Im Alltag bestimmen Sie
Ihr Nachhaltigkeitsprofil.
Und bei Ihrer Anlagestrategie?
Das Thema Nachhaltigkeit hat den Finanzmarkt erreicht. Als Anleger kommt man nicht umhin, sich damit auseinanderzusetzen – auch aus Renditeüberlegungen. Als Bank haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Kunden dabei zu unterstützen und den Wandel aktiv zu fördern. Die entsprechende Initiative heisst «Investing for Change» und ist ein zentrales Element der Strategie 2026.
Der Chief Investment Officer der VP Bank, Dr. Felix Brill, zeigt auf, weshalb nachhaltiges Investieren nicht nur eine Frage des Gewissens ist und wie die VP Bank einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft leisten möchte.
Nicht nur eine Frage des Gewissens
Ein Bergbaukonzern sprengt eine archäologisch wertvolle Stätte in die Luft, um an ein Eisenerzfeld zu gelangen. Ein Pharmakonzern besticht Ärzte, damit sie das «richtige» Medikament verschreiben. Ein Zahlungsdienstleister, der hauptsächlich Transaktionen von Online-Gamern und pornografischen Angeboten abwickelt.
Diese Beispiele aus dem echten Leben zeigen: Eine klare Grenze zu ziehen zwischen dem, was als nachhaltig gilt, und dem, was gesellschaftlich sinnvoll ist, ist praktisch nicht möglich. Die Wertvorstellungen sind zu unterschiedlich, nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Land zu Land. Und sie entwickeln sich. Was heute als akzeptierbar gilt, war unter Umständen in den 1950er-Jahren noch verpönt. Und in Bezug auf Nachhaltigkeit ist es oftmals genau umgekehrt: Was früher möglich war, wird heute nicht mehr toleriert.
Nehmen wir doch das Beispiel des Bergbaukonzerns, der seinen Gewinn aus einer Eisenerzmine so hoch gewichtet, dass er eine Stätte mit unschätzbarem kulturhistorischem Wert zerstört, die auf Leben vor mehreren Zehntausenden von Jahren hindeutet und für Ureinwohner besonderen Stellenwert besitzt. Allein über diese Entscheidung lässt sich streiten. Aber letztlich geht es um viel mehr. Wie kann es sein, dass der Entscheid für die Sprengung fi el, ohne dass im Vorfeld die nötigen Abklärungen getroffen wurde? Warum wurde nicht vorher das Gespräch mit den Ureinwohnern gesucht? Wurde die Stätte gar trotz Bewilligungsauflagen gesprengt? Werden die Verantwortlichen dieses Bergbaukonzerns etwa derart bezahlt, dass sie den Profi t des Unternehmens über alles stellen? Ist dieses Verhalten letztendlich Teil der Unternehmenskultur?
Nachhaltigkeitskriterien verbessern die Risikoanalyse
Diese konkreten Beispiele werfen Fragen auf. Sie können öffentliche Debatten auslösen und die Unternehmen unter Druck setzen. Anleger können sich nicht mehr rein auf die finanziellen Aspekte bei der Investitionsentscheidung konzentrieren. Es braucht zusätzliche Kriterien, um ein vollständiges Risikoprofil eines Unternehmens zu erstellen.
Nachhaltigkeitskriterien verbessern und Investitionsentscheid.
Bei der VP Bank sind wir überzeugt, dass Nachhaltigkeitskriterien den Investitionsentscheid verbessern. Darum haben wir sämtliche Investitionsprozesse derart umgestaltet, dass wir diese Kriterien konsequent einbeziehen. Wir gehen dabei so weit, dass wir einen eigenen VP Bank Nachhaltigkeitsscore entwickelt haben. Wir schaffen damit für unsere Kunden Transparenz.
Keine Nachteile, im Gegenteil
Für unsere Kunden hat dieser Ansatz einen grossen Vorteil. Sie sind selbst in der Lage, ihr Nachhaltigkeitsprofil zu gestalten. Es bringt Ihnen zudem den Vorteil, den Faktor Nachhaltigkeit als Renditequelle zu nutzen. Denn es besteht zumindest kein Nachteil für die Performance, wie mehrere Studien gezeigt haben. Wir glauben sogar, dass Nachhaltigkeitsaspekte künftig einen noch stärkeren Einfluss auf die Rendite haben werden. Als international tätige Privatbank sind wir in der Lage, die nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Wir können Investitionen ermöglichen, um diesen Wandel herbeizuführen. Dabei geht es nicht nur um die Anlageprozesse, sondern auch um das Nachhaltigkeitsprofil der Bank. Das ist zugleich Anspruch und Ansporn für unsere Initiative «Investing for Change».
Nachhaltigkeitsaspekte werden künftig einen noch stärkeren Einfluss auf die Rendite haben.
Wir sind weitergekommen
Vor ziemlich genau 50 Jahren schrieb der einfl ussreiche Ökonom Milton Friedman in einem Aufsatz für die New York Times: «Die soziale Verantwortung eines Unternehmens ist es, den Profit zu erhöhen.» Friedman zufolge war es falsch, wenn ein Unternehmen «Soziale Verantwortung » übernahm. Davon haben wir uns weit entfernt, wir als Gesellschaft, wir als Bank.
Wir sind uns unserer besonderen Rolle als Teil des Finanzsektors bewusst und wir haben uns überlegt, was Nachhaltigkeit für uns bedeutet. Deshalb haben wir eine sogenannte Materialitätsanalyse durchgeführt und zwei Sichtweisen berücksichtigt: jene der Bank einschliesslich der für uns wichtigen Themen und jene der Gesellschaft inklusive der von ihr für wichtig erachteten Themenfelder. Dank des Austauschs mit internen und externen Stakeholdern (z.B. Arbeitnehmern, Aktionären, Kunden, Aufsichtsbehörden und Experten) haben wir diese Sichtweisen zusammengebracht.
Die Konklusion floss in die Erarbeitung unseres Nachhaltigkeitsplans 2026. Darin haben wir festgelegt, wie wir Nachhaltigkeitskriterien konsequent in unsere Geschäftsprozesse integrieren. Wir haben definiert, dass wir als Bank netto CO2-neutral sein wollen und wir möchten die Geschlechterverteilung auf den verschiedenen Ebenen der Hierarchie verbessern. Folge davon sollte ein besseres Nachhaltigkeitsrating sein, denn wir stellen uns denselben Kriterien, wie wir sie in der Risikoanalyse im Anlageprozess anwenden.
Die Signale sind eindeutig, die der Wissenschaftler und die der Politik: Nachhaltigkeit ist nicht mehr länger nur eine Option, sondern eine Pflicht. Nicht nur um unserer selbst willen, sondern für diejenigen, die nach uns kommen. Genauso wie unsere Kunden ihr Vermögen an folgende Generationen weitergeben möchten, so wollen wir einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft leisten.