2009-2012

2009-2012

2009-2012

Rech­nungs­le­gungs­grund­sät­ze und Er­läu­te­run­gen

1. Grundlage der Rechnungslegung

Die VP Bank AG mit Sitz in Va­duz, Liech­ten­stein, wur­de 1956 ge­grün­det und ge­hört zu den drei gröss­ten Ban­ken Liech­ten­steins. Heu­te ver­fügt die VP Bank Grup­pe über Toch­ter­ge­sell­schaf­ten in Zü­rich, Lu­xem­burg, auf den Bri­tish Vir­gin Is­lands, in Sin­ga­pur und Hong­kong so­wie über Re­prä­sen­tan­zen in Mos­kau und Hong­kong. Die VP Bank Grup­pe be­schäf­tig­te per 31. De­zem­ber 2015 teil­zeit­be­rei­nigt 734.4 Per­so­nen (per Ende Vor­jahr: 694.9 Per­so­nen).

Zu den Kern­ak­ti­vi­tä­ten der VP Bank Grup­pe ge­hö­ren die Ver­mö­gens­ver­wal­tung und An­la­ge­be­ra­tung für pri­va­te und in­sti­tu­tio­nel­le An­le­ger so­wie das Kre­dit­ge­schäft.

Der Aus­weis der Wer­te in der Jah­res­rech­nung er­folgt in CHF 1'000. Die Jah­res­rech­nung 2015 wur­de in Übe­rein­stim­mung mit den In­ter­na­tio­nal Fi­nan­ci­al Re­porting Stan­dards (IFRS) er­stellt. Die IFRS ent­hal­ten Richt­li­ni­en, die vom Ma­nage­ment der VP Bank Grup­pe bei der Er­stel­lung der Kon­zern­rech­nung An­nah­men und Schät­zun­gen er­for­dern. Die wich­tigs­ten Rech­nungs­le­gungs­grund­sät­ze sind in die­sem Teil be­schrie­ben, um auf­zu­zei­gen, wie ihre An­wen­dung die aus­ge­wie­se­nen Er­geb­nis­se und In­for­ma­tio­nen der VP Bank Grup­pe be­ein­flusst. 

 

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es sind kei­ne für das Ge­schäfts­jahr 2015 we­sent­li­chen bi­lanz- oder er­folgs­wirk­sa­men Er­eig­nis­se nach dem Bi­lanz­stich­tag zu ver­zeich­nen.

Der Ver­wal­tungs­rat hat die Kon­zern­rech­nung an sei­ner Sit­zung vom 18. Fe­bru­ar 2016 be­han­delt und ge­neh­migt. Die­se Kon­zern­rech­nung wird der Ge­ne­ral­ver­samm­lung vom 29. April 2016 zur Ge­neh­mi­gung vor­ge­legt.

 

2. Annahmen und Schätzungs­unsicherheiten

Die IFRS ent­hal­ten Richt­li­ni­en, die vom Ma­nage­ment der VP Bank Grup­pe bei der Er­stel­lung der Kon­zern­rech­nung An­nah­men und Schät­zun­gen er­for­dern. Die An­nah­men und Schät­zun­gen wer­den kon­ti­nu­ier­lich über­prüft und ba­sie­ren auf his­to­ri­schen Er­fah­run­gen und an­de­ren Fak­to­ren, in­klu­si­ve Er­war­tun­gen aus wahr­schein­li­chen künf­ti­gen Er­eig­nis­sen. Die ef­fek­ti­ven künf­ti­gen Er­geb­nis­se kön­nen von die­sen Schät­zun­gen ab­wei­chen.

 

Gefährdete Ausleihungen

Für alle ge­fähr­de­ten For­de­run­gen wird min­des­tens ein­mal jähr­lich eine Bo­ni­täts­prü­fung vor­ge­nom­men. Falls sich im Ver­gleich zu frü­he­ren Schät­zun­gen Ände­run­gen be­züg­lich Be­trag und Zeit­punkt der er­war­te­ten künf­ti­gen Zah­lungs­strö­me er­ge­ben, wird die Wert­be­rich­ti­gung für Kre­dit­ri­si­ken an­ge­passt. Der Wert­min­de­rungs­be­trag be­misst sich im We­sent­li­chen nach der Dif­fe­renz zwi­schen dem Buch­wert und dem vor­aus­sicht­lich ein­bring­li­chen Be­trag un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Li­qui­da­ti­ons­er­lö­ses aus der Ver­wer­tung all­fäl­li­ger Si­cher­hei­ten. Eine Ver­än­de­rung des Bar­wer­tes der ge­schätz­ten künf­ti­gen Geld­flüs­se um +/–​5 Pro­zent wür­de den Wert­be­rich­ti­gungs­be­trag um CHF 0.4 Mio. (Vor­jahr: CHF 0.6 Mio.) er­hö­hen bzw. re­du­zie­ren.

 

Änderungen der Schätzungen

Es wur­den kei­ne we­sent­li­chen Schät­zungs­än­de­run­gen vor­ge­nom­men oder an­ge­wen­det. Wei­te­re Aus­füh­run­gen zu Schät­zun­gen sind in den ent­spre­chen­den Anhangstabellen (z.B. Good­will, Rechts­fäl­le, Ge­winn­steu­ern, Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen etc.) be­schrie­ben.

 

3. Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätze

3.1. Konsolidierungsgrundsätze

Voll konsolidierte Gesellschaften

Die kon­so­li­dier­te Rech­nung um­fasst die Ab­schlüs­se der VP Bank AG, Va­duz, so­wie de­ren Toch­ter­ge­sell­schaf­ten, die alle als eine wirt­schaft­li­che Ein­heit dar­ge­stellt wer­den. Toch­ter­ge­sell­schaf­ten, die di­rekt oder in­di­rekt von der VP Bank Grup­pe kon­trol­liert wer­den, sind kon­so­li­diert. Toch­ter­ge­sell­schaf­ten wer­den ab dem Zeit­punkt kon­so­li­diert, an wel­chem die Kon­trol­le über­geht, und zu dem Zeit­punkt de­kon­so­li­diert, an dem die Kon­trol­le en­det.

 

Änderungen im Konsolidierungskreis

Die VP Bank AG, Va­duz, hat per 7. Ja­nu­ar 2015 die Ak­ti­en der Cen­trum Bank AG, Va­duz, voll­um­fäng­lich er­wor­ben. Ge­mäss In­ter­na­tio­nal Fi­nan­ci­al Re­porting Stan­dards (IFRS) wird die Cen­trum Bank AG ab die­sem Zeit­punkt in der Be­richt­er­stat­tung der VP Bank Grup­pe ab­sor­biert. Am 30. April 2015 er­folg­te die recht­li­che Fu­si­on zwi­schen der VP Bank AG und der Cen­trum Bank AG.

 

Methode der Kapitalkonsolidierung

Die Ka­pi­tal­kon­so­li­die­rung er­folgt nach der Ac­qui­si­ti­on-Me­tho­de. Da­bei wird das Ei­gen­ka­pi­tal der kon­so­li­dier­ten Ge­sell­schaft zum Er­werbs­zeit­punkt bzw. zum Zeit­punkt der Grün­dung mit dem Buch­wert der Be­tei­li­gung bei der Mut­ter­ge­sell­schaft ver­rech­net.

Nach der Erst­kon­so­li­die­rung wer­den Ver­än­de­run­gen aus der Ge­schäfts­tä­tig­keit, wel­che in der Ab­rech­nungs­pe­ri­ode im Pe­ri­od­en­er­geb­nis der Kon­zern­rech­nung ent­hal­ten sind, den Ge­winn­re­ser­ven zu­ge­wie­sen. Die Aus­wir­kun­gen kon­zern­in­ter­ner Ge­schäf­te wer­den bei der Er­stel­lung der kon­so­li­dier­ten Jah­res­rech­nung eli­mi­niert.

Die Min­der­heits­an­tei­le am Ei­gen­ka­pi­tal und am Kon­zern­er­geb­nis wer­den in der kon­so­li­dier­ten Bi­lanz und Er­folgs­rech­nung se­pa­rat aus­ge­wie­sen.

 

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften

Be­tei­li­gun­gen, auf wel­che die VP Bank Grup­pe ei­nen mass­geb­li­chen Ein­fluss hat, wer­den nach der Equi­ty-Me­tho­de bi­lan­ziert. Ein mass­geb­li­cher Ein­fluss wird in der Re­gel dann an­ge­nom­men, wenn die VP Bank Grup­pe di­rekt oder in­di­rekt 20 bis 50 Pro­zent der Stimm­rech­te hält.

Bei der Equi­ty-Me­tho­de wer­den die An­tei­le an ei­nem Un­ter­neh­men bei Er­werb zu An­schaf­fungs­kos­ten bi­lan­ziert. Nach dem Er­werb wird der Buch­wert der as­so­zi­ier­ten Ge­sell­schaft je­weils um den An­teil der Grup­pe am Ge­winn oder Ver­lust und an den er­folgs­neu­tra­len Ver­än­de­run­gen des Ei­gen­ka­pi­tals der as­so­zi­ier­ten Ge­sell­schaft er­höht bzw. ver­min­dert. 

Nach An­wen­dung der Equi­ty-Me­tho­de er­mit­telt der Kon­zern, ob es er­for­der­lich ist, ei­nen zu­sätz­li­chen Wert­min­de­rungs­auf­wand für die An­tei­le des Kon­zerns an as­so­zi­ier­ten Un­ter­neh­men zu er­fas­sen. Der Kon­zern er­mit­telt an je­dem Ab­schluss­stich­tag, ob ob­jek­ti­ve An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass der An­teil an ei­nem as­so­zi­ier­ten Un­ter­neh­men wert­ge­min­dert sein könn­te. Ist dies der Fall, so wird die Dif­fe­renz zwi­schen dem er­ziel­ba­ren Be­trag des An­teils am as­so­zi­ier­ten Un­ter­neh­men und dem Buch­wert des An­teils als Wert­min­de­rungs­auf­wand er­folgs­wirk­sam er­fasst.

 

3.2. Allgemeine Grundsätze

Handelstag versus Erfüllungstag

Beim Kauf oder Ver­kauf von fi­nan­zi­el­len Ver­mö­gens­wer­ten und Ver­bind­lich­kei­ten wird die Me­tho­de der Bi­lan­zie­rung zum Han­dels­tag an­ge­wen­det. Dies be­deu­tet, dass Trans­ak­tio­nen be­reits am Tag des Han­dels und nicht erst am Tag der Er­fül­lung in der Bi­lanz er­fasst wer­den.

 

Abgrenzung der Erträge

Er­trä­ge aus Dienst­leis­tun­gen wer­den er­fasst, wenn die Dienst­leis­tung er­bracht wur­de. Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­ge­büh­ren, De­pot­ge­büh­ren und ähn­li­che Er­trä­ge wer­den an­teil­mäs­sig wäh­rend der Dau­er der Dienst­leis­tung er­fasst. Zin­sen wer­den pe­ri­oden­ge­recht ab­ge­grenzt und er­fasst. Di­vi­den­den wer­den bei Zah­lungs­ein­gang er­fasst.

 

Fremdwährungsumrechnung

Funk­tio­na­le Wäh­rung und Prä­sen­ta­ti­ons­wäh­rung: Der kon­so­li­dier­te Fi­nanz­be­richt wird in Schwei­zer Fran­ken prä­sen­tiert.

Die Fremd­wäh­rungs­um­rech­nung in die funk­tio­na­le Wäh­rung er­folgt zum Wech­sel­kurs am Tag der Trans­ak­ti­on. Um­rech­nungs­dif­fe­ren­zen aus sol­chen Trans­ak­tio­nen und die Er­fol­ge aus der Um­rech­nung zu Bi­lanz­stich­tags­kur­sen für mo­ne­tä­re fi­nan­zi­el­le Ver­mö­gens­wer­te und fi­nan­zi­el­le Ver­bind­lich­kei­ten in Fremd­wäh­rung wer­den in der Er­folgs­rech­nung ver­bucht. 

Nicht rea­li­sier­te Wech­sel­kurs­dif­fe­ren­zen auf nicht­mo­ne­tä­ren Fi­nanz­ak­ti­ven sind Teil der Ver­än­de­rung ih­res Fair Va­lue. 

Für die Er­stel­lung der Kon­zern­rech­nung wer­den die auf eine Fremd­wäh­rung lau­ten­den Bi­lan­zen der Kon­zern­ge­sell­schaf­ten zu Stich­tags­kur­sen in Schwei­zer Fran­ken um­ge­rech­net. Für Po­si­tio­nen der Er­folgs­rech­nung, des sons­ti­gen Er­geb­nis­ses und der Geld­fluss­rech­nung ge­lan­gen Durch­schnitts­kur­se für die Be­richts­pe­ri­ode zur An­wen­dung. Um­rech­nungs­dif­fe­ren­zen, die sich aus den Ver­än­de­run­gen der Wech­sel­kur­se vom Jah­res­an­fang bis zum Jah­res­en­de und der Ab­wei­chung zwi­schen dem Jah­res­er­folg zu Durch­schnitts­kur­sen und zu End­kur­sen er­ge­ben, wer­den im sons­ti­gen Er­geb­nis er­fasst.

 

Gruppengesellschaften

Sämt­li­che Bi­lanz­po­si­tio­nen (ohne das Ei­gen­ka­pi­tal) wer­den zum Ta­ges­kurs des Bi­lanz­stich­tags in die Kon­zern­wäh­rung um­ge­rech­net. Die ein­zel­nen Po­si­tio­nen der Er­folgs­rech­nung wer­den zum Durch­schnitts­kurs der Pe­ri­ode um­ge­rech­net. Die aus der Um­rech­nung der Ab­schlüs­se in frem­der Wäh­rung ent­ste­hen­den Um­rech­nungs­dif­fe­ren­zen wer­den er­folgs­neu­tral mit dem Ei­gen­ka­pi­tal (Ge­winn­re­ser­ven) ver­rech­net.

Um­rech­nungs­dif­fe­ren­zen aus den Net­to-In­ves­ti­tio­nen in aus­län­di­sche Ge­sell­schaf­ten wer­den im Ei­gen­ka­pi­tal ver­bucht. Beim Ver­kauf wer­den sol­che Um­rech­nungs­dif­fe­ren­zen als Teil des Ver­kaufs­er­folgs in der Er­folgs­rech­nung er­fasst.

Good­will- und Fair-Va­lue-An­pas­sun­gen aus Ak­qui­si­tio­nen von aus­län­di­schen Ge­sell­schaf­ten wer­den als For­de­run­gen und Ver­pflich­tun­gen die­ser aus­län­di­schen Ge­sell­schaf­ten be­han­delt und zu Schluss­kur­sen am Bi­lanz­stich­tag um­ge­rech­net.

 

Inland versus Ausland

Un­ter «In­land» wird die Schweiz mit­ein­be­zo­gen.

 

Zahlungsmittelbestand

Der Zah­lungs­mit­tel­be­stand um­fasst die Po­si­tio­nen «Flüs­si­ge Mit­tel», «For­de­run­gen aus Geld­markt­pa­pie­ren» mit ei­ner Ur­sprungs­lauf­zeit von ma­xi­mal drei Mo­na­ten so­wie «For­de­run­gen ge­gen­über Ban­ken auf Sicht».

 

3.3. Finanzinstrumente

Allgemein

Die VP Bank Grup­pe un­ter­teilt die Fi­nanz­in­stru­men­te, zu de­nen auch her­kömm­li­che fi­nan­zi­el­le Ver­mö­gens­wer­te und Ver­pflich­tun­gen so­wie Ei­gen­ka­pi­tal­in­stru­men­te ge­hö­ren, wie folgt:

  • Über die Er­folgs­rech­nung zu ver­bu­chen­de Fi­nanz­in­stru­men­te («fair va­lue through pro­fit or loss (FVT­PL)») – «Han­dels­be­stän­de» und «Fi­nanz­in­stru­men­te, be­wer­tet zum Fair Va­lue»
  • Fi­nanz­in­stru­men­te, be­wer­tet zu fort­ge­führ­ten An­schaf­fungs­kos­ten
  • Fi­nanz­in­stru­men­te zum Fair Va­lue mit Er­fas­sung der Wer­tän­de­run­gen und Wert­min­de­run­gen in der Ge­samt­er­geb­nis­rech­nung («fair va­lue through other com­pre­hen­si­ve in­co­me» (FV­TO­CI))


Die Zu­ord­nung der Fi­nanz­in­stru­men­te er­folgt zum Zeit­punkt der erst­ma­li­gen Er­fas­sung nach den Kri­te­ri­en von IFRS 9. Die VP Bank Grup­pe wen­det seit dem 1. Ja­nu­ar 2011 IFRS 9 (2010) und seit dem 1. Ja­nu­ar 2015 IFRS 9 (2013) vor­zei­tig an. Falls die Hedge Be­din­gun­gen er­füllt sind, wen­det die VP Bank Grup­pe Hedge Ac­coun­ting ge­mäss IFRS 9 (2013) vor­zei­tig an.

 

Handelsbestände

Die Han­dels­be­stän­de set­zen sich aus Ak­ti­en, An­lei­hen, Edel­me­tal­len und struk­tu­rier­ten Pro­duk­ten zu­sam­men. Zu Han­dels­zwe­cken ge­hal­te­ne fi­nan­zi­el­le Ver­mö­gens­wer­te wer­den zum Fair Va­lue be­wer­tet. Short-Po­si­tio­nen in Wert­schrif­ten wer­den als Ver­pflich­tun­gen aus Han­dels­be­stän­den aus­ge­wie­sen. Rea­li­sier­te und un­rea­li­sier­te Ge­win­ne und Ver­lus­te wer­den nach Ab­zug der zu­ge­hö­ri­gen Trans­ak­ti­ons­kos­ten im Er­folg aus dem Han­dels­ge­schäft er­fasst. Zin­sen und Di­vi­den­den aus dem Han­dels­ge­schäft wer­den im Er­folg aus dem Han­dels­ge­schäft er­fasst.

Der Fair Va­lue ba­siert auf no­tier­ten Markt­prei­sen, wenn ein ak­ti­ver Markt vor­han­den ist. Falls kein ak­ti­ver Markt vor­han­den ist, wird der Fair Va­lue an­hand von Kurs­no­tie­run­gen von Händ­lern oder ex­ter­nen Preis­mo­del­len fest­ge­legt.

 

Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

An­la­gen, bei wel­chen die Ziel­set­zung dar­in be­steht, die fi­nan­zi­el­len Ver­mö­gens­wer­te zu hal­ten, um da­mit ver­trag­li­che Zah­lungs­strö­me zu er­zie­len und bei de­nen die ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Zah­lungs­strö­me ein­zig Zin­sen so­wie die Rück­zah­lung von Tei­len des No­mi­nal­werts be­inhal­ten, wer­den zu fort­ge­führ­ten An­schaf­fungs­kos­ten un­ter An­wen­dung der Ef­fek­tiv­zins­me­tho­de bi­lan­ziert.

Eine zu fort­ge­führ­ten An­schaf­fungs­kos­ten bi­lan­zier­te Fi­nanz­an­la­ge wird als wert­ge­min­dert ein­ge­stuft, wenn es wahr­schein­lich ist, dass nicht der ge­sam­te ge­mäss Ver­trag ge­schul­de­te Be­trag ein­bring­lich ist. Ur­sa­chen für eine Wert­min­de­rung kön­nen ge­gen­par­tei­en- oder län­der­spe­zi­fi­scher Na­tur sein. Wenn eine Wert­min­de­rung ein­ge­tre­ten ist, wird der Buch­wert er­folgs­wirk­sam im Er­folg Fi­nanz­an­la­gen auf den er­ziel­ba­ren Be­trag re­du­ziert. 

Zin­sen wer­den un­ter An­wen­dung der Ef­fek­tiv­zins­me­tho­de pe­ri­oden­ge­recht er­fasst und im Er­folg Zins­ge­schäft un­ter der Po­si­ti­on «Zins­er­trag aus Fi­nanz­in­stru­men­ten, be­wer­tet zu fort­ge­führ­ten An­schaf­fungs­kos­ten» aus­ge­wie­sen.

 

Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value (FVTPL)

Fi­nanz­in­stru­men­te, wel­che die oben ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen nicht er­fül­len, wer­den zum Fair Va­lue bi­lan­ziert. Ein dar­aus re­sul­tie­ren­der Er­folg wird im Er­folg Fi­nanz­an­la­gen un­ter der Po­si­ti­on «Er­folg auf Fi­nanz­in­stru­men­ten, be­wer­tet zum Fair Va­lue», aus­ge­wie­sen.

So­fern die Kri­te­ri­en ge­mäss IFRS 9 er­füllt sind, kann ein Fi­nanz­in­stru­ment bei sei­ner erst­ma­li­gen Er­fas­sung auch zu die­ser Ka­te­go­rie de­si­gniert und ent­spre­chend bi­lan­ziert wer­den.

Zin­sen und Di­vi­den­den wer­den im Er­folg Fi­nanz­an­la­gen un­ter den Po­si­tio­nen «Zins­er­trag aus Fi­nanz­in­stru­men­ten FVT­PL» und «Di­vi­den­den­er­trag aus Fi­nanz­in­stru­men­ten FVT­PL» aus­ge­wie­sen.

 

Finanzinstrumente zum Fair Value mit Erfassung der Wert­änderungen und Wertminderungen in der Gesamtergebnisrechnung (FVTOCI)

An­la­gen in Ei­gen­ka­pi­tal­in­stru­men­ten wer­den in der Bi­lanz zum Fair Va­lue an­ge­setzt. Wert­ver­än­de­run­gen wer­den er­folgs­wirk­sam er­fasst, aus­ser in den Fäl­len, in de­nen die VP Bank Grup­pe ent­schie­den hat, die­se zum Fair Va­lue mit Er­fas­sung der Ver­än­de­rung im sons­ti­gen Ge­samt­er­geb­nis («at fair va­lue through other com­pre­hen­si­ve in­co­me») anzu­set­zen.

Bei Ei­gen­ka­pi­tal­in­stru­men­ten mit lang­fris­ti­gem An­la­ge­ho­ri­zont von rund zehn Jah­ren wird die OCI-Op­ti­on an­ge­wen­det. Vor al­lem bei Pri­va­te Equi­ty In­vest­ments steht die lang­fris­ti­ge Wert­ge­ne­rie­rung im Vor­der­grund.

Di­vi­den­den wer­den im Er­folg aus Fi­nanz­an­la­gen un­ter der Po­si­ti­on «Di­vi­den­den aus Fi­nanz­in­stru­men­ten FV­TO­CI» aus­ge­wie­sen.

 

Banken- und Kundenausleihungen

For­de­run­gen ge­gen­über Ban­ken und Kun­den wer­den bei erst­ma­li­ger Er­fas­sung zu ef­fek­ti­ven Kos­ten be­wer­tet, was dem Fair Va­lue bei Ge­wäh­rung der Aus­lei­hun­gen ent­spricht. Die Fol­ge­be­wer­tung er­folgt zu amor­ti­sier­ten Kos­ten, wo­bei die Ef­fek­tiv­zins­me­tho­de an­ge­wen­det wird. Zin­sen auf nicht über­fäl­li­gen Aus­lei­hun­gen wer­den pe­ri­oden­ge­recht ab­ge­grenzt und nach der Ef­fek­tiv­zins­me­tho­de im «Er­folg Zins­ge­schäft» aus­ge­wie­sen.

Die Buch­wer­te von For­de­run­gen, für die Mi­cro Fair Va­lue Hedge Ac­coun­ting an­ge­wen­det wird, wer­den um die dem ab­ge­si­cher­ten Ri­si­ko zu­zu­rech­nen­den Fair-Va­lue Ände­run­gen an­ge­passt. Bei An­wen­dung von Port­fo­lio Fair Va­lue Hedge Ac­coun­ting wer­den die Fair-Va­lue-Ände­run­gen in der Bi­lanz­po­si­ti­on «Sons­ti­ge Ak­ti­ven» er­fasst.

 

Gefährdete Ausleihungen

Ge­fähr­de­te Aus­lei­hun­gen sind Aus­stän­de von Kun­den und Ban­ken, bei de­nen un­wahr­schein­lich ist, dass der Schuld­ner sei­nen Ver­pflich­tun­gen nach­kom­men kann. Ur­sa­chen für eine Wert­min­de­rung sind ge­gen­par­tei­en- oder län­der­spe­zi­fi­scher Na­tur. Zins­er­trä­ge auf ge­fähr­de­ten Aus­lei­hun­gen wer­den pe­ri­oden­ge­recht ab­ge­grenzt. Eine Wert­be­rich­ti­gung für Kre­dit­ri­si­ken wird als Her­ab­set­zung des Buch­wer­tes ei­ner For­de­rung in der Bi­lanz er­fasst. Der Wert­min­de­rungs­be­trag be­misst sich im We­sent­li­chen nach der Dif­fe­renz zwi­schen dem Buch­wert und dem vor­aus­sicht­lich ein­bring­li­chen Be­trag un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Li­qui­da­ti­ons­er­lö­ses aus der Ver­wer­tung all­fäl­li­ger Si­cher­hei­ten. Für Aus­ser­bi­lanz­po­si­tio­nen, wie eine fes­te Zu­sa­ge, wird da­ge­gen eine Rück­stel­lung für Kre­dit­ri­si­ken un­ter den Rück­stel­lun­gen aus­ge­wie­sen. Für la­tent vor­han­de­ne, bis­her noch nicht iden­ti­fi­zier­te Kre­dit­ri­si­ken auf Port­fo­li­o­ba­sis be­ste­hen Port­fo­li­o­wert­be­rich­ti­gun­gen. Für alle ge­fähr­de­ten For­de­run­gen wird min­des­tens ein­mal jähr­lich eine Bo­ni­täts­prü­fung vor­ge­nom­men. Falls sich im Ver­gleich zu frü­he­ren Schät­zun­gen Ände­run­gen be­züg­lich Be­trag und Zeit­punkt der er­war­te­ten künf­ti­gen Zah­lungs­strö­me er­ge­ben, wird die Wert­be­rich­ti­gung für Kre­dit­ri­si­ken an­ge­passt und un­ter Wert­be­rich­ti­gun­gen für Kre­dit­ri­si­ken bzw. Auf­lö­sung von nicht mehr not­wen­di­gen Wert­be­rich­ti­gun­gen und Rück­stel­lun­gen er­folgs­wirk­sam ver­bucht.

 

Überfällige Ausleihungen

Eine Aus­lei­hung gilt als über­fäl­lig oder er­trags­los, wenn eine we­sent­li­che ver­trag­lich ver­ein­bar­te Zah­lung 90 Tage oder län­ger ver­säumt wur­de. Sol­che Aus­lei­hun­gen wer­den nicht als ge­fähr­det ein­ge­stuft, so­fern da­von aus­ge­gan­gen wird, dass sie durch be­ste­hen­de Si­cher­hei­ten noch ge­deckt sind.

 

Verpflichtungen gegenüber Banken und Kunden

Im Rah­men des Mi­cro Fair Va­lue Hedge Ac­coun­tings wer­den ge­si­cher­te Ver­bind­lich­kei­ten um die dem ab­ge­si­cher­ten Ri­si­ko zu­zu­rech­nen­den Fair-Va­lue-Ände­run­gen an­ge­passt. Bei An­wen­dung von Port­fo­lio Fair Va­lue Hedge Ac­coun­ting wer­den die Fair-Va­lue-Ände­run­gen in der Bi­lanz­po­si­ti­on «Sons­ti­ge Pas­si­ven» er­fasst. 

 

Derivative Finanzinstrumente

De­ri­va­ti­ve Fi­nanz­in­stru­men­te wer­den zum Fair Va­lue be­wer­tet und in der Bi­lanz aus­ge­wie­sen. Der Fair Va­lue wird auf­grund von Bör­sen­no­tie­run­gen oder Op­ti­ons­preis­mo­del­len er­mit­telt. Rea­li­sier­te bzw. un­rea­li­sier­te Ge­win­ne und Ver­lus­te wer­den er­folgs­wirk­sam ver­bucht.

Die VP Bank Grup­pe ver­wen­det die fol­gen­den De­ri­va­te so­wohl für Han­dels- als auch für Ab­si­che­rungs­zwe­cke. Sie las­sen sich in die fol­gen­den Haupt­ka­te­go­ri­en un­ter­tei­len:

  • Swaps: Swaps sind Trans­ak­tio­nen, bei de­nen zwei Par­tei­en Mit­tel­flüs­se (Cash­flows) auf ei­nem be­stimm­ten No­mi­nal­be­trag für eine im Vor­aus fest­ge­leg­te Dau­er un­ter­ein­an­der aus­tau­schen. Zins­s­waps: Zins­s­waps sind Zins­de­ri­va­te, die fest­ver­zins­li­che In­stru­men­te (zum Bei­spiel nicht struk­tu­rier­te, fest­ver­zins­li­che An­lei­hen oder ge­deck­te Schuld­ver­schrei­bun­gen) ge­gen Fair-Va­lue-Ver­än­de­run­gen auf­grund von Markt­zins­än­de­run­gen schüt­zen.
  • Wäh­rungs­swaps: Wäh­rungs­swaps be­inhal­ten den Aus­tausch von Zins­zah­lun­gen, die auf Ba­sis­be­trä­gen mit zwei un­ter­schied­li­chen Wäh­run­gen und Re­fe­renz­zins­sät­zen be­ru­hen, und um­fas­sen im All­ge­mei­nen auch den Aus­tausch der No­mi­nal­be­trä­ge zu Be­ginn oder am Ende der ver­trag­lich fest­ge­leg­ten Lauf­zeit. Wäh­rungs­swaps wer­den üb­li­cher­wei­se aus­ser­börs­lich ge­han­delt.
  • Ter­min­kon­trak­te und Fu­tures: Ter­min­kon­trak­te und Fu­tures sind ver­trag­li­che Ver­pflich­tun­gen, ein Fi­nanz­in­stru­ment oder Roh­stof­fe an ei­nem künf­ti­gen Da­tum und zu ei­nem fest­ge­leg­ten Preis zu kau­fen oder zu ver­kau­fen. Ter­min­kon­trak­te sind mass­ge­schnei­der­te Ver­ein­ba­run­gen, wel­che zwi­schen Par­tei­en aus­ser­börs­lich (OTC) abge­wi­ckelt wer­den. Fu­tures hin­ge­gen sind stan­dar­di­sier­te Kon­trak­te, die an re­gu­lier­ten Bör­sen ab­ge­schlos­sen wer­den.
  • Op­tio­nen und War­rants: Op­tio­nen und War­rants sind ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen, bei de­nen der Ver­käu­fer (Schrei­ber) dem Käu­fer in der Re­gel das Recht, aber nicht die Ver­pflich­tung ein­räumt, an be­zie­hungs­wei­se vor ei­nem be­stimm­ten Da­tum eine be­stimm­te Men­ge ei­nes Fi­nanz­in­stru­ments oder ei­nes Roh­stoffs zu ei­nem im Vor­aus fest­ge­leg­ten Preis ent­we­der zu kau­fen (Call-Op­ti­on) oder zu ver­kau­fen (Put-Op­ti­on). Der Käu­fer be­zahlt dem Ver­käu­fer für die­ses Recht eine Prä­mie. Es gibt auch Op­tio­nen mit ei­ner kom­ple­xe­ren Zah­lungs­struk­tur. Op­tio­nen kön­nen aus­ser­börs­lich oder an re­gu­lier­ten Bör­sen ge­han­delt wer­den. Sie kön­nen auch in Form ei­ner Wert­schrift (War­rant) ge­han­delt wer­den.

 

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)

Die VP Bank Grup­pe wen­det seit dem 1. Ja­nu­ar 2011 IFRS 9 (2010) und seit dem 1. Ja­nu­ar 2015 IFRS 9 (2013) vor­zei­tig an. Falls die Hedge Be­din­gun­gen er­füllt sind, wen­det die VP Bank Grup­pe Hedge Ac­coun­ting ge­mäss IFRS 9 (2013) an.

Die VP Bank setzt ge­mäss Ri­si­ko­po­li­tik der Grup­pe be­stimm­te De­ri­va­te für Ab­si­che­rungs­ge­schäf­te ein. Aus öko­no­mi­scher Sicht glei­chen sich die ge­gen­läu­fi­gen Be­wer­tungs­ef­fek­te aus dem Grund- und dem Si­che­rungs­ge­schäft aus. Da die­se Ge­schäf­te aber nicht den stren­gen und spe­zi­fi­schen IFRS-Richt­li­ni­en ent­spre­chen, kommt es buch­hal­te­risch zu ei­ner asym­me­tri­schen Ab­bil­dung der Wert­ver­än­de­run­gen von Grund- und Si­che­rungs­ge­schäft. Ver­än­de­run­gen des Fair Va­lue sol­cher De­ri­va­te wer­den in der ent­spre­chen­den Pe­ri­ode im Er­folg Han­dels- re­spek­ti­ve Zins­ge­schäft aus­ge­wie­sen.

Die Re­ge­lun­gen zur Bi­lan­zie­rung von Si­che­rungs­be­zie­hun­gen (Hedge Ac­coun­ting) kön­nen frei­wil­lig an­ge­wen­det wer­den. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen er­mög­licht die An­wen­dung von Hedge Ac­coun­ting die Ab­bil­dung der Ri­si­ko­ma­nage­ment­tä­tig­kei­ten ei­nes Un­ter­neh­mens im Jah­res­ab­schluss. Dies ge­schieht durch Ge­gen­über­stel­lung der Auf­wen­dun­gen und Er­trä­ge der Si­che­rungs­in­stru­men­te ei­ner­seits und den Auf­wen­dun­gen und Er­trä­gen aus den in Hin­blick auf be­stimm­te Ri­si­ken de­si­gnier­ten Grund­ge­schäf­ten an­de­rer­seits.

Eine Si­che­rungs­be­zie­hung kann im Rah­men von Hedge Ac­coun­ting ab­ge­bil­det wer­den, wenn alle der nach­fol­gen­- den qua­li­ta­ti­ven Merk­ma­le er­füllt sind:

  • Die Si­che­rungs­be­zie­hung be­steht aus zu­läs­si­gen Si­che­rungs­in­stru­men­ten und zu­läs­si­gen Grund­ge­schäf­ten;
  • Zu Be­ginn der Si­che­rungs­be­zie­hung liegt eine for­mel­le De­si­gna­ti­on und Do­ku­men­ta­ti­on vor, die Be­zug auf die Ri­si­ko­ma­nage­ment­stra­te­gie und -ziel­set­zung des Un­ter­neh­mens für die­se Si­che­rung nimmt;
  • Die Si­che­rungs­be­zie­hung er­füllt die An­for­de­run­gen an die Ef­fek­ti­vi­tät.


Die Si­che­rungs­be­zie­hung muss ab dem Zeit­punkt ih­rer Be­grün­dung do­ku­men­tiert wer­den. Die Do­ku­men­ta­ti­on um­fasst ins­be­son­de­re die Iden­ti­fi­ka­ti­on des Si­che­rungs­in­stru­ments und des ge­si­cher­ten Grund­ge­schäfts so­wie die Kenn­zeich­nung des ge­si­cher­ten Ri­si­kos und der Me­tho­dik zur Be­stim­mung der Ef­fek­ti­vi­tät der Si­che­rungs­be­zie­hung. Um sich für die bi­lan­zi­el­le Ab­bil­dung im Rah­men von Hedge Ac­coun­ting zu qua­li­fi­zie­ren, muss die Si­che­rungs­be­zie­hung den fol­gen­den An­for­de­run­gen an die Ef­fek­ti­vi­tät zu Be­ginn je­der Si­che­rungs­pe­ri­ode ge­nü­gen:

  • Es be­steht ein wirt­schaft­li­cher Zu­sam­men­hang zwi­schen Grund­ge­schäft und Si­che­rungs­in­stru­ment;
  • Das Aus­fall­ri­si­ko do­mi­niert nicht die Wer­tän­de­run­gen, die sich aus der wirt­schaft­li­chen Si­che­rung er­ge­ben;
  • Die Si­che­rungs­quo­te (Hedge Ra­tio) spie­gelt die zur tat­säch­li­chen wirt­schaft­li­chen Si­che­rung ein­ge­setz­te Men­ge des Grund­ge­schäfts so­wie die Men­ge des Si­che­rungs­in­stru­ments zu­tref­fend wi­der.


De­ri­va­ti­ve Fi­nanz­in­stru­men­te wer­den vom Kon­zern im Rah­men des Ri­si­ko­ma­nage­ments haupt­säch­lich zur Steue­rung von Zins- und Fremd­wäh­rungs­ri­si­ken ein­ge­setzt. Wenn de­ri­va­ti­ve und nicht de­ri­va­ti­ve Fi­nanz­in­stru­men­te be­stimm­te Kri­te­ri­en er­fül­len, kön­nen sie als Ab­si­che­rungs­in­stru­men­te ein­ge­stuft wer­den, und zwar zur Ab­si­che­rung der Ver­än­de­run­gen des Fair Va­lue von er­fass­ten Ver­mö­gens­wer­ten und Ver­bind­lich­kei­ten (Fair Va­lue Hedge Ac­coun­ting), zur Ab­si­che­rung der Schwan­kun­gen er­war­te­ter künf­ti­ger Cash­flows, wel­che er­fass­ten Ver­mö­gens­wer­ten oder Ver­bind­lich­kei­ten oder vor­ge­se­he­nen Trans­ak­tio­nen mit ei­ner ho­hen Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit zu­ge­ord­net sind (Cash Flow Hedge Ac­coun­ting), oder zur Ab­si­che­rung ei­ner Net­to­in­ves­ti­ti­on in ei­nen aus­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb (Ab­si­che­rung von Net­to­in­ves­ti­tio­nen).

 

Fair Value Hedge Accounting

IFRS 9 sieht die An­wen­dung des Fair Va­lue Hedge Ac­coun­tings zur Ver­mei­dung ein­sei­ti­ger Er­geb­nis­ef­fek­te für De­ri­va­te vor, die der Ab­si­che­rung des bei­zu­le­gen­den Zeit­wer­tes bi­lan­zier­ter Ver­mö­gens­wer­te oder Ver­bind­lich­kei­ten ge­gen ein oder meh­re­re fest­ge­leg­te Ri­si­ken dient. Ei­nem Markt­zins­ri­si­ko be­zie­hungs­wei­se Zins­än­de­rungs­ri­si­ko un­ter­lie­gen ins­be­son­de­re die Kre­dit­ge­schäf­te des Kon­zerns und die Wert­pa­pier­be­stän­de, so­fern es sich um fest­ver­zins­li­che Pa­pie­re han­delt. Zur Ab­si­che­rung die­ser Ri­si­ken wer­den vor al­lem Zins­s­waps ver­wen­det. Ge­mäss den Re­ge­lun­gen des Fair Va­lue Hedge Ac­coun­tings wer­den die zur Ab­si­che­rung ein­ge­setz­ten de­ri­va­ti­ven Fi­nanz­in­stru­men­te zum Fair Va­lue als Markt­wer­te aus de­ri­va­ti­ven Si­che­rungs­in­stru­men­ten bi­lan­ziert. Für den ge­si­cher­ten Ver­mö­gens­wert be­zie­hungs­wei­se die ge­si­cher­te Ver­bind­lich­keit sind die aus dem ge­si­cher­ten Ri­si­ko re­sul­tie­ren­den ge­gen­läu­fi­gen Fair-Va­lue-Ände­run­gen eben­falls bi­lan­zi­ell zu er­fas­sen. Die ge­gen­läu­fi­gen Be­wer­tungs­än­de­run­gen aus den Si­che­rungs­in­stru­men­ten so­wie aus den ge­si­cher­ten Grund­ge­schäf­ten wer­den er­folgs­wirk­sam in der Er­folgs­rech­nung als Er­folg Hedge Ac­coun­ting er­fasst. Der Teil der Zeit­wer­tän­de­run­gen, der nicht dem ab­ge­si­cher­ten Ri­si­ko zu­zu­rech­nen ist, wird ent­spre­chend den Re­geln der zu­ge­hö­ri­gen Be­wer­tungs­ka­te­go­rie be­han­delt. 

Cash Flow Hedge Ac­coun­ting so­wie Port­fo­lio Fair Va­lue Hedges wur­den we­der in der lau­fen­den noch in der Vor­jah­res­pe­ri­ode an­ge­wen­det.

 

Ausgegebene Schuldtitel

Die Kas­sen­ob­li­ga­tio­nen wer­den zum Aus­ga­be­wert er­fasst und zu fort­ge­führ­ten An­schaf­fungs­kos­ten be­wer­tet.

An­lei­hen wer­den bei erst­ma­li­ger Er­fas­sung zum Fair Va­lue ab­züg­lich Trans­ak­ti­ons­kos­ten er­fasst. Der Fair Va­lue ent­spricht der er­hal­te­nen Ge­gen­leis­tung. An­schlies­send er­folgt die Bi­lan­zie­rung zu amor­ti­sier­ten Kos­ten. Da­bei wird die Ef­fek­tiv­zins­me­tho­de an­ge­wandt, um die Dif­fe­renz zwi­schen Aus­ga­be­preis und Rück­zah­lungs­be­trag über die Lauf­zeit des Schuld­ti­tels zu amor­ti­sie­ren.

 

Eigene Aktien

Von der VP Bank Grup­pe ge­hal­te­ne Ak­ti­en der VP Bank AG, Va­duz, wer­den im Ei­gen­ka­pi­tal als ei­ge­ne Ak­ti­en aus­ge­wie­sen und zu An­schaf­fungs­kos­ten in Ab­zug ge­bracht. Ver­än­de­run­gen des Fair Va­lue wer­den nicht er­fasst. Die Dif­fe­renz zwi­schen dem Ver­kaufs­er­lös der ei­ge­nen Ak­ti­en und den ent­spre­chen­den An­schaf­fungs­kos­ten wird un­ter den Ka­pi­tal­re­ser­ven aus­ge­wie­sen.

 

Repurchase- und Reverse-Repurchase-Geschäfte

Repo- bzw. Re­ver­se-Repo-Ge­schäf­te die­nen der Re­fi­nan­zie­rung bzw. Fi­nan­zie­rung oder Be­schaf­fung von Ef­fek­ten ei­ner be­stimm­ten Gat­tung. Die­se wer­den als Vor­schuss ge­gen De­ckung durch Wert­schrif­ten oder als Bar­ein­la­ge mit Ver­pfän­dung von ei­ge­nen Wert­schrif­ten ver­bucht.

Er­hal­te­ne und ge­lie­fer­te Wert­pa­pie­re wer­den nur dann bi­lanz­wirk­sam er­fasst bzw. aus­ge­bucht, wenn die Kon­trol­le über die ver­trag­li­chen Rech­te (Ri­si­ken und Chan­cen aus Ei­gen­tum), wel­che die­se Wert­schrif­ten be­inhal­ten, ab­ge­tre­ten wird. Die Fair Va­lues der er­hal­te­nen oder ge­lie­fer­ten Wert­schrif­ten wer­den lau­fend über­wacht, um ge­ge­be­nen­falls zu­sätz­li­che Si­cher­hei­ten ge­mäss den ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen be­reit­zu­stel­len oder ein­zu­for­dern. 

 

Securities-Lending- und -Borrowing-Geschäfte

Die aus­ge­lie­he­nen und ge­borg­ten Fi­nanz­in­stru­men­te, die zum Fair Va­lue be­wer­tet wer­den und für wel­che die VP Bank Grup­pe als Prin­ci­pal auf­tritt, sind in den For­de­run­gen bzw. Ver­pflich­tun­gen ge­gen­über Kun­den und Ban­ken bi­lan­ziert.

Se­cu­ri­ties-Len­ding- und -Bor­ro­wing-Ge­schäf­te, in de­nen die VP Bank Grup­pe als Agen­tin auf­tritt, wer­den in der Aus­ser­bi­lanz er­fasst. 

Er­hal­te­ne oder be­zahl­te Ge­büh­ren wer­den im Kom­mis­si­ons­er­folg ver­bucht.

 

3.4. Übrige Grundsätze

Rückstellungen

Rück­stel­lun­gen wer­den nur dann bi­lan­ziert, wenn die VP Bank Grup­pe eine Ver­pflich­tung ge­gen­über Drit­ten hat, wel­che auf ein Er­eig­nis in der Ver­gan­gen­heit zu­rück­zu­füh­ren ist, wenn der Ab­fluss von Res­sour­cen mit wirt­schaft­li­chem Nut­zen zur Er­fül­lung die­ser Ver­pflich­tung wahr­schein­lich ist und wenn die Ver­pflich­tung zu­ver­läs­sig ge­schätzt wer­den kann. Ist ein Mit­tel­ab­fluss nicht wahr­schein­lich oder kann die Höhe der Ver­pflich­tung nicht zu­ver­läs­sig ge­schätzt wer­den, wird eine Even­tual­ver­pflich­tung aus­ge­wie­sen.

 

Wertminderungen im Anlagevermögen («Impairment»)

Die Wert­hal­tig­keit von Sach­an­la­gen wird im­mer dann über­prüft, wenn auf­grund von Er­eig­nis­sen oder ver­än­der­ten Um­stän­den eine Über­be­wer­tung der Buch­wer­te mög­lich zu sein scheint. Über­steigt der Buch­wert den rea­li­sier­ba­ren Wert, wird eine Wert­be­rich­ti­gung ver­bucht. Eine all­fäl­li­ge Wert­auf­ho­lung zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt wird er­folgs­wirk­sam er­fasst.

Die Wert­hal­tig­keit von Good­will wird min­des­tens ein­mal jähr­lich über­prüft. Wenn der Buch­wert den rea­li­sier­ba­ren Wert über­steigt, er­folgt eine Son­der­ab­schrei­bung.

 

Sachanlagen

In den Sach­an­la­gen sind Bank­ge­bäu­de, an­de­re Lie­gen­schaf­ten, Mo­bi­li­ar und Ma­schi­nen so­wie In­for­ma­tik­sys­te­me ent­hal­ten. Die Be­wer­tung er­folgt zu An­schaf­fungs­kos­ten, ab­züg­lich be­triebs­wirt­schaft­lich not­wen­di­ger Ab­schrei­bun­gen.

Sach­an­la­gen wer­den ak­ti­viert, so­fern die An­schaf­fungs- oder Her­stell­kos­ten ver­läss­lich er­mit­telt wer­den kön­nen, die­se die Ak­ti­vie­rungs­gren­ze über­stei­gen und die Sach­an­la­gen ei­nen künf­ti­gen wirt­schaft­li­chen Nut­zen brin­gen. 

Die Ab­schrei­bun­gen er­fol­gen li­ne­ar über die ge­schätz­te Nut­zungs­dau­er:

Ge­schätz­te Nut­zungs­dau­er

25 Jah­re

kei­ne Ab­schrei­bung

5 bis 8 Jah­re

3 bis 7 Jah­re

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Ab­schrei­bungs­me­tho­den und Nut­zungs­dau­er wer­den je­weils per Jah­res­en­de über­prüft. 

Ge­ring­fü­gi­ge An­schaf­fun­gen wer­den di­rekt dem Sach­auf­wand be­las­tet. Un­ter­halts- und Re­no­vie­rungs­auf­wand wird in der Re­gel un­ter dem Sach­auf­wand ver­bucht. Wenn der Auf­wand sub­stan­zi­ell ist und eine we­sent­li­che Wert­stei­ge­rung zur Fol­ge hat, er­folgt eine Ak­ti­vie­rung. Die­se wird über die Nut­zungs­dau­er ab­ge­schrie­ben. Ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Sach­an­la­gen wer­den als üb­ri­ger Er­folg aus­ge­wie­sen. Ver­lus­te aus Ver­käu­fen füh­ren zu zu­sätz­li­chen Ab­schrei­bun­gen auf dem An­la­ge­ver­mö­gen.

 

Goodwill

Falls bei ei­ner Ak­qui­si­ti­on die Er­werbs­kos­ten hö­her sind als die über­nom­me­nen und nach kon­zern­ein­heit­li­chen Richt­li­ni­en be­wer­te­ten Net­to-Ak­ti­ven (ein­schliess­lich iden­ti­fi­zier­ba­rer und ak­ti­vier­ba­rer im­ma­te­ri­el­ler Ver­mö­gens­wer­te), bil­det die ver­blei­ben­de Grös­se den er­wor­be­nen Good­will. Der Good­will wird in der Bi­lanz ak­ti­viert und jähr­lich auf all­fäl­li­ge Wert­be­rich­ti­gun­gen über­prüft. Die Er­fas­sung ei­nes Good­wills er­folgt in Ori­gi­nal­wäh­rung und wird am Bi­lanz­stich­tag zu Schluss­kur­sen um­ge­rech­net.

 

Immaterielle Vermögenswerte

Ge­kauf­te Soft­ware wird ak­ti­viert und über drei bis sie­ben Jah­re ab­ge­schrie­ben. Ge­ring­fü­gi­ge An­schaf­fun­gen wer­den di­rekt dem Sach­auf­wand be­las­tet.

In­tern ge­ne­rier­te im­ma­te­ri­el­le Ver­mö­gens­wer­te wie bei­spiels­wei­se Soft­ware wer­den ak­ti­viert, so­fern die Ak­ti­vie­rungs­vor­aus­set­zun­gen ge­mäss IAS 38 ge­ge­ben sind, das heisst, es wahr­schein­lich ist, dass der Grup­pe der künf­ti­ge wirt­schaft­li­che Nut­zen aus dem Ver­mö­gens­wert zu­flies­sen wird und die Kos­ten des Ver­mö­gens­werts so­wohl iden­ti­fi­ziert als auch zu­ver­läs­sig be­mes­sen wer­den kön­nen. In­tern ent­wi­ckel­te Soft­ware, wel­che die­se Kri­te­ri­en er­füllt, und ge­kauf­te Soft­ware wer­den un­ter Soft­ware bi­lan­ziert. Die ak­ti­vier­ten Wer­te wer­den li­ne­ar über die Nut­zungs­dau­er ab­ge­schrie­ben. Die Ab­schrei­bungs­dau­er be­trägt drei bis sie­ben Jah­re. 

An­de­re im­ma­te­ri­el­le An­la­ge­wer­te ent­hal­ten se­pa­rat iden­ti­fi­zier­ba­re im­ma­te­ri­el­le Wer­te, die aus Ak­qui­si­tio­nen so­wie ge­wis­sen ge­kauf­ten Kun­den­wer­ten und Ähn­li­chem re­sul­tie­ren und über eine ge­schätz­te Nut­zungs­dau­er von fünf bis zehn Jah­ren li­ne­ar amor­ti­siert wer­den. An­de­re im­ma­te­ri­el­le An­la­ge­wer­te wer­den in der Bi­lanz zu An­schaf­fungs­kos­ten zum Zeit­punkt der Ak­qui­si­ti­on ak­ti­viert.

 

Steuern und latente Steuern

Die lau­fen­den Ge­winn­steu­ern wer­den auf Ba­sis der an­wend­ba­ren Steu­er­ge­set­ze der ein­zel­nen Län­der be­rech­net und als Auf­wand in der Rech­nungs­pe­ri­ode, in wel­cher die ent­spre­chen­den Ge­win­ne an­fal­len, er­fasst. In der Bi­lanz wer­den sie als Steu­er­ver­pflich­tun­gen aus­ge­wie­sen.

Die Steu­er­ef­fek­te aus zeit­li­chen Un­ter­schie­den zwi­schen den in der Kon­zern­bi­lanz aus­ge­wie­se­nen Wer­ten von Ak­ti­ven und Ver­pflich­tun­gen und de­ren Steu­er­wer­te wer­den als la­ten­te Steu­er­for­de­run­gen bzw. la­ten­te Steu­er­­ver­pflich­tun­gen bi­lan­ziert. La­ten­te Steu­er­for­de­run­gen aus zeit­li­chen Un­ter­schie­den oder aus steu­er­lich ver­re­chen­ba­ren Ver­lust­vor­trä­gen wer­den dann ak­ti­viert, wenn es wahr­schein­lich ist, dass ge­nü­gend steu­er­ba­re Ge­win­ne ver­füg­bar sein wer­den, ge­gen wel­che die­se Un­ter­schie­de bzw. Ver­lust­vor­trä­ge ver­rech­net wer­den kön­nen.

La­ten­te Steu­er­for­de­run­gen und Steu­er­ver­pflich­tun­gen wer­den ge­mäss den Steu­er­sät­zen be­rech­net, die vor­aus­sicht­lich in der Rech­nungs­pe­ri­ode gel­ten, in der die­se Steu­er­for­de­run­gen rea­li­siert oder die­se Steu­er­ver­pflich­tun­gen be­gli­chen wer­den.

Steu­er­for­de­run­gen und Steu­er­ver­pflich­tun­gen wer­den dann mit­ein­an­der ver­rech­net, wenn sie sich auf das­sel­be Steu­er­sub­jekt be­zie­hen, die­sel­be Steu­er­ho­heit be­tref­fen und ein durch­setz­ba­res Recht zu ih­rer Ver­rech­nung be­steht.

La­ten­te Steu­ern wer­den di­rekt dem Ei­gen­ka­pi­tal gut­ge­schrie­ben oder be­las­tet, wenn sich die Steu­er auf Po­si­tio­nen be­zieht, die in der glei­chen oder ei­ner an­de­ren Pe­ri­ode un­mit­tel­bar dem Ei­gen­ka­pi­tal gut­ge­schrie­ben oder be­las­tet wor­den sind. 

Die aus der Nut­zung von als künf­tig rea­li­sier­bar ein­ge­schätz­ten Ver­lust­vor­trä­gen er­war­te­ten Steu­er­er­spar­nis­se wer­den ak­ti­viert. Bei der Be­wer­tung ei­nes ak­ti­vier­ten Ver­mö­gens­wer­tes für künf­ti­ge Steu­er­ent­las­tun­gen wird die Wahr­schein­lich­keit der Rea­li­sie­rung des er­war­te­ten Steu­er­vor­teils be­rück­sich­tigt. Die Ver­mö­gens­wer­te aus künf­ti­gen Steu­er­ent­las­tun­gen um­fas­sen ak­ti­ve la­ten­te Steu­ern aus tem­po­rä­ren Dif­fe­ren­zen zwi­schen den in der Kon­zern­bi­lanz an­ge­setz­ten Buch­wer­ten und steu­er­li­chen Wert­an­sät­zen so­wie die Steu­er­er­spar­nis­se aus als künf­tig rea­li­sier­bar ein­ge­schätz­ten Ver­lust­vor­trä­gen. La­ten­te Steu­er­an­sprü­che in ei­nem Steu­er­ho­heits­ge­biet wer­den mit la­ten­ten Steu­er­schul­den des­sel­ben Ge­bie­tes ver­rech­net, wenn das Un­ter­neh­men ei­nen An­spruch auf Ver­rech­nung tat­säch­li­cher Steu­er­schul­den und Steu­er­an­sprü­che hat und die Steu­ern von der glei­chen Steu­er­be­hör­de er­ho­ben wer­den; die Ver­rech­nung er­folgt, so­weit sich die Fris­tig­kei­ten ent­spre­chen. 

 

Vorsorgeeinrichtungen

Die VP Bank Grup­pe un­ter­hält im In- und Aus­land eine An­zahl von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen für die Mit­ar­bei­ten­den. Dar­un­ter sind so­wohl leis­tungs- als auch bei­trags­ori­en­tier­te Plä­ne. 

Die Be­rech­nung der bi­lan­zier­ten Ab­gren­zun­gen und Ver­bind­lich­kei­ten ge­gen­über die­sen Ein­rich­tun­gen ba­sie­ren auf sta­tis­ti­schen und ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­schen Be­rech­nun­gen von Gut­ach­tern.

Für leis­tungs­ori­en­tier­te Vor­sor­ge­plä­ne wer­den die Vor­sor­ge­kos­ten auf Ba­sis von un­ter­schied­li­chen wirt­schaft­li­chen und de­mo­gra­phi­schen An­nah­men mit­tels der Me­tho­de der lau­fen­den Ein­mal­prä­mie (Pro­jec­ted Unit Credit Me­tho­de) be­stimmt. Da­bei wer­den die bis zum Be­wer­tungs­stich­tag zu­rück­ge­leg­ten Ver­si­che­rungs­jah­re be­rück­sich­tigt. Zu den von der Grup­pe ein­zu­schät­zen­den Be­rech­nungs­an­nah­men ge­hö­ren un­ter an­de­rem Er­war­tun­gen über die künf­ti­ge Ge­halts­ent­wick­lung, die lang­fris­ti­ge Ver­zin­sung von Al­ters­gut­ha­ben, das Pen­sio­nie­rungs­ver­hal­ten so­wie die Le­bens­er­war­tung. Die Be­wer­tun­gen wer­den jähr­lich von un­ab­hän­gi­gen Ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­kern durch­ge­führt. Die Be­wer­tung des Vor­sor­ge­ver­mö­gens er­folgt jähr­lich zu Markt­wer­ten.

Die Vor­sor­ge­kos­ten set­zen sich aus drei Kom­po­nen­ten zu­sam­men:

  • Dienst­zeit­auf­wand, wel­cher in der Er­folgs­rech­nung er­fasst wird;
  • Net­to-Zins­auf­wand, wel­cher eben­falls in der Er­folgs­rech­nung er­fasst wird; und
  • Neu­be­wer­tungs­kom­po­nen­ten, wel­che in der Ge­samt­er­geb­nis­rech­nung er­fasst wer­den.


Der Dienst­zeit­auf­wand um­fasst den lau­fen­den Dienst­zeit­auf­wand, den nach­zu­ver­rech­nen­den Dienst­zeit­auf­wand so­wie Ge­win­ne und Ver­lus­te aus nicht rou­ti­ne­mäs­si­gen Plan­ab­gel­tun­gen. Ge­win­ne und Ver­lus­te aus Plan­kür­zun­gen wer­den nach­zu­ver­rech­nen­dem Dienst­zeit­auf­wand gleich­ge­stellt.

Ar­beit­neh­mer­bei­trä­ge und Bei­trä­ge von Dritt­per­so­nen re­du­zie­ren den Dienst­zeit­auf­wand und wer­den von die­sem in Ab­zug ge­bracht, so­fern sie sich aus den Vor­sor­ge­reg­le­men­ten oder ei­ner fak­ti­schen Ver­pflich­tung er­ge­ben.

Der Net­to-Zins­auf­wand ent­spricht dem Be­trag, wel­cher sich aus der Mul­ti­pli­ka­ti­on des Rech­nungs­zins­sat­zes mit der Pen­si­ons­ver­bind­lich­keit oder dem Pen­si­ons­ver­mö­gen am An­fang des Be­richts­jah­res er­gibt. Da­bei wer­den un­ter­jäh­ri­ge Ka­pi­tal­flüs­se und Ver­än­de­run­gen ge­wich­tet be­rück­sich­tigt.

Neu­be­wer­tungs­kom­po­nen­ten um­fas­sen ak­tua­ri­el­le Ge­win­ne und Ver­lus­te aus der Ent­wick­lung des Bar­wer­tes der Vor­sor­ge­ver­pflich­tun­gen und des Vor­sor­ge­ver­mö­gens. Ak­tua­ri­el­le Ge­win­ne und Ver­lus­te er­ge­ben sich auf­grund von An­nah­me­än­de­run­gen und Er­fah­rungs­ab­wei­chun­gen. Die Ge­win­ne und Ver­lus­te auf dem Ver­mö­gen ent­spre­chen dem Ver­mö­gens­er­trag ab­züg­lich der Be­trä­ge, wel­che im Net­to-Zins­auf­wand ent­hal­ten sind. Die Neu­be­wer­tungs­kom­po­nen­te um­fasst eben­falls Ver­än­de­run­gen der nicht er­fass­ten Ver­mö­gens­wer­te ab­züg­lich der Ef­fek­te, wel­che im Net­to-Zins­auf­wand ent­hal­ten sind. Neu­be­wer­tungs­kom­po­nen­ten wer­den in der Ge­samt­er­geb­nis­rech­nung er­fasst und kön­nen nicht durch die Er­folgs­rech­nung in den nächs­ten Jah­ren um­ge­bucht wer­den (Re­cy­cling). Die in der Ge­samt­er­geb­nis­rech­nung er­fass­ten Be­trä­ge kön­nen in­ner­halb des Ei­gen­ka­pi­tals ver­scho­ben wer­den. Der Dienst­zeit­auf­wand und der Net­to-Zins­auf­wand wer­den in der kon­so­li­dier­ten Jah­res­rech­nung im Per­so­nal­auf­wand er­fasst. Neu­be­wer­tungs­kom­po­nen­ten wer­den in der Ge­samt­er­geb­nis­rech­nung er­fasst.

Die in der kon­so­li­dier­ten Jah­res­rech­nung er­fass­ten Pen­si­ons­ver­bind­lich­kei­ten oder Pen­si­ons­ver­mö­gen ent­spre­chen der Über- oder Un­ter­de­ckung der leis­tungs­ori­en­tier­ten Vor­sor­ge­plä­ne. Das er­fass­te Pen­si­ons­ver­mö­gen wird je­doch auf den Bar­wert des wirt­schaft­li­chen Nut­zens der Grup­pe aus künf­ti­gen Bei­trags­re­duk­tio­nen oder Rück­zah­lun­gen be­schränkt.

Ver­pflich­tun­gen aus An­lass der Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses wer­den zu dem Zeit­punkt er­fasst, zu dem die Grup­pe kei­ne an­de­re Mög­lich­keit mehr hat, als die an­ge­bo­te­nen Leis­tun­gen zu fi­nan­zie­ren. In je­dem Fal­le wird der Auf­wand frü­hes­tens zu dem Zeit­punkt er­fasst, zu dem auch der üb­ri­ge Re­struk­tu­rie­rungs­auf­wand er­fasst wird. 

Für an­de­re lang­fris­ti­ge Leis­tun­gen wird der Bar­wert der er­wor­be­nen Ver­pflich­tung am Bi­lanz­stich­tag er­fasst. Ver­än­de­run­gen des Bar­wer­tes wer­den di­rekt in der Er­folgs­rech­nung als Per­so­nal­auf­wand ver­bucht.

Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge an bei­trags­ori­en­tier­te Vor­sor­ge­plä­ne wer­den zu je­nem Zeit­punkt, zu dem der Mit­ar­bei­ter den An­spruch dar­auf er­wirbt, im Per­so­nal­auf­wand er­fasst.

 

4. Änderungen der Rechnungslegungsgrundsätze und Vergleichbarkeit

Neue und überarbeitete International Financial Reporting Standards

Seit dem 1. Ja­nu­ar 2015 sind fol­gen­de neue oder re­vi­dier­te Stan­dards und In­ter­pre­ta­tio­nen in Kraft ge­tre­ten:

 

Änderungen der IFRS 2010–2012 und 2011–2013 («Improvements to IFRS 2010–2012 and IFRS 2011–2013 Cycles»)

Zum 1. Ja­nu­ar 2015 setz­te der Kon­zern meh­re­re Ände­run­gen be­ste­hen­der IFRS um. Die­se re­sul­tier­ten aus den IASB- An­nu­al-Im­pro­ve­ment-Pro­jek­ten «Im­pro­ve­ments to IFRS 2010–2012 and IFRS 2011–2013 Cy­cles». Sie um­fas­sen so­wohl Ände­run­gen ver­schie­de­ner IFRS mit Aus­wir­kung auf den An­satz, die Be­wer­tung und den Aus­weis von Ge­schäfts­vor­fäl­len als auch ter­mi­no­lo­gi­sche oder re­dak­tio­nel­le Kor­rek­tu­ren. Die Um­set­zung der Ände­run­gen hat­te kei­ne we­sent­li­chen Aus­wir­kun­gen auf den Kon­zern­ab­schluss.

 

International Financial Reporting Standards, die 2016 oder später eingeführt werden müssen

Zahl­rei­che neue Stan­dards, Übe­r­ar­bei­tun­gen und In­ter­pre­ta­tio­nen von be­ste­hen­den Stan­dards wur­den pu­bli­ziert, wel­che für Ge­schäfts­jah­re, be­gin­nend am 1. Ja­nu­ar 2016 oder spä­ter, zwin­gend an­ge­wen­det wer­den müs­sen. Die fol­gen­den neu­en oder ge­än­der­ten IFRS-Stan­dards bzw. In­ter­pre­ta­tio­nen wer­den zur­zeit ana­ly­siert oder sind für die VP Bank Grup­pe ohne Be­deu­tung. Die VP Bank Grup­pe mach­te von der Mög­lich­keit ei­ner vor­zei­ti­gen An­wen­dung kei­nen Ge­brauch.

 

Änderungen der IFRS 2012–2014 («Improvements to IFRS 2012–2014 Cycles»)

Im Sep­tem­ber 2014 ver­öf­fent­lich­te das IASB im Rah­men sei­nes An­nu­al-Im­pro­ve­ment-Pro­jek­tes «Im­pro­ve­ments to IFRS 2012–2014 Cy­cles» meh­re­re Ände­run­gen be­ste­hen­der IFRS. Die­se um­fas­sen so­wohl Ände­run­gen ver­schie­de­ner IFRS mit Aus­wir­kung auf den An­satz, die Be­wer­tung und den Aus­weis von Ge­schäfts­vor­fäl­len als auch ter­mi­no­lo­gi­sche oder re­dak­tio­nel­le Kor­rek­tu­ren. Die Ände­run­gen tre­ten für die Ge­schäfts­jah­re in Kraft, die am oder nach dem 1. Ja­nu­ar 2016 be­gin­nen. Eine vor­zei­ti­ge An­wen­dung ist zu­läs­sig. Es wird nicht er­war­tet, dass die Ände­run­gen we­sent­li­che Aus­wir­kun­gen auf den Kon­zern­ab­schluss ha­ben wer­den.

 

IFRS 9 (2014) – Finanzinstrumente

Die­ser Stan­dard ent­hält Vor­schrif­ten für den An­satz und die Be­wer­tung, Aus­bu­chung und Si­che­rungs­bi­lan­zie­rung. Der IASB hat die fi­na­le Fas­sung des Stan­dards im Zuge der Fer­tig­stel­lung der ver­schie­de­nen Pha­sen sei­nes um­fas­sen­den Pro­jekts zu Fi­nanz­in­stru­men­ten am 24. Juli 2014 ver­öf­fent­licht. Da­mit kann die bis­her un­ter IAS 39 «Fi­nanz­in­stru­men­te: An­satz und Be­wer­tung» vor­ge­nom­me­ne Bi­lan­zie­rung von Fi­nanz­in­stru­men­ten nun­mehr voll­stän­dig durch die Bi­lan­zie­rung un­ter IFRS 9 er­setzt wer­den.

Die nun­mehr ver­öf­fent­lich­te Ver­si­on von IFRS 9 er­setzt alle vor­he­ri­gen Ver­sio­nen. Die erst­ma­li­ge ver­pflich­ten­de An­wen­dung ist für Ge­schäfts­jah­re vor­ge­se­hen, die am oder nach dem 1. Ja­nu­ar 2018 be­gin­nen. Vor­be­halt­lich lo­ka­ler Re­ge­lun­gen ist eine vor­zei­ti­ge An­wen­dung zu­läs­sig. In­ner­halb ei­nes be­grenz­ten Zeit­raums kön­nen vor­he­ri­ge Ver­sio­nen von IFRS 9 vor­zei­tig an­ge­wen­det wer­den (so­fern nicht schon ge­sche­hen), vor­aus­ge­setzt, das dies­be­züg­lich re­le­van­te Da­tum der erst­ma­li­gen An­wen­dung liegt vor dem 1. Fe­bru­ar 2015.

Durch IFRS 9 nicht er­setzt wer­den je­doch die Re­ge­lun­gen für ei­nen Port­fo­lio-Fair-Va­lue-Hedge ge­gen Zins­än­de­rungs­ri­si­ken ge­mäss IAS 39. Vor die­sem Hin­ter­grund be­steht die Mög­lich­keit, wei­ter­hin wahl­wei­se die Re­ge­lun­gen zum Port­fo­lio-Fair-Va­lue-Hedge ge­gen Zins­än­de­rungs­ri­si­ken anzu­wen­den oder gar die Ab­bil­dung von Si­che­rungs­be­zie­hun­gen ge­mäss den all­ge­mei­nen Re­ge­lun­gen von IAS 39 vor­zu­neh­men. 

Die VP Bank Grup­pe wen­det seit dem 1. Ja­nu­ar 2011 IFRS 9 (2010) und seit dem 1. Ja­nu­ar 2015 IFRS 9 (2013) vor­zei­tig an. Falls die Hedge Be­din­gun­gen er­füllt sind, wen­det die VP Bank Grup­pe Hedge Ac­coun­ting ge­mäss IFRS 9 (2013) vor­zei­tig an. Der ge­sam­te neue IFRS 9 muss ab dem 1. Ja­nu­ar 2018 an­ge­wandt wer­den. Die VP Bank Grup­pe ana­ly­siert der­zeit die Aus­wir­kun­gen der neu­en noch nicht um­ge­setz­ten Be­stim­mun­gen.

 

IFRS 11 – Gemeinsame Vereinbarungen (Änderungen an IFRS 11)

Mit Bi­lan­zie­rung von Er­wer­ben von An­tei­len an ei­ner ge­mein­sa­men Ge­schäfts­tä­tig­keit (Ände­run­gen an IFRS 11) wird IFRS 11 so ge­än­dert, dass der Er­wer­ber von An­tei­len an ei­ner ge­mein­sa­men Tä­tig­keit, die ei­nen Ge­schäfts­be­trieb dar­stel­len, wie in IFRS 3 de­fi­niert, alle Prin­zi­pi­en in Be­zug auf die Bi­lan­zie­rung von Un­ter­neh­mens­zu­sam­men­schlüs­sen aus IFRS 3 und an­de­ren IFRS an­zu­wen­den hat, so­lan­ge die­se nicht im Wi­der­spruch zu den Leit­li­ni­en in IFRS 11 ste­hen. Da­her hat ein Er­wer­ber von sol­chen An­tei­len an ei­ner ge­mein­sa­men Tä­tig­keit Fol­gen­des zu be­ach­ten: Er muss 

  • die meis­ten iden­ti­fi­zier­ba­ren Ver­mö­gens­wer­te und Schul­den zum bei­zu­le­gen­den Zeit­wert be­wer­ten,
  • er­werbs­be­zo­ge­ne Kos­ten (mit Aus­nah­me der Kos­ten für die Emis­si­on von Schuld­ti­teln oder Ei­gen­ka­pi­tal­ti­teln) als Auf­wand er­fas­sen,
  • la­ten­te Steu­ern an­set­zen,
  • Ge­schäfts- oder Fir­men­wer­te und Ge­win­ne aus vor­teil­haf­ten Er­wer­ben er­fas­sen,
  • Wert­min­de­rungs­prü­fun­gen für die zah­lungs­mit­tel­ge­ne­rie­ren­den Ein­hei­ten durch­füh­ren, de­nen Ge­schäfts- oder Fir­men­wer­te zu­ge­rech­net wur­den und
  • ein­schlä­gi­ge vor­ge­schrie­be­ne An­ga­ben in Be­zug auf Un­ter­neh­mens­zu­sam­men­schlüs­se leis­ten.


Die Ände­run­gen sind auf Er­wer­be von An­tei­len an ei­ner be­ste­hen­den ge­mein­schaft­li­chen Tä­tig­keit und auf die Er­wer­be von An­tei­len an ei­ner ge­mein­schaft­li­chen Tä­tig­keit bei ih­rer Grün­dung an­zu­wen­den, so­lan­ge die Be­grün­dung der ge­mein­schaft­li­chen Tä­tig­keit nicht mit der Be­grün­dung des Ge­schäfts­be­triebs ein­her­geht. 

Die Ände­run­gen tre­ten für Be­richts­jah­re in Kraft, die am oder nach dem 1. Ja­nu­ar 2016 be­gin­nen. Eine frü­he­re An­wen­dung ist ge­stat­tet, wo­bei ent­spre­chen­de An­ga­ben er­for­der­lich sind. Die Ände­run­gen sind pro­spek­tiv an­zu­wen­den.

 

IFRS 15 – Erlöse aus Verträgen mit Kunden

In IFRS 15 wird vor­ge­schrie­ben, wann und in wel­cher Höhe ein IFRS-Be­rich­ter­stel­ler Er­lö­se zu er­fas­sen hat. Zu­dem wird von den Ab­schluss­er­stel­lern ge­for­dert, den Ab­schluss­adres­sa­ten in­for­ma­ti­ve­re und re­le­van­te­re An­ga­ben als bis­her zur Ver­fü­gung zu stel­len. Der Stan­dard bie­tet da­für ein ein­zi­ges, prin­zi­pi­en­ba­sier­tes, fünf­stu­fi­ges Mo­dell, das auf alle Ver­trä­ge mit Kun­den an­zu­wen­den ist.

IFRS 15 wur­de im Mai 2014 her­aus­ge­ge­ben und ist auf Be­richts­pe­ri­oden an­zu­wen­den, die am oder nach dem 1. Ja­nu­ar 2018 be­gin­nen.

 

IAS 1

Im De­zem­ber 2014 ver­öf­fent­lich­te das IASB, als Teil ei­ner In­itia­ti­ve zur Ver­bes­se­rung von Fi­nanz­ab­schlüs­sen be­züg­lich Dar­stel­lung und An­han­ganga­ben, Ände­run­gen zu IAS 1, «Pre­sen­ta­ti­on of Fi­nan­ci­al State­ments» («IAS 1»). Die­se Ände­run­gen stel­len klar, dass das Prin­zip der We­sent­lich­keit auf den ge­sam­ten Fi­nanz­ab­schluss an­zu­wen­den ist, dass pro­fes­sio­nel­le Ein­schät­zun­gen bei der Be­stim­mung von An­han­ganga­ben an­zu­wen­den sind und dass die Auf­nah­me von nicht ma­te­ri­el­len In­for­ma­tio­nen zu ei­ner re­du­zier­ten Ef­fek­ti­vi­tät der An­han­ganga­ben füh­ren kann. Die Ände­run­gen tre­ten für die Ge­schäfts­jah­re in Kraft, die am oder nach dem 1. Ja­nu­ar 2016 be­gin­nen. Eine vor­zei­ti­ge An­wen­dung ist zu­läs­sig. Die Ände­run­gen zu IAS 1 ha­ben nur Ein­fluss auf die An­han­ganga­ben des Kon­zerns.

 

5. Eigenmittelbewirtschaftung

Im Fo­kus ei­nes wert­ori­en­tier­ten Ri­si­ko­ma­nage­ments steht die Er­wirt­schaf­tung ei­ner aus Sicht der Ak­tio­nä­re ri­si­ko­ge­rech­ten, nach­hal­ti­gen Ren­di­te auf das in­ves­tier­te Ka­pi­tal. Um die­ses Ziel zu er­rei­chen, setzt die VP Bank im Rah­men der Be­wirt­schaf­tung ih­rer Ei­gen­mit­tel auf eine kon­se­quen­te Ver­zah­nung von Ren­ta­bi­li­tät und Ri­si­ko; sie ver­zich­tet be­wusst dar­auf, kurz­fris­ti­ge Zins­vor­tei­le zu­las­ten der Ka­pi­tal­si­cher­heit zu er­wirt­schaf­ten. Die VP Bank ver­mei­det ex­tre­me Ri­si­ken, wel­che die Ri­si­ko­trag­fä­hig­keit und da­mit die Ge­sund­heit bzw. Exis­tenz der Grup­pe ge­fähr­den könn­ten, und steu­ert sämt­li­che Ri­si­ken in­ner­halb des vom Ver­wal­tungs­rat ge­spro­che­nen Ri­si­ko­bud­gets. Dank der star­ken Ka­pi­ta­li­sie­rung kann die VP Bank in das Wachs­tum der Ge­schäf­te in­ves­tie­ren. Bei der Be­wirt­schaf­tung des Ka­pi­tals prüft die VP Bank so­wohl den Ei­gen­ka­pi­tal­be­darf (Min­dest­ka­pi­tal­be­trag zur Ab­de­ckung der Ri­si­ken ge­mäss den auf­sichts­recht­li­chen An­for­de­run­gen) als auch die ver­füg­ba­ren an­re­chen­ba­ren ei­ge­nen Mit­tel (das Ka­pi­tal der VP Bank, be­rech­net nach den Kri­te­ri­en der Auf­sichts­be­hör­den) und pro­gnos­ti­ziert de­ren künf­ti­ge Ent­wick­lung. Ei­gen­mit­tel, die nicht für das Wachs­tum oder die Ge­schäfts­tä­tig­kei­ten be­nö­tigt wer­den, er­stat­tet die VP Bank durch Di­vi­den­den­zah­lun­gen im Sin­ne der lang­fris­ti­gen Di­vi­den­den­po­li­tik. Durch ak­ti­ve Be­wirt­schaf­tung ist die VP Bank so in der Lage, die so­li­de Ka­pi­ta­li­sie­rung so­wie das Kre­dit­ra­ting auf­recht­zu­er­hal­ten und wei­ter­hin nach­hal­tig Wert für die Ak­tio­nä­re zu schaf­fen.

 

Kapitalkennzahlen

Die Be­stim­mung des Ei­gen­mit­te­l­er­for­der­nis­ses und des Tier-Ka­pi­tals er­folgt auf Ba­sis des IFRS-Kon­zern­ab­schlus­ses, wo­bei un­rea­li­sier­te Er­fol­ge vom Kern­ka­pi­tal in Ab­zug ge­bracht wer­den. Das Ge­samt­ka­pi­tal (Kern- und Er­gän­zungs­ka­pi­tal) muss sich auf min­des­tens 13 Pro­zent der ri­si­ko­ge­wich­te­ten Ak­ti­ven be­lau­fen.

Per 31. De­zem­ber 2015 be­lie­fen sich die ri­si­ko­ge­wich­te­ten Ak­ti­ven auf CHF 3.7 Mrd., ge­gen­über CHF 4.2 Mrd. im Vor­jahr. Das Kern­ka­pi­tal be­trug per 31. De­zem­ber 2015 CHF 911.2 Mio., ge­gen­über CHF 860.5 Mio. im Vor­jahr. Die Ge­samt­ka­pi­tal­quo­te er­höh­te sich um 3.9 Pro­zent­punk­te von 20.5 Pro­zent am 31. De­zem­ber 2014 auf 24.4 Pro­zent per 31. De­zem­ber 2015. So­wohl am 31. De­zem­ber 2014 als auch am 31. De­zem­ber 2015 war die VP Bank Grup­pe ge­mäss den je­weils gül­ti­gen Richt­li­ni­en der FMA und der BIZ aus­rei­chend ka­pi­ta­li­siert.