Strategische Ausrichtung der VP Bank

Bewährtes Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der VP Bank basiert auf zwei strategischen Säulen: Private Banking und Intermediär­geschäft. Der Heimmarkt Liechtenstein wird durch Retail Banking und das Kommerzgeschäft ergänzt. Neben diesen Kernkompetenzen verfügt die VP Bank Gruppe über ein inter­nationales Fondskompetenzzentrum.

Die VP Bank sieht es als eine selbstverständliche und zentrale Aufgabe, die regulatorischen grenzüberschreitenden Auf­lagen («Crossborder») zu erfüllen und ein umfassendes, dem Geschäfts­modell der VP Bank Gruppe entsprechendes Dienstleistungsangebot anzubieten.

Von den Standorten der VP Bank Gruppe aus – Vaduz, Zürich, Luxemburg, Tortola, Singapur, Hongkong und Moskau – werden klar definierte Zielmärkte und Kundensegmente aktiv bearbei­tet. Die Verantwortung für die Marktbearbeitung ist den jeweiligen Standorten zugeordnet und wird über die Gruppe koordiniert. Die definierten Zielmärkte für Europa umfassen Liechtenstein, die Schweiz, Deutschland, Luxemburg, Russland, die Ukraine und Kasachstan, in Asien sind es Singapur, Hongkong, Indonesien, Malaysia und Thailand. 

Im Zuge eines jährlichen Strategiereviews haben Verwaltungsrat und Gruppenleitung 2015 eine Standortbestimmung vor­genommen und daraus die «Strategie 2020» entwickelt. Das primäre strategische Ziel der VP Bank ist es weiterhin, als Gruppe durch die Aktivitäten in den Zielmärkten profitabel und qualitativ zu wachsen und dabei die Eigenständigkeit zu bewahren. 

Die Eckpunkte der Strategie umfassen drei Hauptthemen: Wachstum, Fokus und Kultur.

Profitables Wachstum

Die VP Bank Gruppe plant sowohl organisches Wachstum als auch Wachstum durch Zukäufe. Um das Ziel des profitablen Wachstums zu erreichen, spielen die internationalen Standorte der VP Bank sowie die Fondslösungen durch VP Fund Solutions eine wesentliche Rolle. Die Nutzung geeigneter Übernahmeobjekte ist dabei ein wichtiges Element, um die Wachstumsziele zu erreichen. 

Durch die Fusion mit der Centrum Bank in Liechtenstein hat die VP Bank 2015 gezielt und pro­aktiv eine attraktive Marktopportunität genutzt. Dadurch nimmt die VP Bank nun eine wesentlich stärkere Position am Bankenplatz Liechtenstein ein, und die Buchungsplattform kann mit höheren Volumina besser ausgelastet werden. Zudem wurde eine weitere verlässliche und langfristig orientierte liechtensteinische Familie Ankeraktionärin der VP Bank. 

Auch in Zukunft prüft die VP Bank passende Akquisitionsmöglichkeiten in den Zielmärkten Liechtenstein, Schweiz und Luxemburg; sie müssen in die Strategie und Kultur der VP Bank Gruppe passen. Die zurückgekauften Aktien im Rahmen der beiden Aktienrückkaufprogramme 2015 sollen primär für künftige Akquisitionen verwendet werden.

Organisches Wachstum bedeutet für die VP Bank, in ihren Zielmärkten neue Kunden zu gewinnen und das qualitative Wachstum der verwalteten Kundenvermögen weiter voran­zutreiben. Märkte, Kundensegmente sowie Produkte und Dienstleistungen werden dabei an allen Standorten laufend einer genauen Analyse unterzogen und weiterentwickelt.

Weitere Wachstumsimpulse verspricht sich die VP Bank durch das Vorantreiben der Internationalisierung. Dabei soll der Ertragsanteil der ausländischen Zielmärkte mittelfristig auf 50 Prozent des Gesamtgeschäftes angehoben werden. Zusätzliche Massnahmen umfassen eine aktive Stärkung der Position im für die Bank besonders wichtigen Geschäft mit Finanzintermediären sowie den weiteren Ausbau des Fondsgeschäftes. 

Bei allen Aktivitäten ist ein massvoller Umgang mit Risiken ein wesentlicher Grundsatz der VP Bank. Das Interne Kontrollsystem der VP Bank (IKS) wird laufend ausgebaut und hilft, die «Operationellen Risiken» aktiv und effizient zu steuern. Ausführliche Details dazu sind im Kapitel «Das Risiko­management der VP Bank Gruppe» nachzulesen. 

 

Konsequenter Fokus

Unter dem Thema Fokus versteht die VP Bank die Reduktion von Komplexitäten und Kosten interner Abläufe. Die Finanzbranche sieht sich seit Jahren mit dem Problem hoher Kosten­strukturen bei sinkenden Margen konfrontiert. Die steigenden regulatorischen Anforderungen bewirken zusätz­liche Kosten. Die VP Bank ist daher von einem hohen Kostenbewusstsein geprägt. 

Die Lokalisierung von Potenzial für Kosteneinsparungen wurde in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführt. Die aus verschiedenen Projekten abgeleiteten Massnahmen hat die VP Bank grösstenteils umgesetzt, und die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden in ein diszipliniertes laufendes Kostenmanagement überführt. Dazu gehören das Eruieren und Ausschöpfen von Ein­sparungspotenzialen in der Gruppe sowie eine Optimierung des Produkt- und Serviceangebotes. 

Ein Schwerpunkt der Massnahmen zur Steigerung der Effi­zienz galt in den letzten Jahren dem Standort Luxemburg. Die VP Bank hat im Oktober 2014 ein Projekt gestartet, das einerseits die Geschäftsprozesse in den Standard der Gruppe integrierte und andererseits zur Vermeidung von standortübergreifenden Dienstleistungsredundanzen beitrug. Im Zuge dessen war es erforderlich, in Luxemburg die Gruppenstandards unter Beachtung der regulatorischen Vorgaben einzuführen. Mit einem soliden, systematisierten Fundament von Prozessen und Abläufen unter Berücksichtigung der länderspezifischen Vorgaben und Regulatorien konnte die VP Bank dieses Projekt Ende des Jahres 2015 erfolgreich abschliessen. 

Im Rahmen des Fokus erfolgten 2015 des Weiteren eine Optimierung von Segmenten und Produkten, eine Überarbeitung der Zielmärkte, die unten erwähnte Digitalisierung sowie eine Optimierung der Eigenmittelbindung. 

 

Stärkung der Kultur

Das dritte aus der Strategie 2020 abgeleitete Hauptthema umfasst die Kultur. Die VP Bank hat in diesem Zusammenhang zwei Bereiche identifiziert. Darunter fallen Massnahmen zur Stärkung der Verkaufs- und Performancekultur. Hier ist es das Ziel, die Beratungsqualität der Mitarbeitenden weiter zu erhöhen. Unterstützung erhalten sie unter anderem durch Beratungstools, aber auch durch Schulungen.

Im Bereich der unternehmerischen Kultur steht die Förderung des Teamgedankens im Vordergrund. Ziel ist des Weiteren eine erhöhte Transparenz der Organisation und deren Strukturen und darauf aufbauend dynamischere Prozesse und eine grössere Wettbewerbsorientierung. Durch Betonung der Stärken der VP Bank erhält sie intern und extern ein klares Profil und ist optimal für den Wettbewerb gerüstet. Im Herbst 2015 wurde ein umfassendes Leadership-Seminar zum Thema Führungskultur durchgeführt. Eine Fortsetzung ist für 2016 geplant.

Durch die umfangreichen Änderungen stellt sich für die VP Bank intern die Frage, welche Kultur den neuen Anfor­derungen gerecht wird. Das Group Executive Management hat Leitlinien definiert, nach denen jeder Mitarbeitende verstärkt selbst Verantwortung übernimmt. Um eine ergeb­nisorientierte Leistungskultur zu fördern, wurden unter dem Titel «Kultur und Leadership» verschiedene methodische Ansätze und Arbeitsschwerpunkte definiert. Besondere Aufmerk­samkeit bekamen 2015 die Organisationsentwicklung und der Kulturwandel in Luxemburg sowie die Integration der Centrum Bank. 

 

Neue Mittelfristziele

Auf Basis der Strategie 2020 erfolgte eine Überprüfung und Anpassung der Mittelfristziele. Bis Mitte 2015 galten die definierten Mittelfristziele einer Tier 1 Ratio von mindestens 16 Prozent, einer Cost/Income Ratio von 65 Prozent sowie ein Netto-Neugeldzufluss von durchschnittlich 5 Pro­zent pro Jahr. Eine Überprüfung dieser Ziele hat die Notwendigkeit von Anpassungen ergeben.

Ende 2014 betrug die gesetzlich definierte Kernkapitalquote 8 Prozent; die Tier-1-Ratio wurde von der VP Bank mit mindestens dem doppelten Wert festgelegt. Da die VP Bank in Liechtenstein als systemrelevant eingestuft wird, stieg entsprechend den erwähnten neuen Eigenmittelanfor­derungen nach Basel III (CRD IV) das Eigenmittelerfordernis ab Februar 2015 auf 13 Prozent. Ein Mittelfristziel von mindestens 16 Prozent stellt somit für Investoren und Kunden keinen Mehrwert dar; allerdings würde eine Erhöhung des aktuellen Zielwertes den finanziellen Handlungsspielraum – etwa für Akquisitionen – stark einschränken.

Der Verwaltungsrat hat daher die Mittelfristziele angepasst. Die Zielwerte bis Ende 2020 lauten:

  • CHF 50 Mrd. betreute Kundenvermögen (Assets under Management),
  • CHF 80 Mio. Konzerngewinn,
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent.

 

Neue Organisationsstruktur

Die VP Bank Gruppe hat 2015 ihre Organisations- und Führungsstruktur angepasst und die Auf­gaben innerhalb des Group Executive Managements fokussiert. Diese Weiter­entwicklung erfolgte auf Grundlage der Strategie und ihrer Mittelfristziele 2020. Zugleich berücksichtigt sie die angesichts der Fusion mit der Centrum Bank veränderten struk­turellen und organisatorischen Anfor­derungen sowie die sich wandelnden wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmen­bedingungen. So verlangt das Regelwerk Basel III unter anderem, eine von den operativen Geschäftsbereichen un­abhängige Risikomanagementfunktion zu schaffen, um im Tagesgeschäft potenzielle Interessenkonflikte auszuschliessen. Die vom Verwaltungsrat definierte massvolle strukturelle Umgestaltung erfolgt gleichzeitig unter Verstärkung einer klar segmentierten Kunden- sowie Vertriebsorientierung. Sie stützt die Zielsetzung, als Gruppe in den Zielmärkten profitabel und qualitativ zu wachsen und Mehrwert für die Kunden zu generieren.

Per 1. Januar 2016 wurde – ergänzend zu den bis Ende 2015 bestehenden Organisationseinheiten «Chief Executive Officer», «Client Business» und «Chief Financial Officer» – die Organisationseinheit «Chief Operating Officer» geschaffen. 

Als Mitglied des ab 2016 vierköpfigen Group Executive Managements verantwortet der Chief Operating Officer die Bereiche Group Information Technology, Group Treasury & Execution, Group Credit sowie Group Operations. Mit dieser Fokussierung gehen eine Stärkung relevanter Supportfunk­tionen sowie eine stringente Prozessoptimierung einher. Sie widerspiegelt gleich­zeitig die zunehmende Digitalisierung sowie die steigende Bedeutung IT-basierter Prozesse und Lösungen – sowohl im Intermediärgeschäft als auch im Private Banking. 

Der Chief Financial Officer konzentriert sich künftig als Leiter der gleichnamigen Organisations­einheit verstärkt auf die Umsetzung und Steuerung der gruppenweiten Finanzstra­tegie und der künftigen Planungsprozesse der Gruppe. Er zeichnet dabei weiterhin für die Bereiche Group Finance und Group Risk verantwortlich. Gleich­zeitig übernimmt er die Funktion des Chief Risk Officers der Gruppe gemäss den Anforderungen von Basel III.

Der Gruppenleitung steht eine breit abgestützte zweite Führungsebene mit 17 Personen zur Seite. 

 

Die Kundengruppen der VP Bank

Die VP Bank verfügt über drei primäre Kundengruppen und hat pro Gruppe spezifische Service­modelle entwickelt.

Im Bereich Private Banking wird das bestehende Angebot für Direktkunden gemeinsam mit der jahrzehntelangen Investmentkompetenz durch ein optimiertes Produkt- und Serviceangebot sowie moderne Kommunikationsformen sukzessive ausgebaut. 

Das Intermediärgeschäft gewinnt zunehmend an Bedeutung, einerseits durch die Fusion mit der Centrum Bank und andererseits an den internationalen Standorten. Die VP Bank baut die Partnerschaften mit dieser Zielgruppe weiter aus und bietet neue Modelle der Betreuung. Dazu gehören erweiterte Plattformen mit Bankdienstleistungen, Schulungen, Research, Crossborder- und Compliance-Know-how sowie Investment Controlling, die im Hause bereits vorhanden sind und vermehrt angeboten werden. Effiziente Betreuungsmodelle für Treuhänder und externe Vermögensverwalter, persönliche Beziehungspflege sowie strategische Partnerschaften signali­sieren eine weiter verbesserte Kundenorientierung, optimalen Ressourceneinsatz und erhöhte Servicequalität. Mit dem «Key Account Management» wurde ein neuer und umfas­sender Beratungsansatz eingeführt, der den mittleren und grossen Treuhändern sowie Vermögensverwaltern all diese Dienstleistungen mass­geschneidert anbietet. Im Zuge des Ausbaus wurde die Organisationseinheit Intermediaries per 1. November 2015 neu strukturiert und gleichzeitig die Funktion der Bereichsleitung auf eine Fachverantwortung für das gesamte Intermediärgeschäft in der VP Bank Gruppe ausgeweitet.

Im Bereich der Externen Vermögensverwalter intensiviert die VP Bank ihre persönliche Beziehungspflege und positioniert sich verstärkt als Top-Service-Bank. 

 

VP Fund Solutions

Die VP Bank Gruppe verfügt über eine ausgezeichnete Kompetenz im Fondsgeschäft. Dieses Geschäft umfasst die gesamte Palette an Dienstleistungen im Fondsbe­reich – von der Planung über die Gründung bis zur ope­ra­tiven Verwaltung – und wird von den Standorten in Liechtenstein und Luxemburg aus seit etlichen Jahren erfolgreich betrieben. 

Das Fondsgeschäft stellt für die VP Bank Gruppe ein besonders attraktives Wachstumssegment dar. Mit der Anstellung eines neuen Leiters per 1. Januar 2015 wurde die Verantwortung für das gesamte Fondsgeschäft Luxemburgs und Liechtensteins zentral gebündelt. Die gruppenweite Führung dieses strategisch wichtigen Geschäfts erfolgt nun von Luxemburg aus. Seit August 2015 firmieren die beiden Fonds­gesellschaften der VP Bank in Luxemburg und Liechtenstein unter dem einheitlichen Namen «VP Fund Solutions». 

Die Fondskompetenz der VP Bank wird auch in den folgenden Jahren an Bedeutung gewinnen und sukzessive ausgebaut. Sie stellt eine ausgezeichnete Ergänzung zu den zwei Säulen des Geschäfts der VP Bank – Private Banking und Interme­diaries – dar. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel «Das Fondsgeschäft der VP Bank»

 

Effizienz und Digitalisierung

Die gezielte Fokussierung von bedeutenden Funktionen und Prozes­sen in der neu geschaffenen Organisationseinheit «Chief Operating Officer» ermöglicht es, weitere Komplexitäten und Kosten zu reduzieren. 

Im Zuge der Digitalisierung von Prozessen, Daten und Kommunikationswegen sind zahlreiche Massnahmen geplant oder bereits in Umsetzung. Im Vordergrund stehen Lösungen, die gruppenweit einsetzbar und standardisiert sind. Dabei erfolgt eine konsequente Ausrichtung auf die Kunden­bedürfnisse.

Die Digitalisierungsstrategie der VP Bank umfasst folgende Hauptthemen:

  • Modernisierung der Kommunikationskanäle mit den Kunden,
  • Ausbau des Onlineangebotes,
  • gruppenweite Vereinheitlichung von Geschäftsprozessen,
  • Harmonisierung von IT-Services,
  • Reduktion von Komplexitäten in der Prozess- und Systemlandschaft.

In welcher Form dies umgesetzt wird, belegen nachfolgend einige Beispiele.

Im Rahmen des Projektes «POOLIT» erfolgt die Anpassung und Erweiterung bestehender IT- Infrastrukturen und -Systeme. Das Projekt soll zentral betriebene IT-Services ermög­lichen und gruppenweite Kommunikationsverbindungen ausbauen. Ziel ist eine vereinfachte Bereitstellung von Daten und eine Optimierung des Betriebsaufwandes.

Ab Mitte 2016 soll eine neue Anlageberatungssoftware zum Einsatz kommen. Dieses Beratungstool ermöglicht massgeschneiderte, risikooptimierte professionelle Anlagevorschläge auf Basis automatisierter Prozesse. Sie dient der Unterstützung der Kundenberater der VP Bank, senkt die Beratungskosten und erhöht die Beratungsqualität.

Die Zentralisierung von Routinearbeiten und die Automati­sierung bestimmter Abläufe ermög­lichen eine Steigerung der Qualität sowie eine genaue Analyse aller unternehmerischen Prozesse. Aus diesem Grunde baut die VP Bank eine BPM-Plattform (Business Process Management) auf, mit deren Hilfe Prozesse vollständig technisch abgewickelt werden können. Die BPM-Plattform ist ein strategisches Tool, um diese gruppenweiten Prozesse zu vereinfachen und manuelle Arbeiten zu reduzieren. Prozesse, die eine hohe Standardisierung aufweisen und/oder einer hohen Automatisierung bedürfen, werden auf einer BPM-Plattform abgebildet. Zudem wird dem Kundenberater ein Tool für verschiedenste Aufgaben im Rahmen des «Client Life Cycle» Prozesses zur Verfügung gestellt. Die eingesetzte Softwarelösung ermöglicht eine nahtlose Integration in die bereits vor­handene Banken­software Avaloq. Sie bildet die Basis für Einsparungen und ermöglicht es den Beratern, für jeden Kunden einheitliche Prozesse einzusetzen. Auf diese Weise lassen sich Best Practices übergreifend zum Vorteil der gesamten VP Bank Gruppe nutzen. Dank automatisierter Geschäftsprozesse steigert die VP Bank somit ihre Effizienz über den gesamten Kunden-Lebens­zyklus hinweg, kann Compliance-Vorschrif­ten zuverlässig erfüllen und erreicht eine komplette Digitalisierung der Kundenerfassung. Die Kunden profitieren durch die automatisierten Prozesse von kürzeren Durchlaufzeiten. Im Jahr 2015 wurde als Erster in einer Reihe von Prozessen die Kontoeröffnung für natürliche Personen digitalisiert.

Ebenso geplant ist die Umsetzung einer digitalen Rechnungserfassung (Digital Invoice Management). Zur Minimierung des manuellen Erfassungsaufwands sollen Scanning, Archivierung und optische Zeichenerkennung über eine automatische Datenextraktion aus Lieferantenrechnungen erfolgen.

Wirtschaftlichkeit wird auch im Bereich des Topmanagements gezielt vorangetrieben. So setzt die VP Bank seit 2014 auf «Online Boardrooms». Dieses Tool folgt dem Ansatz, dass vertrauliche Dokumente nicht mehr physisch per Post oder elektronisch per E-Mail versendet werden müssen, sondern für alle Zugriffsberechtigten sicher bereitgestellt werden. Die Gremien der VP Bank (Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und verschiedene Ausschüsse) greifen mittels Tablet orts- und zeitunabhängig elektronisch auf alle relevanten Dokumente zu. Sitzungen können auf diese Weise papierlos abgehalten werden, und die Teilnehmer verfügen stets über die aktuellsten Versionen. Dieses Dokumentenmanagement trägt darüber hinaus dazu bei, die internen Richtlinien zur Dokumentenverwaltung und Compliance zu erfüllen.

Weitere Projekte betreffen neue digitale Tools im Bereich Zahlungsverkehr, Handel und Kundenkontakt, die Optimierung des Formularwesens sowie die Weiterentwicklung der bewährten e-banking und e-banking mobile Systeme. Des Weiteren wurde mit ausgewählten Kundenberatern in Liechtenstein ein Pilotprojekt gestartet, bei dem im Beratungsgespräch vor allem zur Reduzierung von Papieraus­drucken ein Tablet eingesetzt wird.

Die Digitalisierungsstrategie trägt dazu bei, eine maximale Kundenzufriedenheit sicherzustellen und gleichzeitig die Profitabilität der VP Bank zu erhöhen. 

 

Partnerschaften

Über Partnerschaften strebt die VP Bank auch firmenüber­greifende Synergien an. Insbesondere auf dem Finanzplatz Liechtenstein eröffnen Kooperationen einen Weg, um steigenden Kosten entgegenzuwirken. Dadurch können neue, auf Allianzen beruhende Geschäftsmodelle entstehen. Zu diesem Zweck ist die VP Bank in permanentem Erfahrungsaustausch mit anderen Banken, um vorhandene Ressourcen gemeinsam zu nutzen und zu optimieren. Ein gegenseitiger Know-how-Transfer ist für alle Beteiligten vorteilhaft. 

Strategische Partnerschaften sind dabei ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells. Die VP Bank kooperiert mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) im Bereich Druck und Versand sowie über eine gemeinsame Einkaufs­gesellschaft. Ebenso ist sie in einem Stockwerk des LLB-Rechenzentrums eingemietet. Das Gebäude wurde als energieeffizientes Rechenzentrum errichtet. Modernste Lösungen und effizientes Datenmanagement stehen bei dieser Zusammenarbeit im Vordergrund. Auch in Zukunft wird die VP Bank Partnerschaften und gemeinsame Projekte laufend prüfen.

 

Kompetente Berater und Teams

Die Private Banking Branche befindet sich nach wie vor im Wandel. Finanzberatung stellt sich heute anders dar als noch vor wenigen Jahren. Die Kunden sind informierter, mobiler und anspruchsvoller. Weitere Herausforderungen sind strengere Regulierungen und ein zunehmender Bedarf an Trans­parenz. Mit den Ansprüchen der Kunden hat sich auch das Anforderungsprofil der Berater verändert. Für eine exzellente und umfassende Kundenbetreuung bedarf es erhöhter Kompetenz. Know-how in der Vermögensverwaltung muss mit grenzüberschreitendem Fach­wissen im Steuerrecht und im Finanzwesen kombiniert werden. 

In diesem Umfeld baut die VP Bank ihre Kundenbasis weiter aus. Zusehends rückt dabei die Steuertransparenz und -konformität in den Fokus. Um Kunden in Zukunft noch kompetenter beraten zu können, verstärkt die VP Bank ihre Ausbildungsanstrengungen.

2015 hat die VP Bank eine Zertifizierung für Kundenberater, die den deutschen Markt betreuen, lanciert. Diese Aus­bildung wurde gemeinsam mit einem externen Partner für insgesamt 54 Berater in Form von mündlichen und schrift­lichen Prüfungen durchgeführt. Damit hat die VP Bank einen weiteren wichtigen Grundstein für eine standort- und bereichsübergreifende Marktbearbeitung für ihren Zielmarkt Deutschland gelegt. Durch die Vertiefung des Know-hows wurden die Konkurrenzfähigkeit der VP Bank sowie die Beratungsqualität erheblich verbessert. Die Zertifizierungen werden 2016 weitergeführt. 

 

Ausgezeichnete Beratungsqualität

Herausragende Beratungsleistungen und massgeschneiderte Lösungen sind im Vertrieb von höchster Bedeutung. Dabei stehen Fragen zu Effizienz- und Qualitätspotenzialen, zu Ressourcen und Prozessen, zu erstklassigen Dienstleistungen und Produkten sowie zur Qualifikation von Mitarbeitenden im Zentrum. 

Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Projekte zur Qualitätssteigerung in der Beratung fanden 2015 unter anderem im Fuchsbriefe-Report ihren Niederschlag. Diese Private Banking-Prüfinstanz hat erneut die Qualität der Beratung im Private Banking und Private Wealth Management getestet. Dabei wurden vier Kriterien bewertet: das Beratungsgespräch, die schriftlich ausgearbeitete Vermögensstrategie, die Qualität des Portfolios und die Transparenz des Instituts. Im Vergleich mit allen anderen getesteten Anbietern wurde die VP Bank als «empfehlenswert» eingestuft und steht im neuen Fuchsbriefe-Ranking auf Platz 20 von 89 getesteten Vermögens­managern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg. 

Im November 2015 prämierte darüber hinaus der «Elite Report» gemeinsam mit dem deutschen «Handelsblatt» in München die besten Vermögensverwalter für den deutschsprachigen Raum. Insgesamt wurden unter 362 geprüften Anbietern 45 Vermögensverwalter ausgezeichnet. Der VP Bank ist es in diesem Jahr gelungen, wieder in die Ränge der besten Anbieter aufgenommen zu werden. Nur 12 Prozent der untersuchten Vermögensverwalter werden vom Elite Report für empfehlenswert gehalten, darunter auch die VP Bank: Sie wurde mit einem «cum laude» aus­gezeichnet. 

 

Engagierte Mitarbeitende

In der Finanzbranche sind motivierte und serviceorientierte Mitarbeitende der Schlüssel zum Erfolg. Auch 2015 hat die VP Bank zahlreiche Initiativen gesetzt, um ihre Mitarbeitenden zu fördern und für ein positives Betriebsklima zu sorgen. Die Integration der Centrum Bank in die VP Bank stellte viele Mitarbeitende vor anspruchsvolle Aufgaben, die 2015 erfolgreich bewältigt werden konnten. 

Mit «myContribution» hat die VP Bank 2015 ihr Ideenmanagement komplett überarbeitet. Es verfolgt das Ziel, auf Basis von Mitarbeitervorschlägen die Abläufe und somit die Wettbewerbs­fähigkeit der Bank ständig zu verbessern. Erfolgreich umgesetzte Ideen werden prämiert. «MIT-Denkende», «MIT-Gestaltende» und «MIT-Unternehmende» stehen im Vordergrund, denn neue Ideen bringen die VP Bank weiter. 2015 wurden insgesamt 53 Ideen eingereicht, 2014 waren es lediglich fünf eingereichte Vorschläge. 

Im Herbst 2015 führte die VP Bank den internen Wettbewerb «move – Jeder Schritt zählt» durch. Die Idee war, gemeinsam zu Fuss symbolisch rund um die VP Bank Welt zu gehen. Sieger wurde, wer die meisten Schritte machte. Dazu erhielt jeder Teilnehmende kostenlos einen Schrittzähler. Diese Aktion zur Förderung der betrieb­lichen Gesundheit war ein grosser Erfolg. Innerhalb von 51 Tagen wurden von 249 Mit­arbeitenden 60 Mio. Schritte zurückgelegt; das entspricht 51‘443 km. Somit wurde das Ziel, alle Standorte virtuell zu besuchen, erreicht.

Ende des Jahres 2015 führte die VP Bank nach längerer Pause erneut eine Mitarbeiterumfrage durch. Die Teil­nahmequote von 88 Prozent zeigte das grosse Interesse der Mitarbeitenden an ihrem Unternehmen. Die Detail­ergebnisse werden im Frühjahr 2016 präsentiert.

Einen umfangreichen Überblick über alle Massnahmen für Mitarbeitende finden Sie im Kapitel «Die Mitarbeitenden der VP Bank» auf. 

 

Weiterentwicklung von Dienstleistungen und Produkten

Das traditionelle Angebot der VP Bank wird laufend auf seine Aktualität überprüft und durch bedarfsorientierte Dienst­leistungen und Produkte ergänzt.

2015 wurden drei neue Bankingpakete bei der VP Bank ein­geführt. Sie bieten umfassende Lösungen und verbessern die Übersichtlichkeit sowie Transparenz der Produkte und Dienstleistungen. Die neuen Pakete stehen im Einklang mit der Unternehmensstrategie und wurden an die sich laufend ändernden Kundenbedürfnisse angepasst.

Das Angebot für bestehende Kunden wird sukzessive durch moderne Kommunikationsformen ausgebaut. So verfügt die VP Bank seit Jahren über eine e-banking-Plattform, die höchste Anfor­derungen erfüllt. Bereits 2013 wurde eine neue Version von «e-banking mobile» umgesetzt. Sie macht das Smartphone zur mobilen Bank und ermöglicht den umweltfreundlichen Versand und Empfang von e-Post. Die Kunden haben die Möglichkeit, mit Smartphones Konto- und Depot­abfragen durchzuführen sowie Börsen- und Zahlungsaufträge zu erledigen. Ebenso können Einzahlungsscheine mit der eingebauten Kamera der Geräte gescannt werden. 

Im Sommer 2015 wurden das e-banking und e-banking mobile durch die Integration von aktuellen Marktdaten erweitert. Zudem gibt es ab sofort die Möglichkeit, sich über Kontogutschriften benachrichtigen zu lassen. Dabei wird ein sicherer mobiler Push-Kanal verwendet.

Die modernen Technologien erfreuen sich grosser Beliebtheit: So stieg die Nutzung von e-banking 2015 im Ver­gleich zum Vorjahr – gegenüber einem Plus von 56 Prozent 2014 – nochmals um 12 Prozent an. Heute werden bereits weit über 70 Prozent der Zahlungsaufträge online eingereicht. 

 

Ausblick

Die wesentlichen für das Jahr 2015 definierten Schwerpunkte hat die VP Bank erfolgreich abgeschlossen: die Integration der Centrum Bank in die VP Bank, die Optimierung der Ressourcen und die Vermeidung von Doppelspurigkeiten bei der VP Bank (Luxembourg) SA sowie die Bündelung und einheitliche Koordination des Fonds-Know-hows der VP Bank Gruppe. Nun gilt es, auf den Ergebnissen dieser Prozesse aufzubauen.

Die VP Bank geht unverändert von einem tiefen Zinsumfeld sowie einer weiteren Zunahme der Regulatorien in der Finanzindustrie aus. Für 2016 stehen die Themen Wachstum, Ausbau der Kundenberatung sowie Intensivierung der Marktbearbeitung im Vordergrund. 

Die VP Bank Gruppe ist für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet. Dies belegt auch Standard & Poor’s Rating Services, die im August 2015 das ausgezeichnete «A–»-Rating der VP Bank (A–/Negative/A–2) bestätigte. Die hohen Eigenmittel erlauben es, durch gezielte Akquisitionen in Wachstum zu investieren.