Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates und des Chief Executive Officers

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren

Die internationalen Analysten zeigten sich für das Jahr 2015 zunächst optimistisch. Rasch wurde jedoch klar, dass erneut grosse wirtschaftliche Hürden zu nehmen sind. Einmal mehr waren es die Notenbanken, die mit ihren Entscheidungen wie dem Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) für Aufsehen und Marktbewegungen sorgten. Auch die VP Bank Gruppe wurde mit dem veränderten Umfeld und den sich daraus ergebenden Konsequenzen konfrontiert.

Deutlich höherer Konzerngewinn durch die Integration der Centrum Bank

Die VP Bank Gruppe erwirtschaftete für das erste Halbjahr 2015 einen Konzerngewinn von CHF 40.9 Mio. Dies entspricht einer Zunahme von CHF 29.8 Mio. gegenüber dem Gewinn der Vorjahresperiode von CHF 11.1 Mio. Dieses Halbjahresergebnis 2015 wird durch die Fusion der VP Bank mit der Centrum Bank und die damit einhergehenden Mehreinnahmen geprägt, aber auch von damit zusammenhängenden Mehrausgaben. Wesentlich beeinflusst wird das Ergebnis auch durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Schweizer Franken und die Verschiebung des Dreimonats-Libor-Zielbandes in den negativen Bereich durch die SNB am 15. Januar 2015.

Im Vergleich zum Berichtshalbjahr 2014 konnte die VP Bank den Bruttoerfolg um CHF 62.0 Mio. auf CHF 172.5 Mio. steigern (Vorjahresperiode: CHF 110.5 Mio.). Dies entspricht einer Zunahme von 56.1 Prozent. Unter Ausklammerung der Effekte aus der Fusion mit der Centrum Bank (inkl. Effekte durch die «purchase price allocation») erzielten wir trotz der negativen Effekte aufgrund der Aufhebung des Euro-Mindestkurses einen Bruttoerfolg von CHF 105.5 Mio.

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich per 30. Juni 2015 auf CHF 34.6 Mrd. Gegenüber dem Wert per 31. Dezember 2014 von CHF 30.9 Mrd. bedeutet dies eine Zunahme von 11.8 Prozent. Im ersten Semester 2015 erzielte die VP Bank Gruppe einen Netto-Neugeldzufluss von CHF 6.2 Mrd. Davon entfallen CHF 6.7 Mrd. auf die Fusion mit der Centrum Bank.

Der Geschäftsaufwand stieg im Berichtshalbjahr 2015 ge­genüber der Vorjahresperiode um CHF 12.3 Mio. von CHF 84.5 Mio. auf CHF 96.8 Mio. (plus 14.6 Prozent). Diese Zunahme steht im Einklang mit der strategischen Ausrichtung der VP Bank Gruppe und der Fusion mit der Centrum Bank. Unter Ausklammerung der Effekte der Fusion mit der Centrum Bank konnten wir den Geschäftsaufwand im Vorjahresvergleich um CHF 3.8 Mio. bzw. 4.5 Prozent reduzieren.

Regulatorisches Umfeld

Grenzüberschreitende Bankdienstleistungen zählen zu den tragenden Säulen des Geschäftes der VP Bank Gruppe. Etliche Staaten haben aus fiskalischen oder auch ordnungs­politischen Gründen verschärfte regulatorische Vorgaben für Akteure erlassen, die auf ihrem Finanzplatz aktiv sind. Durch ihre internationale Kundschaft sieht sich die VP Bank Gruppe mit einer Vielzahl von länderspezifischen Regelun­gen konfrontiert, die einen unverändert starken Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit haben. 

Im August 2013 formulierten die liechtensteinischen Banken mit der Steuerkonformitäts-Richtlinie einen einheitlichen, bankenplatzweiten Mindeststandard, der die Sorgfaltspflichten hinsichtlich der Steuerkonformität ihrer Kunden definiert. Nun wurde diese Regelung erweitert. Die neue Richtlinie vom 21. Januar 2015 hält am Grundsatz fest, dass es in erster Linie Aufgabe der Kunden selbst ist, ihren Steuerpflichten nachzukommen. Neu verpflichten sich die Banken dazu, zusätzlich zu den bereits implementierten Massnahmen bei bestehenden Kunden erweiterte Sorgfaltspflichten nach Massgabe des risikobasierten Ansatzes zur Abklärung und Sicherstellung eines steuerkonformen Verhaltens anzuwenden. Dies bedeutet, dass die Banken ihre bestehenden Kunden überprüfen werden und sich gegebenenfalls die Steuerkonformität bestätigen lassen. Sie werden ihre Kunden bei Bedarf weiterhin darin unterstützen, die Steuerkonformität innerhalb nützlicher Frist herzustellen. Darüber hinaus werden die Banken Massnahmen ergreifen, die verhindern, dass Geschäftsbeziehungen dem Anwendungsbereich des automatischen Informa­tionsaustausches (AIA) entzogen werden. Ausserdem wurden die Restriktionen für Bareingänge und Barausgänge weiter verschärft.

Liechtenstein und die Schweiz haben am 2. Februar 2015 die Verhandlungen über ein neues Doppelbesteuerungs­abkommen (DBA) abgeschlossen. Das Abkommen wurde im Juli 2015 unterzeichnet, als Inkrafttretensdatum ist der 1. Januar 2017 vorgesehen. Zu den wichtigsten Eckpfeilern der Vereinbarung zählt die Vermeidung der Doppelbesteuerung im Bereich der Verrechnungssteuer.

Am 18. März 2015 hat die EU-Kommission dem Rat der Europäischen Union einen Vorschlag zur Aufhebung der Zins­besteuerungsrichtlinie vorgelegt. Die entsprechende Abän­derungsrichtlinie sieht aufgrund des Übergangs zum EU-weiten automatischen Informationsaustausch die komplette Aufhebung der bestehenden Zinsbesteuerungs­richt­linie mit Wirkung auf den 1. Januar 2016 vor.

Am 28. Mai 2015 hat die Schweiz mit der EU ein Abkommen über den automatischen Informationsaustausch in Steuer­sachen (AIA) unterzeichnet. Die Schweiz und die 28 EU-Mitgliedstaaten beabsichtigen, ab 2017 Kontodaten zu erheben und ab 2018 auszutauschen, nachdem die nötigen Rechtsgrundlagen geschaffen wurden. Das Abkommen über den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen ersetzt dann das seit 2005 geltende Zinsbesteuerungsabkommen mit der EU. Mit der Umsetzung des globalen Standards leisten die Schweiz und die EU einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Steuerhinterziehung.

Auswirkungen des SNB-Entscheids

Am 15. Januar 2015 gab die Schweizerische Nationalbank den Mindestkurs von 1.20 Schweizer Franken gegenüber dem Euro auf, nahm zugleich eine Verschiebung des Dreimonats-Libor-Zielbandes vor und führte Negativzinsen in der Höhe von 0.75 Prozent auf die einen bestimmten Freibetrag übersteigenden SNB-Einlagen ein. Dies führte zu grossen Ver­werfungen an den Märkten. Der Schweizer Franken wertete innerhalb kürzester Zeit auf, die Schweizer-Franken-Zinsen befinden sich derzeit auf rekordtiefem und teils sogar negativem Niveau.

Dies hat direkte Auswirkungen auf die aktuelle und zukünftige Geschäftsentwicklung der VP Bank. Ein beträchtlicher Teil unserer betreuten Kundenvermögen ist in Fremdwährungen angelegt. Dies bedeutet, in Schweizer Franken gerechnet, eine Reduktion der betreuten Kundenvermögen aufgrund des SNB-Entscheides. Betrachtet man die Ertrags- und Kostenstruktur, ist ersichtlich, dass die Auslagen in Schweizer Franken höher sind als die Erträge. 

Um die negativen Auswirkungen auf die Ertragslage abzu­federn, wurden umgehend Massnahmen eingeleitet: Wir haben entsprechende Zinsanpassungen vorgenommen, bei den Hypotheken wurden bei Neuabschlüssen und Verlän­gerungen die Margen erhöht, und für einzelne Kundensegmente wurden auf deren Einlagen Negativzinsen eingeführt. Auf der Kostenseite haben wir Sofortmassnahmen einge­- leitet; weitere Kostensenkungen sind ein laufendes Thema.

Integration der Centrum Bank

Das erste Halbjahr 2015 stand im Zeichen der Integration der Centrum Bank in die VP Bank. Die Fusion der VP Bank mit der Centrum Bank stellt einen bedeutenden Wachstumsschwerpunkt der VP Bank Gruppe dar. Die Übernahme beinhaltete Kundenvermögen von insgesamt CHF 7.1 Mrd.

Der Transaktionsvertrag wurde am 1. Dezember letzten Jah­res unterzeichnet, der Transaktionsvollzug erfolgte am 7. Januar 2015. Die ausserordentliche Generalversammlung mit dem Antrag auf Kapitalerhöhung sowie der Genehmigung des Fusionsplans fand am 10. April 2015 statt, die rechtliche Fusion erfolgte am 30. April. Sämtliche Mitarbeitende der Centrum Bank sind bis 30. Juni in die Gebäude der VP Bank gezogen. Die Datenmigration ist auf Ende dieses Jahres angesetzt.

Das Projekt der Integration läuft plangemäss und wird bis Ende des Jahres weitestgehend abgeschlossen sein. Durch die Fusion unter dem Namen VP Bank AG nehmen wir gemeinsam auf dem Finanzplatz Liechtenstein eine wesentlich stärkere Position ein und können auch im Ausland durch komplementäre Zielmärkte und Kundensegmente gestärkt agieren. Die Kunden der Centrum Bank können auf das umfassende Dienstleistungs- und Produkt­angebot der VP Bank zurückgreifen, erhalten Zugang zum internationalen Standortnetzwerk und zu einem erweiterten Angebot im Kreditgeschäft. 

Auch intern können massgebliche Synergien, ins­besondere in der Marktbearbeitung, genutzt werden.

Die Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte – bis 7. Januar 2015 Alleineigentümerin der Centrum Bank – hat sich im Umfang des Verkaufspreises der Centrum Bank als neuer Ankeraktionär an der VP Bank beteiligt.

 

Personelles

An der 52. ordentlichen Generalversammlung der VP Bank am 24. April 2015 wurde Fredy Vogt für eine Amtsdauer von drei Jahren in den Verwaltungsrat der VP Bank wiedergewählt. 

Dr. Florian Marxer wurde als neues Verwaltungsratsmitglied gewählt. Dr. Florian Marxer ist Stiftungsrat der Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte, von 2011 bis 2014 war er Präsident des Verwaltungsrates der Centrum Bank. Er ist Partner bei Marxer & Partner Rechtsanwälte und Verwaltungsratsmitglied der Confida Holding AG in Vaduz sowie der Belvédère Asset Management AG in Zürich.

Eduard von Kymmel hat per 1. Januar 2015 die Verantwortung für das gesamte Fondsgeschäft der VP Bank in Luxemburg und Liechtenstein übernommen. In dieser Funktion ist er von Lu­xem­burg aus für die gruppenweite Führung des strategisch wichtigen Fondsgeschäftes der VP Bank Gruppe verantwortlich. 

Per 1. Februar 2015 wurde die Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz) AG durch Roberto Vogt verstärkt. Er zeichnet als Leiter Private Banking Central & Eastern Europe sowie Russland verantwortlich und trägt massgeblich zur Weiterentwicklung der Kundenbasis in diesem für uns wichtigen Zielmarkt bei.

Antoine Baronnet verstärkt seit 9. März 2015 als Leiter Client Business die Geschäftsleitung der VP Bank (Luxembourg) SA. Er übernahm in dieser Funktion die Verantwortung für sämtliche kundenorientierten Einheiten. Mit Thomas Steiger, Romain Moebus und Antoine Baronnet besteht die Geschäftsleitung der VP Bank (Luxembourg) SA nun aus drei Mitgliedern.

Per 1. Mai 2015 wurde Jürg Mühlethaler neuer Head of Group Operations. Jürg Mühlethaler war seit 1999 in verschiedenen Funktionen für die Centrum Bank tätig. Seit 2012 hatte er die Funktion des Chief Operating Officer inne und war Mitglied der Geschäftsleitung der Centrum Bank. In dieser Funktion war Jürg Mühlethaler bis Ende April noch für das gesamte Back­office innerhalb der Centrum Bank verantwortlich. 

Erfolgreicher Aktienrückkauf

An der Generalversammlung vom 24. April 2015 haben die Aktionäre den Verwaltungsrat ermächtigt, bis 22. April 2020 eigene Inhaber- und Namenaktien von maximal 10 Prozent des Aktienkapitals zu erwerben. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, von dieser Ermächtigung Gebrauch zu machen und mit einem Festpreisangebot pro Inhaberaktie von CHF 84.00 und einem Festpreisangebot pro Namenaktie von CHF 8.40 maximal 5 Prozent des Aktienkapitals zu erwerben. Den Rückkauf eigener Inhaber- und Namenaktien im Rahmen eines öffentlichen Festpreisangebots der VP Bank haben wir am 3. Juli 2015 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 300’750 Inhaberaktien und 114’080 Namenaktien zurückgekauft.

Nach Abschluss des Rückkaufangebots zum Festpreis hält die VP Bank nunmehr 303’058 Inhaberaktien und 115’712 Namenaktien. Dies entspricht einem Anteil von 4.76 Prozent am ausstehenden Aktienkapital und 3.48 Prozent der Stimmrechte. 

Insgesamt beträgt die Anzahl der VP Bank Aktien nach der Kapitalerhöhung 6’004’167 Namenaktien und 6’015’000 Inhaberaktien.

Die bei diesem Rückkaufangebot zurückgekauften Aktien sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden. Da keine Vernichtung der Aktien stattfindet, bleiben die Kapital- und Stimmrechtsverhältnisse gleich.

Weitere bedeutende Semesterereignisse

Unsere Wachstumsziele verfolgen wir konsequent weiter. Die asiatischen Standorte der VP Bank Gruppe verzeichneten im ersten Halbjahr 2015 erfreuliche Zuwachsraten; ebenso konnten wir unsere Akquisitionsergebnisse in der VP Bank (Schweiz) AG verbessern. Die Standorte in Luxemburg und Liechtenstein waren weiterhin stark von regulatorisch bedingten Abflüssen betroffen. Wir sind bemüht, mit gezielten Mass­nahmen im Bereich der Kundenbetreuung diesem Trend nachhaltig entgegenzuwirken.

Im Zuge eines konsequenten Rationalisierungsprogrammes haben wir den Personalbestand von 831 per 7. Januar (inklusive Mitarbeitende der Centrum Bank) per 30. Juni 2015 auf 810 reduziert.

Das Projekt «Insieme» verfolgt das Ziel, die Businessprozesse am Standort Luxemburg zu vereinfachen und an die Gruppenstandards anzugleichen. Damit sollen Synergien innerhalb der Gruppe besser genutzt und Doppelspurigkeiten vermieden werden. Die Umsetzung befindet sich im Zeitplan.

Am 6. März 2015 hat die VP Bank erfolgreich eine öffentliche Anleihe in Höhe von CHF 200 Mio. ausgegeben. Die Ausgabe erfolgte in zwei Tranchen mit einer Laufzeit von 6 Jahren und 9 Jahren. Mit der Ausgabe dieser Anleihe steht der VP Bank ein langfristiges Instrument zur Refinanzierung des langfristigen Kreditbuches zur Verfügung. 

Die Anleihe dient ausserdem als Absicherung für den Fall, dass die Zinsen langfristig wieder steigen sollten. Da seit rund einem Jahr keine neuen Zinssatzswaps abgeschlossen wurden und teilweise Hedge Accounting nach International Financial Reporting Standards (IFRS) zum Einsatz kommt, konnte die VP Bank die Volatilität des Zins­ergebnisses spürbar reduzieren.

Am Mittwoch, 20. Mai 2015, fand der 2. Investorentag der VP Bank mit rund 30 anwesenden Aktionären, Investoren und Analysten statt. Als prominenter Gastredner trat Adrian Hasler, Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein, auf.

Die VP Bank ist offen für einen aktiven Dialog und ist auf verschiedenen Social-Media-Kanälen wie XING, LinkedIn und Twitter vertreten. Die Social-Media-Aktivitäten der VP Bank werden kontinuierlich weiter ausgebaut. So haben wir ein neues Facebook-Profil erstellt, in dem die Ausbildung der Lernenden bei der VP Bank das Hauptthema ist.

Ausgezeichnete Fondskompetenz

Die VP Bank Gruppe verfügt über eine ausgezeichnete Kompetenz im Fondsgeschäft. Dieses Geschäft umfasst die gesamte Palette an Dienstleistungen im Fondsbereich – von der Planung über die Gründung bis zur operativen Verwaltung – und wird an den Standorten in Liechtenstein und Luxemburg seit etlichen Jahren erfolgreich betrieben. 

Besonders freut uns die Verleihung des «World Finance Award» an die IFOS Internationale Fonds Service Aktien­gesellschaft als beste Investment Management Company in Liechtenstein. Ebenso wurde unser Fonds «VP Bank Fund Selection Aktien Natural Resources» von der Ratingagentur Morningstar mit 5 Sternen und damit mit dem höchstmöglichen Rating ausgezeichnet. 

Dies zeigt, dass die Anstrengungen der letzten Jahre zur Verbesserung unserer Servicequalität sowohl von unseren Kunden als auch vom Fachpublikum wahrgenommen werden.

Um von Synergieeffekten in der VP Bank Gruppe zu profi­tieren, erfolgte per August 2015 die Bündelung des Fonds-Know-hows unter dem Dach der «VP Fund Solutions». Mit dieser Bezeichnung haben wir einen einheitlichen Auftritt für das Fondsgeschäft der VP Bank Gruppe geschaffen. 

Im August 2015 wurde VPB Finance S.A., welche 1998 als eine Tochtergesellschaft der VP Bank (Luxembourg) SA gegründet wurde, in VP Fund Solutions (Luxembourg) SA umbenannt. Die IFOS Internationale Fonds Service Aktien­gesellschaft in Vaduz, seit 1999 als Tochtergesellschaft der VP Bank AG am Standort Liechtenstein ansässig, wird neu unter VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG firmieren. Beide Unternehmen zusammen beschäftigen rund 55 Mitarbeitende.

 

Strategische Ausrichtung und Positionierung

Über allen Themen und Massnahmen steht das primäre strategische Ziel der VP Bank, als Gruppe über die Aktivitäten in den Zielmärkten und Zielsegmenten profitabel und qualitativ zu wachsen und dabei die Eigenständigkeit zu bewahren. Ein stabiles, langfristig orientiertes Ankeraktionariat und die solide Eigenkapitalbasis bilden hierfür unverändert ein stabiles Fundament. 

Um unser Ziel des profitablen Wachstums zu erreichen, sind umfassende Massnahmen geplant, mit denen wir unser inter­- nationales Geschäft vorantreiben und das Fondsgeschäft weiter ausbauen wollen. Im Rahmen unserer definierten Zielmärkte Europa und Asien sehen wir Südostasien (Singapur, Hongkong, Thailand, Malaysia und Indonesien) sowie die GUS-Staaten (Russland, Kasachstan und die Ukraine) als besonders interessante Wachstumsmärkte. Neben einer noch besseren Nutzung unserer internationalen Gruppenstruktur planen wir, verstärkt in «Digital Private Banking» zu investieren und die Kapitaleffizienz unter Basel III weiter zu erhöhen. Einher mit diesen Massnahmen geht eine Stärkung der unternehmerischen Kultur sowie die zusätzliche Erhöhung der Qualität unserer Mitarbeitenden.

 

Anpassung der Mittelfristziele

Bis Mitte 2015 galten die definierten Mittelfristziele einer Tier 1 Ratio von mindestens 16 Prozent, einer Cost/Income Ratio von 65 Prozent sowie eines Nettoneugeldzuflusses von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr.

Eine Überprüfung dieser Ziele hat die Notwendigkeit von Anpassungen ergeben. Ende 2014 betrug die gesetzlich definierte Kernkapitalquote 8 Prozent; die angestrebte Tier 1 Ratio wurde von der VP Bank mit mindestens dem doppelten Wert fest­gelegt. Da die VP Bank als system­-relevant eingestuft wird, stieg entsprechend der neuen Eigen­mittelanforderungen nach Basel III (CRD IV) das Eigen­mittelerfordernis ab Februar 2015 auf 13 Prozent. Ein Mittelfristziel von mindestens 16 Prozent stellt somit für Investoren und Kunden keinen Mehrwert dar; auf der anderen Seite würde eine Erhöhung des aktuellen Zielwertes den finan­ziellen Handlungsspielraum – etwa für Akquisitionen – stark einschränken.

  • Assets under Management (betreute Kundenvermögen) von CHF 50 Mrd.,
  • Konzerngewinn von CHF 80 Mio., 
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent. 

Per Ende Juni 2015 verfügt die VP Bank Gruppe über eine Tier 1 Ratio von 21.9 Prozent (Vorjahr: 20.7 Prozent). Die Cost/Income Ratio beträgt per 30. Juni 2015 56.1 Prozent (Vorjahr: 76.4 Prozent). Unter Ausklamme­rung der Effekte der Fusion mit der Centrum Bank würde die Cost/Income Ratio 76.5 Prozent betragen. Wir sind überzeugt, durch die gezielte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und Synergiepotenziale sowie durch eine strikte Kostenkontrolle die definierten Ziele für 2020 zu erreichen.

 

Ausblick und Dank

Die VP Bank Gruppe ist für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet. Dies belegt unter anderem auch Standard & Poor’s Rating Services, die im August 2015 das ausgezeichnete «A–»-Rating der VP Bank (A–/Negative/A–2) bestätigte. Die hohen Eigenmittel erlauben es uns, durch gezielte Akquisitionen in Wachstum zu investieren. Wir werden auch in Zukunft sich uns bietende Marktopportunitäten nutzen, sofern sie strategisch geeignet sind und kulturell zur VP Bank Gruppe passen.

Das Intermediärgeschäft gewinnt zunehmend an Bedeutung – einerseits an unseren internationalen Standorten, andererseits aber auch durch die Fusion mit der Centrum Bank. Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, die Organi­sationseinheit Intermediaries per 1. November 2015 neu zu strukturieren und gleichzeitig die Funktion der Bereichs­leitung auf eine Fachverantwortung für das gesamte Inter­mediärgeschäft in der VP Bank Gruppe auszuweiten.

Im zweiten Halbjahr werden wir die Integration der Centrum Bank in die VP Bank Gruppe weiter vorantreiben. Auch die konsequente Weiterführung des gruppenweiten Kosten­managements wird die VP Bank weiter begleiten. Wir sind überzeugt, mit den sich daraus ergebenden Massnahmen sowie mit dem qualitativen und quantitativen Ausbau unserer Kundenberatung eine nachhaltige Basis für eine erfolgreiche Zukunft der VP Bank Gruppe zu schaffen.

Wir danken unseren geschätzten Aktionärinnen und Aktionären, Kundinnen und Kunden für das in die VP Bank Gruppe gesetzte Vertrauen. Unseren Mitarbeitenden danken wir für ihren engagierten Einsatz und freuen uns auf ein erfolgreiches gemeinsames zweites Halbjahr.