Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates und des Chief Executive Officers

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren

 

Das Geschäftsjahr 2015 war einerseits von einem deutlich höheren Konzerngewinn von CHF 64.1 Mio. (Vorjahr: CHF 20.0 Mio.) geprägt, wozu die Fusion mit der Centrum Bank AG wesentlich beigetragen hat. 

Andererseits hat die Aufhebung des Mindestwechselkurses gegenüber dem Euro auch für die Banken zu grossen Herausforderungen geführt. Die Einführung von Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Pro­bleme, die der starke Franken mit sich bringt, zusätzlich verschärft.

 

Erfreuliches Jahresergebnis

Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2015 einen Konzerngewinn von CHF 64.1 Mio. aus. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von CHF 20.0 Mio. erwirtschaftet. 

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Bruttoerfolg um 37.7 Prozent von CHF 222.7 Mio. auf CHF 306.6 Mio. gesteigert werden. Diese Zunahme von CHF 83.9 Mio. ist primär auf die Fusion der VP Bank mit der Centrum Bank zurückzuführen. Unter Ausklammerung der Effekte aus der «purchase price allocation» beträgt der Bruttoerfolg CHF 256.6 Mio. Der Geschäftsaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um CHF 16.8 Mio. von CHF 165.3 Mio. auf CHF 182.1 Mio. Diese Zunahme steht im Einklang mit der strategischen Ausrich­tung der VP Bank Gruppe und dem Zusammenschluss mit der Centrum Bank.

Die betreuten Kundenvermögen stiegen um 12.4 Prozent von CHF 30.9 Mrd. auf CHF 34.8 Mrd. Die VP Bank Gruppe verzeichnete im Jahr 2015 einen Netto-Neugeldzufluss von Kundengeldern in Höhe von CHF 6.0 Mrd. (Vorjahr: Netto-Abfluss von CHF 0.9 Mrd.). Davon entfallen netto CHF 6.3 Mrd. auf die Fusion mit der Centrum Bank (CHF 6.7 Mrd. bei Übernahme, abzüglich CHF 0.4 Mrd. erwarteter Abflüsse im Jahr 2015). Im operativen Geschäft mussten Netto-Abflüsse von CHF 0.3 Mrd. verzeichnet werden. Die Abflüsse müssen vor dem Hintergrund des regulatorischen Umfeldes und der Steuerthematik beurteilt werden. Demgegenüber konnten wir dank intensiver Marktbearbeitung, ins­besondere in den asiatischen Märkten, erfreuliche Neugeldzuflüsse erzielen. 

Die nach dem neuen Regelwerk Basel III berechnete Tier 1 Ratio betrug per 31. Dezember 2015 24.4 Prozent (31. Dezember 2014, berechnet nach Regelwerk Basel II: 20.5 Prozent).

 

Dividendenerhöhung beantragt

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 29. April 2016, eine Dividende von CHF 4.00 pro Inhaberaktie (Vorjahr: CHF 3.00) und CHF 0.40 pro Namen­aktie (Vorjahr: CHF 0.30) auszuzahlen. Die vorgesehene Dividende folgt der vom Verwaltungsrat definierten Dividendenpolitik. Die VP Bank strebt eine konstante Dividenden­entwicklung an – mit dem Ziel, vom erwirtschafteten Konzerngewinn 40 Prozent bis 60 Prozent an die Aktionäre auszuschütten. Die vorgeschlagene Dividendenerhöhung basiert auf dem höheren Gewinn von CHF 64.1 Mio.

 

Strategische Ausrichtung

Im Sommer 2015 hat der Verwaltungsrat die strategische Ausrichtung der VP Bank Gruppe angepasst. Unter der Bezeichnung «Strategie 2020» wurden drei wesentliche Bereiche als Eckpfeiler definiert: Wachstum, Fokus und Kultur.

Einen bedeutenden Wachstumsschwerpunkt stellt die Fusion mit der Centrum Bank AG in Liechtenstein dar, die bis Anfang des Jahres 2016 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. 

Ebenso haben wir unser strategisch wichtiges Intermediär­geschäft durch Neustrukturierung und Ausweitung der Fachverantwortung für die gesamte VP Bank Gruppe gestärkt. In den Bereich Wachstum fällt auch die weitere Internatio­nalisierung der Bankengruppe sowie die weitere kunden­orientierte Digitalisierung und Automatisierung der internen Abläufe.

Zu den Aktivitäten im Bereich Fokussierung zählen umfang­reiche Massnahmen zur Reduktion der internen Komplexität sowie weitere Neuerungen und Anpassungen, etwa bei den Dienstleistungsangeboten. Der Standort Luxemburg konnte im Laufe des vergangenen Jahres in die bestehenden und bewährten gruppenweiten Prozesse integriert werden. Dies ermöglicht nun eine bessere Nutzung von Synergien innerhalb der VP Bank Gruppe und hilft, Doppel­spurigkeiten zu vermeiden. 

Ausserdem wurde 2015 das Fonds-Know-hows unter dem einheitlichen Dach «VP Fund Solutions» gebündelt.

Eine weitere Massnahme umfasst die Stärkung der Beratungskompetenz. Im 2. Halbjahr haben die Kundenberaterteams durch Zertifizierungen ihr Know-how erweitert.

Am 31. August 2015 hat die Ratingagentur Standard & Poor’s das ausgezeichnete «A–»-Rating (A–/Negative/A–2) der VP Bank Gruppe bestätigt und damit die hohe Kredit­würdigkeit der VP Bank Gruppe unterstrichen. In ihrem Report hob Standard & Poor’s nicht nur die hervorragende Kapitalbasis hervor, sondern würdigte auch die stabile Aktionärsstruktur und Kundeneinlagen. Das unverändert gute Rating «A–» bestätigt unser solides und erfolgreiches Geschäftsmodell.

Weitere Details zu unserer strategischen Ausrichtung und Positionierung finden sich im Kapitel «Die Organisations­struktur der VP Bank Gruppe».

 

Anpassung der Mittelfristziele 2020

Bis Mitte 2015 galten die definierten Mittelfristziele einer Tier 1 Ratio von mindestens 16 Prozent, einer Cost/Income Ratio von 65 Prozent sowie eines Netto-Neugeldzuflusses von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr. Im Rahmen unserer «Strategie 2020» haben wir im letzten Jahr eine Überprüfung unserer Ziele vorgenommen.

Diese Überprüfung führte zu wesentlichen Anpassungen. Ende 2014 betrug die gesetzlich definierte Kernkapitalquote 8 Prozent; die Tier 1 Ratio wurde von der VP Bank mit min­destens dem doppelten Wert festgelegt. Da die VP Bank von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein als systemrelevant eingestuft wurde, stieg entsprechend den neuen Eigenmittelanforderungen nach Basel III (CRD IV – Capital Requirements Directive) das Eigenmittelerfordernis ab Februar 2015 auf 13 Prozent. 

Ein Mittelfristziel von mindestens 16 Prozent stellt somit für Investoren und Kunden keinen Mehrwert dar; zudem würde eine Erhöhung des aktuellen Zielwertes den finanziellen Handlungsspielraum – etwa für Akquisitionen – unnötig einschränken.

Wie bereits in unserem Halbjahresbericht 2015 ausgeführt, hat der Verwaltungsrat daher die Mittelfristziele angepasst. Die Zielwerte bis Ende 2020 lauten:

  • CHF 50 Mrd. betreute Kundenvermögen (Assets under Management)
  • CHF 80 Mio. Konzerngewinn
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent


Die Assets under Management betragen für Ende 2015 CHF 34.8 Mrd. (Vorjahr: CHF 30.9 Mrd.), der Konzerngewinn CHF 64.1 Mio. (2014: CHF 20.0 Mio.). Die Cost/Income Ratio beträgt per 31. Dezember 2015 59.4 Prozent (Vor­jahr: 74.2 Prozent). Die Wachstumsinitia­tiven, die gezielte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, die Ausschöpfung von Synergie­poten­zialen sowie eine strikte Kostenkontrolle helfen mit, die für 2020 definierten Ziele zu erreichen.

 

Erfolgreiche Kapitalerhöhung

Im Zuge der Fusion der Centrum Bank AG mit der VP Bank AG hat sich die Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte, bis zum Zusammenschluss Alleineigentümerin der Centrum Bank AG, im Gegenwert von CHF 60 Mio. an der VP Bank beteiligt. Insgesamt wurden 700'653 Inhaberaktien mit einem Nennwert von CHF 10.00 neu geschaffen. Hierfür hat der Verwaltungsrat der VP Bank am 10. April 2015 eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt. Die Aktionäre haben eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre beschlossen. Aus den eigenen Beständen konnte die VP Bank 55'302 Inhaberaktien verwenden. 

Nach der Durchführung der Kapitalerhöhung hält die Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte nun 11.4 Prozent des Kapitals und 6.3 Prozent der Stimmrechte an der VP Bank. Damit verfügt die VP Bank über einen weiteren stabilen Ankeraktionär, der das nachhaltige Geschäftsmodell der VP Bank Gruppe unterstützt und die strategischen Ziele mitträgt.

 

Aktienrückkauf erfolgreich abgeschlossen

An der Generalversammlung vom 24. April 2015 haben die Aktionäre den Verwaltungsrat ermächtigt, bis 22. April 2020 eigene Inhaber- und Namenaktien von maximal 10 Prozent des Aktienkapitals zu erwerben. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, im Jahr 2015 mit einem Festpreisangebot jeweils maximal 5 Prozent des Aktienkapitals zu erwerben. Der erste Rückkauf eigener Inhaber- und Namenaktien wurde am 3. Juli 2015 erfolgreich abgeschlossen, der zweite am 28. Oktober 2015. Insgesamt sind bei diesen beiden Rückkaufprogram­men 599'192 Inhaberaktien und 124‘280 Namenaktien zurück­gekauft worden. Der Durchschnittspreis über die beiden Rückkaufprogramme betrug CHF 83.00 pro Inhaberaktie und CHF 8.38 pro Namenaktie.

Nach Abschluss des zweiten Rückkaufangebotes hielt die VP Bank insgesamt 601'500 eigene Inhaberaktien und 125'912 eigene Namenaktien. Dies entspricht einem Anteil von 9.28 Prozent am ausstehenden Aktienkapital sowie 6.05 Prozent der Stimmrechte. Die zurückgekauften Aktien sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden. 

Da keine Vernichtung der Aktien stattfindet, bleiben die Kapital- und Stimmrechtsverhältnisse unverändert. Der Jahresendbestand 2015 betrug 594‘774 Inhaber­aktien und 125‘912 Namen­aktien. Die Reduktion erklärt sich durch die benötigte Verwendung für verschiedene Management­betei­ligungsprogramme. Details dazu finden Sie im Vergütungsbericht.

 

Weitere bedeutende Ereignisse

Die VP Bank hat im März 2015 erfolgreich eine öffentliche Anleihe in Höhe von CHF 200 Millionen ausgegeben. Die Ausgabe erfolgte in zwei Tranchen zu 6 Jahren und 9.5 Jahren. Mit der Ausgabe dieser Anleihe steht der VP Bank ein Instrument zur Refinanzierung des langfristigen Kreditgeschäfts zur Verfügung. Die Anleihe dient ausserdem als Absicherung für den Fall, dass die Zinsen wieder steigen sollten.

Die gezielte Investorenpflege ist eines unserer wesentlichen Anliegen. Auch im abgelaufenen Jahr führten wir etliche Gespräche mit Investoren, Aktionären und Analysten. Im Mai 2015 fand der 2. Aktionärstag der VP Bank statt. Als kompetenter Gastredner sprach Adrian Hasler, Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein.

Die VP Bank passt auf Grundlage der Strategie sowie der Mittelfristziele 2020 ihre Organisations- und Führungs­struktur an und fokussiert die Aufgaben innerhalb des Group Executive Managements. Zugleich werden die an­gesichts der Fusion mit der Centrum Bank veränderten strukturellen und organisatorischen Anforderungen sowie die sich wandelnden wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt. So verlangt das Regelwerk Basel III unter anderem, eine von den operativen Geschäftsbereichen unabhängige Risikomanagementfunktion zu schaffen, um im Tagesgeschäft potenzielle Interessen­konflikte auszuschliessen.

 

Auswirkungen des SNB-Entscheids

Am 15. Januar 2015 gab die Schweizerische Nationalbank den Mindestkurs von CHF 1.20 gegenüber dem Euro auf, nahm zugleich eine Verschiebung des Drei­monats-Libor-Zielbandes vor und führte Negativzinsen in der Höhe von 0.75 Prozent ein. Dies brachte grosse Ver­werfungen an den Märkten mit sich. Der Schweizer Franken wertete innerhalb kürzester Zeit auf, die Schweizer-Franken-Zinsen befinden sich derzeit auf rekordtiefem und durchwegs negativem Niveau.

Der SNB-Entscheid hatte direkte Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der VP Bank. Ein beträchtlicher Teil unserer betreuten Kundenvermögen ist in Fremdwährungen angelegt. Dies bedeutet, in Schweizer Franken gerechnet, eine Reduktion der betreuten Kundenvermögen. Betrachtet man die Ertrags- und Kostenstruktur, ist ersichtlich, dass die Aufwendungen in Schweizer Franken höher sind als die Erträge in Schweizer Franken. 

Um die negativen Auswirkungen auf die Ertragslage abzu­federn, wurden umgehend Massnahmen eingeleitet: So wurden unter anderem entsprechende Zinsanpassungen vorgenommen und bei den Hypotheken auf Neuabschlüs­se und Verlängerungen die Margen erhöht. Auf der Kostenseite wurden im Laufe des Jahres 2015 weitere Kostensen­kungen initiiert und bereits umgesetzt.

 

Anspruchsvolles regulatorisches Umfeld

Auch für die VP Bank Gruppe stellt der wachsende Regu­lierungsdruck weiterhin eine Herausforderung dar und hat starken Einfluss auf die Geschäftstätigkeiten. Das Jahr 2015 war erneut von zahlreichen wesentlichen Neuerungen geprägt.

Das Reformpaket Basel III zielt darauf ab, die Widerstands­kraft der Finanzinstitute und des Bankensystems gegen­über Schocks aus dem Finanz- und dem realwirtschaftlichen Bereich zu stärken. Auf EU-Ebene wird Basel III durch das CRD-IV-Paket implementiert. Die europäischen Vorgaben wurden in Liechtenstein durch die Abänderung des Bankengesetzes und diverser weiterer Normen umgesetzt. Seit 1. Februar 2015 ist das CRD-IV-Paket in Liechtenstein in Kraft. In enger Abstimmung mit der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) und dem Liechtensteinischen Bankenverband (LBV) hatten die liechtensteinischen Banken die neuen Anforde­rungen überwiegend im Geschäftsjahr 2015 umzusetzen. 

Da die VP Bank von der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein als lokal systemrelevant ein­gestuft wird, hat sie entsprechend weitergehende Anfor­derungen zu erfüllen. Neben quantitativen Erfor­dernissen wie der Erhöhung der Eigenmittelausstattung durch zusätz­liche Kapitalpuffer, Mindeststandards an Liquidität oder der Einführung einer Verschuldungsquote beinhaltet das Reform­paket auch eine Reihe qualitativer Vorgaben. Dies betrifft insbesondere die Grundsätze der Unternehmens­führung (Corporate Governance) und um­fasst ferner Aspekte der internen Organisation, besondere Anforderungen an Ver­waltungsrat und Ge­schäftsleitung sowie die Bildung von Verwaltungsrats­ausschüssen. 

Auch im Jahr 2015 hat Liechtenstein eine Vielzahl an inter­nationalen Steuerabkommen abgeschlossen. In diesem Zusammenhang ist besonders das umfassende Doppel­besteuerungsabkommen gemäss den OECD-Standards zu erwähnen, welches das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz am 10. Juli 2015 unterzeichnet haben. Geplant ist dessen Inkrafttreten per 1. Januar 2017. Das Abkommen beinhaltet jedoch nicht den automatischen Informations­austausch in Steuersachen (AIA).

Im November 2015 wurde in Liechtenstein das Gesetz über den automatischen Informationsaustausch in Steuer­sachen verabschiedet. Damit hat Liechten­stein die gesetzliche Grundlage für die Umsetzung des AIA auf Basis des OECD-Meldestandards geschaffen. Liechten­stein und die EU-Mitgliedstaaten werden demnach ab 2016 Kontodaten erheben und ab 2017 gegenseitig auto­matisch austauschen. Dadurch fällt das EU-Zins­besteue­rungsabkommen weg. Das Ab­kommen stellt einen wichtigen Meilen­stein in der Umsetzung der Finanzplatz- und Steuerstrategie Liechtensteins dar.

Die Umsetzung von MiFID II, der Richtlinie über Märkte und Finanzinstrumente, dürfte in Liechtenstein ab Januar 2017 beginnen. Im Zentrum wird vor allem die weitere Stärkung des Anlegerschutzes stehen. MiFID II wird unter anderem eine Überarbeitung des Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungsprozesses sowie eine erhöhte Aufzeichnungs- und Aufklärungspflicht mit sich bringen. Der Erlass der Ausführungsvorschriften wird auf Ebene der europäischen Institutionen derzeit intensiv diskutiert. MiFID II soll ein Jahr später, das heisst ab auf Januar 2018, in Kraft treten.

Weitere Details zum regulatorischen Umfeld finden sich im Kapitel auf «Gesetzgebung und Aufsichtsbehörden in Liechtenstein».

 

Personelle Veränderungen

An der 52. Generalversammlung der VP Bank am 24. April 2015 wurde Fredy Vogt für eine Amtsdauer von drei Jahren in den Verwaltungsrat wiedergewählt und in der anschlies­senden Sitzung des Verwaltungsrates als Präsident bestätigt.

Dr. Florian Marxer wurde als neues Verwaltungsratsmitglied gewählt. Dr. Florian Marxer ist Stiftungsrat unseres Anker­aktionärs Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte. Von 2011 bis 2014 war er Präsident des Verwaltungsrates der Centrum Bank AG. Er ist Partner von Marxer & Partner Rechtsanwälte und Verwaltungsratsmitglied der Confida Holding AG in Vaduz sowie der Belvédère Asset Management AG in Zürich. 

Auf der Grundlage der festgelegten strategischen Ziele sowie der veränderten Rahmenbedingungen hat der Verwaltungs­rat beschlossen, der Generalversammlung vom 29. April 2016 Dr. Christian Camenzind, lic. iur. Ursula Lang und Dr. Gabriela Maria Payer zur Wahl in den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Damit verstärkt der Verwaltungsrat seine eigenen Kompetenzen und stellt eine langfristig orientierte Nach­folgeplanung sicher. 

Dr. Guido Meier, seit 2001 Vizepräsident des Verwaltungs­rates, verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet an der Generalversammlung vom 29. April 2016 aus dem Verwaltungsrat aus. Er wurde 1989 als Vertreter des grössten Ankeraktionärs, der Stiftung Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger, in den Verwaltungsrat gewählt. Dr. Guido Meier war Mitglied des Verwaltungsratsausschusses und ist Mitglied des Nomination & Compensation Committee des Verwaltungsrates. Während seiner 27-jährigen Zugehörigkeit hat er sich ins­besondere für das Wohlergehen der Bank im Sinne des Stifterwillens von Guido Feger eingesetzt, sich aktiv im Verwaltungsrat sowie in dessen Ausschüssen eingebracht und vor allem die erfolg­reiche und nachhaltige Entwicklung der Bank gefördert. Seine ausgeprägte Kundenorientierung sowie seine profunden Kenntnisse im Intermediärgeschäft und Private Banking zeichneten ihn besonders aus. Ebenso wichtige Anliegen waren ihm die Mitarbeiterführung und die Unternehmens­kultur der Bank. Der Verwaltungsrat dankt Dr. Guido Meier für seinen grossen Einsatz für die VP Bank und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute.

Die VP Bank ist eine systemrelevante Bank in Liechtenstein und deshalb aufgrund der gesetzlichen Erfordernisse in Bezug auf Basel III durch den Regulator verpflichtet, das bislang kombinierte Audit & Risk Management Committee in zwei Ausschüsse aufzuteilen. Der Verwaltungsrat hat daher per 1. November 2015 ein Audit Committee unter dem Vorsitz von Michael Riesen und ein Risk Committee unter dem Vor­sitz von Dr. Daniel H. Sigg gebildet. 

Per 1. Januar 2016 wurde – ergänzend zu den bis Jahresende 2015 bestehenden Organisationseinheiten – die Organisa­tionseinheit «Chief Operating Officer» geschaffen. Der Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe hat Martin C. Beinhoff in das Group Executive Management berufen und zum Chief Operating Officer sowie zum Leiter dieser Einheit ernannt; er verfügt über umfassende Erfahrung innerhalb der Bankenbranche.

 

Umwandlung der Inhaberaktien in Namenaktien

Die Entwicklungen auf internationaler Ebene erfordern mehr Transparenz über die Eigentumsverhältnisse von juristischen Personen. Der Verwaltungsrat der VP Bank wird daher der Generalversammlung vom 29. April 2016 eine Umwandlung der Inhaberaktien in Namenaktien vorschlagen. Die kotierten Inhaberaktien der VP Bank mit einem Nennwert von CHF 10.00 sollen in Namenaktien «A» mit gleichem Nennwert gewan­delt werden. 

Die bestehenden, nicht kotierten Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 1.00 sollen als Namen­aktien «B» unver­ändert bestehen bleiben und werden auch künftig nicht an der Börse gehandelt. Der Vollzug der Umwandlung ist für Anfang Mai 2016 geplant.

 

Ausblick

2015 war – neben der Integration der Centrum Bank AG in die VP Bank Gruppe – geprägt von den Themen Effizienz und Kostenmanagement. Die dazu lancierten Projekte wurden mit Ende des Geschäftsjahres erfolgreich abgeschlossen. Damit verfügen wir nun über eine schlanke und effiziente Organisation. 2016 gilt es, die daraus gewonnenen Vorteile und Synergien ertragbringend zu nutzen. 

Die Einhaltung der Sorgfaltspflichten hinsichtlich der Steuerkonformität von Kunden sehen wir auch in Zukunft als be­sonders wichtige Aufgabe. Die VP Bank unterstützt ihre bestehenden Kunden bei Bedarf weiterhin darin, die Steuerkonformität herzustellen. Darüber hinaus greifen Massnahmen, damit Geschäftsbeziehungen dem Anwendungsbereich des Automatischen Informationsaustausches (AIA) nicht entzogen werden.

Wachstum wird ein Kernthema bleiben: Es bedeutet eine konsequente Weiterführung der qualitativen Stärkung unserer Kundenbetreuung sowie den Ausbau erfahrener Teams – insbesondere in Asien. Darüber hinaus werden sich bietende Marktopportunitäten genutzt, um durch Ak­quisitionen in Wachstum zu investieren. Unser Haupt­augenmerk liegt dabei auf unseren Zielmärkten Liechten­stein, Schweiz und Luxemburg.

Einen besonderen Fokus legen wir 2016 auf die Weiterentwicklung des Fondsgeschäftes sowie auf die Stärkung unserer Position im Intermediärgeschäft. Im Lichte unverändert anspruchsvoller Kunden und Märkte wollen wir den Ausbau des internationalen Geschäftes sowie die Weiterentwicklung neuer digitaler Dienstleistungen stärken. Darüber hinaus haben wir verschiedene Bereiche definiert, in denen wir die Komplexität reduzieren und somit die Kosten der Leistungs­erstellung senken können.

All diese Massnahmen werden helfen, die nachhaltige Basis für die VP Bank Gruppe weiter zu stärken.

 

Dank

Im April 2016 feiert die VP Bank ihr 60-jähriges Bestehen. Aus der familiären Kleinbank in Liechtenstein hat sie sich zu einem dynamischen, global tätigen Finanzdienstleister entwickelt. Darauf blicken wir mit Freude zurück. Die Illus­trationsseiten in diesem Geschäftsbericht führen Sie durch bedeutende Entwicklungen unserer VP Bank Gruppe.

Es sind unsere Kundinnen und Kunden sowie unsere Mit­arbeitenden, die uns zu der erfolgreichen interna­­tio­nalen Bankengruppe gemacht haben. Ihnen gebührt an dieser Stelle unser ganz besonderer Dank für ihre tatkräftige Unterstützung der VP Bank im Wandel der Zeit. Kunden­nähe, Verlässlichkeit und ein persönlicher, erstklassiger Service bleiben weiterhin unsere wichtigen Wegbegleiter.

Wir danken auch besonders unseren Aktionärinnen und Aktionären für Ihr bisheriges Vertrauen. Wir werden alles daran setzen, auch in Zukunft die Bank Ihres Vertrauens zu bleiben.