Konsolidierter Halbjahresbericht der VP Bank Gruppe

Konzernergebnis

Die VP Bank Gruppe erwirtschaftete in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) für das erste Halbjahr 2017 einen Konzerngewinn von CHF 31.5 Mio. In der Vorjahresperiode wurde ein Gewinn von CHF 24.4 Mio. erzielt. Die Gewinnsteigerung im Vergleich zur Vorjahresperiode beträgt CHF 7.0 Mio. resp. 28.8 Prozent. Sehr erfreulich ist ebenfalls der Netto-Zufluss an Kundengeldern in der Höhe von CHF 1.1 Mrd.

 

Mittelfristziele 2020

Der Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe hat folgende Zielwerte für das Jahr 2020 definiert:

  • CHF 50 Mrd. betreute Kundenvermögen (Assets under Management)
  • CHF 80 Mio. Konzerngewinn
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent

Mit einem organischen Netto-Neugeldzufluss von CHF 1.1 Mrd. ist im ersten Halbjahr ein starker Zufluss erreicht worden. Um das organische Wachstum weiter voranzutreiben, sollen im Sinne einer Rekrutierungsoffensive pro Jahr mindestens 25 neue Senior-Kundenbetreuer mit entsprechendem Kundenvermögen, welches an die VP Bank transferiert werden soll, angestellt werden. Im Rahmen dieser Rekrutierungsoffensive wurden im laufenden Jahr in der Gruppe bereits neue Senior-Kundenberater angestellt. Bis Ende des laufenden Jahres sollte das Ziel von 25 erreicht werden.

Die betreuten Kundenvermögen beliefen sich per 30. Juni 2017 auf CHF 37.4. Mrd. (30.6.2016: CHF 34.0 Mrd.). Die Cost/Income Ratio beträgt per 30. Juni 2017 64.6 Prozent ( per 30.6.2016: 68.9 Prozent).

Das Management der VP Bank ist überzeugt, durch die gezielte Nutzung der organischen und akquisitorischen Wachstumspotenziale bei gleichzeitigem striktem Kostenmanagement die definierten Ziele im Jahre 2020 zu erreichen. Unterstützt wird die Zielerreichung durch die solide Eigenmittelausstattung der VP Bank Gruppe. Per 30. Juni 2017 verfügt die VP Bank Gruppe über eine Tier 1 Ratio von 25.9 Prozent (31.12.2016: 27.1 Prozent) sowie eine sehr gute Ratingbewertung von A–/Positive von Standard & Poor‘s. Diese starke Eigenmittelausstattung bestätigt das solide und erfolgreiche Geschäftsmodell der VP Bank und bildet eine hervorragende Ausgangslage, um künftig eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess der Banken wahrnehmen zu können.

 

Kundenvermögen

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich per 30. Juni 2017 auf 37.4 Mrd. Gegenüber dem Wert per 31. Dezember 2016 von CHF 35.8 Mrd. bedeutet dies eine Zunahme von 4.6 Prozent (CHF 1.6 Mrd.). Die performancebedingte Vermögenszunahme betrug CHF 0.5 Mrd.

Im ersten Semester 2017 konnte die VP Bank Gruppe einen sehr guten Netto-Neugeldzufluss von CHF 1.1 Mrd. verbuchen (Vorjahresperiode Netto-Abfluss von CHF 0.2 Mrd.). Alle Standorte haben zu diesem positiven Resultat beigetragen. Die Zuflüsse an Kundengeldern wurden dank intensiver Marktbearbeitung, Rekrutierung von neuen Kundenberatern und Zuflüssen von bestehenden Kunden erzielt, insbesondere im Fondsbereich und an den internationalen Standorten.

Per 30. Juni 2017 betragen die Custody-Vermögen CHF 5.5 Mrd., was einem Rückgang von CHF 0.3 Mrd. zum 31. Dezember 2016 entspricht. Das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen betrug per 30. Juni 2017 total CHF 42.9 Mrd. (31. Dezember 2016: CHF 41.5 Mrd.).

 

Erfolgsrechnung

Geschäftsertrag

Im Berichtshalbjahr 2017 steigerte die VP Bank den Geschäftsertrag um CHF 21.3 Mio. resp. 16.4 Prozent auf CHF 151.1 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 129.8 Mio.). Diese Zunahme basierte auf allen Ertragspositionen der Erfolgsrechnung. 

Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich im Vergleich zur Vorperiode um CHF 4.2 Mio. oder 8.8 Prozent auf CHF 51.4 Mio. Diese Erhöhung ist auf die aktive Bewirtschaftung der Bilanzgelder, Margenanpassungen, Volumenerhöhungen und auf die höheren Zinsen auf dem US-Dollar zurückzuführen. 

Der Zinserfolg aus dem Kundengeschäft (inkl. Negativzinsen) bewegte sich mit CHF 37.9 Mio. auf dem Niveau der Vorjahresperiode. 

Der Treasury Erfolg im Zinsgeschäft erhöhte sich im laufenden Berichtshalbjahr auf CHF 14.0 Mio., was einer Zunahme von CHF 1.3 Mio. gegenüber dem Berichtshalbjahr 2016 entspricht. Darin enthalten sind von der VP Bank Gruppe an die Schweizerische Nationalbank (SNB) bezahlte Negativzinsen im Umfang von CHF 7.0 Mio. (Vorjahresperiode CHF 6.4 Mio.) Aus Risiko/Rendite-Überlegungen haben wir Verpflichtungen gegenüber Kunden in Fremdwährungen nicht im Interbankenmarkt angelegt, sondern vermehrt über Fremdwährungs-Swaps in Franken umgeschichtet und bei der SNB angelegt. Dadurch erhöht sich der CHF-SNB-Girobestand, welcher über der Freibetragsgrenze zu minus 0.75 Prozent negativ verzinst wird. Dieser SNB-Negativzins wird unter «Zinsaufwand aus finanziellen Vermögenswerten» ausgewiesen und durch die Bewertungserfolge bei den FX-Swaps im «Erfolg Handelsgeschäft» im Umfang von CHF 11.4 Mio. (Vorjahr: CHF 9.7 Mio.) mehr als kompensiert.

Der negative Erfolg aus den Zinsabsicherungsgeschäften reduzierte sich von minus CHF 3.4 Mio. auf minus CHF 0.4 Mio. in den Berichtshalbjahren. Während sich die Position Hedge Accounting kaum veränderte, reduzierte sich der negative Betrag bei den Zinsderivaten von minus CHF 3.5 Mio. auf minus CHF 0.6 Mio. 

Der Zinsertrag aus Finanzinstrumenten, bewertet zu fort­geführten Anschaffungskosten, erhöhte sich aufgrund der Ausweitung der entsprechenden Bilanzposition um 4.3 Prozent auf CHF 9.6 Mio. 

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft steigerte sich im ersten Halbjahr 2017 um 0.7 Prozent auf CHF 61.1 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 60.7 Mio.). Die gute Verfassung der Aktienmärkte im ersten Semester 2017 wirkte sich positiv auf den Kommissionserfolg aus. Dieser profitierte insbesondere von den transaktionsabhängigen Kundenerträgen dank zunehmender Kundenaktivitäten gegenüber der Vorjahresperiode. Die Courtageneinnahmen stiegen um CHF 2.0 Mio. resp. 12.9 Prozent von CHF 15.6 Mio auf 17.6 Mio. gegenüber der Vergleichsperiode an. Gleich­zeitig stiegen sowohl durch den Neugeldzufluss als auch aufgrund der positiven Performance der Altbestände die bestandesabhängigen Erträge an. Insgesamt konnte der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft im Berichtshalbjahr um 5.7 Prozent auf 89.6 Mio. gesteigert werden (Vorjahr: CHF 84.8 Mio.). Der Aufwand für das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um CHF 4.4 Mio. von CHF 24.1 Mio. auf CHF 28.5 Mio. 

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf CHF 25.2 Mio. und bedeutet damit im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2016 eine Zunahme um CHF 5.3 Mio. (26.4 Prozent). Der Ertrag aus dem (Devisen-)Handel im Auftrag von Kunden konnte um 10.4 Prozent auf CHF 25.7 Mio. gesteigert werden. Im Wertschriftenhandel werden die realisierten und nicht realisierten Bewertungsdifferenzen der Absicherungsgeschäfte der Finanzanlagen verbucht. Aufgrund des Markt­umfelds musste ein negativer Erfolg von minus CHF 0.5 Mio. verbucht werden (Vorjahr: minus CHF 3.4 Mio.).

Aus den Finanzanlagen resultierte im ersten Semester 2017 ein Gewinn von CHF 12.0 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 1.2 Mio.). Diese Erhöhung des Erfolges aus Finanzanlagen um CHF 10.7 Mio. lässt sich im Wesentlichen auf nicht realisierte Bewertungsgewinne der Finanzinstrumente, bewertet zum Fair Value über CHF 7.7 Mio. (Vorjahresperiode: minus CHF 3.6 Mio.), zurückführen. Die Zunahme im übrigen Erfolg erklärt sich aus einem Einmaleffekt von CHF 0.7 Mio. aus dem Verkauf einer assoziierten Gesellschaft zu Beginn des Jahres.

 

Geschäftsaufwand

Der Geschäftsaufwand stieg im Berichtshalbjahr 2017 gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 15.7 Mio. von CHF 101.5 Mio. auf CHF 117.2 Mio. (15.5 Prozent). Darin enthalten ist eine Rückstellung für die Einigung mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen. Diese Einigung im Zusammenhang mit unversteuerten Vermögenswerten deutscher Kunden ist eine umfassende Lösung und gilt für sämtliche deutsche Bundesländer.

Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr erhöhte sich der Personalaufwand um CHF 4.9 Mio. oder um 7.5 Prozent auf CHF 69.9 Mio. Die Steigerung im Personalaufwand resultiert unter anderem aus der Rekrutierungsoffensive von neuen Senior-Kundenbetreuern. Ende Juni 2017 beschäftigte die VP Bank Gruppe teilzeitbereinigt 757.4 Mitarbeitende, was eine Erhöhung des Personalbestandes gegenüber dem 30. Juni 2016 von 22.4 Mitarbeitenden bedeutet. Im Einklang mit IAS 38 wurden CHF 0.4 Mio. des Personalaufwandes für selbst geschaffene Software aktiviert. Entsprechend wurde der Personalaufwand reduziert. 

Der Sachaufwand erhöhte sich um 13.8 Prozent auf CHF 27.8 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 24.4 Mio.). Diese Erhöhung ist hauptsächlich auf externe Beraterkosten zurückzuführen, welche die VP Bank in diversen Projekten (v.a. regulatorisch, Wachstumsinitiative, Digitalisierung) unterstützen. Die Abschreibungen lagen um CHF 1.0 Mio. (8.5 Prozent) unter der Vorperiode und betrugen per 30. Juni 2017 CHF 10.4 Mio. 

Der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste belief sich für das erste Semester 2017 auf CHF 9.2 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 0.7 Mio.). Die Zunahme begründet sich durch die eingangs erwähnte Einigung mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen und die damit vorgenommene Rückstellung über CHF 10.9 Mio. Bei den Kreditrisiken konnten netto CHF 2.2 Mio. erfolgswirksam aufgelöst werden.

 

Gewinnsteuern

Die Gewinnsteuern beliefen sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 2.5 Mio. und sind um CHF 1.4 Mio. tiefer als in der Vorjahresperiode. Der trotz höheren Gewinns tiefer ausfallende Gewinnsteueraufwand resultiert aus steuerfreien Einnahmen in den Finanzanlagen.

 

Konzerngewinn

Der Konzerngewinn für das erste Halbjahr 2017 beträgt CHF 31.5 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 24.4 Mio.). Der Konzern­gewinn pro Namenaktie A beläuft sich auf CHF 5.22 (30. Juni 2016: CHF 4.04).

 

Gesamtergebnis

Das Gesamtergebnis umfasst alle verbuchten Erträge und Aufwendungen in der Erfolgsrechnung und im Eigenkapital. Im Eigenkapital direkt verbucht werden im Wesentlichen versicherungsmathematische Anpassungen bei den Vorsorgeeinrichtungen und Wertveränderungen der Finanzinstrumente FVTOCI. Die VP Bank Gruppe erzielte im 1. Semester 2017 ein Gesamtergebnis von CHF 31.2 Mio. gegenüber CHF 0.6 Mio. in der Vorjahresperiode.

 

Bilanz

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2016 um CHF 0.2 Mrd. auf CHF 12.0 Mrd. im ersten Semester 2017. Diese Zunahme der Bilanzsumme ist auf das gestiegene Volumen der Kundenausleihungen und Finanz­instrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten, zurückzuführen. 

Die VP Bank Gruppe verfügt mit flüssigen Mitteln in der Höhe von CHF 3.2 Mrd. über eine sehr komfortable Liquiditätsausstattung.

Bei den Kundenausleihungen ist seit Jahresbeginn ein An­stieg um CHF 286.9 Mio. (5.5 Prozent) auf CHF 5.5 Mrd. per 30. Juni 2017 zu verzeichnen. Die VP Bank orientiert sich dabei unverändert an einer hohen Disziplin und Kontrolle bei der Kreditvergabe.

Auf der Passivseite reduzierten sich die Kundeneinlagen und Kassenobligationen seit Jahresanfang um CHF 131.3 Mio. (1.3 Prozent) auf CHF 9.9 Mrd. per 30. Juni 2017. 

Am 6. Juni 2016 hat die VP Bank AG ein Aktienrückkaufprogramm über maximal 120'000 eigene Namenaktien A mit einem Nennwert von je CHF 10 angekündigt. Insgesamt wurden in der Zeit vom 7. Juni 2016 bis 31. Mai 2017 88'835 Namenaktien A zurückgekauft, was 1.34 Prozent des im Handelsregister eingetragenen Kapitals bzw. 0.74 Prozent der Stimmrechte entspricht. Die zurückgekauften Namenaktien A sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden.

Per Ende Juni 2017 belief sich das Eigenkapital auf CHF 942.3 Mio. (31.12.2016: CHF 937.0 Mio.). 

Die nach Basel III berechnete Tier 1 Ratio betrug per 30. Juni 2017 im Vergleich mit anderen Banken hervorragende 25.9 Prozent (per 31. Dezember 2016: 27.1 Prozent). Diese sehr solide Eigenkapitalbasis erlaubt es der VP Bank, weiterhin eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess der Banken wahrnehmen zu können.

 

Ausblick

Auch im 2. Halbjahr können das Marktumfeld und die Zinsentwicklung den Geschäftsverlauf und das Ergebnis der VP Bank Gruppe beeinflussen. Die Entwicklungen bezüglich Steuertransparenz und Informationsaustausch schreiten weiter voran und haben direkte Auswirkungen auf die Kunden und die Geschäftsbereiche der VP Bank Gruppe sowie den Finanzplatz Liechtenstein. 

Mit der Digitalisierung steht die Finanzindustrie vor grossen Herausforderungen, aber auch vor vielversprechenden Chancen. Die VP Bank ist für diese Herausforderungen bestens gerüstet, hat entsprechende Projekte lanciert und setzt ihre nachhaltige Wachstumsstrategie weiter fort. Die hohe Eigenmittelausstattung bildet für die VP Bank Gruppe eine gesunde Basis für eine erfolgreiche Zukunft.