Digitalisierung von Kunst
Erfolgreiche Tokenisierung eines Kunstwerks – ein erster Schritt in die Finanzwelt von morgen als Pionier im Bereich der digitalen Vermögenswerte.
Mit der Strategie 2026 «Chancen ergreifen» hat die VP Bank unter anderem das Ziel, neue Geschäftsopportunitäten zu erschliessen und für ihre Kundinnen und Kunden innovative und professionelle Lösungen zu entwickeln. Potenzielle Anwendungsbereiche der Blockchain-Technologie und insbesondere der Tokenisierung sind dabei von besonderer Bedeutung. Eine Umfrage unter Liechtensteiner Intermediären bestätigte entsprechende Kundenbedürfnisse in diesem Bereich, insbesondere ein überwältigendes Interesse an der Tokenisierung von Kunstobjekten.
Der globale Kunstmarkt wird aktuell auf rund USD 1.7 Billionen geschätzt, wobei allein im letzten Jahr Transaktionen im Wert von USD 50 Milliarden stattgefunden haben. Während viele Marktteilnehmende Kunst aus Gründen der Ästhetik schätzen, stehen beim Erwerb auch finanzielle Überlegungen im Fokus. So halten vermögende Privatpersonen Kunst nicht nur aus emotionalen Gründen, sondern oftmals auch im Rahmen der Diversifikation. Folglich setzen sich auch Vermögensverwalter und Treuhänder immer öfter mit Vermögenswerten auseinander, die wie Kunstobjekte nicht zu den traditionellen bankfähigen Vermögenswerten zählen. Das bringt Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise die fehlende Einbuchung ins Bankdepot oder, im Falle einer Transaktion, den notwendigen Einbezug weiterer Intermediäre. Im Falle einer Erbschaft ist eine gleichmässige Aufteilung zudem häufig erschwert.
Diese Herausforderungen lassen sich durch eine Tokenisierung lösen. Der liechtensteinische Rechtsrahmen erlaubt es, Eigentumsansprüche an Kunstobjekten in Form von Tokens digital abzubilden. Basierend auf einer innovativen IT-Lösung, die zusammen mit verlässlichen Partnern geschaffen wurde, kann die VP Bank Tokens nicht nur selbst erstellen, sondern auch direkt ins Kundenportfolio einbuchen. Dies verschafft einen gesamtheitlichen Vermögensüberblick, ohne dass dabei kostspielige traditionelle Strukturen notwendig wären. Aufgrund der Fraktionierbarkeit von Tokens lassen sich zudem geteilte Eigentumsverhältnisse transparent abbilden. Dies erlaubt eine faire Aufteilung von Eigentum bei Erbschaften oder gemeinsamen Akquisitionen. Das Kunstobjekt ist zudem in diversen Auszügen und im e-banking abgebildet, was Vereinfachungen, etwa bei der Versteuerung und bei der Performance-Berechnung, mit sich bringt.
Seit 29. November 2021 ist die VP Bank bei der FMA als Token-Erzeuger und Token-Verwahrer registriert. Mit der Aufnahme in das TVTG-Register hat die VP Bank das erste physische Kunstobjekt erfolgreich tokenisiert und somit erstmalig in Liechtenstein Eigentumsansprüche an einem physischen Kunstwerk digital auf der Blockchain abgebildet. Damit ist die VP Bank in der Lage, Kunst als eine neue Anlageklasse zu erschliessen und gleichzeitig früh an der rasanten Digitalisierung des Marktes zu partizipieren. Durch die Tokenisierung und die damit verbundenen Prozesse zur Überprüfung von Kunstobjekten wurde die Grundlage geschaffen, bereits im kommenden Jahr weitere Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten und ein entsprechendes Netzwerk mit qualifizierten Partnern aufbauen zu können. Mit diesem Meilenstein hat die VP Bank eine wichtige Nische als Pionier für sich erschliessen können.