und zu vertretbaren Konditionen zu liquidieren.

Kreditrisiken umfassen das Gegenpartei- sowie das Länder­risiko. Gegenparteirisiken beschreiben die Gefahr eines finanziellen Verlustes, der entstehen kann, wenn eine Gegenpartei der Bank ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig oder nicht termingerecht nachkommen kann oder will (Ausfallrisiko) oder sich die Bonität des Schuldners verschlechtert (Bonitätsrisiko). Länderrisiken als weitere Ausprägung des Kreditrisikos entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen.

Operationelle Risiken stellen die Gefahr von Verlusten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen oder Systemen dar oder treten aufgrund externer Ereignisse auf.

Geschäftsrisiken resultieren zum einen aus unerwarteten Veränderungen der Markt- und Umfeldbedingungen mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage; zum anderen bezeichnen sie die Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus Managemententscheidungen zur geschäftspolitischen Ausrichtung der Gruppe ergeben (strategische Risiken).

Werden die oben genannten Risiken nicht erkannt, ange­messen gesteuert, bewirtschaftet und überwacht, so kann dies – abgesehen von finanziellen Verlusten – zu einer Rufschädigung führen. Die VP Bank betrachtet daher das Repu­tations­risiko nicht als eine eigenständige Risikokategorie, sondern als die Gefahr von Verlusten, die sich aus den einzelnen Risikoarten der übrigen Risikokategorien ergibt. Das Management der Reputationsrisiken obliegt dem Group Executive Management.

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten

Die nachfolgende Grafik gibt einen schematischen Überblick über die Organisation des Risiko-, Liquiditäts- und Kapital­managements der VP Bank Gruppe.

Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Kapitalmanagement innerhalb der Gruppe. Es ist seine Aufgabe, eine geeignete Prozess- und Organisationsstruktur sowie ein Internes Kontrollsystem (IKS) für ein wirk­sames und effizientes Management von Risiko, Liquidität und Kapital zu errichten und aufrechtzuerhalten und so die Risikotragfähigkeit der Bank nachhaltig sicherzustellen. Der Ver­waltungsrat genehmigt die Risikopolitik und überwacht deren Umsetzung, gibt den Risikoappetit auf Gruppenebene vor und setzt die Zielvorgaben und Limiten für das Risiko-, Liquiditäts- und Kapitalmanagement. Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Verwaltungsrat durch das Audit & Risk Management Committee und das Group Internal Audit unterstützt.

Das Group Executive Management ist verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der Risikopolitik. Zu den zentralen Aufgaben zählen die Allokation der vom Verwaltungsrat ge­- setzten Zielvorgaben und Limiten an die einzelnen Gruppengesellschaften, das gruppenweite Management der Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Operationellen, Geschäfts- und Reputa­tionsrisiken sowie die Kapitalmanagementaktivitäten. Unterstützt wird das Group Executive Management durch das Group Risk Committee. Als oberste Fachstelle zur Risikosteuerung und Risikoüberwachung ist es auch für die Umsetzung der Risikostrategien verantwortlich.

Als unabhängige Stelle für die zentrale Identifikation, Bewertung (Messung und Beurteilung) und Überwachung (Kontrolle und Berichterstattung) von Risikolage und Risikotrag­fähigkeit der Gruppe unterstützt die Einheit Group Risk Control den Verwaltungsrat und das Group Executive Management bei der Wahrnehmung ihrer jeweiligen Aufgaben. Eine weitere Aufgabe der Einheit Group Risk Control liegt darin, zu überwachen, ob die bestehenden gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und bankinternen Vorschriften im Risikobereich eingehalten und neue Vorschriften umgesetzt werden. Hinzu kommt die regelmässige Überprüfung und Beurteilung der im Risiko­management eingesetzten Methoden, Kennzahlen und Systeme auf Zweckmässigkeit und Angemessenheit.

Das Group Treasury trägt die Verantwortung für die Steuerung der Finanzrisiken innerhalb der vom Verwaltungsrat und des Group Executive Management gesetzten Zielvorgaben und Limiten unter Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Zu den Kernaufgaben zählen das Bilanzstrukturmanagement unter Berücksichtigung des Ertrags, der Risiken und der Eigenmittelsituation der VP Bank sowie das Liquiditätsmanagement, Collateral Management, Bank Capital Management und Limitenmanagement für Banken und Länder.

Zu den operativen Einheiten zählen alle risikonehmenden Stellen und Organisationseinheiten.

Prozess zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung

Um sicherzustellen, dass sie auch bei adversen Marktentwicklungen bzw. bei Extremereignissen über eine angemessene Kapitalausstattung verfügt, wendet die VP Bank den Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) an, der hier kurz skizziert wird:

Die Festlegung von Risikostrategie und Risikoappetit (Risikokapital), aus dem Global- und Einzellimiten abgeleitet werden, erfolgt im Zuge des jährlichen Planungsprozesses auf der Basis einer Risikotragfähigkeitsanalyse und unter Berücksichtigung von Stressszenarien, strategischen Initia­tiven und Veränderungen in den regulatorischen Vorgaben seitens des Verwaltungsrates. Das Risikokapital umfasst das für die Geschäftstätigkeiten regulatorisch erforderliche Kapital und das ökonomische Kapital für extreme unerwartete Verluste aus Markt-, Kredit- und Operationellen Risiken. Für Letztere stellt der Verwaltungsrat bewusst nur einen Teil des maximal verfügbaren Risikodeckungspotenzials in Form einer Gesamtbanklimite zur Verfügung. Demzufolge werden nicht die gesamten frei verfügbaren Eigenmittel (nach Abzug des regulatorisch erforderlichen Kapitals sowie der für künftige Investitionsmittel verplanten Mittel) bereitgestellt; ein Teil davon wird vielmehr als Risikopuffer für nicht quantifizier­- bare oder unvollständig identifizierte Risiken zurückbehalten. Um sicherzustellen, dass der VP Bank stets genügend Eigenkapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken zur Ver­fügung steht, wird eine rollierende dreijährige Kapitalplanung – unter Berücksichtigung unterschiedlich stark ausgeprägter Stress­niveaus – erstellt.

In der jährlich durchzuführenden Risikoinventur wird sichergestellt, dass alle für die Gruppe relevanten Risiken identi­fiziert werden. Eine Risikoidentifikation wird darüber hinaus im Zuge der Einführung neuer Finanzinstrumente, der Aufnahme von Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern oder geografischen Märkten sowie im Falle von Veränderungen in den gesetzlichen oder aufsichtsrechtlichen Vorschriften zwingend vorgenommen.

Die Risikotragfähigkeit ermittelt sich anhand des Auslastungsgrads des ökonomischen Kapitalbedarfs, gemessen an den frei verfügbaren Eigenmitteln der Bank, abzüglich des vom Verwaltungsrat festgelegten Risikopuffers. Für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs werden die Risiken zu einer Gesamteinschätzung aggregiert, wobei für die Finanzrisiken die Value-at-Risk-Methodik angewendet wird. Der Berechnung der Operationellen Risiken liegt der Basis­indikatoransatz zugrunde. Darüber hinaus greift die VP Bank auf ein breites Instrumentarium an Methoden und Kennzahlen zurück, auf die in den Abschnitten zu den einzelnen Risikogruppen näher eingegangen wird.

Die Risikosteuerung vollzieht sich auf strategischer Ebene durch die Festlegung von Zielen, Limiten, Handlungsgrundsätzen sowie durch Prozessvorgaben. Auf operativer Ebene erfolgt die Risikostreuung über die Bewirtschaftung der Finanzrisiken innerhalb der gesetzten Zielvorgaben und Limiten sowie unter Einhaltung der regulatorischen Anforderungen.

Die Risikoüberwachung umfasst die Kontrolle und die Berichterstattung über die Risikolage. Im Rahmen der Kontrolle werden aus einem regelmässigen Soll-Ist-Vergleich etwaige Limitenüberschreitungen festgestellt und Steuerungsimpulse abgeleitet. Das Soll ergibt sich aus den internen Zielvorgaben und Limiten sowie den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Normen. Vorwarnstufen ermöglichen dabei eine frühzeitige Weichenstellung, um eine Limitenüberschreitung zu ver­meiden. Die Ergebnisse der Kontrolle werden im Zuge des Berichtswesens zuverlässig, regelmässig und transparent auf­bereitet. Die Berichterstattung erfolgt ex ante zur Ent­scheidungsvorbereitung, ex post zu Kontrollzwecken sowie ad hoc bei plötzlich und unerwartet eintretenden Risiken.

4. Offenlegung zu den Basler Eigenmittelvorschriften

Die geforderten qualitativen und quantitativen Informationen zur Eigenmittelunterlegung, zu den Strategien und Verfah­- ren für das Risikomanagement sowie zur Risikosituation der VP Bank sind im Risikobericht sowie im Kommentar zur kon­solidierten Jahresrechnung offengelegt.

Für jede Risikokategorie sieht das zum Bilanzstichtag gültige Regelwerk Basel II verschiedene Ansätze zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen vor. Die VP Bank wendet für Kredit- und Marktrisiken den Standardansatz und für Opera­tionelle Risiken den Basisindikatoransatz an.

Per 31. Dezember 2014 erforderten die Geschäftsaktivitäten der VP Bank Gruppe Eigenmittel in Höhe von CHF 336.3 Mio. (per 31. Dezember 2013: CHF 330.2 Mio.). Das anrechenbare Kernkapital nach Bereinigung betrug CHF 860.5 Mio. (per 31. Dezember 2013: CHF 840.8 Mio.). Der Eigenmittelüberschuss verzeichnet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 2.7 Prozent auf CHF 524.2 Mio. (per 31. Dezember 2013: CHF 510.6 Mio.), welcher zusammen mit einer Tier 1 Ratio von 20.5 Prozent (per 31. Dezember 2013: 20.4 Prozent) die weiterhin solide Eigenmittelausstattung der VP Bank widerspiegelt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Eigenmittelsituation der Gruppe per 31. Dezember 2014.

Da die VP Bank Gruppe kein Hybridkapital in den anrechenbaren eigenen Mitteln einsetzt und weil sie gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) keine Aktiven und Passiven verrechnet (Bilanzverkürzung), kann die Tier 1 Ratio der VP Bank Gruppe als solide bezeichnet werden.

Eigenmittelunterlegung (Basel II)

31.12.2014

31.12.2013

858'404

877'082

59'148

59'148

820'094

825'852

20'025

38'687

–21'017

–25'903

0

0

–19'846

–20'702

–38'407

–53'221

40'621

18'458

860'618

842'319

–95

–1'493

860'523

840'826

263'371

264'049

6'321

7'756

9'009

9'374

29'075

21'824

34'865

34'955

336'320

330'202

 

 

 

255.9 %

254.6 %

20.5 %

20.4 %

20.5 %

20.4 %

  1. Anrechenbares Kernkapital (bereinigt) in Prozent der erforderlichen Eigenmittel (netto).
  2. Anrechenbares Kernkapital (Tier 1) in Prozent der risikogewichteten Positionen zuzüglich der durch Multiplikation mit 12.5 in äquivalente Einheiten umgerechneten erforderlichen Eigenmittel für Kredit-, Markt- und Operationelle Risiken und für Positionen aus nicht abgewickelten Transaktionen.

Die Umsetzung des Regelwerks Basel III erfolgt in Liechtenstein per 1. Februar 2015 und stellt strengere Kapital- und Liqui­ditäts­anforderungen an die Kreditinstitute. Die VP Bank wird in Liechtenstein als systemrelevante Bank einen zusätz­lichen Kapitalpuffer zu erfüllen haben. Höhere regulatorische Eigenmittelerfordernisse erhöhen die Stabilität des Finanzsystems und verbessern den Schutz der Gläubiger. Die VP Bank verfügt über eine Tier 1 Ratio von 20.5 Prozent per 31. Dezember 2014. Wir gehen davon aus, dass dieser Wert unter den ab 1. Februar 2015 gültigen Vorschriften in Liechtenstein ein vergleichbares Niveau erreichen wird und der geforderte Wert von 13.0 Prozent deutlich übertroffen wird.

5. Finanzrisiken

Die Überwachung und Steuerung der Finanzrisiken basiert – unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben – auf bankinternen Zielvor­gaben und Limiten, die sich auf Volumina und Sensitivitäten beziehen. Szenarioanalysen und Stresstests zeigen zudem die Auswirkungen von Ereignissen auf, die im Rahmen der ordentlichen Risikobewertung nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt werden können.

Für die zentrale Steuerung der Finanzrisiken innerhalb der Limitenvorgaben ist die Einheit Group Treasury mit den bereits genannten Aufgabenbereichen verantwortlich. Die vom Verwaltungsrat als Value-at-Risk (VaR) festgelegte Limite für Finanzrisiken verteilt das Group Executive Management auf die einzelnen Gruppengesellschaften und Risikokategorien, innerhalb derer die einzelnen Gesellschaften die Risiken ergebnisverantwortlich steuern. Die Einheit Group Risk Control überwacht gruppenweit die Einhaltung der Limiten.

Marktrisiken

Marktrisiken entstehen durch das Eingehen von Positionen in Schuldtiteln, Aktien und sonstigen Wertpapieren aus den Finanzanlagen, Fremdwährungen, Edelmetallen und in entsprechenden Derivaten, aus dem Kundengeschäft sowie aus den konsolidierten Gruppengesellschaften, deren funktionale Währung auf eine Fremdwährung lautet.

Für die Überwachung und Steuerung der Marktrisiken setzt die Bank ein umfassendes Set an Methoden und Kennzahlen ein. Dabei hat sich der Value-at-Risk-Ansatz als Standard­methode zur Messung des allgemeinen Marktrisikos etabliert. Der Value-at-Risk für Marktrisiken quantifiziert die negative Abweichung, ausgedrückt in Schweizer Franken, vom Wert aller Marktrisikopositionen zum Auswertungsstichtag. Die Berechnung der Value-at-Risk-Kennzahl erfolgt gruppenweit mit Hilfe der historischen Simulation. Dabei werden zur Bewertung sämtlicher Marktrisikopositionen die historischen Veränderungen der Marktdaten der letzten 260 Handelstage herangezogen. Der prognostizierte Verlust gilt für eine Haltedauer von 30 Tagen und wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent nicht überschritten. Zur Berechnung des Zinsänderungs-Value-at-Risk werden fest verzinste Geschäfte mit der Zinsbindungsdauer, variabel verzinste Geschäfte mit einem internen Replikationsmodell abgebildet.

Der Markt-Value-at-Risk der VP Bank Gruppe belief sich am 31. Dezember 2014 auf CHF 22.3 Mio. (31. Dezember 2013: CHF 37.4 Mio.). Dies entspricht einer Reduktion um 40.4 Prozent, die vor allem aus dem Zinsrisiko stammt. Das Aktienpreis- und Rohstoffrisiko blieb im Jahresvergleich in etwa konstant, während sich der Währungs-Value-at-Risk im Berichtsjahr reduziert hat. 

Die folgende Tabelle zeigt den Value-at-Risk (auf Monats­basis), gegliedert nach Risikoarten, und den über alle Risikokategorien berechneten Markt-Value-at-Risk. Dabei wird der Berechnung von Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwerten pro Risikoart und gesamthaft jeweils eine separate Jahresbetrachtung zugrunde gelegt; der Gesamtwert entspricht somit nicht der Summe der jeweiligen Einzelwerte pro Risikoart.

Value-at-Risk

Gesamt 

Zins­ände­rungs­risiko

Aktienpreis- und
Rohstoff
risiko

Währungs­risiko

 

 

 

 

22.3

9.7

6.1

6.5

25.2

11.8

5.4

8.0

32.1

16.2

6.1

10.4

20.4

9.1

4.7

5.8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

37.4

22.1

5.9

9.4

33.2

18.5

6.2

8.6

38.6

22.6

6.5

9.7

27.3

12.8

5.9

7.2


Da mit dem Value-at-Risk-Ansatz Maximalverluste aus extremen Marktsituationen nicht bestimmt werden können, wird die Marktrisikoanalyse um Stresstests ergänzt. Solche Tests ermöglichen eine Schätzung der Auswirkungen extremer Marktschwankungen in den Risikofaktoren auf den Barwert des Eigenkapitals. So werden im Bereich der Marktrisiken die Barwertschwankungen aus sämtlichen Bilanzpositionen aufgrund von synthetisch erzeugten Marktbewegungen (Parallelverschiebung, Drehung oder Neigungsveränderung der Zinskurven, Schwankung der Wechselkurse um das Mehrfache ihrer impliziten Volatilität, Kurszerfall der Aktienmärkte) mit Hilfe von Sensitivitätskennzahlen ermittelt.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Ergebnisse des Key-Rate-Duration-Verfahrens. Hierbei werden zunächst die Barwerte aus allen Aktiv- und Passivpositionen sowie den derivativen Finanzinstrumenten ermittelt. Anschliessend werden die Zinssätze der relevanten Zinskurven in jedem Laufzeitband und pro Währung um 1 Prozent (+100 Basispunkte) erhöht. Die jeweiligen Veränderungen stellen den Gewinn oder Verlust des Barwertes dar, der aus der Verschiebung der Zinskurve resultiert. Negative Werte lassen dabei auf einen Aktivüberhang, positive Werte auf einen Passiv­überhang im Laufzeitband schliessen.

Key-Rate-Duration-Profil pro 100 Basispunkte Anstieg

innert 

1 Monat

1 bis 3 

Monate

3 bis 12 

Monate

1 bis 5 

Jahre

über 

5 Jahre

Total

 

 

 

 

 

 

716

838

2'580

–18'517

–16'629

–31'012

828

–825

–629

–6'746

585

–6'787

731

–723

600

–2'031

836

–587

92

–171

337

1'045

 

1'303

2'367

–881

2'888

–26'249

–15'208

–37'083

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

–318

5'933

–4'044

–24'574

–19'065

–42'068

–585

4'541

–1'705

–7'031

–685

–5'465

–462

4'621

–2'045

–6'460

135

–4'211

–138

778

–148

–53

 

439

–1'503

15'873

–7'942

–38'118

–19'615

–51'305


In der folgenden Tabelle sind die Auswirkungen einer negativen Veränderung in den wesentlichen Fremdwährungen auf den Konzerngewinn und das Eigenkapital dargestellt. Massgeblich für die zugrunde gelegte Schwankung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ist die jeweilige implizite Volatilität per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2013. 

Veränderung der wesentlichen Fremdwährungen

Veränderung 

in %

Effekt auf den Konzern­gewinn 

in CHF 1’000

Effekt auf das Eigen­kapital 

in CHF 1’000

 

 

 

–4

 –1'335 

 –2 

–10

 –5'422 

 –7'966 

 

 

 

 

 

 

 

–5

 –2'414 

 –1 

–10

 –4'859 

 –5'997 


Die Auswirkungen einer möglichen Abwärtsbewegung in den Aktienmärkten von 10 Prozent, 20 Prozent und 30 Prozent auf den Konzerngewinn illustriert die folgende Tabelle. 

Veränderung der relevanten Aktienmärkte

Effekt auf den Konzerngewinn 

in CHF 1’000

Effekt auf das Eigen­kapital 

in CHF 1’000

 

 

 –6'396 

 –1'568 

 –12'792 

 –3'135 

 –19'187 

 –4'703 

 

 

 

 

 

 –6'327 

 –1'717 

 –12'655 

 –3'433 

 –18'982 

 –5'150 


Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Risikosteuerung abgeschlossen und dienen zur Absicherung gegen Aktienpreis-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken sowie zur Bewirtschaftung des Bankenbuchs. Die hierfür zugelassenen Derivate sind in der Risiko­politik festgelegt.

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos setzt die VP Bank hauptsächlich Zinsswaps ein. Aus ökonomischer Sicht gleichen sich die gegenläufigen Bewertungseffekte aus dem Grund- und dem Sicherungsgeschäft aus. Da die VP Bank jedoch kein IFRS Hedge Accounting betreibt und die zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos gehaltenen Derivate zum Fair Value bewertet werden, kommt es zu einer asymmetrischen Abbildung der Wertveränderungen von Grund- und Sicherungs­geschäft in der Erfolgsrechnung.

Die VP Bank setzt auch Devisengeschäfte zur Absicherung der eigenen Finanzanlagen gegen Wechselkursschwankun­- gen in den Hauptwährungen ein. Währungsrisiken aus dem Kundengeschäft dürfen grundsätzlich nicht entstehen; verbleibende offene Währungspositionen werden über den Devisenmarkt geschlossen. Für die Bewirtschaftung der Fremdwährungsrisiken ist das Group Treasury & Execution verantwortlich.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken können durch vertragliche Inkongruenzen zwischen den Liquiditätszuflüssen und -abflüssen in den einzelnen Laufzeitbändern entstehen. Etwaige Differenzen zeigen auf, wie viel Liquidität die Bank unter Umständen in jedem Laufzeitband beschaffen müsste, sollten alle Volumina zum frühestmöglichen Zeitpunkt abfliessen. Die Refinanzierungskonzentrationen können derart bedeutend sein, dass ein massiver Rückzug der entsprechenden Mittel Liquiditätsprobleme auslösen könnte. Auch stellt die mangelnde Ver­fügbarkeit von bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) repofähigen Aktiven ein potenzielles Liquiditätsrisiko dar.

Die Liquiditätsrisiken werden – unter Einhaltung der gesetz­lichen Liquiditätsnormen und Vorschriften zu aktiv- und passivseitigen Klumpenrisiken – über interne Vorgaben und Limiten überwacht und gesteuert. Die Anforderung der SNB an die Mindestreserve und die Vorschriften des Liechten­steiner Bankengesetzes zur kurzfristigen Liquidität wurden im Jahr­esverlauf 2014 stets eingehalten. Die Überdeckung in der Mindestreserve bzw. im Bereich der kurzfristigen Liqui­dität betrug im Jahresschnitt 3’145 Prozent bzw. 138 Prozent des jeweils geforderten Wertes.

Das Verhältnis von liquiden Aktiven zu kurzfristigen Verbindlichkeiten stellt eine wichtige Kennzahl im Liquiditätsmanagement dar. Die folgende Tabelle illustriert die entsprechenden Verhältniszahlen für die Jahre 2013 und 2014, jeweils per 31. Dezember, sowie den Durchschnitts-, Höchst- und Tiefstwert.

Liquide Aktiven zu kurzfristigen Verbindlichkeiten

 

2014

2013

48 %

54 %

51 %

53 %

57 %

55 %

47 %

49 %

Folgende Positionen werden dabei zu den liquiden Aktiven gerechnet: Bankendebitoren, Schuldverschreibungen und sonstige Aktiven, die innerhalb eines Monats fällig werden, flüssige Mittel, Werte, welche die SNB für geldpolitische Repogeschäfte zulässt und solche, die im Land einer auslän­dischen Zweigniederlassung bei der dortigen Zentralbank diskont-, lombard- oder repofähig sind, sowie Schuldverschreibungen inländischer Schuldner und ausländischer Staaten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten sämt­liche Spar- und Einlagenhefte, Verbindlichkeiten auf Sicht sowie Banken- und Kundenfestgelder mit einer Fälligkeit innerhalb des nächsten Monats.

Damit unterscheiden sich die oben angeführten Verhältniszahlen deutlich von jenen, die im Rahmen von Basel III relevant sind. Dies betrifft vor allem die Liquidity Coverage Ratio (LCR), für die stufenweise ein Mindesterfordernis von 100 Prozent gelten wird. So fliessen in den LCR im Gegensatz zur obigen Tabelle die kurzfristigen Verbindlichkeiten gewichtet ein (Abflussrate für stabile Kundengelder: 3 Prozent bzw. 5 Prozent), hingegen sind diese Beträge in den oben angeführten Verhältniszahlen vollständig berücksichtigt.

Im kurzfristigen Laufzeitbereich refinanziert sich die Bank massgeblich über Kundeneinlagen auf Sicht. Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der Passivseite nach Laufzeitbändern. Per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2013 gliedern sich die Cashflows (nicht diskontierte Kapital- und Zinszahlungen) wie folgt:

Passivseitige Cashflows

Auf Sicht

Kündbar

Fällig 

innert 

3 Monaten

Fällig nach
3 Monaten
bis zu
12 Monaten

Fällig nach
12 Monaten
bis zu
5 Jahren

Fällig nach 

5 Jahren

Total 

 

 

 

 

 

 

 

256'853

 

47'205

 

 

 

304'058

 

859'101

 

 

 

 

859'101

7'401'785

481'402

556'492

146'936

1'329

 

8'587'944

45'917

 

 

 

 

 

45'917

 

 

14'366

44'590

330'938

19'010

408'904

7'704'555

1'340'503

618'063

191'526

332'267

19'010

10'205'924

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

169'378

 

42'265

12'588

 

 

224'231

 

880'459

 

 

 

 

880'459

7'497'306

183'631

595'750

244'082

5'383

 

8'526'152

52'740

 

 

 

 

 

52'740

 

 

14'294

92'617

350'392

8'080

465'383

7'719'424

1'064'090

652'309

349'287

355'775

8'080

10'148'965


Über den Zugang zum Eurex-Repo-Markt kann die VP Bank bei Bedarf rasch Liquidität auf gedeckter Basis beschaffen. Mit Hilfe von Stresstests wird das Risiko eines aussergewöhnlichen, jedoch plausiblen Ereignisses bewertet, das nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit eintritt. Dadurch kann die VP Bank allfällige Gegenmassnahmen rechtzeitig ergreifen und falls notwendig Limitierungen setzen.

Kreditrisiken

Kreditrisiken entstehen aus sämtlichen Geschäften, bei denen Zahlungsverpflichtungen Dritter gegenüber der Bank bestehen oder entstehen können. Kreditrisiken erwachsen der VP Bank aus dem Kundenausleihungsgeschäft, dem Geldmarktgeschäft inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten, dem Reverse-Repo-Geschäft, eigenen Wertschriftenanlagen, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften.

Am 31. Dezember 2014 betrug das gesamte Kreditengagement CHF 9.0 Mrd. (per 31. Dezember 2013: CHF 9.5 Mrd.). Die folgende Tabelle zeigt, aus welchen Bilanz- und Ausser­bilanzpositionen sich dieses zusammensetzt.

Kreditengagements

 

 

 

31.12.2014

31.12.2013

 

 

22'026

23'227

3'282'226

4'502'014

4'263'446

3'926'231

497

445

 

2'392

56'126

35'738

291'607

267'904

1'074'109

776'223

8'990'037

9'534'173

 

 

 

 

 

78'203

86'935

32'985

20'704

111'188

107'639

Kreditengagements nach Gegenpartei

Zentralregie-
rungen und 
Zentralbanken

Banken und
Effekten-
händler

Andere
Institu­-

tionen

Unter-
nehmen

Privatkunden
und Klein-
unternehmen

Übrige
Positionen

Total

 

 

 

 

 

 

 

22'026

 

 

 

 

 

22'026

 

3'282'069

157

 

 

 

3'282'226

 

 

3'910

1'679'027

2'580'425

85

4'263'446

 

 

497

 

 

 

497

 

 

 

 

 

 

0

3'693

15'291

7'448

27'688

2'006

 

56'126

20'590

175'231

43'088

52'667

 

31

291'607

308'008

326'482

194'622

242'130

 

2'867

1'074'109

354'317

3'799'073

249'722

2'001'512

2'582'430

2'983

8'990'037

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4'123

16'464

5'436

35'205

16'584

391

78'203

0

7'500

1'872

0

22'089

1'524

32'985

4'123

23'964

7'308

35'205

38'673

1'915

111'188

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23'227

 

 

 

 

 

23'227

 

4'435'174

66'840

 

 

 

4'502'014

800

35'119

35'475

1'483'634

2'363'941

7'261

3'926'231

 

 

445

 

 

 

445

1'165

 

1'227

 

 

 

2'392

106

19'276

6'116

9'114

1'122

4

35'738

12'502

171'284

36'443

39'877

 

7'798

267'904

254'385

254'794

87'142

177'122

 

2'780

776'223

292'185

4'915'647

233'688

1'709'748

2'365'063

17'842

9'534'173

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4'668

15'903

268

45'518

15'150

5'428

86'935

 

1'928

1'880

2'800

12'783

1'313

20'704

4'668

17'831

2'148

48'318

27'933

6'741

107'639

Kreditengagements nach Deckung

Gedeckt 

durch anerkannte 

finanzielle Sicherheiten 

Nicht gedeckt 

durch anerkannte 

finanzielle Sicherheiten

Total

 

 

 

 

 22'026 

22'026

 

 3'282'226 

3'282'226

 3'710'538 

 552'908 

4'263'446

 

 497 

497

 

 

0

 31'971 

 24'155 

56'126

 

 291'607 

291'607

 

 1'074'109 

1'074'109

 3'742'509 

 5'247'528 

8'990'037

 

 

 

 

 

 

 

 43'461 

 34'742 

 78'203 

 2'647 

 30'338 

 32'985 

 46'108 

 65'080 

111'188

 

 

 

 

 

 

 

 

 23'227 

23'227

 335'654 

 4'166'360 

4'502'014

 3'405'986 

 520'245 

3'926'231

 

 445 

445

 

 2'392 

2'392

 14'339 

 21'399 

35'738

 

 267'904 

267'904

 

 776'223 

776'223

 3'755'979 

 5'778'195 

9'534'174

 

 

 

 

 

 

 

 71'272 

 15'663 

 86'935 

 14'524 

 6'180 

 20'704 

 85'796 

 21'843 

107'639

Bei Forderungen gegenüber Banken, bei Geldmarktpapieren sowie bei verzinslichen Wertschriften in den eigenen Anlagen basiert die Bewertung auf externen Ratings.

Die folgenden Tabellen zeigen die einzelnen Bilanz- und Ausserbilanzpositionen nach Ratingklassen, nach Risikogewichtungsklassen und Domizil.

Kreditengagements nach Ratingklassen

 

 

Nicht wertberichtigte Positionen

Wertberichtigte Positionen

Total

 

Sehr sicher

(AAA bis BBB–)

Normal sicher

(BB+ bis BB–)

Unsicher

(B+ bis C)

Ohne externes Rating 

 

 

 

 

 

 

 

22'026

 

 

 

 

22'026

3'217'306

 

 

67'912

–2'992

3'282'226

 

 

 

4'307'592

–44'146

4'263'446

 

 

 

497

 

497

 

 

 

 

 

0

47'568

 

 

8'558

 

56'126

290'276

 

 

1'331

 

291'607

1'028'995

 

 

45'114

 

1'074'109

4'606'171

0

0

4'431'004

–47'138

8'990'037

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

78'203

 

78'203

 

 

 

32'985

 

32'985

0

0

0

111'188

0

111'188

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23'227

 

 

 

 

23'227

4'461'431

 

 

43'591

3'008

4'502'014

 

 

 

3'967'886

41'655

3'926'231

 

 

 

445

 

445

2'392

 

 

 

 

2'392

27'379

 

 

8'359

 

35'738

264'923

 

 

2'981

 

267'904

773'774

 

 

2'449

 

776'223

5'553'126

0

0

4'025'711

44'663

9'534'174

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

86'935

 

86'935

 

 

 

20'704

 

20'704

0

0

0

107'639

0

107'639

Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen 1

0 %

20 %

35 %

50 %

75 %

100 %

150 %

Total

 

 

 

 

 

 

 

 

22'026

 

 

 

 

 

 

22'026

 

2'411'212

 

638'341

 

232'673

 

3'282'226

611'493

71'954

1'761'943

251'038

82'717

1'472'441

12'358

4'263'943

28'505

17'013

 

3'104

 

7'504

 

56'126

370'295

633'528

 

281'093

 

80'800

 

1'365'716

4'088

7'743

157

4'711

 

40'040

 

56'739

1'036'407

3'141'450

1'762'100

1'178'286

82'717

1'833'458

12'358

9'046'776

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

49'823

15'192

 

2'142

 

11'039

7

78'203

1'382

1'872

521

7'585

 

21'625

 

32'985

51'205

17'064

521

9'727

0

32'664

7

111'188

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23'227

 

 

 

 

 

 

23'227

332'950

3'579'151

 

589'006

 

907

 

4'502'014

470'402

21'567

1'740'965

296'630

121'315

1'258'290

17'507

3'926'676

7'690

22'083

 

3'513

 

2'452

 

35'738

283'320

500'523

 

231'330

 

28'954

 

1'044'127

3'082

7'146

171

5'526

 

30'140

 

46'065

1'120'672

4'130'470

1'741'136

1'126'004

121'315

1'320'743

17'507

9'577'847

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

62'884

148

134

10'612

 

13'138

19

86'935

819

2'092

2'348

2'006

 

13'439

 

20'704

63'703

2'240

2'482

12'618

0

26'577

19

107'639

  1. Die Tabellen zu den Kreditengagements nach Risikogewichtungsklassen enthalten im Gegensatz zu den restlichen Tabellen im Abschnitt Kreditrisiken die sonstigen Aktiven, nicht jedoch den Handelsbestand.

Kreditengagements nach Domizil

Liechtenstein und Schweiz

Europa

Nordamerika

Südamerika

Asien

Andere

Total

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

22'026

 

22'026

1'399'720

1'718'427

44'290

237

86'872

32'679

3'282'226

3'213'008

553'304

40'913

56'992

82'568

316'662

4'263'446

 

 

 

 

 

497

497

 

 

 

 

 

 

0

38'714

12'673

198

823

324

3'395

56'126

 

219'744

42'682

2'994

5'999

20'189

291'607

49'319

730'413

214'294

14'505

21'376

44'201

1'074'109

4'700'761

3'234'562

342'376

75'550

219'165

417'623

8'990'037

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

25'912

33'705

3'369

3'303

1'805

10'109

78'203

14'431

 

17

 

 

18'537

32'985

40'343

33'705

3'386

3'303

1'805

28'646

111'188

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23'227

 

23'227

1'590'706

2'756'183

95'563

4'808

13'585

41'169

4'502'014

3'002'824

499'015

16'239

20'625

59'787

327'742

3'926'231

 

 

 

 

 

445

445

 

2'392

 

 

 

 

2'392

24'993

8'127

496

29

100

1'993

35'738

4'114

202'088

28'846

3'990

2'889

25'976

267'904

1'000

522'155

170'143

14'215

16'141

52'570

776'223

4'623'637

3'989'960

311'287

43'667

115'729

449'895

9'534'174

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

28'307

37'078

2'507

1'707

2'416

14'920

86'935

15'510

 

216

 

 

4'978

20'704

43'817

37'078

2'723

1'707

2'416

19'898

107'639


Kredite werden im Rahmen des Kundenausleihungsgeschäftes regional und international an private und kommerzielle Kunden vergeben, wobei der Schwerpunkt im Privatkundengeschäft und mit CHF 2.9 Mrd. im Hypothekarbereich liegt (per 31. Dezember 2013: CHF 2.7 Mrd.). Regional betrachtet wickelt die VP Bank den grössten Teil dieses Geschäfts im Fürstentum Liechtenstein und in der Ostschweiz ab. Aufgrund der breiten Streuung der Engagements ist kein Branchenklumpenrisiko vorhanden.

Die zehn grössten Einzelengagements umfassen 19 Prozent der gesamten Kreditengagements (per 31. Dezember 2013: 19 Prozent). Bei Engagements gegenüber Banken handelt es sich ausschliesslich um Institute mit hoher Schuldnerfähigkeit und Hauptsitz in einem OECD-Land (aus­genommen GIIPS-Länder).

Den verbindlichen Handlungsrahmen für das Kreditrisiko­management im Kundenausleihungsgeschäft bildet – neben der Risikopolitik – das Kreditreglement. Darin sind nicht nur die allgemeinen Kreditrichtlinien und die Rahmenbedingungen für den Abschluss von Kreditgeschäften geregelt, sondern auch die Entscheidungsträger und die korrespon­dierenden Bandbreiten festgelegt, im Rahmen derer Kredite bewilligt werden dürfen (Kompetenzordnung).

Bis auf wenige Ausnahmen im privaten Kundengeschäft und im kommerziellen Kreditgeschäft müssen die Engagements im Kundenausleihungsgeschäft durch den Belehnungswert der Sicherheiten (Sicherheiten nach Risikoabschlag) gedeckt sein. Die Gegenparteirisiken im Ausleihungsgeschäft werden durch Limiten geregelt, welche die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von Bonität, Branche, Deckung und Risiko­domizil des Kunden begrenzen. Für die Einschätzung der Bonität verwendet die VP Bank ein internes Ratingverfahren. Abweichungen von den Kreditgrundsätzen (Exceptions to Policy) werden im Kreditrisikomanagementprozess je nach Risikogehalt entsprechend behandelt.

Im Interbankengeschäft geht die VP Bank sowohl gedeckte wie auch ungedeckte Positionen ein. Ungedeckte Positionen resultieren aus dem Geldmarktgeschäft (inklusive Bankgarantien, Korrespondenz- und Metallkonten), gedeckte Positionen aus dem Reverse-Repo-Geschäft, dem Securities Lending & Borrowing, dem Collateral Management sowie aus OTC-Derivategeschäften. Da Repoanlagen vollständig besichert sind und die erhaltenen Sicherheiten in einer Krisensituation als zuverlässige Liquiditätsquelle dienen, wird mit Reverse-Repo-Geschäften nicht nur das Gegenpartei-, sondern auch das Liquiditätsrisiko vermindert.

Gegenparteirisiken im Interbankengeschäft dürfen nur in bewilligten Ländern und mit autorisierten Gegenparteien eingegangen werden. Ein umfassendes Limitensystem begrenzt die Höhe eines Engagements in Abhängigkeit von der Laufzeit, dem Rating, dem Risikodomizil und den Sicherheiten der Gegenpartei. Dabei verwendet die VP Bank für Banken das Rating der beiden Ratingagenturen Standard & Poor‘s und Moody’s. OTC-Derivategeschäfte dürfen ausschliesslich bei Gegenparteien abgeschlossen werden, mit denen ein Nettingvertrag vereinbart wurde.

Kreditrisiken werden nicht nur auf Einzelgeschäfts-, sondern auch auf Portfolioebene gesteuert und überwacht. Auf Portfolioebene nutzt die VP Bank zur Überwachung und Messung des Kreditrisikos den erwarteten und unerwarteten Kredit­verlust. Der erwartete Kreditverlust beziffert – auf der Grundlage historischer Verlustdaten und geschätzter Ausfallwahrscheinlichkeiten – pro Kreditportfolio denjenigen Verlust, mit dem innerhalb eines Jahres gerechnet werden muss. Die Analyseergebnisse fliessen zudem in die Berechnung der Pauschalwertberichtigungen im Jahresabschluss ein. Der unerwartete Kreditverlust beziffert die als Value-at-Risk ausgedrückte Abweichung des effektiven Verlustes vom erwarteten Verlust unter der Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die VP Bank das Volumen der Kreditderivate in den eigenen Anlagen weiter reduziert. Die folgende Tabelle zeigt das Kontraktvolumen der Kredit­derivate pro Produktart.

Kreditderivate (Kontraktvolumen)

Sicherungsgeber per 31.12.2014

Sicherungsgeber per 31.12.2013

 

 

30

1'133

30

1'133


Die folgende Tabelle zeigt die ausfallgefährdeten und überfälligen Forderungen sowie die Einzelwertberichtigungen nach Domizil.

Ausfallgefährdete Kreditengagements nach Domizil

Ausfallgefährdete Forderungen

 (Bruttobetrag) 

Ertragslose Forderungen

 (Bruttobetrag)

Einzelwert­-

berichtigungen

 

 

 

58'576

11'975

12'581

1'520

287

1'397

20

3

16

107

45

107

 

 

 

9'576

39

8'690

69'798

12'348

22'794

 

 

 

 

 

 

 

31'142

21'211

11'929

1'323

33

1'204

33

6

33

87

87

87

 

 

 

9'673

165

9'407

42'258

21'502

22'497

Darstellung der ertragslosen Forderungen (Bruttobetrag) nach Restlaufzeit

Fällig innert 

3 Monaten

Fällig nach 

3 bis zu 6 

Monaten 

Fällig nach 

6 bis zu 12 

Monaten 

Fällig nach 

12 Monaten

Total

12'348

 

 

 

12'348

21'502

 

 

 

21'502

Länderrisiko

Länderrisiken entstehen, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements beeinträchtigen. Die Überwachung und Steuerung der Länderrisiken erfolgt über Volumenlimiten, die jeweils sämt­liche Engagements pro Länderrating (Standard & Poor’s und Moody’s) beschränken. Dabei werden alle Forderungen der Bilanz und Ausserbilanz berücksichtigt; Anlagen im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz fallen nicht unter diese Länder­limitenregelung. Für die Erfassung des Länderrisikos ist das Risikodomizil des Engagements massgeblich. Bei gedeckten Engage­ments wird dabei das Land berücksichtigt, in dem sich die Sicherheiten befinden.

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Kreditengagements nach Länderrating. Die Länderengagements der Ratingklasse «Not Rated» sind grösstenteils Engagements aus der lokalen Geschäftstätigkeit (hypothekarisch gedeckte Forderungen) der VP Bank (BVI) Ltd.

Länderengagements nach Rating

 

 

31.12.2014

31.12.2013

 

 

93.5 %

93.6 %

 

 

4.3 %

4.8 %

 

 

0.4 %

0.1 %

 

 

0.2 %

0.3 %

 

 

1.6 %

1.2 %

 

 

100.0 %

100.0 %


In Bezug auf das Länderrisiko von Russland und der Ukraine bestehen bei der VP Bank hinsichtlich Risikodomizil keine nennenswerten Engagements. Wie bereits im Vorjahr bestehen auch per Jahresende 2014 in den Finanzinstrumenten keine Engagements in den GIIPS-Ländern (Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien).

6. Operationelle Risiken

Die Ursachen für Operationelle Risiken sind facettenreich. Menschen unterlaufen Fehler, IT-Systeme versagen oder Geschäftsprozesse greifen nicht. Daher gilt es, die Auslöser bedeutender Risikoereignisse und deren Effekte zu eruieren, um sie mit geeigneten präventiven Massnahmen zu begrenzen.

Das Management Operationeller Risiken wird in der VP Bank als integrative Querschnittsfunktion verstanden, die gruppenweit einheitlich und bereichs- sowie prozessübergreifend umzusetzen ist. 

Für die Identifikation und Bewertung Operationeller Risiken sowie für die Definition und Durchführung von Schlüssel­kontrollen und Massnahmen zur Risikobegrenzung ist jede Führungsperson verantwortlich. Diese Verantwortung ist nicht delegierbar. Durch jede Führungsperson wird jährlich kritisch beurteilt, ob die Schlüsselkontrollen noch gültig sind und ob Schlüsselkontrollen fehlen. Jede Führungsperson der 1. und 2. Stufe verfasst jährlich eine Selbsteinschätzung des eigenen internen Kontrollsystems. Die Resultate dieser Analyse werden jährlich an die zentrale Einheit Group Risk Control kommuniziert. 

Diese stellt im Rahmen ihrer Methodenhoheit gruppenweit die Instrumente für ein systematisches Management der Operationellen Risiken zur Verfügung und entwickelt diese weiter. Hierzu gehören die Durchführung von Risk-Assessments (Szenarioanalysen) im Zuge der Risikoidentifikation und -bewertung, die Durchführung von Schlüsselkontrollen, die Pflege einer Schadensfalldatenbank sowie der Einsatz von Frühwarnindikatoren.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Fachbereichen zur Weiterentwicklung des gesamten systematischen Managements Operationeller Risiken konnte das Risikobewusstsein auf allen Stufen vertieft werden. So wurde unter anderem der Katalog an Schlüsselkontrollen weiterentwickelt und die Schadensfalldatenbank – neben den erfolgswirksamen Verlusten – um Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen erweitert. Um ein koordiniertes Vorgehen sicherzustellen, werden Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe ausgetauscht. Dank der einheitlichen Implementierung ist es möglich, den relevanten Zielgruppen (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Führungskräften) quartalsweise eine aussagekräftige Berichterstattung über den Stand der Ope­rationellen Risiken in der VP Bank Gruppe zu vermitteln. 

Das Business Continuity Management (BCM) als weiterer wichtiger Teilbereich wird bei der VP Bank sehr systematisch und mit viel Sach- und Fachkenntnis nach der Norm ISO 22301:2012 betrieben. Als Basis dient die vom Group Exe­cutive Management in Kraft gesetzte BCM-Strategie, die sukzessive umgesetzt und laufend auf Erfüllung und Richtigkeit hin überprüft wird. Die operativ kritischen Prozesse werden im Detail analysiert, diskutiert und wo notwendig mit einem klaren Vorgehen bei Eintreten des Risikos dokumentiert. Die für das Krisenmanagement notwendige Organisation ist etabliert, deren Mitglieder werden laufend geschult und instruiert.

7. Geschäftsrisiken

Die Geschäftsrisiken unterliegen in der VP Bank einem qualitativen Managementprozess. Im Rahmen des ordentlichen Strategieprozesses werden die Geschäftsrisiken durch das Group Executive Management identifiziert und entsprechend berücksichtigt. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Effekte, welche die künftige Geschäftsentwicklung und Ertragslage der Bank beeinflussen können, werden potenzielle Geschäftsrisiken, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und Effekte anhand von Szenarien diskutiert und geeignete Massnahmen zur Risikoeindämmung beschlossen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für den strategischen Planungsprozess und fliessen somit in die Mittelfrist- bzw. Jahresplanung und den Budgetierungsprozess ein.