Konsolidierter Halbjahres­bericht der VP Bank Gruppe

Konzernergebnis

In einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld erwirtschaftete die VP Bank Gruppe im ersten Halbjahr 2023 einen Konzern­gewinn von CHF 25.5 Mio. Dies entspricht einer Steigerung von 19 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode (erstes Halbjahr 2022) und einer Steigerung von 35 Prozent im Vergleich zur Vorperiode (zweites Halbjahr 2022).

 

Kundenvermögen

Die betreuten Kundenvermögen summierten sich per 30. Juni 2023 auf CHF 47.2 Mrd. Gegenüber Ende 2022 bedeutet dies eine Zunahme von 2 Prozent, die hauptsächlich durch das positive Marktumfeld bedingt ist.

Positive Neugeldzuflüsse kompensierten forcierte Abflüsse aus Bereinigungen des Kundenportfolios sowie Abflüsse von Kundinnen und Kunden mit russischem Konnex. Der Netto-Neugeldzufluss betrug CHF 0.1 Mrd.

Die durchschnittlichen betreuten Kundenvermögen sanken im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4 Prozent und stiegen im Vergleich zur Vorperiode um 2 Prozent.

Die Custody-Vermögen reduzierten sich im Vergleich zu Ende Dezember 2022 um CHF 0.3 Mrd. auf CHF 5.6 Mrd. Dies entspricht einer Abnahme von 5 Prozent. Insgesamt beliefen sich die Kundenvermögen inklusive der Custody-­Vermögen per 30. Juni 2023 auf CHF 52.8 Mrd.

 

Erfolgsrechnung

Geschäftsertrag

Die VP Bank erwirtschaftete einen Geschäftsertrag von CHF 188.3 Mio. Dies entspricht einem Plus von 17 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und einem Plus von 8 Prozent gegenüber der Vorperiode.

Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 30 Prozent und im Vergleich zur Vorperiode um 9 Prozent auf CHF 72.1 Mio. Die Zinsen haben sich 2022 in den verschiedenen Währungen stark erhöht und stiegen auch 2023 nochmals leicht an. Im Vergleich zur Vorjahresperiode stiegen deshalb die Zinserträge um 133 Prozent auf CHF 150.2 Mio. und der Zinsaufwand um 772 Prozent auf CHF 78.1 Mio. 

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft summierte sich auf CHF 69.8 Mio. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht dies einer Reduktion von 3 Prozent, im Vergleich zur Vorperiode einer Erhöhung von 3 Prozent. Die wiederkehrenden Kommissionserträge lagen bei CHF 56.2 Mio. und damit um 3 Prozent tiefer als in der Vorjahres­periode, aber um 1 Prozent höher als in der Vorperiode, im Gleichschritt mit der Entwicklung der durchschnittlichen Assets under Management. 

Die transaktionsabhängigen Kommissionserträge lagen bei CHF 13.6 Mio. und damit gegenüber der Vorjahresperiode um 4 Prozent tiefer, aber um 12 Prozent über der Vorperiode. 

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf CHF 38.7 Mio. und erfuhr damit im Vergleich zur Vorjahrjahresperiode eine Steigerung von 43 Prozent und im Vergleich zur Vorperiode eine Steigerung von 1 Prozent. Der Anstieg steht hauptsächlich im Zusammenhang mit der Ausweitung des Zinsunterschiedes zwischen USD und CHF im zweiten Halbjahr 2022; in der Berichtsperiode blieben die Zinsdifferenzen stabil. 

Der Erfolg aus Finanzanlagen trug mit CHF 5.3 Mio. positiv zum Semesterergebnis bei und der übrige Erfolg mit CHF 2.5 Mio.

 

Geschäftsaufwand

Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 14 Prozent und gegenüber der Vorperiode um 4 Prozent auf CHF 158.2 Mio.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zur Vorperiode um 2 Prozent auf CHF 89.8 Mio., was inflationsbedingte Lohnerhöhungen sowie eine höhere durchschnittliche Zahl an FTEs widerspiegelt.

Der Sachaufwand stieg gegenüber der Vorperiode um 3 Prozent auf CHF 40.9 Mio. Diese Erhöhung steht vorwiegend im Zusammenhang mit höheren Beratungshonoraren für die Analyse von Kundenbeziehungen mit russischem Konnex sowie mit laufenden Kosten für das IT-Infrastruktur Outsourcing.

Die Abschreibungen erhöhten sich plangemäss auf CHF 22.3 Mio. Der Höhepunkt der strategiebedingten Abschreibungsbelastung wird im Jahr 2024 erwartet.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Wirtschaftsumfeldes wurden in der Berichtsperiode Rückstellungen gebildet. Die Wert­berichtigungen, Rückstellungen und Verluste erhöhten sich deshalb auf CHF 5.2 Mio.

 

Bilanz

Die Bilanzsumme belief sich auf CHF 12.6 Mrd. Im Vergleich zum 31. Dezember 2022 ist sie damit stabil.

 

Einlagen

Auf der Passivseite beliefen sich die Kundengelder auf CHF 10.6 Mrd., was einem Rückgang von 2 Prozent entspricht. Die Verpflichtungen gegenüber Banken verdoppelten sich annähernd und lagen bei CHF 0.4 Mrd. 

 

Kurzfristige Vermögenswerte

Auf der Aktivseite befanden sich CHF 2.2 Mrd. in bar oder als Einlage bei der Schweizerischen Nationalbank. Weitere CHF 1.9 Mrd. sind Forderungen gegenüber Banken oder Geldmarktpapiere, beide mit kurzen Laufzeiten. Diese CHF 4.1 Mrd. deckten 38.7 Prozent der Kundeneinlagen ab. 

 

Kredite

Die VP Bank hatte CHF 5.4 Mrd. Kredite ausstehend, wovon CHF 3.2 Mrd. Hypotheken waren. Das Kreditvolumen sank um 5 Prozent, da viele Kunden im veränderten Zinsumfeld ihre Lombardkredite zurückzahlen.

 

Eigenmittel und Liquidität

Die VP Bank Gruppe zeichnet sich durch eine sehr solide Eigenmittelausstattung und eine hohe Liquidität aus. Per 30. Juni 2023 belief sich die Tier 1 Ratio auf 23.4 Prozent und die Liquidity Coverage Ratio lag bei 202.2 Prozent.