Daten weisen die
Richtung. Menschliche
Weitsicht den Weg.
Daten spielen im privaten und geschäftlichen Alltag eine immer wichtigere Rolle. Ob Big Data, künstliche Intelligenz oder Machine-Learning: Im Kern geht es immer darum, mithilfe von Daten «Probleme» zu lösen. Welche Aktie passt am besten zu einem bestimmten Portfolio? Wie können wir sicherstellen, dass Kunden die Informationen erhalten, die wirklich wichtig für sie sind? Und das auch noch zur passenden Zeit? Für die VP Bank ist «Data Analytics» zukunftsweisend und deshalb ein strategisches Thema.
Die Projektleiterin Sasha Wäger berichtet von den bisherigen Erfahrungen und zeigt auf, warum der Mensch und nicht die Maschine im Zentrum der «Data Analytics»-Initiative steht und wie unsere Kunden davon profitieren können.
Das Thema «Data-
Analytics» prägt bewusst und
unterbewusst unseren Alltag.
Die VP Bank hat die strategische Initiative «Data Analytics» lanciert. Was war der Antrieb und welche Ziele werden damit verfolgt?
Das Thema «Data Analytics» ist allgegenwärtig. Big Data, künstliche Intelligenz oder Machine- Learning prägen bewusst und unterbewusst unseren Alltag. Dabei geht es, einfach gesagt, darum, dass Daten systematisch genutzt werden können. Das ist auch das Ziel unserer Initiative. Wir arbeiten natürlich auch heute schon mit Daten, aber wir können und wollen besser werden. Sei es bei der Identifikation der relevanten Daten, bei der Analyse oder auch bei der Aufbereitung. Dazu möchten wir von den Erfahrungen aus anderen Branchen profitieren. Das Feld ist sehr spannend und wahnsinnig dynamisch. Spontan denke ich dabei an Beispiele wie Google, Netflix oder Tesla. Es ist beeindruckend, was mit Daten alles möglich ist.
Die VP Bank arbeitet heute schon systematisch mit Daten. Auch durch die Nutzung von «Data Analytics»?
Ein gutes Beispiel ist die sogenannte «Fraud Detection». Hier geht es darum, Betrugsfälle im Zahlungsverkehr aufzudecken und solche Zahlungen vor der Ausführung zu stoppen. Dabei werden alle eingehenden und ausgehenden Zahlungsaufträge durchleuchtet und Auffälligkeiten herausgefiltert. Das läuft alles automatisch auf der Grundlage von bekannten Mustern ab. Ein solches Screening könnte durch den Menschen niemals in der notwendigen Geschwindigkeit und Effizienz erfolgen.
Im Anschluss werden die signifikanten Fälle dann aber unseren Spezialisten übergeben. Denn zusätzlich sind ein geschultes Auge und Rückfragen durch die Kundenberater wichtig, um die tatsächlichen Betrugsfälle zu erkennen. Durch diese Kombination können wir sicherstellen, dass betrügerische Zahlungen mit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit nicht durchgeführt werden und gleichzeitig möglichst wenige auffällige Zahlungen blockiert werden. Denn auch das kann für Kunden negative Folgen haben.
Die Initiative wurde bereits 2020 gestartet. Gibt es schon erste Ergebnisse?
Ja. Wir haben uns gleich zu Beginn einen ganz konkreten und für unser Geschäft wichtigen Anwendungsfall vorgenommen: die Personalisierung von Anlagevorschlägen. Mit einem agilen Ansatz sind wir sehr schnell sehr weit gekommen. Wir haben so z.B. in kurzer Zeit gemerkt, welche Daten hilfreich sind, wo Stolpersteine liegen und wie wir die Vorschläge möglichst intuitiv aufbereiten können. Herausgekommen ist ein Prototyp, mit dem wir nun unsere Hypothesen testen und Erfahrungen im Alltag sammeln können. Die ersten Rückmeldungen sind vielversprechend.
Kann man das noch konkretisieren? Wie werden hier die Anlagevorschläge aufgrund von Daten personalisiert?
Das Ziel ist es, unseren Kunden für sie interessante Anlagevorschläge zu unterbreiten. Wir nutzen dafür zwei Ansätze parallel. Zum einen definieren wir für jede Anlageidee Regeln, welche wir dann mit den Portfolioeigenschaften und Anlagepräferenzen abgleichen. Zum anderen analysieren wir das in Frage kommende Portfolio mit vergleichbaren Portfolios und leiten daraus die Wahrscheinlichkeit ab, dass eine Anlageidee «passt». Den zweiten Ansatz kennt man zum Beispiel von Netflix: Dort heisst es bei einer neuen Serie z.B. «92 Prozent Übereinstimmung », basierend auf Rückmeldungen von anderen Nutzern. All das passiert natürlich vollautomatisch im Hintergrund. Unseren Kundenberatern wollen wir dann z.B. auf einen Klick die zehn Portfolios ihrer Kundschaft zeigen, für welche die Anlageidee am besten passt.
Wird die persönliche Kundenberatung durch solche Tools irgendwann überflüssig?
Nein, im Gegenteil. Wir sind in der glücklichen Situation, sehr qualifizierte und engagierte Kundenberater und Kundenberaterinnen an unserer Seite zu wissen, und verfügen über motivierte Nachwuchstalente. Sie sind nicht nur unser Sprachrohr nach aussen, sondern auch nach innen; durch die Kollegen an der Front erhalten wir wichtige Informationen darüber, wie sich die Interessen und Bedürfnisse unserer Kunden verändern. Mithilfe von «Data Analytics» können wir dann nach Lösungen suchen und damit den Alltag unserer Kundenberater vereinfachen. Damit sie sich voll und ganz auf ihre Kunden konzentrieren können.
Das klingt alles sehr positiv. Es gibt allerdings auch viele Bedenken, was den Umgang mit Daten angeht. Stichwort Facebook. Wie geht die VP Bank damit um?
Der vertrauenswürdige und sichere Umgang mit Daten ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Als Bank sind wir seit jeher mit diesem Thema vertraut. Entsprechend steht dieser Punkt immer ganz oben auf der Agenda. Sei es bei der Frage, welche Daten wir verwenden können, wie und wo sie gespeichert werden, wer Zugriff darauf haben darf, mit welchen Partnern wir zusammenarbeiten oder welche technische Lösung implementiert wird.
Der vertrauenswürdige und
sichere Umgang mit Daten ist
für uns eine Selbstverständlichkeit.
Als Bank sind wir seit jeher mit
diesem Thema vertraut.
Zudem ist uns noch ein anderer Punkt ganz wichtig: Mithilfe von Daten kann man viel lernen und vieles besser machen. Durch falsche Interpretation kann man aber auch vieles falsch machen. Deshalb ist es für uns von zentraler Bedeutung, dass wir intern in der Lage sind, die Datenquellen und Analysemethoden immer auch zu verstehen, und die Ergebnisse kritisch hinterfragen können.
Und wie geht es mit der Initiative weiter, wie ist der Ausblick?
Wir sind gerade dabei, die neue Datenplattform aufzubauen und damit das technische Fundament für die Zukunft zu legen. Diese wird es uns ermöglichen, zukünftig die verschiedenen Datenquellen nahtlos zu verknüpfen, Anwendungsfälle schnell zu testen und ganz allgemein die Daten effizient zu nutzen. Die Anforderungen für die Datenplattform haben wir übrigens letztes Jahr bereits eruiert. Dazu haben wir über 50 mögliche Anwendungsfälle in der gesamten Bank identifiziert. Diese werden wir natürlich nicht alle sofort implementieren können. Aber wir möchten dieses Jahr einige davon vertieft anschauen und zumindest einen weiteren Prototypen bauen.
Wie wird sich das auf die Kunden auswirken?
Das Kundenerlebnis wird besser und die Kundenzufriedenheit steigt. Zum Beispiel durch schnellere Antworten, bessere Anlagevorschläge, neue Lösungen oder durch mehr Zeit für das Beratungsgespräch. Im Idealfall merken die Kunden dabei gar nicht, ob und was sich im Hintergrund verändert hat.
Wir sind überzeugt, dass
durch die effiziente Nutzung von
Daten auch das Kundenerlebnis
verbessert wird.
An diesem Ziel arbeiten wir gemeinsam mit den anderen strategischen Initiativen und wir wollen den Kunden durch noch bessere und flexiblere Kommunikationswege, durch schlankere Prozesse und durch unser hervorragendes Netz an internen und externen Partnern langfristig das Beste aus beiden Welten ermöglichen: Mensch und Maschine.